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Taylor Expression System

Verfasst: So Jun 09, 2013 2:48 pm
von Joki
Hallo zusammen, kurz und bündig: hat jemand Erfahrungen mit dem Taylor Expression System ? Mir gefällt die Taylor 416ce (die ist wohl seit 2011 auf dem Markt mit dem Expression System der x-ten Generation) und bin am schwanken zwischen einer Martin der Performance Artist Serie mit Fishman F1 Aura Pickup und dieser Taylor 416ce mit dem Expression System. Bitte nicht falsch verstehen: ich möchte hier keine Diskussion lostreten bzgl. Taylor oder Martin Gitarren (die Taylor gefällt mir persönlich besser), jedoch Eure Meinungen hören bzgl. dieser beiden Pickup-Systeme - falls ein Einzelner von Euch überhaupt einen direkten Vergleich anstellen kann... Danke für Feedeback, Gruss Jörg

Verfasst: So Jun 09, 2013 6:56 pm
von Paeida
Hi Joki!

Das Pickup - System der Hubart Klampfe :wink: kenne ich nicht, aber ich kann dir ein paar Erfahrungen zum Aura System schreiben:

Ich spiele die DC Aura und das verbaute Pickupsystem war ein entscheidender Kaufgrund! Es klingt luftig, offen, eben akkustisch ohne Piezo Zirpen.
Mit den wählbaren Images (die verschiedene Mikrofontypen simulieren sollen), kann man seinen Sound mit einem Dreh anpassen. So nehme ich Image 3 für dezentes Strumming, Nr. 4 wenn ich bei der Liedbegleitung etwas nach vorne will und Image 6, wenn ich ne Nummer alleine spiele.
Da der Ton nur über einen Piezo abgenommen wird, ist das System ungemein Feedbackstabil. Wenns doch mal wummert, gibt es einen eingebauten Notch Filter.

Ich bin so begeistert, dass meine D28 wohl auch Ende des Sommers dieses System verpasst bekommt - einzig der hohe Preis lässt mich noch ein bisschen überlegen...

Nachteil des Systems: Hoher Energieverbrauch. Habe die Zeit nicht gestoppt, würde aber aus dem Bauch raus schätzen, dass alle 48 Stunden Spielzeit ein neuer 9 V Block fällig ist. zudem bestehen die Kontakte aus zwei Sprungfedern, so dass der Batteriewechsel etwas frickelig ist..

Verfasst: Mo Jun 10, 2013 3:59 pm
von Herigo
das aura system kenne ich nicht, dafür gibt es aber eine gemeinsamkeit mit dem ES von taylor - der hohe stromverbrauch der sich genauso beschreiben lässt wie der vom aura.

das ES ist ein magnettonabnehmersystem. die spule sitzt unter dem griffbrett in höhe der 21 bundes. dazu kommt ein bodysensor der akustische signale dazumischt, diesen kann man abschalten wenn es stört. der typische höhenanteil einer akustischen wird damit aufgenommen. im alten system (bis ca. 2008) waren 2 dieser "kontaktmikros" eingebaut. zu dem bestehenden auf der bassseite war noch einer relativ mittig am unterbug befestigt.

auf der einen seite klingt der magnetpickup angenehm weich und voll (im verhältnis zu einem untersteg pu) trotzdem aber alleine schon akustisch genug. mit dem bodysensor wird das ganze noch viel akustischer. natürliche silbrige höhen kommen hinzu.

bereits in der T5 fand ich dieses system sehr gut, also mir hat es gefallen, ich habe die T5 nur hergegeben weil sie akustisch ohne verstärkung einfach nicht akustisch genug war.

ich habe ein 12 und eine 6 saitige GS. bei der 12 saitigen muss ich etwas einschränkend anfügen, dass ich hier die wiedergabe mit meinen selbst zusammengestellten saitensätzen noch nicht optimal finde, bei dem werkseitig aufgezogen 10er war das ergebnis in der standardstimmung jedoch besser.

bei der 6 saitigen GS bin ich sehr zufrieden da der klang meinen erwartungen entspricht.

