Lohnt sich ein L.R. Baggs Para Acoustic DI bzw. Venue DI ?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Joki
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Lohnt sich ein L.R. Baggs Para Acoustic DI bzw. Venue DI ?

Beitrag von Joki »

Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen zum L.R. Baggs Para Acoustic DI bzw. zum Venue DI und versuche mich kurz zu fassen:

ich habe eine 6-saitige Ibanez Westerngitarre mit dem L.R. Baggs M1 Aktiv Pickup im Schallloch sowie eine Takamine mit CT4BII Preamp mit 3 Band EQ (Low, Mid, High) u. dem Takamine Palathetic Pickup (6 x single UST piezos).

In eine weitere Gitarre kommt evtl. bald ein L.R. Baggs Lyric.

Gespielt wird alles über AER Compact 3 und/oder Fishmann Loudbox Artist Akustik Amps.

Und eigentlich auch nur zu Hause.

So, nun zu den Fragen:

Kann ich mit dem L.R. Baggs Para Acoustic DI bzw. dem Venue DI den Klang aufbessern und zwar merklich mehr als über die Bass,- Mitten- u. Höhenregler der Amps ?

D.h. lohnt sich für zu Hause u. bei meiner Erwartungshaltung bzgl. Klangaufbesserung die Anschaffung eines dieser Geräte ?

Und falls ja: reicht das Para Acoustic DI für 229 Eur aus oder doch gleich lieber das Venue DI für 359 Eur (hat ja einige Features mehr, obwohl den Tuner kann man glaube ich vergessen) ?

Nochmals zur Klarstellung: es geht bei meinem Einsatzzweck vorrangig um Klangaufbesserung/-optimierung. Die von den Geräten gelieferten Optionen zur Feedback-Unterdrückung wären für mich natürlich noch ein Add On…obwohl ich mit den o.g. Gitarren u. Amps u. den Heimlautstärken eigentlich kaum Feedbackprobleme habe.

Vielen Dank im voraus für Eure Ratschläge und Eure Hilfe.

Lieben Grüsse

Joki
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Pida
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Beitrag von Pida »

Da hilft eigentlich nur ausprobieren. Ich selbst hatte mal testweise eine Para DI ausgeliehen und habe dafür keine Verwendung gefunden.

Der EQ beider Geräte ist flexibler als der deiner Amps. Die Para DI hat ein semiparametrisches Mittenband, die Venue DI hat zwei davon. Diese Regler bearbeiten ein breiteres Frequenzspektrum als z.B. der Notchfilter. Man kann damit gezielt arbeiten, wenn eine Gitarre etwa nasal oder klirrig klingt.

Wenn du so ein Teil ausprobieren möchtest, würde ich gleich zur Venue DI greifen, da es zwei Mittenbänder gibt und diese insgesamt extremere Regelmöglichkeiten bieten (100 Hz - 2,8 kHz vs. 400 Hz - 1,6 kHz bei der Para DI).

Zu Hause würde ich so ein Teil wenig benutzen. Wenn man den Amp nicht weit aufdreht, hört man ja immer noch viel von der Gitarre selbst und feine Nuancen bei der Verstärkung ändern nicht viel am Gesamtklang. Du musst auch damit rechnen, dass du für jede Gitarre andere Einstellungen brauchst.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus,

ich hab mir die Venue-DI aus vier Gründen gekauft: Die beiden semiparametrischen Mittenregler, der Booster, der Notch-Filter und klarerweise als DI-Box damit ich in den Mixer mit einem XLR-Kabel reinkann.

Die Box arbeitet ausgezeichnet, vor allem Booster und Notchfilter funktionieren perfekt. Die Klangregelung natürlich auch. Ich kann das Ding nur weiterempfehlen. Den Tuner hab ich nur ganz am Anfang ausprobiert, der ist tatsächlich nicht so dolle, spricht langsam an und dann auch meistens ungenau.

Bei deiner Ibanez mit dem M1 hilft die Box ganz sicher; bei der Taka mit dem Cooltube sollte eigentlich auch ohne irgendwas ein anständiger Sound rauskommen.

