Digitales Mischen| Soundcraft UI

[Rolli]

Huhu Gemeinde, ich wollte Euch nur mal wissen lassen, dass wir im KulturGUT nun mit einem kleinen Soundcraft UI12 mischen. Eine Demo der Nutzeroberfläche kann man sich unter https://www.soundcraft.com/ui-demo/mixer.html" onclick="window.open(this.href);return false;
anschauen.
Wir hatten ja vorher einen Allen Heath Mixwizzard mit TC und Lexicon Effekten und die AER PA wurde mittels 24er Multicore verbunden. Das gehört jetzt, zumindest für die kleinen Setups der Vergangenheit an. Der Vorteil der neuen Technologie liegt nicht nur in den geringeren Kosten, sondern vorallem in der Soundqualität. Man holt ja quasi vollwertige Studiotechnik in den Bühnenbetrieb. Und was da geboten wird ist schlicht der Hammer und würde dieses Posting sprengen. Wunderbar für mich im KulturGUT ist das ich die Setting wiederkehrender Künstler abspeichern kann und es beim nächsten Konzert Zeit spart!
Hier gibts Details: https://www.soundcraft.com/en-US/products/ui12" onclick="window.open(this.href);return false;

Da ich eh viel mit DAW zu tun haben, ist der Umstieg sehr leicht. Die Benutzeroberfläche ist keine APP, wie z.B.beim Behringer, sondern eine Browserbasierte Software, die wenig Resourcen braucht und serverseitig im Soundcraft UI gehostet ist. Dort befindet sich neben Mixer, Stagebox, Wifi/Lan, Effekte auch USB Anschlüße zum Einspielen von Musik oder auch zum Aufnehmen. Letzters ist der Hammer. Bei den kleinen Versionen UI12/16 wird nur die Stereosumme aufgenommen, beim UI24 jeder einzelne Kanal getrennt. Aber auch schon die Summe lohnt sich. Habe Aufnahmen von Maneli Jamal und Daniel Stelter gemacht und stelle mal ein paar Snipets ein. Dauer noch ein bisserl!

Ich habe das Teil auch angeschaft weil ich mit Elke öfters mit Duo spiele und wir uns dann recht komfortable mit dem Tablet selber mischen können. Man kann bis 10 Geräte koppeln und sogar diverse Rollen/Rechte verteilen, so dass einzelne Musiker z.b. ihren Aux Weg selber verwalten können. Ich bin schwer begeistert. Wir hatten erst einen Absturz, weil wegen Spannungspitzen einmal das Signal wegging, aber ein Reset dauert nur Sekunden und man ist wieder "online".

[scifi]

Kann man eigentlich die WLAN-Zugänge bei dem Teil absichern? Ich hatte diese Woche einen Auftritt, bei dem auch so ein Teil im Einsatz war und habe in der Pause einfach mal über das Smartphone Kontakt zu dem Mixer aufgenommen und das Phone dem Tontechniker vor das Gesicht gehalten, der dann auch ziemlich bestürzt geschaut hat. Ob ich jetzt das Mixer-Interface auch hätte aufrufen könnte, weiß ich aber nicht.

Der Tontechniker war übrigens auch ziemlich überzeugt von dem Gerät, auch wenn er an diesem Abend auf zwei Kanälen einfach kein Output-Signal bekommen hat (hatte aber für den Notfall noch einen althergebrachten Mixer im Kofferraum dabei).

[Rolli]

Kann man eigentlich die WLAN-Zugänge bei dem Teil absichern? Ich hatte diese Woche einen Auftritt, bei dem auch so ein Teil im Einsatz war und habe in der Pause einfach mal über das Smartphone Kontakt zu dem Mixer aufgenommen und das Phone dem Tontechniker vor das Gesicht gehalten, der dann auch ziemlich bestürzt geschaut hat. Ob ich jetzt das Mixer-Interface auch hätte aufrufen könnte, weiß ich aber nicht.

Der Tontechniker war übrigens auch ziemlich überzeugt von dem Gerät, auch wenn er an diesem Abend auf zwei Kanälen einfach kein Output-Signal bekommen hat (hatte aber für den Notfall noch einen althergebrachten Mixer im Kofferraum dabei).

