Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

@Bernd: Der Kemper Stage ist bereits zu haben. Funktional hat sich da aber nix geändert.

Ein klassischer Röhrenamp lebt sicher länger als z.B. ein Kemper, wenn er denn die notwendige Pflege und Wartung erhält.

Den Kemper in seiner heutigen Form gibt es aber immerhin schon seit 2011!
Für so einen digitalen Kram ist das schon recht bemerkenswert. ;-)
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wuchris
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Ich stelle nach ein paar Tagen intensiven Ausprobierens fest, dass es sehr gute "Rigs" gibt, aber auch welche, die man direkt löschen kann.
Ich hab mich nun damit beschäftigt, wie die großen Namen des Profiling ihre Profile erstellen und festgestellt, dass es auch einen Unterschied macht, ob derjenige z.B. mit einer Tele einen Rectifier eingespielt hat, oder mit einer Paula mit EMGs drauf.
Insofern tut die Flut an vorhandenen Rigs ganz gut, weil zum Schluss "nur wenige" (also vielleicht so 50 ;-) ) sehr gute übrig bleiben.

Wie gesagt, hab ich nicht einen anderen sound gesucht, sondern hauptsächlich die Möglichkeit, den von mir so gern gehörten/gespielten, klassischen JCM 800 2203/2204 sound in erträglichen Lautstärken hinzubekommen und dabei noch die Möglichkeit zu erhalten, Soli zu boosten bzw. FX hinter der Vorstufe einzuschleifen. Die Idee mit der Powersoak von BOSS kostet schon 1300 Euro und wird wieder nicht der hl. Gral sein.
Bisher scheint's, als wäre der Kemper schon sehr nah dran am großen Wunsch. Der Sound auch über eine echte 4x12er ist sehr fett und druckvoll, ohne Mulm und ohne dieses ehemals typische "digital-Gebrizzel", auch bei höheren Gain-Stufen.
Demnächst versuche ich dann, meinen Amp selber und ohne Mikro-Abnahme (sondern mit DI-Box) zu profilen. Hat das schon jemand probiert?
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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

Ich habe bislang nur mal mit Mikro selbst ein Profil erstellt. Klang jetzt auch nicht soooo berauschend.
Das geht in den Studios und mit der Erfahrung der Jungs dort einfach besser.

Ich bin irgendwann dazu übergegangen alle meine früheren Profile im Rigmanager zu sichern und danach die meisten wieder vom Kemper zu entfernen.
Am Anfang hatte ich da viele hunderte von Amps drauf. Macht keinen Sinn.

Einige der frei verfügbaren Profiles sind aber schon sehr gut.
Meine kommerziellen Profile habe ich von den üblichen Verdächtigen. (M.Britt, Tone-Junkies, Sound-Side, Top-Jimi, etc.)
Davon habe ich etwa 10 bis 20 Amps in allen möglichen Varianten. Ein paar Profiles davon habe ich dann nochmal ein bissschen auf meine Wünsche, bzw. auch auf unterschiedliche Gitarren angepasst.

Meine (lieblings) Amps:
- ToneKing Imperial
- devided by 13 LDW 17/39
- Morgan AC20
-TwoRock Crystal und andere TwoRock Amps
- Carol-Ann
- JTM-45
- Suhr Pete Thorn Custom
- div. Fender, Matchless, sowie ein paar andere Klassiker und div. Custom-Amps

Die käuflich zu erwerbenden Akustik-Profiles von Bert Meulendijk finde ich auch sehr gelungen.
Wobei es sich da lohnt auch einfach mal andere cleane Profiles zu probieren, oder auch einfach mal nur den Preamp und die Effekt-Sektion zu verwenden.
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wuchris
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Meine Lieblingsamps bisher (alle über eine Marshall 4x12 ohne Speakersimulation):
- Marshall Plexi
- Engl Invader
- Diezel VH4
- Fender 59 Bassman

Der Oberhammer ist der Plexi mit schaltbarem Overdrive davor. Unfassbar, dass hier keine Röhren drin sein sollen.
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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

Du Rocker! ;-)
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wuchris
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Nach nun gut 2 Wochen und wirklich etlichen Stunden: keine Ernüchterung, aber Erkenntnis, womit man es hier scheinbar zu tun hat:
Wenn ein High-Gain-Amp mit high-gain gemodelt wurde und man sehr gern und viel "mit dem Poti" an der Gitarre spielt, gerät man relativ schnell an die Grenzen des Gerätes, finde ich. Wenn man einen sehr guten, top eingestellten JCM 800 2203/2204 sehr laut spielt (also die Endstufe zu zerren anfängt) und auch die Vorstufe schon mächtig kitzelt, ist es mit der richtigen Gitarre kein Problem, das Ding gut klingend, nahezu clean zu bekommen und stufenlos in den fettesten Crunch über zu gehen.
Beim Kemper meine ich, dass es hier Grenzen gibt. Klar, er wird schon clean, aber er klingt dann nicht mehr richtig gut.
Macht aber i.d.R. nichts, da es die ganzen Amps ja meist in verschiedenstens Gain-Stufen als Modell gibt :-)

Allerdings glaub ich, dass mir hier im Forum beim Thema High-Gain die Ansprechpartner unter den Kemper-Benutzern schnell ausgehen werden ;-)

Wollte nur noch kurz Zwischenstand geben.
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Pappenheim
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Pappenheim »

Ich kann nur bezüglich Highgain beim Helix mitreden. In diesen hohen Zerrgraden finde ich den Sound auch etwas brezzelig, leider. Da hilft nur Gitarrenvolpoti etwas zurück, dafür Volumenregler lauter. Oder so ähnlich... :roll:
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Wozu braucht man eigentlich hei-gähn? ;-)