Die Para DI ist halt die abgespeckte Version, ich würde gleich die Venue-DI nehmen. Die wird dir bestimmt gefallen.
Joki
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Beitrag von Joki »

Hallo Pida und Pappenheim,

vielen Dank für Eure schnellen u. hilfreichen Antworten: Ich werde es (vorerst) sein lassen, da keine Liveauftritte, nix in PA u. keine langen Wege bis zu irgendeinem Mixer, etc.

Nur die 3 m bis zum Amp :D

Meine Pickups sind nicht die schlechtesten und vor allem aktiv (übrigens Pappenheim: ist nicht der Cooltube in der Taka sondern der CT4BII, aber auch der ist nicht schlecht), die Amps auch nicht und Regelmöglichkeiten/Feedbackunterdrückung sollte ich für den Heimgebrauch genügend an den Amps haben.

Fazit: es scheint, als würde ich mit den Baggs-DI's mit Kanonen auf Spatzen schiessen u. die Dinger würden dann für teures Geld mehr oder weniger zu Hause rumliegen. Kosten/Nutzen-Verhältnis ist für meinen Anwendungszweck einfach miserabel.

Und nur allein für den Baggs M1 lohnt es sich nun wirklich nicht...und mit dem bin ich eigentlich auch nicht unzufrieden.

Daher hatte ich auch gezielt gefragt, ob sich bei meinem Equipment, meinem Einsatz der Sachen und meiner Erwartungshaltung bzgl. lediglich Klangaufbesserung/-optimierung die Anschaffung lohnt. mein Fazit nach Euren Antworten: nein

Ich habe auch aus einem anderen Forum bereits diesbzgl. Antwort erhalten, die sich hier in meinen Statements natürlich zu Recht wiederfindet und zusammen mit Euren zu meinem Fazit führt.

Vielen Dank an Euch.

Gruss

Joki
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Bei Don Ross & Brooke Miller z.B. hab ich das TC Electronic G-Natural geseh'n bzw. gehört u. das kam super gut.

Würde ich in Deinem Fall mal mit antesten...
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landmesser
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Re: Lohnt sich ein L.R. Baggs Para Acoustic DI bzw. Venue D

Beitrag von landmesser »

Moin Joki,

ich habe eine uralte Takamine mit unbekanntem aktivem Pickup, eine VENUE DI und einen AER Domino. In dieser Kombination ist das VENUE DI schlicht und ergreifend überflüssig.

Die Regelmöglichkeiten brauche ich für eine Spider-DOBRO mit passivem Pickup, um aus einem nicht brauchbaren Signal ein brauchbares zu machen.

Viele Grüße
landmesser
Joki hat geschrieben:
ich habe eine 6-saitige Ibanez Westerngitarre mit dem L.R. Baggs M1 Aktiv Pickup im Schallloch sowie eine Takamine mit CT4BII Preamp mit 3 Band EQ (Low, Mid, High) u. dem Takamine Palathetic Pickup (6 x single UST piezos).

In eine weitere Gitarre kommt evtl. bald ein L.R. Baggs Lyric.

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stringbound
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Beitrag von stringbound »

Hi Joki,

ich habe eine Kombination aus L.R. Baggs Lyric und L.R. Baggs Para Acoustic Di.

Für den Para Acoustic DI habe ich mich entschieden, weil er leichter einzustellen, sowie kleiner und leichter als der Venue DI ist. Mir war auch die Möglichkeit der Phantomspeisung wichtig, die dem Venue DI fehlt, und den Tuner des Venue brauche ich nicht.

Mit dem Para Acoustic DI bekomme ich selbst das den Magnettonabnehmer des Taylor Expression System zum Klingen. Der Kritische Frequenzbereich lässt sich damit gut bearbeiten. Das schafft mein Fishman SA 220 nicht, der entspricht in etwa deiner Loudbox.
Auch mit dem AER Compact 60 habe ich den Klang das Expression System nicht in den Griff bekommen, aber mit dem Para DI und dem Venue DI ging es problemlos. Das galt für alle fast alle Amps bei uns im Laden, an die ich meine Taylor angeschlossen habe.

Für den Lyric und das Expression System nutze ich übrigens die gleiche Einstellung im Para Acoustic DI.

