B-Band und Rauschen

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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LuTz.
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B-Band und Rauschen

Beitrag von LuTz. »

Hallo Forum,

ich bin ein wenig frustriert mit meinem B-Band-Pickup (UST+A1) in zwei Gitarren (Nylon + Stahl) und wüßte gerne, ob ich einfach nur überempfindlich bin oder an der falschen Stelle suche...
Ich habe die Pickups seit über zwei Jahren an einem Akustik-Amp (Behringer ACX100 und Marshall AS50) im Einsatz. Der Klang ist gut, und einen gewissen Rauschpegel am Verstärker kann man zumindest beim Behringer in dieser Preisklasse akzeptieren (Der ACX 1000 rauscht ohne angeschlossenes Instrument deutlich mehr als der Marshall... das am Rande).
Jetzt habe ich die Instrumente an einem AER Compact 60 II (der rauscht "leer" garnicht...) angeschlossen und festgestellt, daß sie doch recht gutes Rauschen produzieren. Daraufhin bin ich dann in der festen Überzeugung, daß etwas kaputt sein muss (die Batterien sind neu!) zum Gitarrenbauer, der die B-Bands auch eingebaut hat. Der hat alles überprüft und sogar einen nagelneuen A1 mit UST und einen A2 mit UST auspackt und probiert und festgestellt, daß das einfach so ist: Die Dinger rauschen, und im Vergleich mit anderen Tonabnehmern (Fishman, Takamine, AER...) sogar ziemlich deutlich. Hat da irgend jemand ähnliche Erfahrung? Ist das einfach so und bin ich zu empfindlich?

Frustrierte Grüsse aus dem Rheinland,

LuTz.
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Admin
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Beitrag von Admin »

Ich habe einen AST in einer Gitarre und da habe ich von Rauschen noch nichts bemerkt. Ich habe den Endpin-Preamp von B-Band, also keine Klangregelung.
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

...der Preamp ist demnach der gleiche. Ich habe auch das Gefühl, daß der Transducer (also der UST...) das Problem ist. Aber der bringt letztendlich ja auch den "schönen" Klang. Trotzdem nervig. Den AST hab ich in dem Zusammenhang noch nicht gehört.

Gruss,

LuTz.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Und der Kabel ?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

B-Band A6 (die "Ur-Version" des A6, also nicht diesen neumodischen Schnickschnack... *g*) (in Lakewood-Klampfe über Warwick-Kabel in Behringerpult der unteren Preisklasse über billig-noname-Klinkenkabel in Audiorechner mit EMU 0404 PCI-Interface ausgegeben über Technics-Anlage mit Quadral-Satellitenboxen) produziert sowohl für meine (und für die meiner alten Mitmusikanten) Ohren kein Rauschen. Sowohl net der AST als auch der UST, auch net über Kopfhörer direkt aus dem Pult. :?
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Eddie
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Beitrag von Eddie »

Hi,

selbst habe ich keine Erfahrung mit B-Band Pickups, doch gelegentlich ist
von Problemen mit dem UST zu hören.
Nach 2 - 3 Jahren soll durch den ständigen Saitendruck
die Stegeinlage deutlich weniger Spannung abgeben
- der Verstärker muß daher weiter aufgedreht werden und rauscht mehr.

Einfach nur den UST austauschen.

Grüße!
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

Einfach austauschen hätte ich ja gerne gemacht (wobei alle 3 Jahre rund 35 Euro für einen Tonabnehmer, der keine konstante Leistung bietet? Muss ja nicht wirklich sein, oder?). Wir haben eine NEUEN UST mit A1 und A2 ausprobiert, und der hat genauso gerauscht... Genau das ist ja so frustrieren, daß wir im Grunde genommen keine Fehler gefunden haben.
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Mr. Magic Takamine
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Re: B-Band und Rauschen

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

@Eddie:

Zum Thema: Einfach nur den UST austauschen:
LuTz. hat geschrieben:... Der hat alles überprüft und sogar einen nagelneuen A1 mit UST und einen A2 mit UST auspackt und probiert und festgestellt, daß das einfach so ist: Die Dinger rauschen, und im Vergleich mit anderen Tonabnehmern (Fishman, Takamine, AER...) sogar ziemlich deutlich...
Ich würde mal behaupten, das ist schon versucht worden?! Mein Kumpel hatte einen ACX1000 und ich habe einen AS50 - die zwei Amps haben beide ein gewisses Grundrauschen. Der ACX1000 allerdings ziemlich deutlich und laut - deshalb habe ich mir auch einen AS50 gekauft...