Ja, klar. Man wird bei der Installation aufgefordert sowohl das Wlan als auch den Zugang zu Oberfläche abzusichern!
Ist ganz einfach!
Hier wird es beschrieben!
https://www.soundcraft.com/en-US/products/ui12" onclick="window.open(this.href);return false;

[wuchris]

Hier wurde bereits etwas über das Teil diskutiert:
viewtopic.php?f=9&t=24901&start=45" onclick="window.open(this.href);return false;

Funktioniert bei dir das Tap-Delay?
Hattest du schon mal Probleme mit dem Einloggen? Du nutz das Gerät aber immer in der gleiche Umgebung, oder?

[Deine_Muddi]

Ohne Zweifel bekommt man mit den Dingern viel fürs Geld. Aber neue Technologie? Die Dinger sind ja nun schon fast Asbach uralt. Neu ist nur das Ui24, was bessere Preamps, besseren Router und ein integriertes Netzteil hat. Von Studioqualität kann man auch nicht sprechen, je nach Mikros rauscht das Ding enorm, was an den billigen Preamps liegt... Mit den richtigen Mikros und Umgang mit den Gains lässt sich das Problem aber minimieren.

[Rolli]

Ohne Zweifel bekommt man mit den Dingern viel fürs Geld. Aber neue Technologie? Die Dinger sind ja nun schon fast Asbach uralt. Neu ist nur das Ui24, was bessere Preamps, besseren Router und ein integriertes Netzteil hat. Von Studioqualität kann man auch nicht sprechen, je nach Mikros rauscht das Ding enorm, was an den billigen Preamps liegt... Mit den richtigen Mikros und Umgang mit den Gains lässt sich das Problem aber minimieren.

Also mein UI12 ist Baujahr 2017 - sprich brandneu - und mit unseren Groovetubes Kondensor-Mikes rauscht da auch nix mehr als bei dem analogen Pult. Ich habe vielleicht nicht so hohe Ansprüche wie Du

Ich finde toll, dass man die aus DAW gewohnten Effekte, EQs, Kompressore etc nutzen kann und alles Setting speichern. Mir hilft das sehr! Für unsere Kleinkunstbühne reicht das und nach dem Update der Firmware kann das Teil nun ja zumindest die Summe aufnehmen, dass stand so nicht in den Specs. Und ich fand auch irre, dass das Ding auf den USB Stick aufgenommen hat und ich gleichzeit BackgroundMucke laufen lies. Doll

@Wuchrichs: Nööö, ich habe es in 3 verschiedenen Venues genutzt und nur einmal einen Aussetzer gehabt wegen einer Stromschwankung. Login ohne Probleme. Und Tap Delay geht och....haste die neue Firmware

[jpick]

Schön, schön. Freut mich, dass Dich das Teil begeistert! Ich könnte mir das gar nicht mehr wegdenken, z. B. Aufnahme aller Kanäle (raw oder mit Effekten), und/oder Summe auf Stick oder SD-Card. Oder das Abspeichern ganzer Band-Presets (oder gar für jeden Song). Oder xxx wahnsinnige features.

In irgendeinem Mischpultthread hatte ich schon mal sowas beschrieben, da war - falls ich mich recht erinnere - ein eher verhaltenes (konservatives?) Echo gekommen. Allerdings nutze ich kein Soundcraft, sondern seit ein 3-4 Jahren das line6 stagescape-m20d, welches man auf verschiedenen levels bedienen kann, auch runter bis auf DAW-Ebene, wenn gewünscht. Ich gebe meiner Muddi insofern Recht, als das es sowas wirklich schon einige Jahre gibt. Aber es muss sich ja auch alles erst durchsetzen und auch die Preise müssen ja erst dahin fallen, wo es für die Masse attraktiv wird. Ich würde noch mal alle ermuntern, die an eine Anschaffung denken, sich mit solchen Pulten mal intensiver zu beschäftigen, dat lohnt! Natürlich ist auch hier echte Qualität teurer als Durchschnitt. Aber das war vorher auch schon so.

[RB]

Hallo Muddi, welche Art Vorverstärker haben wir denn in diesen Dingern ? Du scheinst da ja Detailkenntnisse zu haben.

[Rolli]

Hallo Muddi, welche Art Vorverstärker haben wir denn in diesen Dingern ? Du scheinst da ja Detailkenntnisse zu haben.

