Zweites Schallloch im Zargen

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Axel H.
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Zweites Schallloch im Zargen

Beitrag von Axel H. »

Hallo miteinander,

in einer der letzten Akustik Gitarren Hefte wurde eine Gitarre mit einem zweiten Schalloch in der Zarge getestet. So positiv, dass mein Interesse geweckt war. Ich hatte jedoch keine Lust einfach meine Gitarre aufzusägen.
Ich habe unter anderem eine Seagull Mini Jumbo. Hier ist die PU Elektronik etwa an der Stelle des zweiten Schalllochs..... rausschrauben und hören!!!
Es hat mir so gut gefallen, dass ich dieser Gitarre ein zusätzliches Loch gegönnt habe. Auch meine "Wohnmobilgitarre", eine Martin DXK2, musste daran glauben. Beide Gitarren klingen für mich frischer, offener und lauter.
Der Ton nach vorne hat sich meines Erachtens nicht verändert, zumindest höre ich es nicht.
Ich überlege gerade ob ich auch bei meinen hochwertigeren Teilen Hand anlegen soll.

Hat jemand von Euch Erfahrungen in dieser Richtung?

Beste Grüße

Axel
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo Axel,

guckst Du hier:

http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=1963

Vielleicht hilft dir das weiter...

Also bei hochwertigen Gitarren würde ich das schon aufgrund des "Wertverfalls" nicht machen...

Gruß Dietmar
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Hi ,

dieser Thread war von mir. Habe aber nur eine einigermassen sinnvolle Antwort erhalten (thx old p.) ... selbst die 'Experten' .... naja lassen wir das.


Es gibt gluecklicherweise andere Stellen (lustigerweise auch mit eine Seagull):
http://www.acousticplayermagazine.com/f ... topic=6921


Cheers ML
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

matthiasL hat geschrieben:Hi ,

dieser Thread war von mir. Habe aber nur eine einigermassen sinnvolle Antwort erhalten (thx old p.) ... selbst die 'Experten' .... naja lassen wir das.
Matthias, ich denke mal du bezeichnest OldPickers Antwort als die einzig sinnvolle weil sie das ausgesagt hat was du hören wolltest: Er fand das Ganze gut.

Wenn ich mir aber überlege was für eine essentielle tragende Funktion die Zarge in der gesamten Statik der Gitarre hat und ich höre, dass sich Leute mal eben ein Loch in die Zarge schnitzen, dann kann ich das nicht nur nicht gut finden, sondern es wird mir schlecht !

Es ist doch so, die Gitarre ist eine Kiste, die nur komplett verleimt die nötige Statik bietet eben NICHT zusammenzuklappen, Schwachstelle ist und war schon immer das Schalloch, deswegen ist dieses auch rundum verbalkt. Ein Zargenschalloch mag dann eine gute Sache sein, wenn sich ein Gitarrenbauer viele Gedanken macht wie er die durch das Loch verlorene Steifheit der Zarge durch interne Verstärkung/Aufdoppelung wieder wettmacht.
Nun wird manch einer sagen, dass ja auch für Pre-Amps Löcher in die Zarge gemacht werden... stimmt, aber da ist der Pre-Amp genau eingepasst drin und hilft stützen.

Meine Meinung: eine vollmassive Gitarre mit "selbstgeschnitzem" Zargenschalloch kannste spätestens nach einem Jahr in die Tonne treten !

Gruss, H-bone
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klaust
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Beitrag von klaust »

H-bone hat geschrieben:Meine Meinung: eine vollmassive Gitarre mit "selbstgeschnitzem" Zargenschalloch kannste spätestens nach einem Jahr in die Tonne treten !
man könnte ja versucht sein, aus seinem Auto ein Cabrio zu machen - Flex und ab mit dem Dach, oder vom Herrenrad die Stange raussägen, dann isses ein Damenrad :mrgreen:
...hätte man auch nicht sehr lange Freude dran :lol:
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

H-bone hat geschrieben: ...
Matthias, ich denke mal du bezeichnest OldPickers Antwort als die einzig sinnvolle weil sie das ausgesagt hat was du hören wolltest: Er fand das Ganze gut.
...
Nicht ganz richtig, Martin....

Ich finde die "echten" Gottschalls gut. Da gehören riesige Ausschnitte aber zur Serie... :wink:

Ein nachträglich eingesägtes Löchelchen in die Zarge finde ich nicht so dolle. Ich schrieb dazu nur, dass größere Löcher in der Zarge bei einigen Modellen bereits vorhanden sind: nämlich bei diesen, die ein größeres PickUp-System mit PreAmp, Batteriefach und EQ haben. Hier könnte man Probehalber einmal das Kästchen herausnehmen und mit spitzem Ohr nach einem Klangunterschied forschen...

So wollte ich es zumindest verstanden wissen.

LG aus Bremen,
der olle
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Gast

Beitrag von Gast »

... wobei... die Grösse des Loches ist schon wichtig... ich sage da nur Helmholtzresonator (wie bei ner Bassreflexbox).

