Seite 1 von 1

Re: Rat zum Thema Verstärkung gesucht (div. Anfängerfragen)

Verfasst: Di Mai 19, 2015 8:14 pm
von scifi
hi,

zu dem Thema gibt es sicher viele unterschiedliche Meinungen hier im Forum. Hier also nur mein ganz persönlicher Senf:
Howein hat geschrieben: 1. Lautstärke- und Klangregelung nur am Verstärker ist unpraktisch, und am Gretsch geht eh nur Lautstärke. Gibts da was GUTES das man dazwischenschalten könnte zur Regelung und möglichst auch Klangverbesserung?
Du könntest eine DI-Box bzw. einen Preamp dazwischen hängen.
Da gibt es einige am Markt mit unterschiedlichem Funktionsumfang.

Sehr gut finde ich die:
=> L.R. Baggs Para Acoustic
=> Zoom A3 (hat noch Effekte, Feedbackunterdrücker etc drin)
Howein hat geschrieben: 2. Der reine Tonabnehmerklang ist eigentlich ein eigenständiger neuer Klang, hat mit dem akustischen Klang nicht mehr viel zu tun. Würde es Sinn machen statt mit Pickups über Mikrofone abzunehmen? Wenn ja, was für welche, Typ, Marke?
Ich finde Mikros klingen immer viel besser als Pickups - aber Pickups sind deutlich handlicher.
Wenn du aber alleine Auftritte in kleinerem Rahmen machst und verschiedene Klampfen auf der Bühne spielst, würde ich auf jeden Fall mit Mikro probieren. Alleine schon weil du nicht dauernd umstöpseln musst.

Viele schwören auf Kondensatormirkos, wobei ich für die Bühne mit einem dynamischen "Shure SM57" sehr glücklich bin (billig, robust, kaum Feedback, braucht keinen Strom und klingt super in meinen Ohren). AKG D7 hat auch gut funktioniert.
Den größten Nachteil haben Mikros gegenüber Pickups meiner Meinung nach, indem du bei Mikrofonabnahme dich nicht gut von der Stelle bewegen kannst. Du klebst halt am Mikro fest.
Howein hat geschrieben: 3. Kann man das auch mixen, den akustischen Anteil und den Pickup-Anteil? Macht so was Sinn?
ja, ich mixe bei Auftritten öfters Pickup und Mikrofonsignal. Geht gut aber ist halt mehr Arbeit.
Howein hat geschrieben: 4. Wie stehts in der Praxis mit den Feedbackproblemen von denen man immer wieder hört bei Pickups oder Mikros, kann man das im Vorfeld durch Technik verhindern oder wenigstens beim Auftreten irgendwie "killen" während des Spiels, am besten automatisch?
Hängt vor allem von der gewünschten/notwendigen Lautstärke und den Räumlichkeiten ab. Großes Open Air ist mit Mikros eher schlecht - besonders wenn du dich selber abmischst. So kenne ich das zumindest. Pickups machen mit Rückkopplungen weniger Probleme.
Auf der anderen Seite: ich spiele normal vor 20-100 Leuten und habe mit der Abnahme mit einem dynamischen Mikro eigentlich nie ernste Feedback-Probleme. (Bei Kondensatormikros habe ich aber auch schon in kleinen Räumen Probleme bekommen, aber andere Foristen hier scheinen es trotzdem hinzubekommen).

Re: Rat zum Thema Verstärkung gesucht (div. Anfängerfragen)

Verfasst: Di Mai 19, 2015 9:52 pm
von scifi
Howein hat geschrieben:
scifi hat geschrieben: Viele schwören auf Kondensatormirkos, wobei ich für die Bühne mit einem dynamischen "Shure SM57" sehr glücklich bin (billig, robust, kaum Feedback, braucht keinen Strom und klingt super in meinen Ohren). AKG D7 hat auch gut funktioniert.
Das Shure hat ein Bekannter, nimmt E-Gitarrenverstärker damit ab ... das könnte ich mal testen. Ist auch preislich interessant.
Das AKG D7 ist fast doppelt so teuer ... ist es so viel besser?
Das AKG7 ist etwas empfindlicher und klingt eher nach Kondensatormikro (transparent-knusprig) als das Shure. Was besser oder schlechter passt, hängt aber auch stark von der ganzen Signalkette ab. Ich spiele über kleine Bose-Systeme, die sowieso eher "knusprig" und etwas "steril" klingen. Dort klingt das AKG7 schlicht zu "knusprig" - aber das ich echt Geschmackssache. Mir hat das SM 57 zumindest von allen Gesangsmikros in meiner Band (SM 58, AKG D7, D5 und noch ein Sennheiser) am besten für die Gitarre gefallen und aktuell bleibe ich bei dem.

Wenn du Zugriff auf ein SM 57 hast, würde ich das ausprobieren und dann ggf. vergleichen. Ohne konkrete Erfahrungswerte landest du sonst schnell in der Spekulations-Falle, in der wir uns hier im Forum so gerne suhlen ;-9

So richtig schief gehen kann ja bei einer Verstärkung in kleinem Rahmen eh nichts, da man ja immer noch oder sogar vor allem den echten Akustikklang der Instrumente hört. Man fährt da ja eher eine "Stützverstärkung" und keine Vollverstärkung.

Re: Rat zum Thema Verstärkung gesucht (div. Anfängerfragen)

Verfasst: Di Mai 19, 2015 10:10 pm
von landmesser
Moin Howein,

> Die normalen Steelstrings kommen am AER am besten, die Resos eher >am Gretsch - teilweise aber auch am AER, ist bei den verschiedenen > > >Typen und je nach Song unterschiedlich.

