Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

So, ich habe jetzt so einen Kemper Kone mal in ein preiswertes, halboffenes Gehäuse von Palmer geschraubt.

Damit ich davon auch etwas habe, bzw. höre, habe ich dem Kemper eine einen kleine Endstufe (Camplifiere) von Ritter gegönnt.
Das Ding passt in die rückwertige Öffnung des Kremper, der Einbau dauert so lange, wie es halt dauert 4 Schrauben zu lösen, den Camplifier einzusetzen und 4 neue Schrauben einzuschrauben. Danach noch fix das aktuelle Update für den Kemper und den Rig-Manager.

Viel länger dauerte die folgende Umverkabelung und das anschließende aufräumen unsere Musikzimmerchens, da die Box an eine bestimmte Stelle sollte. Und daraus ergiebt sich natürlich eine dramatische Umräumaktion, Schränke verrücken, Strippen neu verlegen usw..
Aber das gehört hier ja nicht hin. ;-)

Hat es sich gelohnt?
Aber so was von!!!

Jetzt habe ich tatsächlich das gleiche Gitarrenlautsprecher-Feeling, wie bei meinem Röhren-Schreihals.
Diesen oft beschriebenen "amp in a room sound". ;-)
Der direkte Vergleich war schon beieindruckend.

Und das Sahnestück:
Die zahlreichen virtuellen Speaker-Simulationen, die in Kombi mit dem Kemper-Rechenkünstler und dem "Kone"wirklich extrem gut klingen.
Da gibt es alles, was so gängig ist. Diverse Celestion, Jensen, sogar einen alten Oxford Speaker und einige mehr.

Habe gerade das Profil eines "divided by 13" (auch ein Röhrenamp Hersteller), einem ToneKing Imperial und einem Two-Rock ausprobiert.
Das kann sich wirklich hören lassen und klingt um länger besser, als zuvor über meine Studio-Monitore oder dem aktiven FRFR-Speaker.
Auch schon bei relativ geringer Lautstärke.

Der kleinste und preiswerteste Camplifiere mit 25 Watt (mono) ist übrigens auch schon richtig laut.
Druck und Lautstärke sind locker vergleichbar mit meinem Brunetti Singlemann (16 Watt)
Für eine laute 'Band oder 2*12 / 4*12 Boxen würde ich aber sicher eine der kräftigeren Endstufen nehmen.
Oder halt irgendeine externe Endstufe, wie zb. so eine Palmer "Macht", oder ähnliches.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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thust
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von thust »

Kann man mit dem Helix auch zwei Signalwege erzeugen, die dann auf den Ausgang geroutet werden? Z.B. erter Signalweg Akustikgitarre mit Hall und EQ, zweiter Signalweg Oktaver mit EQ.
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Willst Du den 2. Signalweg auch für (die gleiche) Gitarre oder soll der unabhängig vom ersten für ein anderes Instrument oder Stimme genutzt werden?

Der Helix hat in der Standardeinstellung 2 unabhängige Signalwege. Die Ein- und Ausgänge lassen sich getrennt belegen. Man kann auch in einem der Signalwege eine separate Schleife anlegen, die man zum Beispiel über die „Snapshot“-Funktion an und abschalten kann.
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thust
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von thust »

Eine Gitarre: Signal wird gesplittet in normales Singnal und oktaviertes Signal. Und dann wieder am Ausgang zusammen geführt.

Das mache ich momentanmit einem Preamp, der das Singnal splittet, einmal in das normale Signal welches dann noch in ein Stereo Reverb geht und einmal in den Oktaver. Ich erzeuge damit dann drei Kanäle. Wenn das Helix das könnte wäre es eine Überlegung wert.
Hat das Helix überhaupt einen Effekt an mit der man ein nach unten oktaviertes Signal erzeugen kann?
Gibt es auch Hall, bzw. Delay Effkte die einen Shimmer Hall, o.ä. erzeugen? Oder Effekte die einen leichten Akkordteppich erzeugen?
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

