ToneDexter

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RolfD
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Re: ToneDexter

Beitrag von RolfD »

Donnerstag, 12.07.2018, ab 18.00 Uhr Ausstellungseröffnung im Foyer des Landratsamtes des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
Der Künstler Viktor Lau malt - wie ich finde - schöne Bilder und fertigt Skulpturen aus Marmor und ähnl. Gestein. (http://www.viktor-lau.de/" onclick="window.open(this.href);return false;)
Wir begleiteten die einleitenden Wortbeiträge und spielten zur Unterhaltung des kunstinteressierten Publikums, es ging dabei um die eher leisen Töne.
Netto ca. 1 Stunde.
Wir spielten diesmal ohne Cajon, also: ak. Gitarre, Gesang von mir & Bluesharp (nur über stehendes Mikrofon) von Andreas über meinen AER Domino3 (nach vorne gerichtet, hinter mir auf einem Stuhl stehend) und eine Monitorbox (von links her schräg zu uns hin gerichtet), Bernd (el. Git.) über kleinen VOX-Amp (ich denke, es war ein VX Modell).
Meine Ak. Gitarre (Löf Moira mit K&K Pure Mini) direkt in den ToneDexter, im Effect-Loop lediglich den TC Chorus, nur bei 3 Songs ganz zart dabei, Reverb aus dem AER über die ganze Zeit gerade so wahrnehmbar beigemischt).
Ich habe bislang nicht weiter experimentiert, es bei der aktuellen Wave-Map belassen, mit der ich auch bisher verstärkt spiele.
Wir waren sehr zufrieden mit dem Sound, obwohl es nicht leicht war, eine gute Grundmischung zu finden, denn die Oberflächen im Raum waren weitestgehend glatt, dazu große Glasflächen der Fenster und im Eingangsbereich.
Sowohl die Veranstalter als auch einige Gäste kamen während und nach der Veranstaltung zu uns und gaben uns nette Rückmeldungen.
Bisherige Erfahrungen also in 2 sehr extrem unterschiedlichen Situationen elektrifizierter Beschallung bei öffentlichen Veranstaltungen. Immer noch so, dass - betreffend MEINE Klangwahrnehmung - diese neuartige californische Wunderkiste meinen seit mehr als 20 Jahren in Gebrauch gehabten BOSS AD5 funktionell ersetzt.
Grüße
Rolf
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RolfD
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Re: ToneDexter

Beitrag von RolfD »

... ergänzend sei hier hinzu gefügt, dass es nun schon seit vielen Monaten auch möglich ist (seit der ToneDexter Firmware 1.40) die erzeugten WaveMaps zu transferieren und sie damit auszutauschen mit anderen Usern und (eventuell - das habe ich bisher nicht gemacht und damit keine Erfahrung) in anderen geeigneten Geräten zu nutzen.
Das zeigt die immer weiter voranschreitende Entwicklung digitaler Technik in diesem Bereich, man kann das mögen oder nicht, ich jedenfalls finde das sehr beachtlich, gerade auch weil ich diese Entwicklungen schon seit den 60er-70er Jahren beobachte.
Also, es bietet sich offenbar die Chance, z.B. mit dem Mooer Radar (so eine kleine Kiste!) einen sehr schönen Akustiksound auch aus den Tonedexter Wavemaps zu transferieren, wenn ich das alles von der Theorie her richtig verstehe. Bin dann mal gespannt, wann die ersten Versuche damit wahrnehmbar werden......
(ich selbst hab aktuell keine Ambitionen das zu testen).
Grüße
Rolf
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RB
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Re: ToneDexter

Beitrag von RB »

Danke Dir noch einmal für die ausführlichen Informationen. Das ist eine echte Hilfe.
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RolfD
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Re: ToneDexter

Beitrag von RolfD »

