Welche Saiten

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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dscheidschei
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Welche Saiten

Beitrag von dscheidschei »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und dachte, ich probiere mal aus, eine Frage in die Runde zu stellen - Die Suchfunktion ergab nicht wirklich gute Treffer, mag am Stichwort "Saiten" liegen 8) Aber ich denke schon, dass das Thema hier schon diskutiert wurde...

Ich spiele eine Taylor 514-CE von 2005. Mein Stil ist akustischer Fingerstil-Blues, so Lightning Hopkins, Big Bill Broonzy etc. Verstärken mach ich eigentlich nicht - nur aufnehmen kommt vor. Ich spiele mit Picks der Marke ProPik Brass Split Wrap Nr. 2 und einen Mörder-Daumenpick von Golden Gate.

Bisher spiele ich die NanoWeb beschichteten Elixir Phosphor Bronze in Stärke 12, den Standardsatz, und ich bin eigentlich nicht unzufrieden. Halten schön lange, klingen durchaus fein und vor allem haben sie nicht diesen spitzen Klang zu Anfang, wenn sie aufgezogen sind, den man erstmal "wegspielen" muss.

Allerdings sind sie ziemlich teuer, und ich habe bei meinen E-Gitarren Erfahrungen mit Pyramid-Saiten gemacht. Die haben einen runden Kerndraht, halten gefühlt genau so lange wie Elixir und haben klanglich und vor allem vom Saitenzug deutliche Vorteile. Damit spiele ich 11er und bende müheloser als vorher mit 10ern. Durch den runden Kerndraht dringt offensichtlich nicht so viel Schweiß und Hautpartikel ein, und die Saiten halten lang.

Für Westerngitarren gibt es nun auch eine ganze Armada von Pyramid, aber die Bewertungen bei Thomann sind eher verhalten. Ich bin nun kein Traditionalist und spiele einfach - weil es amtlich ist - D'Addario oder Ernie Ball. Ebensowenig muss ich Saiten einer bestimmten Marke haben. Interessiert habe ich den Fred über die Santa Cruz Saiten gelesen, aber die Elixir sind gerade ein paar Wochen drauf, ich habe also noch ein bisschen Zeit bis ich nachordern muss :)

Frage also an alle, die antworten möchten: Was spielt Ihr und warum. Und was wäre - für die Vollprofis - Eure Empfehlung bei meinem Stil und meinem Setup.
fretworker
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Re: Welche Saiten

Beitrag von fretworker »

Die Pyramid Roundcore sind gut, probier sie ruhig aus. Thomann hat nicht immer recht. :wink: Beim Aufziehen muss man halt dran denken, die Saite erst abzuknicken und danach abzuschneiden. Ich schneide immer erst wenn die Saiten schon drauf ist.
Gruß, fretworker
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LaFaro
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Re: Welche Saiten

Beitrag von LaFaro »

naja die Erfahrungen mit Pyramid scheinen ja zumindest unterschiedlich zu sein, wenn man z.B. den (wenigen) Bewertungen bei anderen Händlern glauben möchte...
abgesehen davon komme ich irgendwie fast immer wieder auf die Newtones zurück, die sich auf meinen Gitarren als "Standard" etabliert haben. Ob das nun an der Saitenqualität liegt oder an einem Gewöhnungseffekt, lass ich mal offen.... 8)
allerdings verwende ich auch immer wieder mal die Philippe Bosset -Saiten oder welche von Wyres, die mir auch sehr gut gefallen...
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scifi
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Re: Welche Saiten

Beitrag von scifi »

Hinweis: E-Gitten- und Akustik-Saiten kannst du nur sehr bedingt vergleichen, weil sich die Legierungen für den Wickeldraht stark unterscheiden können. Nickel-Draht von E-Saiten "rottet" grundsätzlich viel weniger als PB für Akustik in meinen Händen.