In diese Regionen bin ich noch nicht vorgestoßen mit den Sounds die ich so mag und verwende.
Ich mag am liebsten „heiße“ Clean-Sounds (weiß nicht wie ich das ausdrücken soll). Wenn man weich anschlägt ist es fett-clean, wenn man fest anschlägt fängt es zart an zu braten. Dort will ich hin und das hat der Kasten (an den richtigen Stellen) zu bieten.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Ich glaube, dass "mein" Sound eigentlich auch kein high gain per Definition ist. Es ist der Sound eines gut aufgerissenen, leicht durch einen Tubescreamer ö. ä. abgeblasenen, alten Marshalls. Bei den Geräten mag ich das Spiel mit dem Poti um ohne viel rumgeschalte, viel Bandbreite zu erreichen.
Auf die Rectis war ich früher immer scharf, doch heute ist es nur noch gelegentliche Spielerei.
Mit den Vintage Fender Sound kann ich hingegen gar nix anfangen.

Der Kemper kann alles aber schon extrem gut. Ohne brizzeln, wie ich finde!
Wobei es schon darauf ankommt, dass man das richtige Profil findet, welches auch zur Gitarre passt.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von jpick »

Schluss mit der Terrorie. Bin jetzt einige Gigs mit dem HELIX unterwegs. Sehr angenehm alles. Ich bin aber auch nicht der Sound-Krämer, der genau den Sound dieses Verstärkers XY haben muss. Meine Strat macht schon allein von den Möglichkeiten der Switches her (JoeBarden HB vs. Single Coil) ein breites Soundspektrum. Hier ein Live-Video vom Zuhörer-Handy, finde den Sound recht amtlich. Einstellung Single-Coil-Neck, beim Helix Amp Solo-Ld-OMD mit Scream 808, im Verse 70's Chorus, über PowerCap Plus als Moni ins Pult. Aufnahmequalität natürlich grottig, aber was soll's. Es macht echt Spaß mit dem Teil ... Vom Helix direkt ins Pult und den PowerCap 12 Plus als Moni. Am besten mit Kopfhörer abhören.

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Und ja, wegen Rücken nur im Sitzen und Brille muss auch mittlerweile jenseits der 60 ...

VG Stefan
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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

Ich finde schon, dass das (zumindest beim Kemper) sehr viel mit den jeweiligen Profiles zu tun hat. Auch die jeweils verwendete "virtuelle" Tretmine spielt da eine Rolle. Auch meine Gitarren verhalten sich da ein bisschen unterschiedlich.

@wuchris:
Hast Du mal ein bisschen mit den Werten "Cleane Sense und "Distortion Sense" in der Input-Section gespielt?
Es loht sich oft die Profile an dieser Stelle ein bisschen auf die eigene Gitarre anzupassen.

Meistens spiele ich ja eine Gittarre mit Singel-Coils und da erkenne ich eigentlich keinen Unterschied. Ich habe oft sogar das Gefühl über den Volume Regler bei etwas weniger Lautstärkenverlust ein bisschen "cleaner" zu werden als bei meinem realen Amp. Auch bei Amps mit recht viel Gain im Profile.


PS:
Eine aufgerissener Marshall mit einer Tretmine davor ist doch noch guter alter Rock. ;-) Weit entfernt vom, was die pösen Puben von heute mit ihren Downtunings anstellen.
Zuletzt geändert von Rumble am Di Aug 20, 2019 8:19 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Rumble: nein, hab ich nicht! Werd ich mich gleich mal damit beschäftigen, danke für den Tipp!
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Gitarrenspieler
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Gitarrenspieler »

jpick hat geschrieben:...
Und ja, wegen Rücken nur im Sitzen und Brille muss auch mittlerweile jenseits der 60 ...
B. B. King durfte das auch.
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Es passiert mit solchen Kisten auch schnell dass man aufgrund von unzulänglicher Bedienung die Möglichkeiten nicht voll ausschöpft. Man muss sich wirklich intensiv mit diesen Geräten beschäftigen.

Was die Sounds die ich inzwischen aufgespielt oder selbst programmiert habe betrifft kann man durchaus sehr schön den Grad der Verzerrung mit dem Volumenregler der Gitarre steuern m. Ob das an das Verhalten eines echten Röhrenamps rankommt kann ich nicht beurteilen - ich hab nie einen besessen.

Mir ist im Grunde auch egal ob das Preset „Amp xy“ genauso klingt wie das Vorbild. Ich bin zufrieden wenn da Klänge rauskommen, die sich gut anhören.

@wuchris: dann nehme ich die Fender Vintage - Sounds und Du die bösen Klänge ;-)

@jpick; ordentliches Solo. Ich kann im Sitzen auch ohne „Rücken“ besser spielen.
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Holger Hendel
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Holger Hendel »

Ich bin zufrieden wenn da Klänge rauskommen, die sich gut anhören.
+1 Das ist der Trick. Ich empfinde immer sowas wie Mitleid (tatsächlich!) mit Kollegen die einem bestimmten Soundideal von berühmtem Künstler xy hinterherjagen, wohlwissend, dass sie idR nur sehr nah ans Original herankommen werden. Mein Ausblick ist, dass im Kemper-Zeitalter die Beschaffenheit der Gitarre (Form, Material / Holzart, Pickupbestückung...) mehr Bedeutung erfährt da man Sounds 1:1 reproduzieren kann (online-Datenbank...Künstler xy, Song xy, Intro-Sound...). Dann ist das Zünglein an der Waage die eingesetzte Gitarre, die Abhöre, natürlich. Ziemlich cool.
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