Danke, dass du es nochmal hoch holst, Reinhard, das Ding ist mittlerweile ja recht bekannt und die Software wurde mehrfach aktualisiert bis auf aktuell Version 2.06. Darüber hinaus sind seither so einige mehr Videos über die Funktion der Kiste erschienen.
Die Hersteller kontaktieren einen persönlich wegen dieser Updates und arbeiten wirklich sehr kreativ mit den möglichen Features. Ich bin nach wie vor begeistert von dem Ding, auch wenn es bei uns wie bei deiner Band auch mittlerweile nix mehr iss mit Proben. Umso mehr kann man ein wenig herumspielen, auch wenn die Motivation für´s Üben manchmal viel mentale Kraft benötigt in diesen Zeiten.
Grüße
Rolf
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RB
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Re: ToneDexter

Beitrag von RB »

So ein Teil muß ins Haus, wenn die Auftritte wieder losgehen. Vermutlich sollte es schon vorher sein, damit zeit für die Kalibrierung ist. Also bald.
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RolfD
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Re: ToneDexter

Beitrag von RolfD »

... leider im Neuzustand recht teuer hier in EU.... im Amiland günstiger, aber wer kann sowas jetzt grad mitbringen....?
Schwiering....
Aber das mit der Erstellung der Waveaps ist easy, wenn man es mal ein wenig geübt hat. Man sollte ruhig mit verschiedenen Mic-Positionen experimentieren, Speicherplätze sind genug vorhanden. Miss Molly macht das ja eben mal locker in dem Video....
Zur Einstimmung kannst du dir ja den aktuellen User Guide herunterladen, steht bei denen auf der Homepage beim Support.
Für den Betrieb des Geräts und - gelegentlch - eines anderen Bodeneffekts hab ich mir übrigens vor längerer Zeit schon mal die Falken Mega Powerbank angeschafft. Das macht völlig unabhängig von dem Netzteil-Gewusel und die Ladung hält ewig. Gibts gelegentlich als Gebrauchtware in den üblichen Portalen.
Zack, aufbauen, verstöpseln, fertig. So müssen wir das alle machen, denn wir proben nur mit Minimalausstattung im Wohnzimmer eines Musikerkollegen. AER und andere Amps bekommen natürlich ihre 220 Volt.
Hoffen wir auf Zeiten, wo wir das wieder öfters machen können....
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RB
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Re: ToneDexter

Beitrag von RB »

Nachdem es beim T. eine reduzierte Retoursendung für günstiger zu kaufen gab, habe ich die Freigabe bekommen, die Bandkasse zu belasten und das Gerät erworben. Danach habe ich ein AudioTechnica Kleinmembran-Kondensatormikrophon hingestellt - quer über den Schreibtisch - und ein Training absolviert. Mit den so gewonnenen Daten habe ich einige Aufnahmen gemacht, die ich hier veröffentliche, damit sich die Forengemeinschaft eine Vorstellung machen kann. Jeweils gilt: Erste Hälfte-> reiner Pickup-Ton // Zweite Hälfte -> ToneDexter eingeschaltet.

Test 01

Test 02

Test 03

Test 04

Das muß ich folgendermaßen erläutern: Zum einen ist es schlampig hingenudelter Kram, wie er mir gerade einfiel, unsauber dahingedaddelt. Zum anderen ist die Wavemap mit einer nicht näher getesteten oder optimierten Mikrofon-Position in aller Eile erstellt worden. Aber alleine diese unter in vielerlei Hinsicht suboptimalen Bedingungen erstellten Testaufnahmen zeigen doch das enorme Potential. Ich bin von der Technik überzeugt, sie bleibt, denn sie scheint doch tatsächlich das leidige Pickup-Echtheits-Problem zu lösen.

