Ext.Preamp trotz eingebauten Preamp

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

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jimprove
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Ext.Preamp trotz eingebauten Preamp

Beitrag von jimprove »

Hallo zusammen.

Mit meinen Recherchen komme ich leider so nicht weiter. Vielleicht ist es auch einfach eine komische Frage aber ich möchte sie hier trotzdem stellen:

Ich spiele akustische Gitarre mit Stegpiezo und eingebautem Fischman Prefix Pro Blend Preamp. Die Gitarre verbinde ich dann direkt mit dem Akustikverstärker.
Da ich gerne zeitweise etwas mehr Reverb hätte als der Amp liefert, benötige ich ein zusätzliches ext. Gerät. Desweiteren benötige ich eine DI-Box.
Nun überlege ich ob es Sinn macht, mir einen ext. Preamp anzuschaffen der beides vereint. Würde sich der Preamp auch sonst in seiner Funktion positiv auswirken oder ist diese Überlegung völliger Quark. Vielleicht ist es sogar kontraproduktiv quasi zwei Vorverstärker in Reihe zu schalten?
Grüße
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Da ich mehrere Gitarren (mit unterschiedlichen PU's u. Vorverstärkern) über einen Verstärker spiele, hatte ich das Problem den Amp nicht ohne Rumgefummel,
geschweige denn auf die jeweilige Gitarre einstellen zu können.
Daraufhin beschaffte ich mir ein kleines Mischpult (Yamaha MG10 XU), über das nun die Instrument zum Amp gehen.
Also quasi Vorverstärker-Vorverstärker-Amp.

Das funktioniert super u. ich kann jede Gitarre optimal „einstellen“, wobei am Amp nichts mehr geregelt wird. Außerdem nutze ich die Effekte des Mischers.

Nur mit den (Kanal)Vorverstärkern im Mischpult musste ich vorsichtig sein (habe sie nun auf „null“ stehen), da sich sonst eine leichte Verzerrung bemerkbar macht,
die den Akustikgitarren gar nicht gut tut (es sei denn, sie wäre gewünscht).

Zusätzlich geht ein Rhode M3 auf den Mischer (zusätzlich für Reso), was dank der vorhandenen Phantomspannung ohne Probleme funktioniert.

Insgesamt war’s viel Einstellarbeit, die sich aber gelohnt hat, was sich bei den letzten Gigs voll bestätigt hat.
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Pappenheim
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Re: Ext.Preamp trotz eingebauten Preamp

Beitrag von Pappenheim »

jimprove hat geschrieben:Vielleicht ist es sogar kontraproduktiv quasi zwei Vorverstärker in Reihe zu schalten?
Ich glaub, das ist wurscht. Ich hatte einst einen Fishman in der Gitarre, ebenfalls mit eingebautem Preamp, dann eine L. R. Baggs Venue DI-Box, ebenfalls mit eingebautem Preamp, dann in das Mischpult, ebenfalls mit Preamp am Kanalzug und das ging dann mit dem Gesamtsignal in die Aktivboxen der PA, die dann ja die Endstufe eingebaut haben.

Versuch einfach ein paar Geräte, welche den Zweck erfüllen könnten, den du dir wünscht. Davon gibt es ja mittlerweile wirklich jede Menge. Nütze einfach die 30-Tage-Geld-zurück-Geschichte, oder lass dir hier im Forum was empfehlen.

Ich selber spiele mittlerweile einen Carlos-Highend-Pickup mit einem Carlos-Röhren-Preamp (ist aber schweineteuer) und gehe damit ins Mischpult, wo ich wiederum die Effekte (Hall, Reverb) aus einem Lexikon-Rackteil einschleife.

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten. Man muss da eben viel herumprobieren, aber ich denke nicht, dass du was falsch machst, wenn zwei oder drei Preamps hintereinander geschalten sind. Als kontraproduktiv würde ich es nicht bezeichnen.

