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Finhol Geräte

Verfasst: Mo Jan 19, 2015 12:38 pm
von bluesballads
Moin!
Wie ihr eventuell einen Thread weiter gelesen habt, habe ich gerade den Finhol Auto Stomp Player ausprobiert. Da er nicht ganz meine Erwartungen erfüllte, habe ich mal weitergesucht, und bei jedem Finhol Gerät komme ich zum selben Schluss: Grundsätzlich eine tolle Sache, funktioniert mit etwas Anpassung bzw. Übung auch gut, ABER: irgendwie greift jedes der Geräte in meinen Augen wesentlich zu kurz, und das bei Preisen, für die eigentlich alle Wünsche erfüllt sein müssten - zumindest nicht jedes mal die Hälfte oder mehr unerfüllt bleibt.
Beispiel Auto Stomp Player: ich hätte ihn behalten, wenn entweder wesentlich mehr Pattern an Bord gewesen bzw. die vorhandenen Pattern programmierbar wären.
Beispiel Blues Bass: genial, dachte ich, einen Kontrabass mit einer Stompbox triggern, aber dann wurde mir klar, dass ich ein Gerät, das nur 3 Töne pro Song bietet, in nur einem Bruchteil der Songs verwenden kann: wer quält schon sein Publikum einen Abend lang nur mit Tonika-Subdominante-Dominante? Allein schon mit 3 Tönen mehr würde das Gerät bei mir schlagartig 60 Prozent der Songs abdecken, und nicht nur 5%.
Hat von euch schon jemand diese Geräte ausprobiert, und wenn ja: zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen?
Wer legt 400 Euro dafür hin, dass eine Stompbox C-F-G im Viertel-Rhythmus (ok, hier gibt es drei leichte Varianten) ausspuckt, bzw. diese Tonfolge in allen möglichen Tonarten?
Als Midipedale gibt es ja Pedale mit 13 Basstönen und mehr, wobei mir das schon wieder zuviel Gerödel ist, man braucht ja dafür immer einen Expander/Tonerzeuger zusätzlich, und das für einen oder zwei Basssounds.
Verlange ich zuviel? Wenn nicht: wann gibt es dann endlich den Folk Bass mit 9 Tönen oder den Bossa Bass mit 12 (wobei: was müssten die kosten, vergleichsweise wohl 800-1000 Euro)? Oder auch die Auto Stomp Box mit 50 Pattern, was ja gar nicht viel ist, wenn man es mit Drumcomputern vergleicht.

Verfasst: Sa Jan 24, 2015 7:31 pm
von bluesballads
Auch wenn ich Gefahr laufe, hier nur mit mir selbst zu kommunizieren, hier mal ein paar Videos davon, wie ich 2 Finhol geräte kombiniere, um interessantere Rhythmen zu bekommen als die das Auto Stomp Player:

https://www.youtube.com/watch?v=QEC9-m6z9IY

https://www.youtube.com/watch?v=B9AHFrMlbLA

https://www.youtube.com/watch?v=wC__tKUhaVQ

https://www.youtube.com/watch?v=_dQ7R4_fpac

Verfasst: Sa Jan 24, 2015 11:16 pm
von Fayol
bluesballads hat geschrieben:Auch wenn ich Gefahr laufe, hier nur mit mir selbst zu kommunizieren,...
Scheint wirklich so zu sein... :roll:
Ich bin Dir aber sehr dankbar , dass Du Deine Erfahrungen hier kund tust. So ganz abgeneigt von den Geräten war ich, das muss ich zugeben, nicht.
Dank Deiner Hilfe ist jetzt aber eine gehörige Portion Skepsis hin zu gekommen... :wink:

