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Plek Technology

Verfasst: Di Jul 09, 2013 11:10 am
von Gitarrenspieler
Hallo!
Wer hat denn von euch schon mal an seiner Gitarre „Plek“ durchführen lassen? Und was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Lohnt sich das für den Preis?
Für die, die „Plek“ nicht kennen:
http://www.plek.de/
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... G4BOLlKOb4

Verfasst: Di Jul 09, 2013 11:36 am
von notenwart
Vorwort: ich bin mehr als 50 Jahre alt und habe schon so viele technische Neuerungen angepriesen bekommen, ohne die meine Oma in allem Seelenfrieden über 90 wurde, so dass mein Glaube in derartiges sehr gering ist

Hauptteil: Genau aus diesem Grunde wird dieses Verfahren bei mir nicht funktionieren. Weil ich der Sache gegenüber feindlich gesinnt bin.
Warum? Geh mal zu dem Gitarrenbauer Deines Vertrauens und spiel ihm etwas für Dich typisches vor und erkläre ihm, wofür Du genau diese Gitarre nutzen willst (Strumming, Picking, Slide....) Er bzw auch sie wird in der Lage sein, die Saitenlage evtl etwas höher oder niedriger einzustellen und evtl wird eine zweite Stegeinlage mitgegeben.
Und Bünde abrichten sollte ein Gitarrenbauer auch können, wenn man ihm die notwendige Zeit lässt.

Nachwort: Wie kann im industriellen Prozess durch eine Maschine auf die Spielgewohnheiten eines Individuums eingegangen werden? Und was ist, wenn die Plek-Maschine im Süden der Republik bei perfekt klimatisierten Bedingungen arbeitet und ich im Norden der Republik bei 70% Luftfeuchte und 36°C ein Konzert geben möchte?

Fazit: Natürlich darf jeder sein Geld ausgeben, wie er will, wir sind ein freies Land

Verfasst: Di Jul 09, 2013 12:06 pm
von jay-cy
Seit Januar 2012 hat Richard Hoover bei Santa Cruz 'ne Plek-Maschine stehen. Von da her dürfte jede SCGC zumindest neueren Datums geplekt sein...
Hier gibt's eine Liste mit Herstellern, die plekken. Könnte gut sein, dass hier einige Leute geplekkte Gitarren spielen, ohne dass sie's wissen.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 12:13 pm
von Holger Hendel
Ich meine mich zu erinnern, von der Technologie schon vor über 10 Jahren in der "Gitarre & Bass" gelesen zu haben?! Kann mich irren, so ganz neu ist die Technologie jedenfalls nicht.

Es gibt auch Firmen, die die Technologie falsch einsetzen (ist schon lange her, dass ich davon gehört habe; ging wohl um eine Gitarrenfirma aus den USA. Denen wurde unterstellt, sie würden aus Zeitersparnisgründen am Plek-Verfahren Änderungen eingeführt haben und die Ergebnisse wären nicht "Plek-Standard"). However.

Ich habe 0 Erfahrungen damit, keine Ahnung, ob sich der Preis lohnt. Ich bin allen technischen Neuerungen gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt und wüßte keinen Grund, weshalb ein technisch anscheinend sehr korrektes Verfahren ausgerechnet unbefriedigende Ergebnisse liefern sollte.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 3:08 pm
von Gitarrenspieler
Holger Hendel hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, von der Technologie schon vor über 10 Jahren in der "Gitarre & Bass" gelesen zu haben?! ...
Ja ich auch, kann auch schon länger her sein als 10 Jahre.