Für den Lyric und den M80 bist du sowohl mit dem Para DI, als auch mit dem Venue DI gut beraten. Spätestens wenn du dich mit dem Gedanken trägst live zu spielen.
tbrenner
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@ joki..

Beitrag von tbrenner »

..dem stringbound kann ich uneingeschränkt beipflichten, was die Beurteilung der Gerätschaften angeht.
Ich habe diese braune LR-Baggs-Kiste seit vielen Jahren im Gebrauch und sie bewährt sich öfter als Problemlöser für schwierige Soundsituationen mit unterschiedlichsten PU´s und nachfolgenden Verstärkungseinheiten (Amps, Mischpulte, Aktivboxen..)
(ist nicht zuletzt auch bei einigen tourenden Steelstringprofis immer wieder zu sehen, sowas wie ein "Schweizer Offizierstaschenmesser" der Gitarristik...)

Allerdings für zuhause??? :guitar1:

Da spiele ich zumindest gern ohne jeden Ballast und erfreue mich am wunderbaren Natursound meiner Ketarren....

Grüssle,

tbrenner :wink:
http://www.souled-out-band.com" onclick="window.open(this.href);return false;
Joki
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Beitrag von Joki »

Danke für Eure weiteren Inputs !

OldBlues,
mit dem TC Electronic G-Natural gehe ich schon zu sehr in Richtung Akustik Effektgerät...Effekte habe ich am AER Compact 3 u. vor allem aber an der Fishmann Loudbox Artist genügend u. die Qualität reicht mir allemal. Trotzdem danke für den Tipp.

landmesser,
Genau: Deine Git - Amp Kombination habe ich ja praktisch auch u. daher sind - wie Du bestätigst - Baggs-DI's wohl überflüssig.

stringbound,
ja mit Lyric u. Taylor Expression System gibt es sicherlich etwas mit dem PADI zu optimieren, anzupassen, etc. Da macht das wohl Sinn. Auch mit einem Baggs M80 (vor allem im passiv Mode) wie Du sagst oder auch mit meinem Baggs M1 aktiv wie Pappenheim schon angedeutet hat Evtl. kommt ja bald bei mir noch der Lyric und dann zusammen mit meinem M1 aktiv betrachtet kommt ein PADI auch für zu Hause in Betracht...wie gesagt vielleicht.

Uebrigens: wie bist Du mit dem Lyric zufrieden. Youtube, Reviews sagen ja sehr natürlich (annähernd in Richtung externer Mic-Abnahme) aber es heisst auch, dass ihm irgendwo (ich glaube Low End) etwas fehlt, was Baggs ja mit dem Anthem in den Griff kriegen wollte...also True Mic für die höheren Sachen u. UST für die tieferen wenn ich es richtig verstanden habe. Frage, weil ich ja auch ein Auge auf den Lyric geworfen habe.

Danke nochmal an alle für die Infos !!!
Fayol
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Warum nicht der Headway?

Beitrag von Fayol »

Nur interessehalber die Frage, warum in diesem Zusammenhang der Headway EDB 2 oder aber auch der Headway EDB 1 nicht erwähnt wird?
Preislich spielt der ja in der gleichen Liga wie derL.R. Baggs Para Acoutic DI.
Ist das ein zu besonderer Exot oder ungeeigneter oder....?
Joki
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Beitrag von Joki »

Also die Headways (EDB1 oder 2) kenne ich persönlich gar nicht, aber nur deswegen nicht, weil ich mich mit diesen DI's erst seit ein paar Tagen beschäftige, seitdem ich mich mit dem L.R. Baggs Lyric auseinandersetze.

Und in diesem Zusammenhang tauchen in Youtube/Reviews/etc. immer wieder die L.R. Baggs DI's auf...entweder PADI oder Venue DI

Wäre aber interessant was über die Headways zu hören insofern sie jemand kennt u. sogar mit den DI's von Baggs vergleichen kann.

