na toll...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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JazzDude
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na toll...

Beitrag von JazzDude »

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Wochen habe ich ihn vor mir hergeschoben, den Saitenwechsel bei meiner Cordoba Nylonstring. (Ich will mich nochmal an Ralph Towners "Green and Golden" machen.) Ein Päckchen Savarez Corum/Alliance liegt seit Monaten im Regal. Ich nehme die Gitarre aus dem Ständer, lockere die Saiten (1 Jahr alt) und kneife sie kurz vorm Steg ab. Das Griffbrett bekommt seine jährliche Reinigung (Duesenberg Fingerboard Lotion). Ich öffne die Packung mit den Saiten, nehme die E6 heraus. Komisch, das eine Ende ist schon irgendwie "vorgebogen". Oh, das andere auch! Jetzt dämmert es mir: das sind die Werksaiten der Cordoba, die ich damals direkt ersetzt habe. :banger: :aua:
Wo krieg ich denn nun Saiten her? In Bielefeld, wo der Musikalienhandel praktisch nicht existent ist. Vielleicht fahr ich mal zu Marimba...

Geht euch das auch so, dass der Saitenwechsel von Nylonsaiten der Horror ist? Ich meine, es dauert bei mir mindestens 1 Woche, bis die Gitarre halbwegs in tune bleibt. Und das bei ausgiebigem Dehnen vorher.
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rwe
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Re: na toll...

Beitrag von rwe »

Eine Woche ist völlig normal. Das mag kürzer gehen, wenn man längere Zeit am Tag spielt, aber es dauert definitiv länger als auf einer Steelstring. Da ich nicht so lange Zeit am Tag spiele, werden neue Saiten spätestens zwei Wochen vor einem Auftritt aufgezogen, sonst nur noch, wenn andere gerissen sind.
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uwesemmelmann
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Re: na toll...

Beitrag von uwesemmelmann »

Ich weiß schon, warum mir keine Nylon mehr ins Haus kommt. Alleine schon dieses Gefriggle mit der "Verknotung" am Steg (selbst der Trick mit den angeschmorten Saitenenden bringt nur was bei den Unumsponnenen)... :aua:

Wie machen das eigentlich die Profis mit der Stimmsicherheit, die oft nur mit einer Gitarre herumreisen und dauernd auftreten?
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Es335
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Re: na toll...

Beitrag von Es335 »

Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Spielbereit sollte sie aber bereits nach 1-2 Stunden sein! D.h. man sollte dann gut 10-15 min am Stück spielen können, bevor wieder etwas nachgestimmt werden muß. Das sollte dann von Tag zu Tag weniger werden und normalerweise nach einer Woche weitgehend vorbei sein.

Ich setze übrigens nur noch sogenannte String Ties ein, das sind kleine "Knubbel" die man beim Steg an's Saitenende befestigt, das vermeidet etwas das Nachrutschen bei der klassischen Schlaufentechnik. Mein Favorit sind die Diamond String Ties von Rosette Guitar. Sehr gut, sehr einfach zu handhaben und sehr unauffällig.

Nur das mit der Saitenknappheit kann bei mir nicht so leicht passieren. Mein aktueller Saitenbestand dürfte sicherlich für mehr als ein Jahr ausreichen! :oops:
Es335
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Re: na toll...

Beitrag von Es335 »

uwesemmelmann hat geschrieben:... Wie machen das eigentlich die Profis mit der Stimmsicherheit, die oft nur mit einer Gitarre herumreisen und dauernd auftreten?
Die ziehen mittags neue Saiten auf und gehen wenige Stunden später mit einer weitgehend stimmstabilen Gitarre auf die Bühne. Alles eine Frage der Gewöhnung und der Technik. :wink:

Was das Gefrickele mit dem Saitenende am Steg betrifft, so gibt es mittlerweile unterschiedlich Lösungen, das zu vermeiden. Immer mehr Gitarren sind mit einem 12- oder 18-Loch-Steg ausgestattet, bei dem die klassische Schlaufe entfällt, oder man nutzt String Ties!
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Gitarrenmacher
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Re: na toll...

Beitrag von Gitarrenmacher »

JazzDude hat geschrieben: Geht euch das auch so, dass der Saitenwechsel von Nylonsaiten der Horror ist? .............................Und das bei ausgiebigem Dehnen vorher.
Physiotherapie ist immer gut. :mrgreen:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Gitarrenspieler
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Re: na toll...

Beitrag von Gitarrenspieler »

JazzDude hat geschrieben:...
Geht euch das auch so, dass der Saitenwechsel von Nylonsaiten der Horror ist? Ich meine, es dauert bei mir mindestens 1 Woche, bis die Gitarre halbwegs in tune bleibt. Und das bei ausgiebigem Dehnen vorher.
Genau so, darum hab ich meine Nylon verkauft. Cord hast du die noch?
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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belemnit
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Re: na toll...

Beitrag von belemnit »

Nylonsaiten wechseln ist ätzend! Dafür sind akustischer und haptischer Unterschied, und damit die Befriedigung nach der Fummelei, zwischen alten und frischen Saiten bei Nylon irgendwie am grössten, find ich.
:guitar1:
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berndwe
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Re: na toll...

