Erster Gig - welche Investition macht Sinn?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Ashmodeus
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Erster Gig - welche Investition macht Sinn?

Beitrag von Ashmodeus »

Hallo zusammen!

Die Ausgangslage: Ich habe demnächst zusammen mit einer Sängerin einen ersten kleinen Auftritt in einer Kneipe. Also nur Gitarre und Gesang, eigene Songs, Singer/Songwriter- und Folkkram. Es ist ihr Geburtstag und es werden vor allem Freunde da sein, also relativ geschützter Rahmen;) Ich kenne die Location nicht, offensichtlich ist eine PA vor Ort, die Gitarre würde dann direkt ins Pult gehen.

Nun ist meine Gitarre (Fender CD 100, alte Version) nicht die Beste und ich habe (was die Akustikgitarre betrifft) keine weitere Technik am Start. Ich stehe zwar grundsätzlich auf dem Standpunkt dass ein guter Song auch mit Schrottequipment ein guter Song bleibt, aber dennoch würde ich gerne ein wenig investieren. Ich sehe dafür mehrere Möglichkeiten und würde gerne die Meinung erfahrener Livemusiker hören. Danke schon mal!

Das Budget liegt bei ca. 400€, ich sehe folgende Möglichkeiten:


Möglichkeit eins: Neue Gitarre. Zwar sind 400€ nicht die Welt, aber ich habe letztens im Laden die Sigma DR-28 angespielt, die mir extrem gut gefallen hat und auch klanglich einen deutlichen Fortschritt zu meiner jetzigen Klampfe darstellt.

Möglichkeit zwei: Ordentlicher Preamp oder sonstige Klangbearbeiter in Pedalform. Ich dachte an sowas wie das Fishman Aura (http://www.thomann.de/de/fishman_aura_spectrum_di.htm).

Möglichkeit drei: Akustikgitarrenverstärker. Dann würde nur die Stimme über die PA gehen und ich über den Amp.


Was würde eurer Meinung nach für den besten Sound sorgen? Oder weitersparen auf ne richtig gute Gitarre und die ersten Gigs mit dem jetztigen Equipment durchstehen? Danke für eure Hilfe!
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guitar-hero
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Re: Erster Gig - welche Investition macht Sinn?

Beitrag von guitar-hero »

Ashmodeus hat geschrieben:Hallo zusammen!...

Was würde eurer Meinung nach für den besten Sound sorgen?...

ÜBEN. Einfach nur ÜBEN. 8)

Und erst dann mal weiter schauen.
:wink:
Werner.
Ashmodeus
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Beitrag von Ashmodeus »

Ich danke dir für deine Antwort, würde mich freuen wenn du noch etwas zur Technik sagen könntest...darum ging es schließlich in meiner Frage. Ich spiele mir schon die Finger wund, aber dazu brauche im Moment keine Ratschläge, da weiß ich was ich zu tun hab. Ich habe nun mal einen kleinen Betrag zu investieren und möchte einfach nur wissen wie ich damit die besten Resultate erziele.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Ich kenne weder die Gitarre noch die PA.

Die PA solltest Du Dir vorab einmal ansehen/hören.
Der Gitarre würde ich einfach einen kleinen Chorus spendieren und gut is.

Alles Andere ist in diesem Rahmen einfach nur EURE PERFORMANCE!
Das seid IHR, wie Ihr Euch präsentiert!

Scheiss auf "irnxeine" bessere Gitarre oder sonstwas.

Ihr werdet das machen!
Viel Erfolg.
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Da eine PA vorhanden ist würde ich dir zur kleinen Investition in eine DI Box raten, ich benutze einen Röhren Pre-Amp von ART der sehr günstig ist, als DI Box genutzt werden kann und - wie ich finde - super klingt. Kommt natürlich immer auf den Rest des Equipments davor und dahinter an, aber schlechter wird's net werden ...
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

von billig bis teuer wâre fûr mich

- eine DI: Fishman Platinum Pro, LR Baggs, oä

- eine AURA Di (da der Klang der Aura mit dem Originalklang 60-40 geblendet wird, ist es für mich keine gute Idee)

- eine neue Gitarre mit gutem PU une Preamp

- ein guter akustik Amp: Fishman Loudbox, o.ä.

- eine sehr gute teure neue Gitarre mit gutem PU und Preamp

Also ich rate an:

Jetzige Gitarre optimal einstellen, neue Saiten, Hals einstellen, neue Batterie falls nötig. Eine gute DI mit parametrischem EQ, und anti-Feedback, kaufen (nicht unbedingt mit Effekten) und ordentliche Kabelware, das braucht man immer lange ... auf jeden Fall eingie Male mit Verstärkung proben, Soundcheck solte nicht die erste Begegnung mit dem verstärktem Sound sein.

... sich vergewisseren ob die PA vor Ort ok ist ...

Sehen wie es klappt, und dann erst mehr Geld investieren.

