Klassiksaiten: "high tension" usw

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Daumen

Klassiksaiten: "high tension" usw

Beitrag von Daumen »

Ich habe nur eine Steelstring (Yamaha), aber die Frage interessiert mich trotzdem: Bei den Klassikersaiten gibt es Unterschiede bei der Spannung (Stärke?). ZB steht auf manchen Packungen "high tension", so dass ich annehme, das es auch "low tension" und "medium tension" u. ä. gibt.

Wieviel macht das beim Saitenzug denn aus und vor allem, inwiefern klingen "high tension Saiten anders, als welche mit geringerem Saitenzug ?
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Hallo,

der Unterschied zwischen high und low tension ist bei Klassikgitarren schon bedeutend.
Die high tension klingen erheblich härter und sind brillianter im Klang, allerdings ist es auch schwerer die Saiten auf Dauer - ich meine 2h am Stück - zu spielen, da der Kraftaufwand zum Herunterdrücken der Saiten auch größer ist.
Meine Erfahrung ist, dass mesit nicht ein kompletter Satz eines Herstellers ideal für die eigene Gitarre klingt, sondern dass man hier schon zwischen den Herstellern und den einzelnen Spannungen variieren muss.
Ich spiele z. B. high tension auf den Basssaiten, Carbon Saiten (Hannabach) auf der g und h Saite und eine medium Nylon Saite auf der hohen e Saite.
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
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klaust
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Beitrag von klaust »

Hallo,

ich glaube, ich bin z.Zt. hier der einzige, der auf 'ner Nylon spielt..... :!:
...und das auch nocht nicht so sehr lange.
Letztes Jahr bin ich irgendwann mal auf "high tension" umgestiegen, weil
ich irgendwo gelesen habe, daß man damit etwas an Lautstärke rausholen
könnte. Ab und zu habe ich mal was vorgespielt und das war immer extrem
leise. Hat sich aber nicht nachweisbar verbessert die Lautstärke....
Was mir jedoch irgendwie besser gefällt, ist der Klang (auch subjektiv). Ich
finde, die Bässe sind irgendwie "straffer" und die Höhen klarer.....das ist alles nicht mehr ganz so wabbelig....
auch beim kräftigeren 'reinlangen' schnarrt es nicht gleich und klingt noch ganz gut...
Da ich (mangels Steelstring :?) auch das Picking darauf übe, kommt dies dem auch noch entgegen.
Mit Kapo merke ich den stärkeren Saitenzug allerdings schon recht deutlich....

Gruss
klaus
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

ich glaube, ich bin z.Zt. hier der einzige, der auf 'ner Nylon spielt.....
Nein - mitnichten, Klaus... :lol:

Auch ich spiele hin und wieder auf der Nylon, obwohl ich eigentlich lieber an den "Nylons" spielen würde. :oops:

Mein Problem ist, dass meine Konzert rund 53mm am Sattel hat. Die High-Tension, die ich dazu aufgezogen habe ( Hannabach ), dazu die Gewöhnung an meine 42,3 mm am Takaminesattel, machen es mir absolut nicht einfach, vernünftige Töne auf dieser Gitarre zu erzeugen. Meine ich jedenfalls. Ich würde gerne die Qualey-, die Powell-, die südamerikanischen- und die klassischen Folkstücke im Klang einer Nylon haben, ebenso wie die leichten "Klassiker", deren ich mächtig bin. Es kostet mich jedoch erhebliche Kraft und Anspannung. Ich habe deshalb schon mehrfach meine Epi Sheraton mit dazugeschaltetem Equilizer und Akustik-Amp für diese Stücke genommen. Nicht ganz im "Ton" einer Nylon, aber trotzdem warm und "recht akustisch" kann ich nun all diese Lieder bringen, ohne mir die Finger zu brechen. :wink:

So, wie es gerade aussieht, könnte die Görbig-Klassik die erste Gitarre sein, die ich ohne große Schmerzen abgeben könnte. Ich komme einfach nicht so richtig klar auf diesen breiten Brettern. Wenn ich dann auch noch die HighTension aufziehe, sind die Spielabende auch recht kurz :roll:
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
Gast

Beitrag von Gast »

OldPicker hat geschrieben:

Auch ich spiele hin und wieder auf der Nylon, obwohl ich eigentlich lieber an den "Nylons" spielen würde. :
Altes Ferkel! :lol:

greetings
guitar-hero
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SlowPicker
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Beitrag von SlowPicker »

Übrigens sollte man immer bedenken, dass der Umstieg auf "weichere" (ich meine dünnere Saiten) durch eine niedrigere Saitenlage erkauft wird. Weil die Krümmung des Halses (also der Gitarrenhals natürlich) nachlässt.