Verfasst: So Jan 25, 2015 8:48 am
von bluesballads
Hallo Fayol!
Danke für die Rückmeldung! Was einfach nicht stimmt bei Finhol, sind Preis und Leistung. Für 349 Euro 12 Pattern, von denen man nur einen Teil gebrauchen kann (ist ja bei jedem Drumcomputer so, nur dass der Hunderte davon bietet), das geht einfach nicht.
Man erkennt das auch an der Rückläuferqote bei Thomann: es gibt kaum ein Finhol Gerät, das nicht dauerhaft bis regelmäßig als B-Ware angeboten wird (weil der Käufer sich davon mehr oder etwas Anderes versprach).
Apropos Rückläufer: das gestern eingetroffene Cajokick finde ich richtig gut (wenn auch überteuert), habe es als B-Ware bestellt, und es war das erste Mal, dass man dem Gerät die B-Ware ansah: da muss jemand 1-2 Wochen mit Straßenschuhen (Gummimatte total eingesaut) und Grobmotorik (beigelegtes Gummipad wurde wohl probeweise angeklebt und dann wieder abgerissen: das Pad klebt nicht mehr und die Ecken sind abgerissen) rumgehaust haben, und hat es dann ohne jegliches Abwischen/Vorsicht alles wieder in den Karton gepackt.
Wichtig ist, sich die Sounds oder Pattern vorher in Ruhe anzuhören, ob das passen kann: den Auto Stomp Player hätte ich dann gar nicht erst bestellt (ich spiel Blues z.B. nie als Shuffle, Latin geht mit der Box gar nicht).
Bei Cajokick und Stompbox Converter kann ich mir vorstellen, dass ich dabei bleibe - aber eben nur kombiniert (das ist nicht gerade billig bzw. so richtig teuer), einzeln wäre es mir zu langweilig.
Einen schönen Sonntag!

Aber warum unbedingt eine Finhol?

Verfasst: So Jan 25, 2015 6:01 pm
von Fayol
Hallo Bluesballads,

was machten denn die Finhol Geräte ursprünglich so interessant für Dich?
Wären die von Dir genannten Drumcomputer nicht einfacher bzw. in ihrer Funktion umfangreicher und somit auch "praktischer anwendbarer"?

Verfasst: So Jan 25, 2015 7:51 pm
von bluesballads
Grundsätzlich hast du Recht: die Verwendung von Drumcomputern ist schon perfekter, ich habe für viele Songs Pattern programmiert und auf einen Looper überspielt, teilweise sind das ganze Songbegleitungen, inklusive Bass. Aber für live ist das schon fast zuviel (ich sitze/stehe da einsam mit einer Gretsch und spiele/singe den Stray Cat Strut, und zu hören ist eine ganze Band...), im Vergleich dazu hat das Kickbox-Gesteuerte eben seinen Reiz darin, dass man das Tempo ändern kann, gerade - aber nicht nur - am Ende.
Ich gebe zu, dass mit diesen bum-chick-bum-chick Rhythmen keine immense Vielfalt entsteht, aber es klingt homogener, handgemachter, und nebenbei kriege ich vielleicht auch noch ein besseres Timing als vorher. Unterm Strich macht es auf jeden Fall mehr Spaß als vorher: ich habe die Blues/Bossa/Evergreens Sparte in der letzten Zeit arg vernachlässigt, da ich meist den Looper anschmiss und dann dazu gretschte, nun sitze ich wieder auf dem Hocker und spiele wieder den ganzen netten Kram. Und selbst Rockabilly geht damit, mal sehn, wie lange die Motivation anhält...

Verfasst: So Jan 25, 2015 8:30 pm
von Fayol
bluesballads hat geschrieben: ...
Aber für live ist das schon fast zuviel (ich sitze/stehe da einsam mit einer Gretsch und spiele/singe den Stray Cat Strut, und zu hören ist eine ganze Band...), im Vergleich dazu hat das Kickbox-Gesteuerte eben seinen Reiz darin, dass man das Tempo ändern kann, gerade - aber nicht nur - am Ende.
Ich gebe zu, dass mit diesen bum-chick-bum-chick Rhythmen keine immense Vielfalt entsteht, aber es klingt homogener, handgemachter, und nebenbei kriege ich vielleicht auch noch ein besseres Timing als vorher. Unterm Strich macht es auf jeden Fall mehr Spaß als vorher: ...
:idea:

An die von Dir genannten Aspekte habe ich so noch gar nicht nachgedacht. Und wieder etwas dazugelernt!
:gute:

Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin sehr viel Spaß mit der Trittbox hast!