Liegt vielleicht auch daran, dass evtl. einige Gitarren einen elektrischen Tonabnehmer haben.

Allgemein solltest du mit einer Gitarre am AER einen relativ akustischen Klang über Tonabnehmer hinkriegen. Die meisten AERs haben sowohl einen Mikro- als auch einen Tonabnehmereingang. Da kannst du beide Signale mischen und das rein akustische Signal des Mikros mit der Rückkopplungsunempfindlichkeit des Tonabnehmers kombinieren.

Der Gretsch- Amp soll immer leicht verzerren, sonst klingt er nicht. Das ist ein Amo für Jazz- und elektrische Gitarren.

Ich würde an deiner Stelle den AER mal kombiniert mit Tonabnehmer und Mikro ausbrobieren. Das genannte SM 57 ist sowohl für Holz- aus auch Blechgitarren gut geeignet.

Viele Grüße
landmesser

Verfasst: Mi Mai 20, 2015 8:36 pm
von bluesballads
Meine schlanke Lösung besteht in einer (oder zwei für Stereo) kleinen aktiven Box von Voice Systems und einem Behringer Kleinmixer, z.B. mit 2-4 Mikro- und weiteren normalen Eingängen, da sind auch schon gute Halleffekte dabei.
Da hast du genug Eingänge, um z.B. in einen mit dem magnetischen Mikro zu gehen und in einen anderen mit einem Mikro wie dem Beyerdynamic M 201 N, um beides dann zu mixen.
Feedbackprobleme hatte ich damit nie, man passt das ja immer etwas dem Raum an. Ich habe den Mixer mit einer Stativhalterung versehen und direkt am Mikrostativ, so dass ich notfalls den Mikrokanal runterdrehen kann - war aber bisher nicht notwendig.
Die luxuriöse und stylische Lösung (die von Mister Bob) biete ich ja seit geraumer Zeit unter "Biete" an.

Verfasst: Mi Mai 20, 2015 10:15 pm
von OldBlues
bluesballads hat geschrieben: Meine schlanke Lösung ...
...ist auch die Unsere.

1x 3 Gitarren, 1x 2 Gitarren auf je einen Kleinmixer (Yamaha MG10 XU) dann je nach Anforderung entweder über die Amp's in den Power-Miixer, oder ohne "Umweg" direkt.

Wenn eine PA gestellt, "reisen" wir mit kleinem Gepäck, sprich Kleinmixer u. zwei aktiv Monitore.

Bislang haben wir so alle Sound-Probleme gemeistert.

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 9:10 am
von bluesballads
Habe mir gerade einen Schwanenhals XLRmale-XLRfemale bestellt, so dass ich für das Gitarren-Mikro hoffentlich kein Stativ mehr brauche: der Schwanenhals soll relativ steif sein, so dass er direkt von dem rechts von mir am Gesangsstativ befestigten Minimixer hin zur Gitarre reicht. Mit einem Kleinmembranmikro (Neumann KM 184, Oktava MK 012 oder Rode) müsste das gut gehen, da die ja nichts wiegen. Unterm Strich würde das bedeuten: ein Stativ und ein Kabel weniger.
Ich lade mal ein Foto hoch, wenn es da ist.

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 1:41 pm
von scifi
Günstigere Alternativen wären noch:

=> Headway EDM-1
=> L.R.Baggs Gigpro
=> FISHMAN Pro-EQ II (gebraucht kann der echt günstig sein)

wenn du "nur" Preamps benötigst. Wenn du also über ein normales Klinkenkabel in den Mixer gehen willst und nur wenige Features benötigst.

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 4:54 pm
von bluesballads
Hier mal mein "Tannenbaum" für akustisch, d.h. nur mikrofoniert:
Bild

Und hier mit 2 Preamps für Nylonstring und Reso-Pickup:
Bild

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 5:39 pm
von bluesballads
Für dich würde ja ein kürzeres Stativ genügen (da du nicht singst, oder?), dann hast du nur den Mixer griffbereit, optisch aber kaum störend.
Oder eben den RA 400, entweder in Griffnähe schräg vor dir, oder mit eingeschliffenem Volumenpedal - so dicht neben mir habe ich ohne Feedback bisher keinen Amp bekommen -, so wie hier:
Bild

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 6:19 pm
von bluesballads
Howein hat geschrieben: Stimmt ... so ein kürzeres Stativ würde mir genügen ... warum bin ich da noch nicht selbst drauf gekommen ;-)
Auch das zweite Mikro (für die Reso?) ist eine gute Anregung für die Zukunft...
Den Verstärker in Reichweite schräg vor mir, daran habe ich auch schon gedacht, konnte mir nur nicht vorstellen in wie weit man sich selber da noch gut hört ... aber Versuch macht kluch ...
Alles in Allem scheint mir diese Lösung hier insgesamt wohl die kompakteste und unauffälligste für das was ich mir vorstelle, werde ich mal so ausprobieren.
Ich habe ein Grundstativ mal so lange gekürzt, bis es wirklich optimal hoch war - also nicht gleich 30 cm abgetrennt, sondern sukzessive unten etwas ageschnitten (viele Stative kann man unten einfach kürzen, da sie im Fuß eingesteckt und dann gesichert werden, da geht z.B. auch so ein Rohrschneider für paar Euro aus dem Baumarkt).
Der RA 400 war auf der Bühne optimal, weil ich mich dahinter super gut hörte, der satte Klang aber eben nach vorn raus ging, so dass ich mit dem Neumann KM184 selbst 40-50cm schräg vor mir keine Probleme mit der Rückkopplung bekam.