es ist eine geschmacksfrage, meine martin om-21 hat einen nachträglich eingebauten carlos juan pu, der ganz anders klingt der mir aber auch gefällt, in der nylonstring bin ich nicht so begeistert. in meiner knut welsch 8 string ist dieses doppel-system von B.Band eingebaut, wobei ein pu unter dem steg sitzt und der andere von innen direkt unter der decke angebracht ist. es lässt sich aufgrund des einbauwunsches des erstbesitzers nur stereo betreiben und besitzt keine regelmöglichkeit, klingt wieder ganz anders, finde es aber auch ziemlich akustisch (am akustischten vielleicht von allen) und auch dies gefällt mir.

es ist also alles irgendwie gut aber auch verschieden, was man vorzieht ist zuerst geschmacksache.

allerdings (damit zurück zum ES) finde ich das taylor system sehr praktisch, drei regler (bass treble und volume) reichen völlig aus, kaum feedback anfällig und mit der möglichkeit es symetrisch an einen mischpult anzuschließen. damit steigert sich nochmals die qualität der wiedergabe deutlich. insgesamt deutlich klarer, sehr rauscharm und dynamischer.

Verfasst: Sa Jun 15, 2013 3:13 pm
von kwb
Vielleicht hilft dir das weiter:

http://www.dougyoungguitar.com/pickuptests/

Klaus

Verfasst: So Jun 16, 2013 6:22 am
von Herigo
der test ist aus meiner sicht sehr aussagekräftig weil die beiden systeme die ich selbst nutze (Taylor ES und B.Band A2) so klingen wie ich sie kenne, auch über kopfhörer.

klar ist für mich damit auch, dass da nur wenig von der akustischen eigenart der gitarren rüberkommt. das war für mich aber keine überraschung und deckt sich mit meiner erfahrung. man hört auch deutlich, dass die mikroabnahme für den authentischen akustischen sound einer gitarre nach wie vor nicht ersetzbar ist.

das b.band A2 bietet aber tatsächlich eine sehr gute alternative die man sehr kreativ nutzen kann, wenn man das system vollstereo betreibt. es klingt dann auch akustischer als mono.

das ES von taylor finde ich auch sehr gut wenn man einen leichten jazztouch eines magnet pu mag, ich verstärke diesen effekt noch wenn ich soli (mit plektrum) spiele, in dem ich den bereich um die 500Hz, den man normalerweise absenkt, mit einem EQ wieder anhebe und dafür die höhen etwas absenke. beim strumming bringt die unterstützung mit einem zusätzlichen mikro sehr viel. beim solo booste ich ja wie beschrieben das pu signal und gehe etwas vom mikro weg. da die wiedergabe über eine PA oder einem akustikverstärker bereits leicht künstlich klingt (auch mit mikro), mach ich das mit dem zusätzlichen mikro aber nur wenn sich der aufwand live lohnt.

leider ist der carlos juan (CP-1 High End) nicht beim test dabei, der liegt für mich irgendwo zwischen dem b.band A2 und dem ES. vom handling her ist er ziemlich einfach und sehr feedbackfest. der preamp kann so eingestellt werden, dass an der klangregelung am amp oder mischer nur noch sehr wenig korrigiert werden muss. er hat einen ziemlich hohen ausgangspegel.

für mich zeigt der test einmal mehr, dass der charakter eines PU-systems kaum durch die gitarre beeinflusst wird. aus der sicht kann man sich bei der auswahl durchaus von diesem vergleichstest (hörproben) leiten lassen und nach seinem geschmack entscheiden.

Verfasst: Do Jun 20, 2013 3:16 pm
von Newbie
ich kann leider nicht vergleichen, da ich keine Martin habe. Ich spiele eine GA8e mit ES gegen eine Fishman Loudbox Mini. Das ES System find ich auch praktisch, der Tonabnehmer unter der Decke lässt sich optional über nen Switch im Schallloch abschalten. Dann klingts mehr nach Stromgitarre über den verbleibenden PU am Halsansatz. Ich mag die einfache Bedienung und den Look, simpel, dezent.