Es kommt allerdings auch ganz darauf an, was man am AMP sonst noch so alles eingesteckt hat. Wenn ich im AS50 noch ein Cinch-Kabel am zweiten Kanal eingesteckt habe, an dem ein CD-Player dran hängt, dann rauscht der deutlich lauter. Auch durch ein eingestecktes Mikrofonkabel rauscht bei mir der AS50 mehr...?!

Gruß Dietmar

Edit: Bin mal wieder zu langsam gewesen... Andere Kabel auch getestet?
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

...Kabel wurde auch getestet. Auch nicht dran gespart. Mit dem gleichen Kabel rauscht die andere Gitarre mit Fishman bzw. Takamine ja nicht. Und bei dem Behringer ist das Rauschen auch garnicht aufgefallen.
Jensy
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Beitrag von Jensy »

Hallo Lutz,

im Akustik Gitarre Forum hatte auch einer dieses Problem. Leider habe ich
den Thread nicht mehr gefunden (ist schon länger her).

Ich habe auch schon B-Band verbaut aber keine Negative Resonaz gehört.

Ruft doch einfach mal bei Lakewood Guitars an, Martin Seeliger hatte zu diesem Thread auch was geschrieben, vielleicht kann er Dir weiterhelfen.

Oder Du probierst es bei Ami (B-Band Vertrieb) direkt.

Hier der Link:
http://www.ami-gmbh.de/

Unter Anschrift steht die Telefon Nummer.

Viel Erfolg wünscht

Jens
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

Der Tipp mit Lakewood klingt ganz gut, ich werde hier bei mir auch noch einen weiteren Gitarrenbauer kontaktieren. Mit AMI hab ich schon telefoniert, die haben mich ja wieder zu "meinem" Gitarrenbauer geschickt und gemeint, das würde vielleicht am Transducer liegen.
Mein Problem ist auch ein wenig, daß ich jetzt nicht mehr einschätzen kann, ob ich hier wirklich überreagiere, oder ob die Kritik an dem System berechtigt ist. Schließlich hat "mein" Gitarrenbauer, der das Ding ja auch einbaut, mir mit einem nagelneuen System demonstriert, daß das genauso rauscht. Ich werde vielleicht heute abend mal einfach ein paar Aufnahmen mit verschiedenen Systemen machen und zur Einschätzung hier reinstellen.
Vielen Dank erst einmal für die engagierten und schnellen Antwort!

Schönen Gruss aus dem Rheinland,

LuTz.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ich denke mal dass der Grund ganz einfach aus den unterschiedlichen Systemen entspringt - B-Band UST ist kein Piezo Pickup - ein Piezo ist ein Kristall der, wenn er mechanische "Schläge" bekommt, selbständig Spannung "abfeuert". Wenn aber keine Vibrationen da sind ist Ruhe und nicht das kleinste bisschen Strom fliesst - warum sollte der Abnehmer selbst also rauschen ?
Anders ist das beim B-Band UST, das ist ein Foliensandwich, das wie ein regelbarer Kondensator reagiert. Und der muss, um überhaupt etwas zu tun mit einem Ruhestrom versorgt werden (darum ist das Ding auch "passiv" nicht zu gebrauchen). Und stetig fliessender Ruhestrom rauscht nunmal ein bisschen, verstärkt natürlich durch den Preamp...

Möglicherweise hast du den Preamp ziemlich weit "aufgerissen", bekommst das Rauschen deftig verstärkt und kommst mit relativ hohem Output am Verstärker an. Kann sein dass ein bisschen weniger Output und ein bisschen mehr Master am Verstärker ein besseres Ergebnis liefern.

