Seite 1 von 2
Sattelfeilen - Alternative
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 10:39 am
von Gast
Hi Leute - ich nochmal.
Ich habe gestern mal ein bisschen nach Sattelfeilen gegoogelt - und die sind ja schon recht teuer.
Da mein Gitarrenbauer schon echt weit weg ist habe ich überlegt ob es evt "Do-it-Yourself" Lösungen gibt.
Ich Hab schon in anderen Foren verschiedenste dinge gelesen - von alten Saiten die in in eine Bügelsäge gespannt werden und alten Brotmessern, die man sich mit einem Dremel in Form geschliffen hat.
ich müsste eigentlich nur an einer Gitarre die ersten Beiden Sattelkerben ein wenig tiefer bekommen.
Habt ihr ne Idee was man alternativ nehmen könnte ?
LG
Mattes

Verfasst: Fr Jun 07, 2013 10:55 am
von Mr. Magic Takamine
Hi Mattes,
400'er/800'er-Leinwand/Schmirgelpapier um eine alte dünne Klinge wickeln? Oder nur Schmirgelpapier ein, zwei oder dreilagig falten, bis die Nutbreite knapp erreicht ist und dann vorsichtig nachziehen. Richtige Schmirgelleinwand wird zu dick sein, aber 800'er Schmirgelpapier zwei, oder dreimal gefaltet, sollte gehen.
Gruß Dietmar
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 11:03 am
von Gast
Hi Dietmar,
danke dir
Des Sattel ist Knochen - geht das auch in Ordnung ?
Gruß
PS: Wenn ich gerad mal dabei bin: Den Steg will ich auch runter feilen ( ein gutes Stück )
Nun frag ich mich ob ich das lieber im Schraubstock machen soll mit entsprechenden Feilen oder mit Schleifpapier - je nachdem wieviel man runternehmen will ist das ja schon recht mühselig...
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 11:18 am
von Mr. Magic Takamine
Hi Mattes,
Kunststoff oder Knochen - egal...
...um wie viel in etwa müssen die Kerben tiefer sein? Geht es nur um ein, zwei Zehntel, oder gar um mehr? Bei mehr würde ich in der Tat Geld ausgeben, und Sattelfeilen kaufen. Habe selbst schon mit kleinen Metall-Rundfeilen (Stielfeilen) etwas nachgearbeitet. Die sind auch fast Nadelspitz, verlaufen aber leicht konisch. Man muss da schon handwerklich fit sein und kann nur mit sehr kurzen Hüben und ohne viel Druck arbeiten.
Beim Steg gilt das selbe. Wenn es nur ein paar Zehntel sind, würde ich den zwischen zwei Hartholz-Stücke sauber mit kleinen Zwingen verspannen und dann auf einem harten Untergrund auf Schmirgelpapier abschleifen. Buchen-Leisten 20x10mm bekommt man im Baumarkt - zwei kurze Stücke absägen, exakt fixieren und mit Parallelzwingen oder ähnlichem gut einspannen - oder im Schraubstock und dann mit Schleifklotz/Feile bearbeiten.
Handwerkliches Geschick auch da unablässlich! Mach ja einen krummen Steg unten!! Mit Metall-Lineal oder Haarlineal prüfen! Kleine Metall-Stielfeilen und Haarlineal bekommt man meist bei einem Kumpel, der Werkzeugmacher ist *gg*
http://www.ebay.com/sch/i.html?_trksid= ... &_from=R40
http://shop.rall-online.net/Werkzeuge/F ... ttelfeilen
http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... 33%2F09134
Gruß Dietmar
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 12:33 pm
von jay-cy
Statt die Kerben tiefer zu feilen kannst Du auch die Unterseite des Sattels schleifen. Wenn nur an des Basssaiten sein soll und es nicht allzu viel ist, geht das auch, wenn Du's nur an der Bassseite machst. Also den Sattel auf 400er Schleifpapier legen und mit Druck auf den Basskerben schleifen. Ist IMO sogar besser, als die Saiten zu tief in den Kerben zu führen.
Die Stegeinlage kannst Du auch ohne Probleme frei Hand auf 400er Papier (Metallpapier, nicht Holz) runterschleifen, da ist selbst 1mm kein Problem. Ich habe schon etliche Stegeinlage modifiziert bzw. komplett aus Rohlingen geschliffen und so was wie ne Führungshilfe nie gebraucht. Leg das Papier auf ne Glasplatte, damit Du ne ebene Unterlage hast, dann sollte das gut gehen. Zwischendurch die Stegeinlage immer mal wieder auf die Glasplatte stellen und schauen, ob alles plan und grade ist...
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 1:01 pm
von Mr. Magic Takamine
??? Schleifpapier für Metall anstatt für Holz? Wusste gar nicht, dass es außer der Körnung da Unterschiede gibt. Das Korrund dürfte überall das selbe sein.
