Lack polieren?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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schinkenkarl
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Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Da gab es Mal einen thread von RB bezüglich polieren von Matt auf Hochglanz.
Ich überlege mir meine Lakewood, deren Decke an den 2 üblichen Stellen blank
poliert ist, komplett zu polieren.
Wer hat das schon gemacht, gibt es weitere Tipps?
Für Ratschläge wäre ich dankbar.
Harald H. Morton
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Re: Lack polieren?

Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Frank,

ich besitze zur Zeit zwei Lakewood-Gitarren mit Hochglanzlackierung. Die Hochglanzlackierung habe ich seinerzeit gewählt, da ich vorher ein Lakewood mit Mattlackierung hatte und ich mich auch darüber geärgert habe, dass an der Stelle der Armauflage und unterhalb des Schalllochs das Hautfett eine speckige Stelle hinterlassen hatte. Bei dem Gespräch über die Zusammenstellung der beiden neuen Gitarren sagte mir seinerzeit Martin Seeliger, dass es aber ein Möglichkeit gibt, diese Hautfettablagerungen bei Mattlackierungen zu entfernen. Wie das gemacht wird, kann ich nicht sagen. Hatte mich ja dann auch für die Hochglanzlackierung entschieden - und somit war das Problem für mich erledigt.

Falls Du die Mattlackierung weiterhin haben möchtest, wäre evtl. ein Gespräch mit Lakewood zu empfehlen, ob das machbar wäre.

Soweit ich mich erinnere, hatte seinerzeit unser RB hier im Forum über einer Handpolierung mit guten Ergebnisse berichtet. Vielleicht meldet er sich ja mal zu diesem Thema.

Schönes Wochenende.

Harald
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Re: Lack polieren?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Das ist recht einfach. Du besorgst dir ein Set Micromesh und arbeitest dich dann von K3200 bis 12000 hoch. Dann mit SEHR WENIG Autopolitur nacharbeiten.
Den tiefen Spiegelglanz einer Hochglanzlackierung wirst du aber nicht erreichen.
https://www.feinewerkzeuge.de/micromesh.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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schinkenkarl
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Re: Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Tipp vom Profi.
Danke dafür.
Was meinst du mit Set?
Wieviele werde​ ich pro Stärke benötigen?
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Gitarrenmacher
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Re: Lack polieren?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Ein Blatt pro Körnung. Die Dinger halten ewig. ZummSchleifen alle blätter in Wasser einlegen, leicht ausdrücken und dann schleifen.
Sobald du merkst, dass sich Nester auf dem MM bilden sofort nachfeuchten. Keinesfalls trocken schleifen.
Viel Spaß und vor allem GEDULD
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schinkenkarl
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Re: Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Danke dir.
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RB
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Re: Lack polieren?

Beitrag von RB »

Wie ich das damals gemacht habe, kann man hier lesen. Ich hatte damals in zweierlei Hinsicht Glück: Es handelt sich um Nitrolack, also verhältnismässig weiches Material, das schnell ergebnisse zeigt, zum anderen ist der Lack dick genug, nach dem durch Politur erfolgenden Abtrag noch dick genug zu sein.

Solcherart ermutigt, habe ich das gleiche Procedere an einer Larrivée L03R vollzogen, ebenfalls von Erfolg gekrönt, allerdings mit dem etwa vierfachen Arbeitsaufwand verbunden, weil dieses Instrument mit einem lichthärtenden Polyurethan lackiert ist.

Lakewood ist, wie Larrivée irgendwann von Nitrolack ebenfalls zu lichthärtendem Material gewechselt. Da gälte es, einmal zu klären, welche Lacksorte tatsächlich vorliegt.
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Re: Lack polieren?

Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:
Lakewood ist, wie Larrivée irgendwann von Nitrolack ebenfalls zu lichthärtendem Material gewechselt. Da gälte es, einmal zu klären, welche Lacksorte tatsächlich vorliegt.
Als ich 2004 oder 2005 bei Martin Seeliger war, hat er mir sehr stolz von seiner neuen UV Anlage erzählt.
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Re: Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Lakewood verwendet Acrylack UV härtend.
Ich lasse es Mal so.
Die Idee mit Stahlwolle habe ich verworfen, das ist zu brutal.
Komplett polieren, da spiele ich doch lieber, ist mir zeitlich
zu aufwendig.
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RB
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Re: Lack polieren?

Beitrag von RB »

Kann ich bestätigen. 0000 gibt eine seidenmatte Oberfläche. Die ist mit dem, was man vom Baumarkt kennt ( 0 oder 00) nicht zu vergleichen.
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Re: Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Die speckigen Stellen nerven mich doch.
Was wird wohl weniger aufwendig sein, auf "Hochglanz" polieren oder die Decke
mattieren?
andreadoria
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Re: Lack polieren?

Beitrag von andreadoria »

Wenn Du vom reinen Polieren sprichst, wird hier weder Micromesh noch Stahlwolle eingesetzt. Stahlwolle setzt man m.E. nie ein. Micromesh oder Nassschleifpapier wird vom Hersteller vor dem Polieren eingesetzt.

Zum Polieren wird ein Buffingwheel (zu teuer für Heimanwender) oder eine Politur zusammen einem Microfasertuch verwendet. Wenn der Rest des Finishs stimmt lässt sich hier "per Hand" ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Sollte das Finish darunter allerdings nicht 100% glatt sein würde man tatsächlich zunächst 1500er Nasschleifpapier oder Micromesh (auch nass) arbeiten. Stelle mal bitte ein Foto ein dann kann man Genaueres sagen.
schinkenkarl
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Re: Lack polieren?

Beitrag von schinkenkarl »

Davon abgesehen das ich unfähig bin hier Bilder hochzuladen, ist das auch für
mich als Hobby Fotograf nicht abzulichten.
Die Stellen sind halt Hochglanz poliert.
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Gitarrenmacher
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Re: Lack polieren?

Beitrag von Gitarrenmacher »

andreadoria hat geschrieben:Wenn Du vom reinen Polieren sprichst, wird hier weder Micromesh noch Stahlwolle eingesetzt. Stahlwolle setzt man m.E. nie ein. Micromesh oder Nassschleifpapier wird vom Hersteller vor dem Polieren eingesetzt.

Zum Polieren wird ein Buffingwheel (zu teuer für Heimanwender) oder eine Politur zusammen einem Microfasertuch verwendet. Wenn der Rest des Finishs stimmt lässt sich hier "per Hand" ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Sollte das Finish darunter allerdings nicht 100% glatt sein würde man tatsächlich zunächst 1500er Nasschleifpapier oder Micromesh (auch nass) arbeiten. Stelle mal bitte ein Foto ein dann kann man Genaueres sagen.
Guudn Tach ersmaa.

Im Eingangspost stand die Frage im Raum wie bekomme ich matt auf glänzend. Bei eine Lakewood Gitarre.
Einen tiefen Glanz, wie bei einer Klarlackpolitur wird man eh nie erreichen, nur eine spiegelglatte Oberfläche. Um dass bei einer matt, seidenmatt oder seidenglänzenden Oberfläche zu erreichen muss die Fläche erst eingeebnet werden. Mattlacke haben immer eine gewisse Oberflächenrauhigkeit.
Ich biete so ein Finish an. Ist nachgefragt, besonders bei Hälsen, weil sie griffiger ist als eine Hochglanzlackierung mit Polier-und Schwabbellacken. Solche Flächen poliere ich gerne mit einem Schaumstoffpad vom 3M oder Mirka mit entsprechendem Träger, den ich mit einer handelsüblichen Akkubohrmaschine antreibe.
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