Juuuuuuuuuuuhuuuuuuuuuuuuuuu, ich habe auch mal was gewusst... 8)
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Markus hat geschrieben:Übrigens sollte man immer bedenken, dass der Umstieg auf "weichere" (ich meine dünnere Saiten) durch eine niedrigere Saitenlage erkauft wird. Weil die Krümmung des Halses (also der Gitarrenhals natürlich) nachlässt.

Juuuuuuuuuuuhuuuuuuuuuuuuuuu, ich habe auch mal was gewusst... 8)
Und du glaubst tatsächlich, dass das bei einer "Nylon-string" 'ne Rolle spielt? :roll:

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Beitrag von SlowPicker »


Und du glaubst tatsächlich, dass das bei einer "Nylon-string" 'ne Rolle spielt? :roll:

guitar-hero
Ja, ist allerdings nicht messbar... :shock:
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Herbie
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die Mensur macht auch was aus...

Beitrag von Herbie »

Halllo,

manche Klassische hat nicht die üblichen 650 Millimeter, sondern eine
kurze 635er oder die lange 660er Mensur.

Für mein Spielgefühl sollte man bei 650 nicht über high tension gehen,
bei der Kurzen bietet sich extra high an.

Viele Grüße

Herbie
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Ursula
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Ursula

Beitrag von Ursula »

Hallo zusammen

Ich benutze auf meiner klassischen Gitarre immer die roten Hannabach (super high tension). Sie klingen gut, vor allem aber kann ich das Spielgefühl mit irgendwelchen Schlabbersaiten auf den Tod nicht ausstehen! (Wahrscheinlich kommen meine 'Hornhautklauen' wie sie mein Mann einmal 'liebevoll' genannt hat, davon - dafür brauche ich aber auch kaum mehr Topflappen, wenn ich etwas aus dem Backofen nehme :wink:)
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Herbie
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schon probiert ???

Beitrag von Herbie »

Hallo Ursula,

welche Bezeichnung (außer Classic Guitar Strings) haben deine Hannabach noch?
Taucht das Kürzel <<PR>> ( für präzions rund ) auf ?
Beginnt die Artikelnummer mit 815.... ? Oder mit 900....?

Falls du bisher andere Sätze von Hannabach gespielt hast, empfehle ich einen Kauf
aus einer dieser Serien. Du wirst den Unterschied mit Sicherheit hören (vor allem
bei den Obertönen).

Viele Grüße Herbie
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der die Musik Südamerikas mag
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Ursula
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Beitrag von Ursula »

Hallo Herbie

Also: auf der Packung steht als zusätzliche Info nur noch 'Silver-Special'. Nix von PR; und eine Artikel-Nr. sehe ich im Augenblick auch nirgends (könnte aber auch an der nachtschlafenden Uhrzeit liegen :wink: ).


Was hat es den mit den PR (präzisionsrund)-Saiten auf sich? Und was verbirgt sich hinter den Nr. 815.... und 900...?

Gruss, Ursula
Gast

Beitrag von Gast »

... ah, da habe ich noch eine Auflistung gefunden:
815 Profi-Packung Silberspecial (ah, dann sind meine ja doch nicht so schlecht, oder? Das tönt jedenfalls beeindruckend :wink: )
900 Silver 200 (womit unterscheiden sich denn die von den 815er-Saiten?)
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Herbie
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Beitrag von Herbie »

Hallo Ursula,

jetzt schreib ich mal von der Packung ab:
PR = präzisionsrund mit permanent glatter Oberfläche. Diese Saiten
sind daher 100 % quintenrein, mit sauberem Schwingungsverhalten,
klarem und brillantem Ton.

Du hast also schon hervorragende Saiten. Ich bin auch begeistert von denen.

Zu der 900 Serie kann ich nur sagen, daß sie mir mein Gitarrenbauer
empfohlen hat (er hat sehr gute Ohren); ich habe sie noch nicht auf-
gezogen, werde sie aber in den nächsten Monaten testen.

Viele Grüße Herbie
-------------------------------------
der die Musik Südamerikas
entdeckt hat
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Ursula
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Beitrag von Ursula »

Hallo Herbie

Danke für die Infos. Würdest du mir über deine Erfahrungen mir der 900er Serie berichten. Das würde mich schon noch interessieren!

Im Zusammenhang mit meiner Flamenco-Gitarre ist mir auch die Kombination Hannabach im Bass und Savarez Alliance (Carbonsaiten) im Diskant empfohlen worden. Ich habe das aber noch nicht ausprobiert (muss zuerst meinen Vorrat abspielen). Ich weiss auch nicht, ob diese Kombination für die 'normale' Klassik-Gitarre zu empfehlen ist, sehe aber eigentlich nichts, was dagegen spräche...

Lieber Gruss, Ursula
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