Verfasst: Fr Jun 07, 2013 4:31 pm
von jay-cy
Na, Metallpapier ist wesentlich stabiler. Bei Holzschleifpapier rubbelt man im nu den Sand vom Papier. Ich geh zum Schluss mit der Körnung bis 1500 hoch, ganz am Ende nass und mit Polierpaste ausplieren. Damit kriegt man den Knochen auf Spiegelglanz :-)
Verfasst: Di Apr 28, 2015 9:30 am
von Newbie
Ich bin am überlegen meiner Baby Taylor und GS mini mal nen Knochensattel und Stegeinlag zu spendieren.
Ich hab noch nie nen Sattel selbst gemacht, und will mir auch keine Sattelfeilen zulegen. Kann mir jemand mal nen Link schicken was die Alternative zu den Feilen war?
Danke im voraus!
Verfasst: Di Apr 28, 2015 1:53 pm
von guitar-hero
Newbie hat geschrieben:Ich bin am überlegen meiner Baby Taylor und GS mini mal nen Knochensattel und Stegeinlag zu spendieren.
Ich hab noch nie nen Sattel selbst gemacht, und will mir auch keine Sattelfeilen zulegen. Kann mir jemand mal nen Link schicken was die Alternative zu den Feilen war?
Danke im voraus!
http://www.deerbridge-guitars.com
PS: Du solltest mal kalt duschen gehen, um wieder klar denken zu können.
Verfasst: Di Apr 28, 2015 2:48 pm
von RB
Die beste Alternative zu Sattelfeilen sind Sattelfeilen mit zwei unterschiedlichen Stärken. Davon drei Stück.
Verfasst: Di Apr 28, 2015 5:35 pm
von tomis
unbedingte zustimmung
Verfasst: Mi Apr 29, 2015 6:56 am
von Es335
Ich benutze hierfür die runde Nadelfeil, 140mm, aus dem Dick Nadelfeilensatz, den ich mal "relativ" günstig in der Bucht geschossen habe.
http://www.dick.de/de/feilen-und-raspel ... delfeilen/
Diese Feile läuft zur Spitze hin konisch zu und paßt so zumindest bei der Konzertgitarre für alle Nuten. Wichtig ist dabei, sie nur vom Kopf Richtung Hals einzusetzen. Interessanterweise habe ich dann festgestellt, dass auch mein Gitarrenbauer hier vor Ort dieser runden Nadelfeil den Vorzug vor den klassischen Sattelfeilen gibt.
Die Dick Feilen sind zwar recht teuer, aber man braucht ja nur diese eine und die hält ewig. Die Schlüssel-, Diamant- bzw. Nadelfeilensets aus dem Baumarkt kann ich nur bedingt empfehlen, weil sich die runde Nadelfeile da "bauchig" und nicht gerade zur Spitze hin verjüngt.
Verfasst: Mi Apr 29, 2015 7:10 am
von bluesballads
So ein bisschen sträuben sich bei mir die Haare: ausgerechnet da sparen, wo einer der neuralgischten Punkte unserer Liebsten sitzt...
Verstehen kann ich das natürlich, da ist der Besuch beim Gitarrenbauer wohl das Billigste, bzw. die Anschaffung einer spitz zulaufenden, dünnen Rundfeile: mit etwas Geschick bekommt man damit die Rundungen der umsponnenen Saiten hin, die beiden blanken Saiten kann man mit Laubsägeblättern hinbekommen (dann ist die Kerbe unten aber nicht rund!). So eine Feile habe ich letzten Herbst auf dem Flohmarkt in Berlin für 2-4 Euro ergattert (bin 2x hin, zuerst wollte sie 4 Euro, eine Stunde später 2...).
Wer häufiger mit den Feilen arbeitet: 5 oder 6 Sattelfeilen von Rockinger, ihr spielt Eure Gitarren ja wohl auch mit Picks (wenn ihr welche benutzt), und nicht mit Büroklammern...
Verfasst: Mi Apr 29, 2015 7:38 am
von Newbie
Grundsätzlich bevorzuge ich audch die Anpassung vom Sattel an meinen anderen hochwertigen Gitarren.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Unterschied zum Tusq-Sattel z.B. an meiner Baby-Taylor oder GS mini wirklich hörbar ist. Und ob ich die 100€ für Steg und Sattel, die das nun mal berechtigterweise kostet, in diese Instrumente investieren will.
Ausserdem ist meine Erfahrung, dass die Anschaffung von Spezialwerkzeug meist eine interessante Erfahrung ist, es aber dann bei mir auch beim ein- bis zweimaligem Einsatz bleibt.
Das mit dem kalt Duschen ist ein wertvoller Tipp, vielen Dank!
Verfasst: Mi Apr 29, 2015 7:53 am
von RB
Für eine Stahlsaiten-Gitarre kommt man mit einer Strärke nicht aus, wenn man es vernünftig machen will. Bevor ich aber irgendwelche Basteleien mache, um die überschaubare Ausgabe für vernünftige Sattelfeilen einzusparen, drückte ich lieber auf den Knopf und ließ mir welche schicken. Don't be Penny wise and Pound foolish.