Danach würde ich in einer Gitarre une einem Akustik Amp investieren weil diese bleiben immer nutzbar ...
tbrenner
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Aufrüstungsspirale...

Beitrag von tbrenner »

Hi Ashmodeus,

deine Schilderung hört sich nach einem ersten Live-Auftritt; mehr oder weniger im Freundeskreis an. Da würde ich mir doch eher einen schlanken Fuß machen und mit dem gewohnten Equipment die Show bestreiten... :roll:
Zu deinen Aufrüstungsideen:
- bessere Gitarre ist natürlich immer gut - die Frage wäre für mich nur, ob der Qualitätssprung von deiner vorhandenen Fender zu einer Sigma denn soo gewaltig ist ?? V.a müsstest Du ja dann noch einen PU nachrüsten; was mindestens mit 100-150 € zu Buche schlägt - da bist Du mit deinem genannten Budget schnell am Ende der Fahnenstange...

- Preamp: das von Niels ins Spiel gebrachte ART-Teil kenne ich zwar nicht, könnte aber dem vermutlich eher günstigen PU in Deiner Fender etwas Glanz verleihen. Wäre im Gegensatz zu dem Fishman Aura auch eine kleine Investition.

- weshalb über einen eigenen Extra-Git. Amp spielen, wenn schon eine PA mit mehrkanaligem Mischpult vorhanden ist ??
Ich würde eher zusehen, daß ich rechtzeitig da bin, mich ein bisschen mit dem Mischer vertraut mache und das bestmögliche an EQ-Einstellung für meine vorhandene Gitarre und die Stimme herausfinde . Eine kleine Prise Reverb dazu + schon kann man mal arbeiten.

Mein Fazit: max. erstmal die kleine Investition für den Preamp/DI-Box, den man später immer gebrauchen kann! Und wenn das Ganze dermaßen abgeht, daß ihr mehr + höher hinaus wollt, wäre meine nächste Investition eine höherwertige besser klingende Gitarre mit einem vernünftigen PU-System. gutes Gesangsmikro für die Sängerin setze ich mal als gegeben voraus.

Viel Erfolg!!

tbrenner :wink:
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landmesser
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Re: Erster Gig - welche Investition macht Sinn?

Beitrag von landmesser »

Moin Ashmodeus,

ohne erstmal direkt auf deine Frage einzugehen ;-)

1. die PA angucken und ausprobieren. Das eine PA vor Ort ist, heisst nicht, dass sie auch klingt und das jemand die bedienen kann. Das wäre für mich höchste Priorität zu klären.

2. Mikroständer- üben, dem Publikum ins Gesicht zu sehen und nicht aufs Griffbrett oder die Noten.

3. Die oben schon genannte DI-Box, auch eine passive kann schon Wunder wirken. Sollte eigentlich jede PA-Frau sowieso haben. Alternativ, aber wesentlich teurer ein Preamp (hat die Gitarre laut Beschreibung aber schon eingebaut).

4. Ein Mikro für die Gitarre, falls sie per Pickup nicht klingen will - Ständer und Kabel dafür.

Richtich besser klingen wird auch richtich teuer. Solltest du nicht übers Knie brechen. Also lieber Zeit nehmen und das, was da ist, richtig benutzen lernen. "Offensichtlich ist eine PA vor Ort" also als erstes checken, und die Soundfrau mit.

Soweit mein Meinung
viele Grüße
landmesser


Ashmodeus hat geschrieben: Die Ausgangslage: Ich habe demnächst zusammen mit einer Sängerin einen ersten kleinen Auftritt in einer Kneipe. Also nur Gitarre und Gesang, eigene Songs, Singer/Songwriter- und Folkkram. Es ist ihr Geburtstag und es werden vor allem Freunde da sein, also relativ geschützter Rahmen;) Ich kenne die Location nicht, offensichtlich ist eine PA vor Ort, die Gitarre würde dann direkt ins Pult gehen.

Nun ist meine Gitarre (Fender CD 100, alte Version) nicht die Beste und ich habe (was die Akustikgitarre betrifft) keine weitere Technik am Start. Ich stehe zwar grundsätzlich auf dem Standpunkt dass ein guter Song auch mit Schrottequipment ein guter Song bleibt, aber dennoch würde ich gerne ein wenig investieren. Ich sehe dafür mehrere Möglichkeiten und würde gerne die Meinung erfahrener Livemusiker hören. Danke schon mal!

Das Budget liegt bei ca. 400€, ich sehe folgende Möglichkeiten:


Möglichkeit eins: Neue Gitarre. Zwar sind 400€ nicht die Welt, aber ich habe letztens im Laden die Sigma DR-28 angespielt, die mir extrem gut gefallen hat und auch klanglich einen deutlichen Fortschritt zu meiner jetzigen Klampfe darstellt.

Möglichkeit zwei: Ordentlicher Preamp oder sonstige Klangbearbeiter in Pedalform. Ich dachte an sowas wie das Fishman Aura (http://www.thomann.de/de/fishman_aura_spectrum_di.htm).