Auch wenn bei mir der DI-GAS erstmal verflogen ist, schlau machen kann man sich ja mal.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Vielleicht auch mal das ZOOM A3 mit in den Vergleich aufnehmen. Günstig, flexibel, klein und gut. Bis auf die etwas obskure Bedienung habe ich noch keinen Schwachpunkt feststellen können.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Joki hat geschrieben:stringbound,
ja mit Lyric u. Taylor Expression System gibt es sicherlich etwas mit dem PADI zu optimieren, anzupassen, etc. Da macht das wohl Sinn. Auch mit einem Baggs M80 (vor allem im passiv Mode) wie Du sagst oder auch mit meinem Baggs M1 aktiv wie Pappenheim schon angedeutet hat Evtl. kommt ja bald bei mir noch der Lyric und dann zusammen mit meinem M1 aktiv betrachtet kommt ein PADI auch für zu Hause in Betracht...wie gesagt vielleicht.

Uebrigens: wie bist Du mit dem Lyric zufrieden. Youtube, Reviews sagen ja sehr natürlich (annähernd in Richtung externer Mic-Abnahme) aber es heisst auch, dass ihm irgendwo (ich glaube Low End) etwas fehlt, was Baggs ja mit dem Anthem in den Griff kriegen wollte...also True Mic für die höheren Sachen u. UST für die tieferen wenn ich es richtig verstanden habe. Frage, weil ich ja auch ein Auge auf den Lyric geworfen habe.
https://www.facebook.com/LRBaggsGermany

Klick das erste Video an... ;-)

PS: das Lyric ist der Nachfolger des Anthem und braucht den UST nicht mehr.
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Hannezz
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Meine Empfehlung: BBE Acousticmax

Beitrag von Hannezz »

Hi,

vielleicht ist das ja das richtige Teil für Dich:
http://www.thomann.de/de/bbe_acoustimax.htm

Ich zitiere mal aus dem Werbetext bei T: "Der Acoustimax führt eine Phasenkorrektur zwischen drei Frequenzbändern durch, um Phasen- und Amplitudenverzerrungen im Lautsprecher auszugleichen und sorgt damit mehr für Klarheit"

Und genau das macht das Teil schlicht und einfach: Es verbessert guten Sound nochmals um eine Stufe - Sollte man nicht glauben ! Ich hab´s seit 2 Jahren im Einsatz und bin immer noch überzeugt und begeistert.

Könnte das Richtige für dein Problem sein !

(Hatte übrigens gleichzeitig den L.R.Baggs Para Acoustic DI Preamp zum Testen da - BBE hat mich mehr überzeugt !)

Gruss, Hans
Joki
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Registriert: Fr Mär 15, 2013 7:05 pm

Beitrag von Joki »

Hans,
den BBE Acoustimax kannte ich gar nicht...heisser Tipp und den schaue ich mir mal genauer an. Denn es geht mir nicht um Effekte sondern um Klangverbesserung (glaubt mir ich bin nicht unzufrieden da ich keine schlappen Pickups habe...aber ich möchte ja nur herausfinden, welche Möglichkeiten es für ein "zu Hause i-Tüpfelchen" gibt...wenn überhaupt).

stringbound,
ich habe - nachdem ich den Anthem erwähnt habe - schon mit so einer Antwort wie mit Deiner gerechnet: ich habe mich aber auch falsch ausgedrückt. Iich weiss, dass der Lyric der "Nachfolger" vom Anthem ist und deshalb wundert es mich, dass ich in Reviews lese dem Lyric fehlt noch etwas was man VORHER mit dem Anthem durch Kombi Mikro/UST versucht hat gut hinzubekommen...und anscheinded gelungen ist.

scifi,

ZOOM A3 mag sehr ok sein (bis auf die evtl. nervige Bedienung hab' ich gelesen). Aber das ist wieder in Richtung Gitarrentyp-Simulation (mach aus 'ner Billigklampfe 'ne Martin xy). Das klappt ja wohl sowieso nicht. Effekte bis hin zu Roboter-Effekten u.s.w. Aber ansonsten doch wohl ein gutes Teil wenn man den Rest betrachtet. Nur insgesamt nix für mich.

Aber ich will Euch nicht überstrapazieren. Ich schau mir mal den BBE Acoustimax an, den Hans eingeworfen hat.

Gruss und Dank an alle

Joki
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