Kleinstmischer

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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bluesballads
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Kleinstmischer

Beitrag von bluesballads »

Ich bin auf der Suche nach einem möglichst kleinen Mixer mit 3-4 Eingängen, einer davon als XLR mit Phantomspeisung. Wenn ich mir die jeweiligen Meinungen dazu durchlese, frage ich mich, wie es sein kann, dass Geräte von Alessis oder Behringer teilweise so viel schlechter abschneiden wie z.B. ein vergleichbarer Winzling von Mackie. Bauen die wirklich qualitativ so unterschiedlich, z.B. beim Mackie Mix5 und dem Behringer Xenix 502?
Das Alesis Multimix 4 hat so verheerende Kritiken bezüglich Rauschen bekommen, dass ich mich frage, warum Hersteller wie Alessis so etwas anbieten? Im Zeitalter von groß T und Co geht der Großteil solcher Geräte doch vermutlich als Retour zum Händler zurück, und der macht sich irgendwann auch seine Gedanken und nimmt so ein Gerät nach der 300. Retour aus dem Sortiment, oder?
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Deine_Muddi
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Deine_Muddi »

Moin,

ich habe mir vor einiger Zeit mal nen Behringer Kleinmixer von nem Bekannten ausgeliehen als Submixer für E-Piano und noch irgendwas anderes, weil mein Allen & Heath ZED10FX nicht genug Eingänge hatte. Ich hatte an die Veranstaltung keine großen Ansprüche, aber der Behringer hat den Klang dermaßen versaut, dass ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, den zu verwenden. Wenn du nicht klanglich völlig anspruchslos ist, dann mach einen großen Bogen drum. Von Mackie habe ich den Mackie 402 VLZ4, der ist super. Den habe ich auch mal mit dem besagten Bäääääh-ringer direkt verglichen. Das sind Welten! Wie die günstigere Mix-Serie ist, kann ich nicht sagen. Im Zweifel bestell dir doch einfach ein paar Mixer, die für dich in Frage kommen, bei T o.ä.. Dann vergleich halt direkt und schick den Rest zurück.

Warum solche Geräte im Programm sind? Tja, gibt halt für alles einen Markt. Auch für billigen Schrott.

Gruß, Christoph
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Holger Hendel
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Holger Hendel »

Wenn ich mir die jeweiligen Meinungen dazu durchlese, frage ich mich, wie es sein kann, dass Geräte von Alessis oder Behringer teilweise so viel schlechter abschneiden wie z.B. ein vergleichbarer Winzling von Mackie.
Diesen "Ruf" haben die sich hart erkämpft. Best. user scheinen sich in einem regelrechten Glaubenskrieg bzgl. best. Marken zu befinden (so wie ich etwa stets sowohl für die 2€-cliptuner-Kultur als auch für den tronical-Einsatz streiten werde 8) ). Mache Dir doch einfach - so wie ich - den Spaß (wenn möglich) und höre mal über z.B. die Kombi Yamaha CL3 + Rio 3224-D Dein Signal und anschließend über eines der vermeintlich schlechten Produkte. Wenn Du den preislichen Unterschied hörst: herzlichen Glückwunsch. Dann käme evtl. auch eine Karriere als Sound-Designer o.ä. in Frage.

Ansonsten rate ich Dir durchaus dazu, einfach mal ein Alesis4USB oder ein t.mix 502 zu ordern und anzutesten. Erst wenn man es selbst ausprobiert hat kann man Diagnosen wie "billigen Schrott" bewerten. ;)
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RB
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von RB »

Ich habe einen solchen Kleinmixer von Behringer und der hat den Klang noch nie versaut. Mackie läßt in China bauen, Behringer läßt in China bauen. Eingebaut werden Halbleiter und es gibt fast nichts, was so preisgünstig ist, wie Halbleiter. Wenn es Unterschiede gibt und man die ermitteln will, muß man schlicht und einfach messen. Ob da viel Unterschied bleibt, wage ich zu bezweifeln, aber ich weiß es nicht.

Wenn man Test liest, schneiden die Mixer von Behringer meist recht gut ab. Hier ein Beispiel.
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Deine_Muddi »

RB hat geschrieben:Ich habe einen solchen Kleinmixer von Behringer und der hat den Klang noch nie versaut. Mackie läßt in China bauen, Behringer läßt in China bauen. Eingebaut werden Halbleiter und es gibt fast nichts, was so preisgünstig ist, wie Halbleiter. Wenn es Unterschiede gibt und man die ermitteln will, muß man schlicht und einfach messen. Ob da viel Unterschied bleibt, wage ich zu bezweifeln, aber ich weiß es nicht.