Möglichkeit drei: Akustikgitarrenverstärker. Dann würde nur die Stimme über die PA gehen und ich über den Amp.


Was würde eurer Meinung nach für den besten Sound sorgen? Oder weitersparen auf ne richtig gute Gitarre und die ersten Gigs mit dem jetztigen Equipment durchstehen? Danke für eure Hilfe!
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Ashmodeus
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Beitrag von Ashmodeus »

Vielen Dank für eure Antworten! Ich ziehe da jetzt erstmal vor allem den Schluss draus dass ich mich schlau machen sollte was da in der Kneipe schon am Start ist. In dem Laden treten häufiger Akustikacts auf, ich werde jetzt erstmal versuchen da Kontakt herzustellen um herauszufinden wie die technischen Gegebenheiten sind und fragen ob ich vorher mal vorbeischauen kann.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ashmodeus hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten! Ich ziehe da jetzt erstmal vor allem den Schluss draus dass ich mich schlau machen sollte was da in der Kneipe schon am Start ist. In dem Laden treten häufiger Akustikacts auf, ich werde jetzt erstmal versuchen da Kontakt herzustellen um herauszufinden wie die technischen Gegebenheiten sind und fragen ob ich vorher mal vorbeischauen kann.
Genau, hin und Soundcheck machen das ist wichtig. Am besten mit der Sängerin.
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rwe
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Beitrag von rwe »

... für 'ne neue Gitarre ist's wahrscheinlich schon zu spät (wenn ich die Wahl habe, einen Gig mit einem Instrument zu bestreiten, das ich kenne, oder mit einem unbekannten, entscheide ich mich für's bekannte), bleibt: ggf. DI, ggf. einen Ständer (oder das Instrument in den Koffer legen), Ersatzbatterien, Ersatzkabel. Evtl. noch so'n Feedbackkill-Deckel für's Schallloch.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Wie weit ist die Kneipe denn entfernt? Ich halte einen Besuch der location zu PA-Abcheckungszwecken für überflüssig. Lasse Dir doch einfach vom Veranstalter mitteilen, was (konkret: Hersteller, Modell) vor Ort rumsteht. Das langt dicke. Wenn es dann berechtigte Bedenken dazu gibt hast Du immer noch Möglichkeiten, zu agieren. Wenn es mit den Gigs dann irgendwann in gaballter Form weitergeht empfiehlt sich neben der Anfertigung eines Gastspielvertrags auch ein techrider; also ein Handzettel, der dem Veranstalter mitteilt, was an Technikgelumpe vor Ort auf euch warten soll (früher hat man da u.a. reingeschrieben "Kein equipment von Behringer!" wenn man als super Musikact seriös wirken wollte ;) gruselig).

Ansonsten: Davanlo hat es meiner Meinung nach gut auf den Punkt gebracht mit der Liste.
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tbrenner
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Technical Rider...

Beitrag von tbrenner »

Kleiner Exkurs abseits des eigentlich threads:

nuja Holger:
Reinschreiben + Fordern kann man in so einen "Technical Stagerider" vieles;
mich erreicht da ja als "Kleinveranstalter" auch so manches.... :roll: ; wo ich nur den Kopf schütteln kann...

Tatsächlich relevant wird sowas doch erst in der "Profiliga"; ansonsten ist es bis hin zum durchaus semiprofessionellen Bereich so, daß der Veranstalter; Kneipenbetreiber Dir vorgibt oder mitteilt: das habe ich hier stehen; nutze es oder bringe deinen eigenen Krempel.
Kenne ich zumindest hier im Ländle von unseren Aktionen über viele Jahre nicht anders.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@tbrenner: So ein techrider ist für mich v.a. Zeitersparnis - irgendwann steht der Aufwand für einen Gig in keinem Verhältnis mehr zum finanziellen Nutzen wenn ich im Vorfeld lange herumtelefonieren muss wg. ´nem einzelnen Kabel (überspitzt ausgedrückt / sowas soll schon vorgekommen sein ;) ).

Sowas wie ein techrider ist durchaus relevant, wenn man z.B. mehrere 100Km Anfahrtsweg zu einem Gig hat. Wenn man dann vor Ort feststellt, dass nur Schund auf der Bühne steht ist es ein sehr entspanntes Gefühl solche Dinge im Vorfeld schriftlich geregelt zu haben.
nutze es oder bringe deinen eigenen Krempel.
Jo. Und es ist immer ein netter Zug wenn sich der Veranstalter um sowas kümmert.
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RB
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Beitrag von RB »

Vierhundert. Da würde ich eine vernünftige Gitarre kaufen und auf Verstärkung komplett verzichten. Der Veranstaltungsrahmen sollte doch die erforderliche Aufmerksamkeit der Zuhörer hergeben. Wenn eine Anlage da ist, kann man auch Mirkophone verwenden, auch das sollte angesichts des beschriebenen Rahmens doch möglich sein.
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