Gruß, H-bone
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

Hi H-Bone,

die technische Erklärung ist ziemlich gut, jetzt mir auch vorher der Unterschied zwischen B-Band und Piezo klarer. Den Preamp, der ja im A1 in der Endpinbuchse integriert ist, läßt sich aber leider nicht regeln und der Output vom B-Band ist jetzt nicht auch wirklich hoch. Ich kann natürlich am Verstärker auch den gain runterdrehen und Master rauf, ich finde das Rauschen trotzdem beeindruckend im Vergleich zu den Piezosystemen, die ich dran hatte. Die hatten im übrigen auch noch den höheren output. Ich hab heute abend Aufnahmen gemacht und werde das morgen mal auswerten. Irgendwie rauscht mittlerweile alles und ich werde langsam "rauschphobisch"... Trotzdem vielen Dank, hab wieder einiges gelernt!

Schönen Gruss,

LuTz.
LuTz.
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Beitrag von LuTz. »

...ist zwar letztendlich nicht wirklich befriedigend, aber ich die Aufnahmen mal ausgewertet. Ich habe nacheinander alle zur Verfügung stehenden Gitarren (2xB-Band in Stahl und Nylon, 1x Takamine Nylon, 1x Cort (Stahl) mit FishmanPreFix, ...nein, die sind nicht alle von mir...) mit dem gleichen Kabel (Neutrik-Stecker, relativ dick, nur um da kein weiteres Problem einzuschleifen...) über ein Edirol UA25 an den Rechner angeschlossen und eine kurze Aufnahme (ca. 30 Sek) erst ohne Anschlag, dan mit Flageolets über alles Saiten und einem anschließenden E-Dur-Akkord gemacht. Die Gain-Einstellung am Edirol war auf Max, der Output der Tonabnehmer, soweit regelbar auch auf maximal. Da im Gegensatz zu den B-Bands bei der Takamine und der Cort die Aufnahme geclippt wurde (output zu hoch!), hab ich hier noch eine zweite Aufnahme mit Tonabnehmer-Output auf Max/2 gemacht. Damit hab ich dann ungefähr den Level der B-Bands erreicht! Zusätzlich hab ich noch eine "Leeraufnahme" des UA 25 mit maximalem Gain und ohne angeschlossene Kabel zur Kontrolle gemacht, um das Eigenrauschen abzuschätzen.
Die Aufnahmen stehen auf
http://www.mitglied.lycos.de/lutz2406/Pickuptest.html
zum Runterladen als mp3 zur Verfügung. Ich hab die Aufnahmen auch noch mal grafisch zusammengefasst. Steht auch da. Als PDF.
Der Effekt ist leider nicht so deutlich hörbar, wie in der Realität am AER-Verstärker, aber troztdem wahrnehmbar. Es ist ist nicht so ganz einfach, die unterschiedlichen Tonabnehmer objektiv zu vergleichen, da man die Pegel nicht wirklich gut anpassen kann. Nichtsdestotrotz ist die Amplitude des Rauschens beim B-Band höher! Man kann aber auch gut beobachten, daß die B-Bands ein anderes Rauschverhalten haben, wesentlich hochfrequenter und konstanter. Die Erklärung dafür hat H-Bone ja schon geliefert! Das erklärt vielleicht auch, warum man das einem mehr oder weniger rauschfreien Verstärker so gut wahrnimmt.
Meine Konsequenz daraus? Erst einmal gar keine. Der Tonabnehmer scheint ja in Ordnung zu sein (da mit nagelneuem verglichen...), und einen anderen will und kann ich mir im Moment nicht leisten. Also gain am Verstärker runter und nicht mehr drauf achten %}. Ich werde aber jede Gelegenheit nutzen, andere Instrumente mit B-Band und Alternativen in allen möglichen Musikgeschäften auszuprobieren, auch und gerade in Kombination mit dem AER. Vielleicht auch mal andere Leute (vielleicht trifft man ja mal den einen oder anderen persönlich, und kann dann den Höreindruck besser vermitteln...) beurteilen lassen. Und dann irgendwann mal eine Lösung zu finden...
Und vielleicht bietet dieser Thread dem einen oder anderen ja auch eine weiteres Kriterium für eine Kaufentscheidung, zusätzlich zum Klang des Pickups, über den ich an dieser Stelle garnicht streiten möchte, den halte ich persönlich nach wie vor für gut ;-).

Einen schönen Gruss aus dem Rheinland,

LuTz.
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