Wenn man Test liest, schneiden die Mixer von Behringer meist recht gut ab. Hier ein Beispiel.
Bei einem Ferrari und einem Fiat werden auch in beiden Fällen Stahl verbaut, ebenso beide in Italien. :roll:

Ich höre den Unterschied deutlichst, weshalb sich bei mir das gängige Vorurteil zu Behringer absolut bestätigt hat und ich einen großen Bogen um deren Produkte mache. Ob man was hört, hängt zugegebenermaßen natürlich auch davon ab, was davor / danach kommt. Wenn das alles ähnliche Qualität hat, kann auch der beste Mixer nichts ausrichten.
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RB
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von RB »

Es ist zwar ganz nett, wenn Leute Anekdoten erzählen wie "ich höre einen Unterschied" oder "meine Tante ihr Bruder sein Grossvater ham Globuli aber geholfen". Eine verläßliche Grundlage ist das nicht. Die kann man nur gewinnen, wenn Informationen einer breiteren Grundlage entstammen. Ergo: Entweder mindestens hundert Anektdoten oder - noch besser - Tests. Wenn man viele Anekdoten heranzieht, also die Stimmen der Leute, die Behringer-Produkte gekauft haben und sie mit vielen Sternen bewerten oder Testberichte liest, kann man die Behauptung, daß die Produkte generell nichts taugten, nicht wiederfinden. (Außer bei Feedback-Unterdrückern, das räume ich ein.)

Die Kosten der Halbleiter habe ich deshalb erwähnt, weil gerne auf der Grundlage von angeblich "billigen Bauteilen" argumentiert wird, wenn sich einer der Anti-Behringer-Hardliner über technische Details ausläßt. Es gibt in den eher trivialen analogen und digitalen Mischerschaltungen nur billige Bauteile.
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Deine_Muddi »

RB hat geschrieben:Es ist zwar ganz nett, wenn Leute Anekdoten erzählen wie "ich höre einen Unterschied" oder "meine Tante ihr Bruder sein Grossvater ham Globuli aber geholfen". Eine verläßliche Grundlage ist das nicht. Die kann man nur gewinnen, wenn Informationen einer breiteren Grundlage entstammen. Ergo: Entweder mindestens hundert Anektdoten oder - noch besser - Tests. Wenn man viele Anekdoten heranzieht, also die Stimmen der Leute, die Behringer-Produkte gekauft haben und sie mit vielen Sternen bewerten oder Testberichte liest, kann man die Behauptung, daß die Produkte generell nichts taugten, nicht wiederfinden. (Außer bei Feedback-Unterdrückern, das räume ich ein.)
Tja, für mich ist es schon eine verlässliche Grundlage, denn ich habe es selbst probiert. Da interessiert es mich herzlich wenig, ob es tausend positive Bewertungen findet oder nicht. Zumal man kritisch berücksichtigen müsste, welche Käufergruppe hier bewertet.

Vom Klang abgesehen, ist auch die restliche Wertanmutung unterirdisch.

Dass die Produkte generell nichts taugen, habe ich gar nicht gesagt. Vielleicht gibt es welche. Nur habe ich kein Interesse daran, nach diesen zu suchen.
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Holger Hendel
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Holger Hendel »

Wenn ein Gerät rauscht, dann rauscht es ... und gerade das wird den Behringers ja meistens vorgeworfen ...
Das ist so wie mit meiner Martin, bei der der Bunddraht nach knapp 2,5 Jahren derart deutliche Kerben aufwies, dass eine Neubundierung nötig war. Ein Neck-Reset war bereits nach ca. einem Jahr notwendig. Und der Lack, der ist in Teilen auch ab. ;) Doch von meinen teilweise negativen Erfahrungen mit einer (1) Martin-Gitarre auf alle Martin-Gitarren zu schließen, das wäre ein wenig abenteuerlich. Und so ist es mit Behringer. Ich habe einen racktuner, ein powerplay pro-xl, diverse kleine Kopfhörer-Preamps in verschiedenen Proberäumen und auch einen Vampire-Combo, HPS5000 Kopfhörer und diverse Schalter von Behringer im Einsatz. ;) Die Zeiten, zu denen man von FHO-Personal verächtlich angeschaut wird ob seines Behringer-equipments sind wohl vorbei. :) Einfach mal schauen und staunen... http://www.music-group.com/brands?active=Brands" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
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OldBlues
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von OldBlues »