Das einzige Mal, wo es Konflikte gab in meiner Signalkette, war bei der E-Gitarre. Da ging ich von der Gitarre in ein Boss-ME70-Multieffektpedal und dann in einen H&K Tubemeister 18. Die vertrugen sich überhaupt nicht, was aber daran lag, dass der Tubemeister kein Vollröhrenverstärker war, sonder gleich am Anfang eine Transistorschaltung hatte, die mit dem Boss nicht konnte. Jetzt habe ich einen Vollröhren-Peavey-Amp, der sich mit dem Boss super verträgt, also auch hier eine Reihe von Preamps und Amps hintereinander und es funzt. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
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jimprove
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Beitrag von jimprove »

Hallo ihr beiden und vielen Dank für die Tips.
Hatte es auch so vermutet "aber man könnte ja was falsch machen"! ;-)
Ja das Rumprobieren ist jspannend und macht Spaß. Nur bräuchte man am besten eine Goldhose dazu. Gott sei Dank gibt es ja Foren, wie dieses z.B., wo man doch einiges nachlesen kann.
Für meinen Zweck will ich es eigentlich recht minimalistisch halten. Möglichst gute reine Signalübertragung, EQ (welcher eh immer irgendwie dabeiist), Reverb, DI-Box.
Zur Zeit nutze ich eine Alhambra mit dem Fishman PrefixBlend und einen Schertler David Classic. Bei Bedarf bin ich dann mit Mikro vor dem Amp ins Mischpult. Nur wie beschrieben... Reverb. An ein Lexicon dachte ich auch schon z.B. LXP-1. Aber da fehlt mir noch die Vorstellung, wie ich es anstellen könnte während eines Songs, den Reverb wieder "abzustellen". .
Grüße
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Wenn ich nochmal von vorne anfangen müsste, würde ich es mit dem Lehle versuchen, dass allerdings 500 Euro kostet. Viel weniger kostet das Zoom A3 das hier glaub ich schon mal in einem eigenen Faden besprochen wurde.

Die neuen Teile, wie das von Fishman oder von Radial Engineering kenne ich nicht. Warum die von Fishman aber keinen EQ mit semiparametrischer Mittenregelung eingebaut haben, ist mir ein Rätsel. Ich finde das für ein Effektboard/Preamp/DI für eine akustische Gitarre unabdingbar, um die Grausfrequenz um die 500 Hz herauszuholen.
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Die Reverb- u. Delay-Effekte in dem von mir verwendeten "Yamaha MG10 XU" sind absolut ausreichend,
sodass ich meine Alesis MidiVerb 4 & MiniVerb 4 "ausmustern" konnte. 8)
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

Würde mir an deiner Stelle auch den ZOOM A3 Preamp genauer anschauen.
Ich habe immer noch den A2 in der kleinen Version und bin damit zufrieden.
Wenn du nicht ständig verschiedene Effekte abrufen möchtest und mit einem gut eingestellten Setting zufrieden bist, scheint der A3 die wohl preiswerteste Lösung zu sein.
Tu dir nur einen Gefallen: versuch gar nicht erst mit irgendeinem voreingestellten Setting was zu machen. Lösch eines, stell alles "auf Null" und füge dann das hinzu, was du willst.
Die Werkssettings sind m.E. fast immer komplett überladen und sollen wohl mehr zeigen, was das Ding könnte, als wirklich gut zu klingen.
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Zwei Preamps ?

Beitrag von tbrenner »

Das würde ich eher sein lassen ...ohne jetzt genau technischerseits erklären zu können, was da mit dem Signal passiert, höre ich bei zuvielen Geräten in der Signalkette immer irgendwelche unnötigen Verfärbungen des eigentlich gewünschten puren Gitarrensounds.
Und wozu zweimal das Gitarren-PU-Signal boosten? Wenn es Dir tatsächlich nur um etwas Hall geht, ist die Lösung von Old Blues die beste Möglichkeit.

Wobei ich mich noch etwas wundere, das der Schertler nicht genug internen Hall liefern sollte? Dann würde ich doch in den Amp - wenn er Dir denn sonst zusagt - noch irgendeinen externen Digital-Hall einschleifen + den mit einem Fußschalter zuschaltbar machen. Auf dem sec. hd.Markt o.W. für unter 100,- € realisierbar.

Grüssle,

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Beitrag von wuchris »

Hi tbrenner,

das hängt aber schon stark von der Gitarre ab (aktiv, passive PU) und vor allem von der Qualität und Bauweise der Effektgeräte.

