Lassen B-Band Pickups mit der Zeit wirklich nach?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Yens
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Lassen B-Band Pickups mit der Zeit wirklich nach?

Beitrag von Yens »

In meiner Lakewood ist ein B-Band Tonabnehmer verbaut und in einer Gitarrenwerkstatt hörte ich neulich, dass Lakewood die Dinger nicht umsonst seit einigen Jahren nicht mehr einsetzt - sie sollen mit der Zeit schwächer werden, weil das Gas aus den Transducerzellen entweicht. Kann das jemand bestätigen? Ich kann an meiner Gitarre noch keinen Verlust feststellen, das liegt aber auch daran, dass ich nach acht Jahren keinen direkten Vergleich mehr zum Klang der neuwertigen Gitarre habe.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Na ja, ich weiß nicht, welches Gas in Transducerzellen drinnen sein soll,
aber Gas kann durchaus entweichen. Auch aus Aluhüllen von Zeppelinen
entweicht es, aus Luftballons und Fahrradschläuchen sowieso.
Wieso aber in Transducern Gas sein sollte?
Ich konnte mit Google auf die Schnelle nichts finden.
Hast du da einen Artikel darüber? Der würde mich interessieren.
Abgesehen davon ist ein B-Band nicht meist ein undersaddle piezo?
Ist bei dir mit Sicherheit ein Transducer eingebaut oder was anderes?
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

.... Gas in einer Transducerzelle ???

Habe ich noch nicht gehört - interessiert mich aber.

Bei Wikipedia wird das System so beschrieben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schallwandler

.. und so ist es mir auch bekannt.

Mal sehen, ob ich noch was lernen kann.


Beste Grüße und noch einen schönen Tag.

Harald H. Morton
tbrenner
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Neue Theorie...

Beitrag von tbrenner »

zu B.Band-Pickup´s, die ich mangels eigener techn. Kompetenz so nicht beantworten kann - vielleicht weiß es ja jmd. von den Technikprofis?

Ein praktischer Erfahrungswert meiner selbst + von Bandkollegen ist es, daß die B-Bands recht fragil/störungsanfällig sind, es wohl eine erhebliche Austauschquote gibt und der Hersteller diesen Fällen auch recht kulant nachkommt.
Schade eigentlich, da ich von den bezahlbareren PU-Systemen die B.Bands zu den durchaus gutklingenden zählen würde.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Aus dem Artikel "Band of Gold" der Zeitschrift "Guitar Buyer", 12/03, issue 28:
... It's these electret transducers that sets B-Band apart from other electro-acoustic pickup manufacturers in that rather than using piezoelectric film, here we have "EMFiT" electret film, a different type of material that is claimed to offer a more natural response as a result of its structure. B-Band uses the phrase "microscopic lens-like gas bubbles", which refers to Emfitech's high-pressure gas injection technology... Now as this begins to sound like a marketing conference, the everyday result is a much more flexible film that is claimed to be more sensitive, and as a result of those MGLB's, imparts something of a condenser effect on the signal; a minute softening, compared with the harsh response of piezoelectric film.
Reports über ein Entweichen des Gases aus den Transducern konnte ich nicht finden, hab ich auch noch nie von gehört ... ich könnte mir vorstellen, dass das evtl. in Einzelfällen vorkommt/vorgekommen ist wenn der Transducer z.B. durch unsachgemäßen Gebrauch scharfer Werkzeuge oÄ beim Einbau beschädigt wurde und dadurch Gas entweichen konnte ... und so entstehen dann moderne Legenden ... ;-)

LG,
Niels
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Legenden halten sich leider sehr lange, da sie immer wieder irgendwo aufgewärmt werden.

Es stimmt, dass B-Band in den 90ern mal Probleme mit der Haltbarkeit der UST-Transducer hatte - damals sind tatsächlich viele "plattgemacht" worden.

Auch gab es eine Zeit lang Schwierigkeiten mit einem Flex-Kabel, dessen Kontakte sich durchgescheuert hatten.

Beide Probleme wurden von B-Band aber zu 100% gelöst - ich persönlich halte gerade das A2.2-System mit UST und AST für eines der bestklingensten Systeme auf dem Markt.

Gruss, Martin
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Yens
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Gas ist drin. Noch.

Beitrag von Yens »

tonidastier hat geschrieben:Na ja, ich weiß nicht, welches Gas in Transducerzellen drinnen sein soll
Hm. Also meines Wissens arbeiten B-Band Pickups anders als Piezos und klingen deshalb einfach auch viel natürlicher, ein Grund dafür sind laut Hersteller die "microscopic lens-like gas bubbles". Und das mit der abnehmenden Qualität ist zumindest nicht meiner ureigensten Phantasie entsprungen, siehe z.B. hier (letzte Antwort anschauen) oder hier.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Mein Bandkollege hat einen B-Band in seiner Larrivee, und ich bin ja der Mann am Mischpult.

Am Anfang, als er den eingebaut gekriegt hat (vor ca. 4 Jahren), ging es noch halbwegs, da musste ich den Gain auf seinem Kanalzug auf ca. Hälfte stellen.

Mit der Zeit musste ich mit dem Gain auf 90% gehen, weil da kaum was an Signal kam.

In der Zwischenzeit hat er sich einen externen Schatten-Preamp gekauft, jetzt kann der Gain am Mischpult wieder auf Hälfte.