Frage das weil sich meine Gitarren, obwohl ich denke ich hab die alle ordentlich eingestellt, unterschiedlich "schwer" spielen lassen.
Etwa gleich gut/leicht die Gibson J-45 und die Martin D-16, etwas schwerer weil etwas höhere Saitenlage meine J-200. Nicht das es nicht geht aber wenn leichter ginge wäre doch schön. Bei meiner Anschlagstechnik :mrgreen: mit dicken Pleck brauche ich schon knapp 3,8 - 4,0 mm am 12. Bund damit es nicht schnarrt.
Ja, Sattel und Halskrümmung sind ordentlich eingestellt/gebogen…

Verfasst: Di Jul 09, 2013 4:22 pm
von jay-cy
4mm??? Ääääh, man schlägt parallel zur Decke, nicht senkrecht dazu... ;)

Verfasst: Di Jul 09, 2013 4:27 pm
von Gitarrenspieler
jay-cy hat geschrieben:4mm??? Ääääh, man schlägt parallel zur Decke, nicht senkrecht dazu... ;)
:rotfl:

Verfasst: Di Jul 09, 2013 4:33 pm
von webbrause
Mir hat ein Gittarrist vor kurzem davon erzählt, dass er eine Gitarre hat neu bundieren lassen, weil abgespielt. Er erzählte was von einer Firma, die nicht den üblichen weichen Bunddraht benutzt sondern harten Stahl oder sowas. Die hätten die Bünde dann Computergesteuert abgerichtet. Die Bünde sollen sich dann quasi nie mehr abspielen. War aber recht teuer, ich glaube jenseits von 300 €. Mehr habe ich mir nicht gemerkt.
Klingt für mich eher sinvoll, wenn man eine Hochwertige viel gespielte Gitarre neu bundieren lässt und nicht um noch was an Ergonomie raus zu holen.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 5:59 pm
von jay-cy
Edelstahl-Bunddraht kann Dir jeder Gitarrenbauer draufmachen, da braucht's keine Plekmaschine für. Sind nur schwerer abzurichten als Neusilber weil eben härter.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 6:17 pm
von Gitarrenspieler
jay-cy hat geschrieben:Edelstahl-Bunddraht kann Dir jeder Gitarrenbauer draufmachen, da braucht's keine Plekmaschine für. Sind nur schwerer abzurichten als Neusilber weil eben härter.
Und klingen anders!

Verfasst: Di Jul 09, 2013 6:58 pm
von Angorapython
Und klingen anders?

Verfasst: Di Jul 09, 2013 7:06 pm
von Gitarrenspieler
Angorapython hat geschrieben:Und klingen anders?
Erzeugt einen andersfarbigen Ton wenn die Saite auf einem Edelstahlbund aufliegt und gespielt wird, als wenn der Bunddraht aus Neusilber ist! So vor einigen Jahren mal in einen schlauen Fachmagazin gelesen.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 9:29 pm
von RB
Das glaube ich erst, wenn ich es selbst probiert haben werde.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 10:48 pm
von rwe
Ich habe es noch nicht gemacht, werde es aber an einer meiner Instrumente machen lassen. Wenn ich mal wieder für ein paar Tage nach Berlin komme (bei Kuhlo).

Tatsächlich ist die Technik nicht neu, die "10 Jahre" kommen hin. Und im Prinzip unterscheidet sich die Technik nicht von der, die ein Instrumentenbauer durchführt. Nur dass sie rechnergestützt durchgeführt wird. Dies ist m.E. kein Nachteil, wenn jemand, der weiß, was er tut, damit arbeitet. Tatsächlich arbeiten AFAIK ausschließlich Gitarrenbauer mit dem Werkzeug.

Verfasst: Di Jul 09, 2013 11:53 pm
von Geli
Im Jahr 2000 hab ich den Hals einer selbstgebauten Gitarre bei PCC in Hannover, die damals eine PLEK Abrichtmaschine hatten, damit bearbeiten lassen.

Ist sehr gut geworden!

Selber hätte ich das wohl nicht so perfect hinbekommen.
Ich hatte in irgendeinem Wettbewerb die PLEK Bearbeitung gewonnen, sonst wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen es machen zu lassen und hätte mich mit meiner weniger perfecten von Hand Abrichtung zufrieden gegeben.

Gruß
Geli