Über die Grösse (und eigentlich auch Länge) des Loches (Tunnels) ist eine Gitarre auf eine bestimmte Resonanzfrequenz abgestimmt ;)
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

@h-bone: nee, ich wollte eine Aussage von einem der mehr vom GitBau versteht als ich hoeren, so wie du sie jetzt getroffen hast. Ganz einfach.

Manchmal versuch ich's halt doch hier ...
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Matthias, sorry, sollte auch kein Angriff sein :wink:

Damals hab' ich eigentlich nur das Geblödel der anderen aufgegriffen, so richtig Gedanken hab ich mir gar nicht gemacht :oops:

Gruss, H-bone
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Für den Gitarristen isses wahrscheinlich besser, es muss aber schon Druck vorne wegnehmen. Ob es sich dann positiv ausgleicht iss in den Händen des GitB. Voher käme die zusätzliche Energie für das Loch ?

Ich habs noch nich getestet aber es wäre logisch sich vorzustellen: Man hört besser und verliert an Ausstrahlung ? Diskant und hoch-medium kommen wahrscheinlich besser durch (direktionnel betonte Klänge) Bass muss ziemlich gleich bleiben... vielleicht ein bisschen holziger Ton im Bass... was einer Seagull nicht Schaden kann, Bass ist oft sehr Matt betont.
Mit einem selbstgeschnitztem Loch verliert die Gitarre wahrscheinlich an Straffheit und kling dann sanfter und wärmer.

Muss denselben Effekt haben wie 40 cm von einer harten Wand zu spielen oder vor einem Fenster (das mache ich manchmal)

Dann ist die Frage, für wen spielt man ? Für sich oder für die Leute vorn.
Falls Sinn der Sache ist mit Verstärker vor den Leuten zu gehen, ist das nur GitBauerspinnerei. Aber Spinnereien von Heute sind Morgen hochmoderne Lösungen. Mal sehen ob sich das System bewährt oder nur eine kurzfristige Ausweichung aus der Tradition ist wie es so viele gibt.

Übrigens, mit so einem Loch wird dann ein Overhead Mikrofon auf Gesichtshöhe zum Schalloch Mikrofon ?! :)
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Ich weiss nicht, ob es nach vorn leiser wird ...
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Dann ist die Frage, für wen spielt man ? Für sich oder für die Leute vorn.
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Das ist GENAU die Frage. Selbst wenn man oefter einen Auftritt hat, uebt man doch die weitaus meiste Zeit alleine. Und da kann es ja gar nicht gut genug klingen (fuer einen slebst) --> Motivation.

ML
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Davanlo hat geschrieben:Für den Gitarristen isses wahrscheinlich besser ...
JO!
.. es muss aber schon Druck vorne wegnehmen. Ob es sich dann positiv ausgleicht iss in den Händen des GitB. Voher käme die zusätzliche Energie für das Loch ?
ENERGIE geht nicht verloren. 8)
...Ich habs noch nich getestet aber es wäre logisch sich vorzustellen ... Diskant und hoch-medium kommen wahrscheinlich besser durch (direktionnel betonte Klänge) Bass muss ziemlich gleich bleiben...
Sprichst Du nun als der Gitarrist? Dann irrst Du gewaltig.
Solltest vielleicht doch mal testen. ;)
... Dann ist die Frage, für wen spielt man ? Für sich oder für die Leute vorn.
Genau! Aber wenn ich mich hier so umsehe ... spielen die meisten primär für sich selbst. Und gerade unter dieser Prämisse könnte ich einen heissen Tip geben.
http://www.fingerpicking.de/forum/viewt ... fummelbody 8)

Falls Sinn der Sache ist mit Verstärker vor den Leuten zu gehen, ist das nur GitBauerspinnerei.
JEIN. Wenn Du bei einer Performance mikrofonisch abnimmst, kannst Du mit 2 Mikros völlig unterschiedliche Klangbilder mischen.

Schönes WE.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

guitar-hero hat geschrieben:ENERGIE geht nicht verloren. 8)
Ja aber keine neue ensteht also "muss" Energie verloren gehen.
Da irrst Du gewaltig.
Solltest vielleicht doch mal testen. ;)
Wie klingt es denn ?
mit 2 Mikros völlig unterschiedliche Klangbilder mischen.
Kann mann ja auch mit Schalloch und Griffbrett Mike, oder Schalloch und overhead, oder Griffbrett und unterem Body, usw ... ?
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Davanlo hat geschrieben:
Wie klingt es denn ?
Also DAS ist sicher eine persönliche Erfahrung wert! :mrgreen:


Zum Thema ENERGIE:
Da gibt's so'n theoretischen "Hauptsatz". :wink:

Allles weitere wurde schon an exponierter Stelle beschrieben. :guitar1:

:wink:
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ich meine natürlich Energie nach vorn (verstehe "nützliche") geht verloren :)

Im übrigen dachte ich auch mehr an das selbstgebastelte... "Loch reinsägen". Bei einem Originalbau, ist das alles dann berechnet...

Reingefallener Plektrum iss dann schneller raus, und als Aschenbecher auch noch zu gebrauchen ^:)
Zuletzt geändert von Davanlo am Fr Jul 14, 2006 4:31 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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