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Beschichtete vs Unbeschichtete Saiten
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 11:36 am
von maxpo
das Thema zum 100.000sten mal aufgewärmt, aber aus einem etwas anderen Blickwinkel
Ich mag beschichtete Saiten, aber nur auf den Nebengitarren, die ich selten, teil sehr selten spiele und die oft wochenlang ungespielt nur gelagert werden.
Denn beschichtete klingen nun mal leider nur mit 80% des möglichen Klangbildes von ganz frisch aufgezogenen neuen unbeschichteten Saiten und mir fehlen dann diese 20% Brillianz.
Saitenwechsel sind für mich weder Plage noch Last, auch kein rares Ereignis oder Eventsensation , das die ganze Welt in Foren zur allgemeinen Kenntnis nehmen muß. Man wechselt diese Verschleißteile mit professioneller Routine, ein Pit Stop eben wie eine Rasur oder die tägliche Dusche. Das muß man nicht posten ?
Gut das Hühner keinen Daumen haben ! Sonst könnte sie auch mit dem Smartfon simsen, posten oder twittern sobald ein Ei gelegt !
Was mir aber schon vor ewigen Zeiten aufgefallen ist:
ich reinige die neuen unbeschichteten Saiten vor dem Aufziehen generell mittels Durchziehen durch ein sauberes Stoffläppchen, welches mit WD40 getränkt ist. Wer es nicht kennt: ein petroleumhaltiges säurefreies geruchsarmes Feinöl, welches üblicherweise im technischen Bereich vorzugsweise mittels einer Aerosoldose appliziert wird als feiner Nebel oder gezielter Sprühstrahl mit zusätzlicher physikalischer spülender Wirkungsverstärkung.
Beim ersten Abwischen fabrikneuer Saiten, Markensaiten wohlgemerkt, färbt sich das ölgetränkte Läppchen schwarz, was auf einen herstellerseitigen Verschmutzungsbelag hinweist, der nun entfernt wurde.
So vorbehandelte Saiten halten den frischen Klang um ein Vielfaches länger, denn am Ende eines Spieltages werden die verwendeten Instrumente von Hautschweiss gereinigt und eben mal fix auch die Saiten wieder mit einem WD40 Läppchen einzeln umwickelt abgewischt.
So behandelte (blitzsaubere und nicht wahrnehmbar hauchdünn geölte) Saiten altern nur noch extrem verzögert und klingen sehr lange frisch. Denn an bereits vorhandenen anderen rauhen/klebrigen Rückstände, die schon an neuen Saiten anhaften, kleben Rückstande vom Spielen dann besonders gern fest !
Nur ein Tipp, es mal selbst auszuprobieren
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 12:50 pm
von tomis
funktioniert echt ?
werde ich mal probieren
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 1:32 pm
von RB
Wäre mir absolut neu. Ich werde das auch probiereb, aber ich verhehle nicht, dass ich sehr skeptisch bin.
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 1:50 pm
von notenwart
Dass manche Saiten „staubig“ sind und ich nach dem Spiel etwas schwarze Fingerkuppen hatte, ist mir auch schon passiert, war aber nach dem ersten Spiel erledigt.
Hier hätte man natürlich im Vorfeld diese Ablagerungen abwischen können.
Beschichtete Saiten nutze ich generell nicht
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 2:05 pm
von Rolli
Ist das nicht auch das Prinzip von Axwax
http://www.ducksdeluxe.com/ddaxwax.html
Reinigt, ölt und soll auch den Saiten helfen!
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 5:00 pm
von maxpo
@ Forumsfreunde
Glaubt jemand, ich tippe ein langes Posting, nur um die geschätzte Forumsgemeinde mit VooDoo zu veräppeln ?

Nö, das wäre ganz nebenbei respektlos.
Dreck ab Werk ist nach meiner Erfahrung kein Staub, sondernd er haftet fest. Frische Saiten vom großen Händler, keine uralten Lageleichen.
Meine Erfahrung: Dreck vor dem Aufziehen und am Ende jedes Spieltages mit WD40 entfernen.
Meine Erklärung: dieses extrem dünne Kriechöl mit Petroleumzusatz entfernt anhaftenden Dreck chemisch und durch den Druck des Stoffläppchens und neutralisert Hausschweiss der mit Hautabrieb alles verkleistert. Stoff ist besser als Zewa, das fällt ölgetränkt auseinander
Die metallenen Saiten/Legierungen oxidieren erst durch die normale Luftfeuchtigkeit + im Hautschweiss gelöste Salze und schon beginnt die unerwünschte Oxidation. Aussen auf der Saite , aber auch unter den Umwicklungen. Das sehr dünne Ölpetroleumgemisch kriecht auch durch die feinen Spalte der Umwicklung.
War drinnen schon Oxidation vorhanden, verfärbt sich das (weisse) Läppchen grün/bläulich vom Kupferwasweiss ich, Chemiker vor !
Wenn ich die Saiten naß abgewischt habe, verstaue ich die Gitarre. Das Öl scheint zu verdunsten, ist es am nächsten Tag wieder fühlbar noch zu riechen. Man kann sofort mit dem Spielen beginnen, ohne Entölungsprozedur.