Bin zwar nicht die Muddi, aber die Preamps sind wohl von SM Pro Audio, die von Harman/Soundcraft aufgekauft wurden, von denen habe ich auch den TB202 Röhrenpreamp. Die bauen recht gute Preamps für geringes Budget, natürlich kein Highend, aber doch recht gut. Die Aufnahmen für meine erste CD habe ich mit dem TB202 gemacht. Es gibt bestimmt hochwertiges, aber nicht in dem Preisbereich!!!

[Ugorr]

Moin.
Ich weiß nicht ob ich das in diesem Forum schon erwähnt habe:
Ich hatte zwei Mal schon Probleme mit Sendern und dem Soundcraft. Line6 G30 und einmal eine SennheiserSendeanlage haben das WLan gestört. Die Verbindung zum Tablett brach ab. Ein Wlan Kanalwechsel im Pult hat da Abhilfe geschaffen, nur sollte man das im Vorfeld beim Soundcheck testen. Vielleicht hätte ein Kanalwechsel beim Sender auch geholfen. Nur wechseln die modernen Sender manchmal selbständig die Frequenz um den optimalen Funk zu gewährleisten.
Ein Netzwerkadapter für das ausgewählte Tablet und ein passendes Kabel kann ggf eine sinnvolle Notfallversorgung darstellen.

Ansonsten: Daumen hoch für das Soundcraft. Das UserInterface ist prima und schnell durchschaubar und die Dinger "klingen" gut. Behringer und Allen&Heath fand ich dagegen am iPad sehr viel anstrengender. Mit Yamaha komme ich da auch prima klar, aber da kenne ich die Digitalpulte von der ersten Generation an.

Ein weiteres Anwendungsgebiet: Festivals und InEar Monitoring - 3 Bands im Bekanntenkreis nutzen ein Soundcraft für Ihre Shows und Festivals. Monitoring und der Grundmix ist immer gleich, der Hausmischer kriegt nur die Stereosumme und kann bei Bedarf mit dem Bandtablet auch in den Sound eingreifen. Wenn man möglichst viel Direkt ins Pult spielt, braucht man teilweise nur noch 1 Rack neben der Bühne. So klappt das auch mit der 10 Minuten Umbaupause.
Gruß
Ugorr

[Deine_Muddi]

Hallo Muddi, welche Art Vorverstärker haben wir denn in diesen Dingern ? Du scheinst da ja Detailkenntnisse zu haben.

Ich habe mal den 30-Seiten Thread bei Gearslutz drüber gelesen. So wie ich das verstanden habe sind die "Preamps" billigster Sorte und bestehen aus einem einzigen eher zweckendfremdeten Elektronikbaustein. Aber ich habe mich da jetzt auch nicht weiter eingelesen. Fakt ist, dass der Ui24 offenbar besser ausgestattet ist und zu hoffen bleibt, dass auch die kleineren Mixer irgendwann überarbeitet raus kommen...

[RB]

Der Mixer ist komplett digital. Digital funktioniert entweder oder nicht. Prozessorem funktionieren entweder, oder nicht. "Billiger Preamp" kann also nur heißen, daß ein Inder ihn programmiert hat, denn die kosten weniger. Gut, es gibt noch am Anfang der Signalkette einen AD-Wandler. Aber für diese Art Anwendung gibt es nur eine begrenzte Anzahl von AD-Wandler-Chips und die kosten allesamt nicht viel.

Wenn Du den Thread bei Gearsutz meinst, der inzwischen über 80 Seiten hat, dann kann man das dort nachlesen. Da steht auch, daß jemand, der meinte, ein Rausch-Problem zu haben, dieses gelöst sah, nachdem er ein Firmware-Update eingespielt hatte. Nun muß man wissen, daß Mikrophone rauschen, Kabel rauschen auch, glaubt vielleicht mancher nicht und dann geht dieses Signal in einen AD-Wandler. Wenn der auf einer niedrigen Stufe läuft 10 KHz Abtastfrequenz mit 8 bit Datenbreite oder so, wird man mit etwas Mühe auch noch Quantisierungs-Artefakte hören, manche sagen dazu auch Quantisierungsrauschen. Warum aber sollte ein Hersteller so dumm sein, das zu tun, wenn die Pfennig-Bauteile auch 48 Bit bei 96 KHz liefern können. Das ist alles heute ein wenig anders in der digitalen Zeit, denn die Ressoucen heißen heutzutage nicht mehr billiges Bauteil gegen teures Bauteil, sondern Prozessorleistung und Speichergröße. Eine Audioeinstellung des CD-Standard (44 KHz, 16 Bit) findet ihre Grenze bei 22 KHz Signalfrequenz. Greife ich zu 96 KHz, habe ich jedenfalls bis 40.000 Hz ein unverfälschtes Signal, benötige aber enorm viel Speicher und die an der Signalverarbeitung beteiligten Prozessoren müssen leistungsfähig sein, wenn es in Echtzeit gehen soll.