thust hat geschrieben:
Mo Mai 18, 2020 10:12 am
Eine Gitarre: Signal wird gesplittet in normales Singnal und oktaviertes Signal. Und dann wieder am Ausgang zusammen geführt.
Das funktioniert. Du kannst in einem Signalweg eine parallele Schleife erzeugen. Ich hab es nie probiert aber man sollte den parallelen Weg über das Expression-Pedal auch in der Lautstärke regeln können.
thust hat geschrieben:
Mo Mai 18, 2020 10:12 am
Hat das Helix überhaupt einen Effekt an mit der man ein nach unten oktaviertes Signal erzeugen kann?
Gibt es auch Hall, bzw. Delay Effkte die einen Shimmer Hall, o.ä. erzeugen? Oder Effekte die einen leichten Akkordteppich erzeugen?
Octaver gibt es. Du kannst auch andere Intervalle programmieren. Solche Teppich-Sounds gibt es auch. Ich hab die in gekauften Patches drin. Wie man die programmiert weiß ich (noch) nicht.

(Ich kann Dir gerne auch das PDF von der Bedienungsanleitung schicken).

Es gibt beim YouTube einige Kanäle, die sich mit den Möglichkeiten des Helix befassen (such z.B. mal nach „Jason Sadites„).
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thust
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von thust »

Danke Bernd. Die Anleitung hab ich schon gefunden, Videos werde ich mir ansehen.
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

thust hat geschrieben:
Mo Mai 18, 2020 11:28 am
Danke Bernd. Die Anleitung hab ich schon gefunden, Videos werde ich mir ansehen.
Eine, vor allem für über Piezo abgenommene Akustikgitarren interessante Sache wollte ich noch erwähnen. Mit der Wahl geeigneter „IRS“ und den richtigen Korrekturen im parametrischen EQ kann man dem Piezo-Signal sehr schön die Schärfe abgewöhnen.
Zuletzt geändert von berndwe am Mo Mai 18, 2020 1:30 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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thust
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von thust »

Wenn ich das Video richtig deute, kann ich sogar Micro und Gitarre mit dem Helix steuern! :shock:
Das wäre ja die Eierlegende Wollmilchsau für mich! :bide:

https://www.worshiptutorials.com/produc ... lix-patch/
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Beim Helix Floor (der Große mit den Minidisplays) hast Du einen dezidierten XLR-Mikrofoneingang. Darauf kann auch Phantomspeisung geschaltet werden. Beim Helix LT kann man einen Return-Eingang (Klinke) als Mikrofoneingang missbrauchen.

Ich selbst hab noch nie ein Mikro angeschlossen. Wie gut das funktioniert kann ich nicht sagen.
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sarotti
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von sarotti »

Hallo,
hier mal meine Erfahrungen mit so einem Helix.
Ich habe mich mal entschieden, das Schleppen zu reduzieren, indem ich einen analogen Amp1 mit ein paar für mich wichtigen Bodentretern in der Band einsetze. Tremolo/Chorus/ Delay und eine optionale Zerre. Umschaltungen erfolgen mit dem Remote Teil vom Amp. Eine oder zwei 12" LS Boxen dran und bei Bedarf direkt in die PA. Das ganze ohrenschonend auf 50 Watt halbiert. Fertig.
Mein Gitarren-Bandkollege hat sich derweil mit dem Helix- Koffer beschäftigt. Jetzt ist er immer derjenige, auf den wir beim Umstellen auf andere Songs warten müssen, bei dem die Lautstärke entweder zu leise oder zu laut ist, seine Soli nicht zu hören sind oder irgendwelche Effekte entweder zu dominant oder gar nicht vorhanden sind. Mal eben ein Soundsetup während einer Probe umstellen, ein Fiasko.