Aber mir kommt vor, dass das Teil irgendwie ständig an Leistung abnimmt. Das kann man wie oben beschrieben alles mit den Preamps am Schatten und am Mixer kompensieren, aber irgendwann ist wohl das Licht ganz aus.
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

.... ich konnte bisher keine solchen Phänomene in meinen Instrumenten feststellen, habe darüber hinaus in einer älteren "Lagerfeuer"- Gitarre ein A2 System aus 1998 drin, nur mit UST (man könnte noch einen AST oder ein Condenser Mic anschließen). Diese Gitarre nutze ich hin und wieder in der Probe und spiele damit über einen AER. Dabei gab es keinerlei Auffälligkeiten, ich schließe mich ansonsten dem Kommentar von Martin an.
Gruß
Rolf
PS: Gerüchte sind immer schnell in der Welt. Besser ist es, die klaren Fakten zu beachten, die jedoch immer mehr verschwimmen, je länger das Thema so diskutiert wird. Daher plädiere ich sehr dafür, den Faden hier möglichst bald zu schließen.
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jab
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Beitrag von jab »

Hai!
ich persönlich halte gerade das A2.2-System mit UST und AST für eines der bestklingensten Systeme auf dem Markt.
Das ist auch meine Meinung, dzu kommt noch, dass es auch noch einigermaßen bezahlbar ist, der Support gut und die Vertriebsleute freundlich und kulant sind.

Beste Grüße,
Jab
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Und wo gibt es das Ding? Vielleicht wär das was für unsern Laschek.
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jab
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Beitrag von jab »

Und wo gibt es das Ding?
Bei mir, beim Martin (bei deinem Lieblingsladen in Saalfelden zwar nicht, aber sicher bestellbar) und zur Not beim Thomann.
Eigentlich überall.

8)

Jab
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich hab nicht alles gelesen hier (ich muss jetzt ganz schenll ins Bett hin), ich komme aber gerade von einem Gig / Frühschoppen bei dem ich meine olle Simon & Patrick showcase mit ´nem B-Band A3.2 gespielt habe. Wollte keine der besseren Gitarren mitnehmen wegen der blöden Kälte...however: Dem Soundmann (mischt mich häufiger und kennt eigentlich nur meine Martin mit ´nem fishman Aura drinne) fiel das sofort auf! Der output des B-Band ist wesentlich (!) schwächer als der des fishman. Gestern Abend hatte ich die S&P kurz gecheckt und schon da merkte ich, dass im Vgl. zur Martin nur sehr wenig ankommt.

Erstaunlich, weil es wirklich ein krasser Unterschied ist zwischen den beiden Gitarren. Sobald ich richtig wach bin werde ich auch noch mal den PU der Lakewood (A6.2) daraufhin testen. Natürlich kann ich nicht sagen, ob sich der output im Laufe der Jahre verändert hat da ich in den letzten drei Jahren so gut wie nie mit einer anderen Gitarre als der Martin über PU gespuilt habe.
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Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Der B-Band reagiert sehr sensibel auf die Stegeinlage.
Wenn ich einen B-band einbaue, teste ich immer mehrere Stegeinlagen und schau, mit welcher er in der betreffenden Gitarre am besten klingt und/oder am meisten Output kommt.

Außerdem vermute ich, dass sowohl die Simon als auch die Lakewood noch den alten roten Pickup haben, der neue schwarze ist wesentlich besser.
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

.... der K&K hat auch mehr Output als die B-Band Systeme in meinen Stevens Gitarren, aber die klingen viel differenzierter, sind viel besser für akustikbetontes Spiel geeignet, den K&K nutze ich jedoch bevorzugt für die Band, wo ich mit der Akustischen immerhin mit verstärkter 7saiter EGitarre und verstärkter Bluesharp und mikrofoniertem Cajon mithalten muss. Aber das geht natürlich auch mit den Stevens Gitarren, ist nur etwas aufwändiger vorab, vor allem bei LiveGigs mit hohem Pegel. Die Loefguitars Moira ist da mit dem K&K lediglich schneller soundtechnisch eingepegelt. So war das auch beabsichtigt, als Olav die gemeinsam mit mir konzipiert hat. Reines Luxusproblem. Habe ich mir im fortgeschrittenen Jugendalter leisten können. UND: der K&K ist ein passiver Pickup, benötigt keine Batteriespeisung wie der B-Band (wobei die Batterie seeeehhhr lange hält...), ABER: soundtechnisch sind die B-Band Systeme, die ich in den Stevens Gitarren habe, klar überlegen. Das fällt aber in der Band überhaupt nicht auf.
Auch wenn ich mich wiederhole: gelegentlich probe ich mit einer anderen Gitarre in der Band, es ist eine Landola LR 500, die wird hier kaum jemand kennen, ist aus 1998, der Zeit, als Herr Löf noch für diese Firma gearbeitet hat. Und die waren die ersten, die B-Band Systeme in den Gitarren getestet und serienmäßig eingesetzt haben. Aus dieser Zeit stammt der UST -Pickup !!!! Ich hab lediglich mal den etwa streichholzschachtelgroßen Preamp gewechselt. Ist ein Prototyp des aktuellen A 2.2, bietet also zusätzlich zum Betrieb mit entweder dem UnderSaddleTransducer oder dem AcousticSoundboardTransducer die Anschlussmöglichkeit für ein CondenserMic. Und es können auf der Platine dieses Preamps mittels kleinen Dip-Schaltern noch Equalizer-Profile geschaltet werden, prinzipiell Bass- oder Höhenbetont. Und das haben die schon Mitte der 90er entwickelt. Ja, ich würde auch meinen, nicht so ganz easy plug and play, man sollte schon Zeit investieren, die optimale Soundeinstellung zu finden. Aber wenn man das mal durchgezogen hat.... 😁
könnte man zu der Erkenntnis gelangen: ganz schön kreativ, was diese Finnen da so machen.... (wobei: die Zargenradios mag ich auch nicht... Geschmackssache).
Und: ich nutze IMMER (auch bei Moira) den Boss AD5, gerade auch Live gehe ich mit dem direkt in die PA.
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