Jetzt kann man sich einmal die technischen Daten hinsichtlich Signalverarbeitung des billigesen Zoom H1 anschauen, das kostet keine 100 Euro. Dort kann ich Signal-Parameter einstellen, bei denen kein Auge trocken bleibt. Hardware kostet eben nicht mehr viel.

[Niels Cremer]

Das ist alles heute ein wenig anders in der digitalen Zeit ...

Du meinst "... analogen Zeit...", oder?

LG,
Niels

[DiSt]

Der Mixer ist komplett digital. Digital funktioniert entweder oder nicht. Prozessorem funktionieren entweder, oder nicht.

Sorry, aber das ist ein Lieschen-Müller-Argument. Auf allerunterste Ebene runtergebrochen gilt immer "funktioniert oder nicht", egal ob analog oder digital. A/D-Wandler können "missing codes" haben, was zu Verzerrungen führen kann, aber nur dann, wenn ein Signal mit einer bestimmten Amplitude anliegt. Das ist ein Systemfehler, der aber keineswegs immer die Gesamtfunktion stört.

"Billiger Preamp" kann also nur heißen, daß ein Inder ihn programmiert hat, denn die kosten weniger. Gut, es gibt noch am Anfang der Signalkette einen AD-Wandler. Aber für diese Art Anwendung gibt es nur eine begrenzte Anzahl von AD-Wandler-Chips und die kosten allesamt nicht viel.

Der Preamp ist eine analoge Baugruppe und sitzt VOR dem A/D-Wandler (wenn das Signal einmal digitalisiert ist, braucht man keine Verstärkung mehr). Zu programmieren gibt's da eher nicht so viel.

Wenn Du den Thread bei Gearlsutz meinst, der inzwischen über 80 Seiten hat, dann kann man das dort nachlesen. Da steht auch, daß jemand, der meinte, ein Rausch-Problem zu haben, dieses gelöst sah, nachdem er ein Firmware-Update eingespielt hatte.

Auf die Aussage einer einzelnen Person, die ein Rauschproblem durch ein Firmware-Update als vielleicht gelöst betrachtet, würde ich nicht allzuviel geben.

[Rolli]

Auf die Aussage einer einzelnen Person, die ein Rauschproblem durch ein Firmware-Update als vielleicht gelöst betrachtet, würde ich nicht allzuviel geben.

Genau, ich verlasse mich nur auf meine eigenen Erfahrungen. Gerade Soundcheck gemacht, heute Abend wieder eine Show mit größerer Besetzung (4 x Lead Vox, Bass, Drum,Git, Uke) und bin gespannt, ob die guten Erfahrungen so weitergehen. Die Vox laufen über Sender (Sennheiser, AKG, Shure), bis jetzt zum Glück noch keine Zickereien mit dem Wlan.
Zum Thema "rauschen". Man sollte halt Erfahrungen haben was die Gain-Settings,Kompressor und den EQ angehen, da kann man viel verrauschen

In Gearslutz habe ich auch schon viel Unsinn gelesen, so wie in den meisten Gear-Forenm wo vorallem Theorie-Technik-Fuzzies rumlungern und sich oft nicht mit dem praktischen Einsatz beschäftigen oder kaum wirkliche Erfahrung haben. Ich seh die ganze UI Geschichte als Lernphase. Vielleicht schaffe ich mir noch das UI24r an und nutze das UI12 nur für kleine Gigs ausser Haus. Sind ja keine Rieseninvestments mehr und wenn das größere Pult auch noch "bessere" Preamps haben soll, soll es mir recht sein. Benutze ich den Kram halt als Studio