Die Aufnahmen sind mit dem voll aufgedrehten Effekt erstellt worden. Man kann den auch in zwei Stufen trockener einstellen und dann auch noch unbehandelten Pickup und Gerät in beliebigen Anteilen mischen. Die Klangregelung ist neutral eingestellt. Die Aufnahmen sind mit dem Line-Out direkt in den Line-Eingang eines Zoom H4n gespielt und komplett unbehandelt. Gitarre: Martin DX1 mit einem an und für sich schon recht gut klingenden K&K pure Western. Wenn man bei dem die Mitten breit herunterzieht, ist er auch ohne weitere Technik recht ordentlich.
Aber die Dreidimensionalität, das Spinett-artige der Gitarre geht damit unter, wie mit fast allen Tonabnehmer-Systemen. Dieses Gerät hier bringt das wieder zurück.

Wenn mein Handkram vorbei ist, will ich das Training einmal mit einer besseren Mikro-Position wiederholen, hier war das Mikro viel zu dicht an der Gitarre und noch im Abstrahlbereich des Schallochs. Auch werde ich ein paar Tests mit einem SM57 machen, denn die Apparatur bietet ja nicht nur die Möglichkeit, Wavemaps für jede Gitarren-Tonabnehmer-Kombination zu erstellen, die benötigt werden, vielmehr kann durch die Auswahl von Mikros sozusagen auch noch eine Mikrofon-Simulation "eingepflegt" werden. Auf den Klang über Anlage bin ich schon sehr gespannt.
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Niels Cremer
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Re: ToneDexter

Beitrag von Niels Cremer »

Die Unterschiede sind teilweise wirklich erstaunlich, wobei ich nicht 100% überzeugt bin dass der Unterschied immer nur zum Vorteil des Klangs besteht. Ich finde positiv, dass der ToneDexter quasi "aufräumt", so klingt es für mich: differenzierter, angegrenzter (Saiten untereinander); ich finde aber auch, dass die Aufnahmen etwas an Gehalt verlieren, zumal im Bassbereich, aber vllt könnte man das noch durch Einstellungen oder weiteres "Training" des Geräts verbessern?

LG,
Niels
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RB
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Re: ToneDexter

Beitrag von RB »

Das nehme ich schon an, es gibt da auch einen Peak im Mittenbereich, der das Ganze etwas mulmig oder "tubby" klingen läßt. Dabei bin ich aber völlig überzeugt, daß es an der ungünstigen Mikrophonposition liegt. Leider habe ich im Augenblick ein leichtes Handycap, das mich an größeren Aktivitäten hindert. Ich will mit der Pfote nicht irgendwo anstoßen, das verträgt sie noch nicht so recht. Also halte ich mich zurck. Andernfalls hätte ich längst mehr probiert.

Aber höre Dir das einmal unter dem Kopfhörer an, habe ich eben getan, das ist schon drastisch, was da abgeht.
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Niels Cremer
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Re: ToneDexter

Beitrag von Niels Cremer »

Ja, hatte ich, wie gesagt: die Unterschiede sind bemerkenswert! Es sollte übrigens in meinem letzten post "abgegrenzter" heißen, nicht "angegrenzter" ... :roll:

LG,
Niels
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RolfD
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Re: ToneDexter

Beitrag von RolfD »

Reinhard, es hat dich ja richtig gepackt, und ja, es braucht einige Experimente mit der Mic-Position, das ist auch meine Erfahrung. Mach langsam und pass auf deinen Finger auf, bei allem Reiz, den die Sache hat......
Ein Einsatz einer bestimmten Wavemap im Soundgefüge mit der Band erfordert auch eine gewisse Auswahl vorab.
Es kann sehr gut sein, dass du einen schönen Solosound für den Kopfhörer mit deiner Martin hinbekommst, aber unter Umständen ist der etwas zu basslastig in der Gruppe. Oder ähnlich suboptimal.
Einerseits bietet das Gerät ja auch Regelmöglichkeiten, andererseits findet man nach einigen Experimenten heraus, was man für gut geeignet empfindet. Aber so einfach plug & play ist das halt nicht, dennoch: die Kiste eröffnet aus meiner Sicht eine völlig neue Dimension der Schallwandlung unserer Piezokisten.
Viel Spass noch
Rolf
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bookwood
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Re: ToneDexter