Fazit für mich. Das Helix und Kemper etc. sind bestimmt tolle Geräte, man muss sie aber offensichtlich ex-ärmelo bedienen können, um die vielfachen Möglichkeiten und Presets live und in der Probe auch zügig abrufen zu können. Bei meinem Kollegen klappt das zumindest nicht. Umso besser, wenn es bei euch funktioniert.
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Holger Hendel
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Holger Hendel »

Für meine Arbeitsroutine in Bands hat sich bewährt eine ausgewiesene "Technikprobe" in Vollbesetzung durchzuführen - da steht dann vordergründig jeder einzelne technische Aspekt einer Liveshow im Fokus, die Musik ist bei so einer Probe nur Beiwerk. Von einer ökonomischen Verkabelung, Aufbau-Reihenfolge (es kann fast immer etwas optimiert werden), Aufstellung der einzelnen Musiker, hin zu eben Lautstärken, Effektschaltungen, in-ear-Sound etc. kann so jeder Aspekt in Angriff genommen werden. Das ist ergebnisorientierter als "ich mach das bei der nächsten Probe dann nebenbei..." - da kann man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim nächsten Gig nicht drauf verlassen und das wäre im Fall der Fälle fatal. Ziel ist bei mir immer eine wiederholbare Situation herzustellen, das vermeidet Stress in der Zukunft. Und dafür sind digitale Lösungen ja zum Glück gebaut. 8)
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Es klingt in der Band immer anders als beim Tweaken daheim im Kämmerchen. Ich muss auf der Probe auch bisweilen nachregeln. Das ist aber in meiner Praxis zumindest beim Helix nicht zeitaufwändiger oder komplizierter als in einer Signalkette mit Bodentretern und Verstärkern. Man wählt den Block an den man bearbeiten will und hat dann für jeden Parameter einen Drehregler. Man kann bei entsprechender Einstellung Parameter sogar mit den Fußschaltern bearbeiten. Mit so einem Gerät muss man sich aber auch ein wenig beschäftigen wenn man im Eifer des Gefechts schnell sein will.

Was die Lautstärke betrifft hab ich mir angewöhnt zum Beginn der Probe den Lautstärkeregler in die Mittelstellung zu bringen und mit Bezug darauf die Lautstärke in der PA einzustellen. Man kann dan schön bei Bedarf nachregeln - geht auch mit den Füßen. Das Volumenpoti an der Gitarre ist übrigens auch eine hilfreiche Sache. Viele „alte Hasen“ benutzen dieses Knöpfchen um Lautstärke und Verzerrungsgrad zu regeln. Es ist nicht nur zur Dekoration an der Gitarre.
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elmark
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von elmark »

Ich habs gut: brauche nur einen AER Compact und meinen Fender Blackface Princeton Reverb Bj.66...
den kann kein AXE, Kemper oder sonst so ein Glump ersetzen.... :lol:
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thust
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von thust »

So, ich bin jetzt auch Helix Floor Besitzer. Erste Versuche Mikro und Gitarre parallel zu betreiben klappen gut.
Bin jetzt noch auf der Suche nach einem guten Vocal Reverb.

Lohnt es sich IRs von Acoustic Gitarren zu kaufen?
Meine Gitarren haben keinen Piezzo.

Liebe Grüße Andreas
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Rolli
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rolli »

elmark hat geschrieben:
Do Okt 22, 2020 6:04 pm
Ich habs gut: brauche nur einen AER Compact und meinen Fender Blackface Princeton Reverb Bj.66...
den kann kein AXE, Kemper oder sonst so ein Glump ersetzen.... :lol:
Wäre bzw. ist auch so ähnlich meine Wahl. Ich habe hier noch diverse Effekt mit und ohne Modelling rumfliegen, aber am Ende reicht mir der AER Compact mit eingebautem Hall und irgendein Fendriger Röhrenamp mit einem Zerrer davor...Die Effekte gammeln vor sich hin und landen dann irgendwann auf Ebay.

Ich habe einige ausgebuffte Profies in meinem Bekanntenkreis, wenn es nicht gerade um Bedien-/Studiomucke geht, dann nutzen 99% von ihnen ca. drei Sounds und gut ist... die meisten "Kempern" dann die Sounds, die sie vorher mit dem alten Geraffel eh schon super hinbekommen haben. :wink:
Schöne Grüße, Rolli
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