Beitrag von berndwe »

Wenn man Nylonstring spielen will, muss man mit dem etwas ungemütlicheren Saitenwechsel klarkommen, und man kann das auch, denn so schlimm ist das alles nun auch wieder nicht.

Wenn ich richtig vordehne, kann ich schon am Tag des Saitenwechsels eigentlich wieder vernünftig auf der Gitarre spielen. Bis am Tag danach muss man halt etwas öfter nachstimmen aber so ab dem übernächsten Tag ist die Stimmstabilität nicht wahrnehmbar schlechter als bei meiner Steelstring. Auch die muss ich ab und zu nachstimmen.
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bookwood
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Re: na toll...

Beitrag von bookwood »

Ich liebe Saitenwechsel, bei den Nylonstrings besonders! Ob ich mir Sorgen machen muss? :oops: Also im Ernst, das, was ihr Gefrickel nennt, macht mir angesichts entsprechender Übung überhaupt keine Probleme. Ich mach das wirklich gern. Die Stimmstabilität ist allerdings speziell. Eine Woche ist bei meinen Gitarren auch nicht außergewöhnlich, wobei die Abweichungen dann natürlich bei längerer Spielpausen deutlicher ausfallen. Man gewöhnt sich daran. Was mich danach aber permanent nervt, ist der Umstand das sich (nur) die Diskantsaiten beim Warmspielen immer nach oben verstimmen, so dass ich anfangs ständig korrigieren muss, auch wenn der Saitensatz schon lange aufgezogen ist. Lässt du die stabil und sauber gestimmte Gitarre dann erkalten, ist der Diskant natürlich zunächst mal wieder zu tief und das Theater geht vorn vorne los. Sauber stimmen, spielen, mehrfach nach unten korrigieren. Es muss mit dem Material und auch mit der Masse zu tun habem, denn die dicke G-Saite reagiert dabei am heftigsten. Nun sacht bloß nich, dass ihr das nicht habt. :bl:
Gruß
von
Ralf
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Re: na toll...

Beitrag von Es335 »

bookwood hat geschrieben:Ich liebe Saitenwechsel, bei den Nylonstrings besonders! Ob ich mir Sorgen machen muss? :oops: Also im Ernst, das, was ihr Gefrickel nennt, macht mir angesichts entsprechender Übung überhaupt keine Probleme. Ich mach das wirklich gern. Die Stimmstabilität ist allerdings speziell. Eine Woche ist bei meinen Gitarren auch nicht außergewöhnlich, wobei die Abweichungen dann natürlich bei längerer Spielpausen deutlicher ausfallen. Man gewöhnt sich daran. Was mich danach aber permanent nervt, ist der Umstand das sich (nur) die Diskantsaiten beim Warmspielen immer nach oben verstimmen, so dass ich anfangs ständig korrigieren muss, auch wenn der Saitensatz schon lange aufgezogen ist. Lässt du die stabil und sauber gestimmte Gitarre dann erkalten, ist der Diskant natürlich zunächst mal wieder zu tief und das Theater geht vorn vorne los. Sauber stimmen, spielen, mehrfach nach unten korrigieren. Es muss mit dem Material und auch mit der Masse zu tun habem, denn die dicke G-Saite reagiert dabei am heftigsten. Nun sacht bloß nich, dass ihr das nicht habt. :bl:
Dieses Schicksal dürfte wohl jeder Nylonsaitenspieler mit dir teilen. Der molekulare Mechanismus, der dafür verantwortlich ist, ist mir zwar entfallen, aber es handelt dabei sich um eine typische Materialeigenschaft von Nylon und je mehr Nylon, desto größe der Effekt, weshalb die g Saite davon besonders betroffen ist. Carbonsaiten zeigen dieses Verhalten übrigens nicht bzw. kaum! :wink:
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bookwood
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Re: na toll...

Beitrag von bookwood »

Oh danke für die Erinnerung, ich glaube wir hatten das Thema schon mal kurz im Konzertgitarrenforum. Carbonsaiten muss ich endlich mal testen.
Gruß
von
Ralf
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Rumble
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Re: na toll...

Beitrag von Rumble »

Bei meinen Savarez Carbon Saiten dauert es auch etwa 2 Tage bis die einigermaßen Ruhe geben.
Aber stimmt....die sind nicht ganz so zickig. ;-)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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Gitarrenspieler
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Re: na toll...

Beitrag von Gitarrenspieler »

Geht doch nix über PB-Saiten :mrgreen:
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Es335
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Re: na toll...

Beitrag von Es335 »

bookwood hat geschrieben:Oh danke für die Erinnerung, ich glaube wir hatten das Thema schon mal kurz im Konzertgitarrenforum. Carbonsaiten muss ich endlich mal testen.
Ich bitte das nicht als uneingeschränktes Votum für Carbonsaiten misszuverstehen. Ihre Stimmstabilität nach einer gewissen Einspielphase ist ein ganz unbestrittener Vorteil. Es gibt aber auch (wertfrei formuliert) "Unterschiede" zu Nylonsaiten, die bei mir einem Wechsel auf Carbon entgegenstehen ... mit Ausnahme der g Saite vielleicht, aber das ist ein anderes Thema! :wink:
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