Beitrag von bookwood »

Der Vorher-/Nachher-Unterschied ist frappierend, allerdings klingen die T-Dexter-Sounds mir zu unnatürlich hohl. Das ist der Effekt, den man z.B. von anderen Geräten, z.B. bei ganz kurzen Delay-Zeiten oder einem "stehenden" Flanger/Phaser kennt. Und es erinnert mich an mein Fishman Aura Pedal für Nylonstrings, das bei hohen Wet-Einstellungen auch zu unecht klingt. Bin gespannt, was sich ergibt, wenn du mal ausgiebig mit den Parametern arbeitest und den Anlernprozess optimierst. Aber erst doch der Finger...! :?
Gruß
von
Ralf
stringbound
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Re: ToneDexter

Beitrag von stringbound »

Niels Cremer hat geschrieben:
So Feb 14, 2021 12:10 pm
Die Unterschiede sind teilweise wirklich erstaunlich, wobei ich nicht 100% überzeugt bin dass der Unterschied immer nur zum Vorteil des Klangs besteht. Ich finde positiv, dass der ToneDexter quasi "aufräumt", so klingt es für mich: differenzierter, angegrenzter (Saiten untereinander); ich finde aber auch, dass die Aufnahmen etwas an Gehalt verlieren, zumal im Bassbereich, aber vllt könnte man das noch durch Einstellungen oder weiteres "Training" des Geräts verbessern?

LG,
Niels
Der Tonedexter wurde mit dem letzten Firmware-Update sehr verbessert. Inzwischen hört man den Unterschied zwischen verschiedenen Mikros. Mit der Positionierung der Mikrofone zu experimentieren lohnt sich auch. Live möchte ich auf den Tonedexter nicht mehr verzichten, aber bei Aufnahmen setze ich lieber Mikrofone ein. Das ist flexibler (Positionierung, Nachbesprechungseffekt, Stereoaufnahmen). Im Vergleich zu meinen anderen IR Geräten (Fishman Aura Spectrum DI, Nux Optima Air) wirkt das Klangverhalten des Tonedexter natürlicher.
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RB
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Re: ToneDexter

Beitrag von RB »

Ich werde mal am Wochenende einen neuen Anlauf nehmen und verschiedene "Matrixe" mit verschiedenen Positionen und auch mit einem SM57 testen.
erniecaster

Re: ToneDexter

Beitrag von erniecaster »

Hallo,

das NUX Optima Air kann auch importierte IRs nutzen und selbst welche erstellen. Das Gerät bietet auch noch eine D.I.-Box mit Preamp und Hall.

Wir reden darüber:

https://www.thomann.de/de/nux_optima_air_nai_5.htm

Das ist ja nun schonmal erheblich preiswerter und deshalb habe ich es auch angeschafft.

Die Verarbeitungsqualität ist okay, mir fehlt der Groundlift bei der D.I. Der Preamp ist brauchbar, der Hall auch - beides ohne Begeisterungsstürme. Die mitgelieferten IRs sind natürlich nicht so toll, man muss wohl wirklich seine eigenen erstellen. Mein Versuch, mittels IR aus einer E-Gitarre einen Akustiksound zu holen, schlugen völlig fehl.

Meine Tasse Tee ist das nicht, ganz ehrlich. Ich habe das Gerät nur nicht an Thomann zurück gegeben, weil ich wegen vorheriger Rückgaben schon ein schlechtes Gewissen hatte. (Und wenn sich jemand dafür secondhand interessiert, möge sie oder er mich kontaktieren.)

Ich habe jetzt in einer Gitarre ein Mikro zusätzlich zum Pickup und bei der anderen sind zwei IRs eingebaut. Ich brauch diese "Außenborder" nicht mehr.

Grüße

erniecaster
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