Ich nehme seit längerm:
=> für die umwickelten 12 PB Martin Lifespan (coated) oder Cleartone, die glaube ich das gleich sind (nur in einer anderen Verpackung)
=> für die unumwickelten Elixir 012 und 016.

Aktuell habe ich einen Satz Daddario EXP16 (coated) im Test. Klingt gut und hält OK, aber die unumwickelten muss ich trotzdem austauschen. Da halten bei mir nur Elixir.
fretworker
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Re: Welche Saiten

Beitrag von fretworker »

Die Newtones haben ja auch einen runden Kern, von daher gibt es Ähnlichkeiten zu den Pyramid. Auch preislich. :wink: Trotzdem empfehlenswert, keine Frage.

Schneidermusik hat mir allerdings geschrieben, dass sie zukünftig keine Newtone mehr bekommen werden, da angeblich die Produktion eingeschränkt wird. Kennt jemand noch einen andere Quelle?
Gruß, fretworker
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Holger Hendel
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Re: Welche Saiten

Beitrag von Holger Hendel »

Meine Erfahrung...nix ändern, sofern man bereits Elixir Nanoweb 12er oder 11er spielt. ;) Wobei, das Herumprobieren macht ja auch irgendwie...Spaß (hört man immer wieder)...und man wird klüger.
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emptypockets
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Re: Welche Saiten

Beitrag von emptypockets »

Ich nutze ja seit Jahren ausschließlich EXPs. Was aber nicht heisst, dass ich nicht zwischendurch anderes ausprobieren würde.

Zu den Pyramid Roundcores kann ich persönlich nur sagen, dass sie es als einige geschafft haben, dass ich fast gewechselt hätte.
Auf meiner - zum Glück - ehemaligen Lakewood waren sie wirklich die einzigen Saiten, die wirklich gut klangen.

Was mich letztlich abgehalten hat, war die Tatsache, dass sie relativ schnell alterten, obwohl sie preislich im gleichen Bereich wie die EXPs liegenb. Da ich viel spiele, aber nur zwei Steelstrings habe, werden die Saiten ziemlich beansprucht, weshalb die EXPs für nmich die bessere Wahl sind, weil sie einfach lönger halten.

Das mag natürlich an der Gitarre gelegen haben, bei der ich wohl 10 verschiedene Saitenmarken getestet habe, die alle klangen wie Klingeldraht! Inklusive EXPs, John Pearse, Martin, Ernie Ball usw..

Nur mit den Pyramid Western Folk Roundcores klang sie wirklich so, wie ich das von einer hochwertigen Gitarre erwarten würde.

Für Blues werden ja auch oft Martin Retro Monels empfohlen. Ich habe sie ausprobiert, war aber gar nicht zufrieden! Zwar klingen sie schon irgendwie "bluesig", aber eben nur. Für alles andere denkbar ungeeignet. Was ich am störendsten empfand war, dass sie fast einen "akustischen Kompressor" eingebaut zu haben scheinen. Das heisst, man ist dynamisch äußerst beschränkt. Schwer zu beschreiben, aber einer bestimmten Stärke des Anschlages machen sie einfach zu und klinghen genauso, als wenn man nur halb so stark angeschlagen hätte. Ganz komisches Gefühl, fand ich. Ich habe sie nach drei tagen wieder 'runtergenommen und wieder EXPs aufgezogen.
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LaFaro
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Re: Welche Saiten

Beitrag von LaFaro »

fretworker hat geschrieben:Die Newtones haben ja auch einen runden Kern, von daher gibt es Ähnlichkeiten zu den Pyramid. Auch preislich. :wink: Trotzdem empfehlenswert, keine Frage.

Schneidermusik hat mir allerdings geschrieben, dass sie zukünftig keine Newtone mehr bekommen werden, da angeblich die Produktion eingeschränkt wird. Kennt jemand noch einen andere Quelle?
entweder direkt bei Newtone (zumindest solange der Brexit noch nicht zuschlägt.. 8) ) oder über Jürgen Lüders vom Musikhaus Niebüll
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dscheidschei
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Re: Welche Saiten

Beitrag von dscheidschei »

Vielen Dank für die vielen Tipps.