Bei 2-3 "Preamps" in Reihe sollte noch nichts wirklich schlimm hörbares passieren.
Wichtig wäre m.E., dass keiner der Preamps stark verstärken muss, sprich, dass der rauschärmste ganz am Anfang der Kette steckt und eine evtl notwendige Pegelanhebung gut hinkriegt.
tbrenner
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@wuchris

Beitrag von tbrenner »

..er schrieb doch von einem Fishman Prefix, der in der Gitarre verbaut ist.
Daher mein geäußertes Unverständnis für einen weiteren preamp, wenn der eigentliche Wunsch nach nur etwas mehr/anderem Reverb-Effekt lautete.

Grüssle,

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Beitrag von wuchris »

Das hab ich schon verstanden.
Die ganzen Bodentreterleins für Akustikgitarre schimpfen sich nun mal "Preamp". Ob der zweite Vorverstärker überhaupt noch verstärken muss, hängt doch nur von der eingestellten Vorverstärkung ab.
Nimmt man als Beispiel den ZOOM A2 "Preamp" und füttert den mit einem gutem, sauberen, starken Signal z.B. aus dem integrierten Preamp der Gitarre, braucht man die Vorverstärkung des A2 kaum hoch einstellen. Die Lautstärke bei eingeschalteten A2 wäre dann die gleiche wie bei ausgeschalteten oder gebypasstem A2.

Deshalb mein Einwand, dass "mehrere" Preamps in Reihe kein Problem darstellen sollten.
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jimprove
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Beitrag von jimprove »

Hallo an alle Informanten ;-)

- "die ganzen Bodentreter schimpfen sich doch Preamp"... ja, so nehme ich das auch wahr. Es geht mir tatsächlich nicht um den Preamp, sondern um "die vereinten Möglichkeiten" in einem Gerät. In meinem Fall der Reverb (welcher mit Fußtaster zu und abgeschaltet werden kann) die DI-Box und einen etwas besseren EQ.
Mit Zoom A3, BOSS AD-3 oder AD-5 liebäugel ich zur Zeit.

- Der Hall vom Schertler David wird mit einer Hallspirale erzeugt. Im normalen Gebrauch reicht er aus, aber in manchen Passagen bräuchte ich mehr.
Wie ich schon geschrieben habe, könnte ich mir auch vorstellen es mit einem gebrauchten Lexicon zu versuchen. Wo ich wieder (noch) nicht weiß ob man einen eingeschleiften Effekt auch mit Fußtaster anwählen kann.

- die Idee mit dem Mischpult... da komme ich während des spielens nicht ran...da fühle ich mich so abhängig ;-)

Grüße
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Beitrag von wuchris »

Wenn du mehrere Effekte auswählen vorhalten willst z.B.
- langer Hall
- kurzer Hall (Room)
- Chorus
- etc

kommst du m.E. um ein Gerät mit übersichtlicher Anzeige und mehreren Fußschaltern nicht herum.
Beim Zoom A2.1u ist das ganz gut gelöst, inkl. XLR-out.
Inwiefern beim Zoom A3 Bänke und Speicherplätze schaltbar sind, weiß ich nicht. Steht aber sicherlich in der Anleitung.

Ein "richtiges" Effektgerät a la Lexicon o.ä. kann höchstwahrscheinlich einen besseren Hall erzeugen. Dafür ist da aber nichts kompakt, nichts fußschaltbar, nichts einfach.
Speziell für den live-Betrieb wäre mir eine robuste, einfache und intuitive Lösung immer lieber als eine viel besser klingende, aber komplizierte, unpraktische Lösung.
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

jimprove hat geschrieben:
- die Idee mit dem Mischpult... da komme ich während des spielens nicht ran...da fühle ich mich so abhängig ;-)
...ich habe meinen Gitarren-Mixer immer in meiner Nähe / Reichweite u. so ist gel. Nachregeln jederzeit u. ohne artistische Einlagen möglich.

Bei 'nem Bodentreter ist das mit 'm Nachregeln sicher umständlicher (kenn das zur Genüge aus vergangenen Zeiten). 8)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Gibt ja auch Mischpulte, wo man mittels Fußtaster die Effekte wegschalten kann. Das ist ja genau das, was du willst, nicht?

Da hätten wir hier zB ein Soundcraft, das den Lexikon eingebaut hat.
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