Mit WD40 kann übrigens hervorragend Rückstände von Klebeetiketten entfernen und Kleberreste von abzogenen Pickguards. Aber nur, wenn die Holzflächen lackiert sind. WD40 greift Lackierungen nicht an, zieht aber (unerwünscht) aufgrund - ins rohe (ungeschützte) Holz
Probierts mal aus
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 5:02 pm
von maxpo
Mag sein, aber eine WD 40 Dose kostet bei ALDI als Aktionsware 2€ und ist in vielen Haushalten /Garagen/Garten schon vorhanden
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 6:16 pm
von Rolli
maxpo hat geschrieben:
Mag sein, aber eine WD 40 Dose kostet bei ALDI als Aktionsware 2€ und ist in vielen Haushalten /Garagen/Garten schon vorhanden
Schon klar, es sollte eigentlich keine Einwand, sondern ein - deine These unterstützender Beitrag sein!
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 7:14 pm
von Herigo
der tipp von maxpro ist gut und hilft die saiten zu erhalten, ich nehme immer noch meine alten fast-fret in dosen "pinsel". der effekt ist der gleiche und wie maxpo schon sagte ist WD40 günstiger.
über die chemische belastung mache ich mir zwar auch gedanken aber die ist ja leider durch den kontakt mit saiten und griffbrett grundsätzlich nicht unproblematisch, wenn man entsprechend disponiert ist.
mein geschmack hat sich bezüglich saiten etwas geändert, wollte ich immer, wie maxpo, den kompromisslosen neuklang der saiten und lehnte daher lange beschichtete ab, stören mich heute die greifgeräusche deutlich mehr (das sind ja eigentlich eher rutschgeräusche) als der verlust von 20% neusaitenbrillanz. gerade habe ich die in hinsicht "quietschen" empfindlicheren martin lifespan entdeckt und auf meinen zwei haupt stahlsaitengitarren drauf, weil ich sie für einen guten kompromiss hielt, will ich doch wieder saiten die weniger fingergeräusche verursachen. zwar habe ich diese durchaus im "griff", jedoch verbraucht auch dies "resourcen". ich möchte mich mehr auf spiel und tonbildung konzentrieren als auf die vermeidung von nebengeräuschen. die elixir haben bei allen nachteilen einen sehr lang gleichbleibenden klang und man kann auch slides auf den umwickelten anwenden ohne das der effekt durch das "quietschen" zu stark übertönt wird.
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 7:18 pm
von notenwart
maxpo hat geschrieben:
Mit WD40 kann übrigens hervorragend Rückstände von Klebeetiketten entfernen und Kleberreste von abzogenen Pickguards. ...Probierts mal aus
Nein, tut es nicht!
Ich arbeite seit 1986 hauptberuflich im Sektor der Selbstklebematerialien und muss daher aus meiner beruflichen Erfahrung sagen: probiert es nicht. Es
kann sein, dass sich das beschriebene Öl als das Optimum erweist. Pauschal würde ich aber die Anwendung von Chemikalien aller Art nicht raten
Verfasst: Mi Sep 03, 2014 8:41 pm
von maxpo
https://www.google.de/webhp?sourceid=ch ... ernen+wd40
54.100 Berichte über Eignung
http://www.wd40.de/faq/
7. Wofür kann WD-40 als Reinigungsmittel eingesetzt werden?
WD-40 unterkriecht und löst so Öl-, Fett- Teer- und z.B. Klebstoffreste und lässt diese damit von Fahrzeugen, Werkzeugen und Ausrüstungen leicht entfernen.
Verfasst: Do Sep 04, 2014 6:21 am
von notenwart
Wir sind hier alles (nehme ich an) mündige Bürger und wer 54.000 positive Berichte über „Aufkleber von Glas/Carbonfelgen/Autolack ... entfernen“ als Anlass und Ermutigung nimmt, dieses Mittel auch auf seine Gitarre zu sprühen, der macht das eben. Ich mache es nicht
Verfasst: Do Sep 04, 2014 7:49 am
von maxpo
notenwart hat geschrieben:Wir sind hier alles (nehme ich an) mündige Bürger und wer 54.000 positive Berichte über „Aufkleber von Glas/Carbonfelgen/Autolack ... entfernen“ als Anlass und Ermutigung nimmt, dieses Mittel auch auf seine Gitarre zu sprühen, der macht das eben. Ich mache es nicht
Ich habe über was geschrieben als Diskussionanstoß, was nach meiner Erfahrung funktioniert.
Eine herstellerseitige Information nebst technischem Datenblatt, die Schwarmintelligenz im Net nebst eigenen Erfahrungen sind wertvoller
Eine Bekannte ist auch schon seit der Ausbildungszeit Expertin und
hauptberuflich im Sektor der Selbstklebematerialien"
beschäftigt. Genau wie Du Profi auf Augenhöhe
Sie arbeitet in einer örtlichen Post Serviceagentur und hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Aufkleben von Briefmarken und Etiketten:
nicht nur Selbstklebenden, auch noch welche "zum Lecken"

Verfasst: Do Sep 04, 2014 8:01 am
von maxpo
Verfasst: Do Sep 04, 2014 8:32 am
von notenwart
maxpo hat geschrieben:Ich habe über was geschrieben als Diskussionanstoß, was nach meiner Erfahrung funktioniert.
Ja, das mag ja auch sein, dass das bei Dir funktioniert. Ich möchte ja nur die Aufforderung Deinerseits
"Probiert´s aus!" nicht zur Nachahmung empfehlen.
Das kann funktionieren. Kann.
Aber das
kann auch Schaden am Lack bewirken;
Aber wie ich schon schrieb, das kann jeder für sich entscheiden und Deine Postings sprechen eh für sich[/b]