@Bluesopa - was spielst Du dann, wenn Du die Pyramid nicht empfiehlst?
Und zu Deinem OT - nach meiner Erfahrung kannst Du garnicht dick genug spielen. Je schwerer desto dreckiger. Abgesehen davon, dass Du mit schwereren Saiten tiefer stimmen kannst, und dann muss die alternde Stimme (wie bei mir) nicht mehr so hoch hinaus bei Blues in E :wink:

Dann werde ich mal die Pyramid probieren und - je nach Erfolg - Newtone oder EXP probieren, oder reumütig wieder zu meinen Elixir zurück kehren. Ernie Ball scheint den Trend ja verschlafen zu haben - oder spielt jemand die Paradigm Saiten?

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Silk and Steel Saiten?

- und hat irgendjemand eine Ahnung, was dieser Blödsinn bei Elixir soll, eine Bundle aus E-Gitarren und A-Gitarren Saiten anzubieten???
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Holger Hendel
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Re: Welche Saiten

Beitrag von Holger Hendel »

- und hat irgendjemand eine Ahnung, was dieser Blödsinn bei Elixir soll, eine Bundle aus E-Gitarren und A-Gitarren Saiten anzubieten???
:shock: Wiewaswower?
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emptypockets
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Re: Welche Saiten

Beitrag von emptypockets »

Bluesopa hat geschrieben:
emptypockets hat geschrieben: Da ich viel spiele, aber nur zwei Steelstrings habe, werden die Saiten ziemlich beansprucht, weshalb die EXPs für nmich die bessere Wahl sind, weil sie einfach lönger halten.

Kurze O.T. Zwischenfrage:

Spielst du auf denen zur Zeit 011er oder 012er Sätze? Würdest du allgemein für eher gefühlvolles Spiel besser 011er empfehlen, oder doch die üblichen 012er?
Ich bin ja eher der Meinung, dass der Unterschied marginal ist, was das Spielgefühl angeht.

Ich wechsle daher immer - wirklich je nach Laune - zwischen 11er und 12ern. Im Moment habe sowohl auf der Larrivee als auch auf der K.Yairi 12er Sätze. Das kann sich aber auch wieder ändern. Allerdings geht es bei mir tendenziell eher in Richtung 12er, nachdem ich jahrelang ausschließlich 11er gespielt habe.

Insbesondere bei der Larrivee, weil die sich so einfach spielen lässt, dass mir da bei 11ern irgendwie ein wenig der "Widerstand" fehlt.
dscheidschei
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Re: Welche Saiten

Beitrag von dscheidschei »

Sammelst Du Gitarren? :D :guitar1: :guitar1: :guitar1: :guitar1: :guitar2:
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bookwood
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Re: Welche Saiten

Beitrag von bookwood »

dscheidschei hat geschrieben: Hat jemand Erfahrungen mit diesen Silk and Steel Saiten?
Auf einer meiner Gitarren spiele ich ausschließlich Silk & Steel und ich mag sowohl den old fashioned Klang als auch Spielgefühl sehr. Gegenüber normalen Saiten verlieren sie ihren klanglichen Glanz früher und die Umwicklung der Bässe läuft etwas schneller dunkel an, ähnlich wie bei Konzertgitarrensaiten. Aber selbst den matten Sound älterer Saiten finde ich (nicht nur bei Silk & Steel) gut. Meine J-45 hat nach eineinhalb Jahren noch die ersten Normalo-Steels drauf. 8)
Gruß
von
Ralf
jamesie
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Re: Welche Saiten

Beitrag von jamesie »

Bin vor geraumer Zeit für die Akustik (Cole Clark FL2) bei Thomastik SB112 gelandet und dabei geblieben. Vorher hatte ich ich welche von Elixier, Daddario, etc. drauf, also einige probiert.
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