Wir haben auf der Bühne für unsere Gitarren je einen Yamaha MG10 XU und kommen bestens damit zurecht.
Egal ob direkt in den Powermixer oder jeweils in die Gitarren-Amps... wir sind bestens zufrieden damit!
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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bluesballads
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von bluesballads »

Uuups, da hab ich ja was losgetreten!
Aber genau diese Zweifel - bzw. die Unterschiedlichkeit der im Netz vertretenen Meinungen - hat mich zu diesem Thread bewegt: Seit Jahren verwende ich Behringer Kleinmischer und bin recht zufrieden. Neulich hatte ich mal einen Mackie zum Testen hier, und da der nur marginal besser war (er hatte tatsächlich einen Hauch weniger Rauschen, dafür fehlten mir die integrierten Effekte, im Gegensatz zur Behringer Version), ging er zurück.
Jetzt sah ich den Alessi Mixer, der von der Ausstattung her ideal wäre, ich lese über den aber nur furchtbare Berichte, in denen zu schwache, total rauschende Vorverstärker stecken sollen. Und die wenigen positiven Berichte klingen irgendwie nach unkritischen Usern, leider.
Ich bin es nur ein wenig leid, von jedem Tool jeweils 2-5 bestellen zu müssen, und damit die Retour-Maschinerie noch mehr zu befeuern, aber es bleibt einem wohl nichts anderes übrig...

Auf deinen Hinweis mit Yamaha habe ich eben das MG06X für mich gefunden, und kaum freue ich mich über den Fund, sehe ich, dass es preislich beim Alessis Multimix liegt, das von den Usern so verteufelt wurde - wobei ich nicht weiß, ob die Alessis-Tester sich auf das Rauschen beziehen, das per USB im rechner ankommt, oder ob das auch für das analoge Audiosignal gilt: das erwähnt keiner von ihnen explizit. USB nutze ich gar nicht, das wäre mir egal.
KORREKTUR:
Das Yamaha MG06X mit Effekten ist 40 Euro als das Alessis Multimix mit Effekten, ich hatte den Preis mit dem des MG06 (ohne Effekte) verwechselt.
Bin ich jetzt beruhigt? Stattdessen stellt sich mir hier wieder meine Ausgangsfrage... :?
Zuletzt geändert von bluesballads am Do Okt 20, 2016 1:49 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Deine_Muddi »

Holger Hendel hat geschrieben: Die Zeiten, zu denen man von FHO-Personal verächtlich angeschaut wird ob seines Behringer-equipments sind wohl vorbei.
Das glaube ich nicht.
Holger Hendel hat geschrieben:
Einfach mal schauen und staunen... http://www.music-group.com/brands?active=Brands" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Was soll dieser Link aussagen?
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tired-joe
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von tired-joe »

Ich habe gedacht hier ging es um Kleinmixer...

Wir hatten frueher einen einfachen A&H ZED 10, mit 4 Mic (XLR) Eingaengen, der wurde viel durch die Gegend transportiert und war ziemlich robust. Wir waren sehr zufrieden damit.

Ein Nachbar besitzt einen kleinen Yamaha MG?? Mixer, mit 2 Mic Eingaengen, den habe ich mir mal naeher angesehen. Funktioniert. Ohne wahrnehmbares rauschen. Man sollte aber darauf achten, ob einem die Austattung ausreicht.

Das sind die beiden Geraete die ich kenne. Zu Behringen kann ich nichts sagen - habe ich keine Erfahrung mit.

Joe
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wernoohm
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von wernoohm »

Was in drei Teufels Namen ist FHO-Personal???
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Deine_Muddi
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Deine_Muddi »

wernoohm hat geschrieben:Was in drei Teufels Namen ist FHO-Personal???
Eigentlich FOH = Front of house = Mann am mixer
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Holger Hendel
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Re: Kleinstmischer

Beitrag von Holger Hendel »

@Deine_Muddi: Mein Link zu "music group" mag aussagen, dass dort geballtes know how am Start ist und mitunter sogar eingesetzt wird (Vgl. Behringer X32 preamps / by Midas). Aber egal. In diesen Gefilden ist der Glaube mitunter entscheidend. ;)
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