Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Gitarrenspieler
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Gitarrenspieler »

wuchris hat geschrieben:Man muss sich speziell beim Thema Amps in Bands die Frage stellen, ob es im Publikum auch nur 1% gibt, die einen gut eingestellten Modeller von einem gut abgenommenen Röhrenamp raushören können.
Ein Röhrenamp, der auf 5% Leistung dshinsäuselt und mit wenig Sachverstand abgenommen und gemischt wird hört man aber auf jeden Fall raus...
Es ist/war auch bei mir der Gedanke dabei einen bestimmten Ton zu haben (AC30). Rhythmusgitarre in einer Top40-Band auf Hochzeiten und Schützenfesten..., brauchte ich das da wirklich? Nein sicher nicht, aber man will das dann ja auch nicht glauben/wahrhaben und es ist ja auch was feines so ein Röhrenamp, abgenommen von einem SM57. Ob das einer auf dem Fest hört? Glaube nicht. Aber wenn ich so anfange zu denken, brauch ich auch keine original Strat oder Tele von Fender. Und darüber ob ich eine mit nur Ahornhals (was ich bevorzuge) oder mit Palisander Griffbrett spiele schon gleich gar nicht. Dann macht das doch alles keinen richtigen Spaß, man hat doch auch Vorbilder als junger Mensch oder? Mit Hertiecaster und die einfach in die P.A. stecken? Nee das hätte ich mich damals nicht getraut. Es braucht seine Zeit sich über so was klar zu werden und sich das einzugestehen.
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jpick
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von jpick »

Gitarrenspieler hat geschrieben:... Es braucht seine Zeit sich über so was klar zu werden und sich das einzugestehen.
Richtig! Und vom Spielen-Können mal ganz abgesehen. Da soll geflissentlich auch am Sound was ausmachen 8) 8) 8)
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fingerstricker
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von fingerstricker »

wuchris hat geschrieben:Man muss sich speziell beim Thema Amps in Bands die Frage stellen, ob es im Publikum auch nur 1% gibt, die einen gut eingestellten Modeller von einem gut abgenommenen Röhrenamp raushören können.
Die Frage die sich mir stellt: Ist es wichtig herauszuhören ob es Röhre, Transe oder CPU ist... ich war beispielsweise gestern auf einem Blueskonzert, da hatte der Gitarrist einen guten Röhrenamp und trotzdem einen Sound zum niederknien (allerdings eher flehend nach dem Motto "Bitte bitte, mach den Mulm da raus" ;-) )
Es gibt eben Gitarristen, die klingen gut - egal was laut macht und eben auch anders rum (wobei ich eher zur zweiten Gattung gehöre :whistler:
Gruß
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wuchris
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Naja, eine gute Gitarre klingt im Gegensatz zu einem Billigschrottding schon ganz anders.
Sonst müsstest du den Vergleich mit einem AC30 / 15€-Transistoramp machen.

Der Hinweis darauf, dass man nebenbei noch spielen können sollte, hat einen Bart. Das könnte man nun in ca 2000 Threads im Forum posten, nur um recht zu haben.
Nix für ungut ;-)
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Meine Rockband-Zeit ist ja jetzt schon etwas her. Ich erinnere mich aber noch gut aus der letzten Band an das „Gewerrsch“ mit einem der beiden Gitarristen beim Soundcheck. Sein kleiner Röhrenamp brauchte eine gewisse Lautstärke um zu klingen wie er sollte. Dann war es auf der Bühne aber schon schweinelaut. Der Verstärker wurde dann noch per Mikrofon abgenommen und über die PA geschickt. Der Soundmann hatte eigentlich keine Chance mehr den Sound fürs Publikum einzustellen. Der kleine Kasten hat alles vorgegeben.

Der andere Gitarrist spielte über einen POD in eine kleine Aktivbox. Der Sound war vielleicht einige Prozentpunkte mehr oder weniger vom „echten“ Rögrensound weg, aber Aufbau und Soundcheck waren in einem Bruchteil der Zeit erledigt. Die Lautstärke auf der Bühne wäre ohne den anderen Krawallmacher angenehm gewesen.
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Pappenheim
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Pappenheim »

Na klar! Halte die Backline sauber, sag ich immer, willsagen: möglichst leise.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Der Mischer, ich nenne ihn immer gern "Toni", hast mich mit meinem JCM 800 plus 4*12er schon bevor ich fertig aufgebaut habe, aus den von Bernd genannten Gründen.
Würde ich sehr regelmäßig mit der lauten Kombo live spielen, gäbe es auch nichts anderes als Kemper/Fractal/Line6. Eben aus Gründen...
In unserer Kombo hören sich die meisten eh über InEars, darum geht's, aber der Lärm, der schon von der Bühne vom Amp kommt, selbst wenn er so leise wie möglich ist, Ist enorm. Relativiert sich erst ab 200 Zuhörern so richtig.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von jpick »

So ist das ... und der Tonmensch sagte noch zu mir: "Mach mal den Verstärker so leise wie möglich" als er ein Mic vor meinen 5E3 stellte 8)
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wuchris
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

jpick hat geschrieben:So ist das ... und der Tonmensch sagte noch zu mir: "Mach mal den Verstärker so leise wie möglich" als er ein Mic vor meinen 5E3 stellte 8)
Leise klingen die Dinger einfach nicht. Es liegt ja nicht nur an der Endstufe, sondern auch an den Speakern, die erst ab einer gewissen Lautstärke anfangen gut zu klingen. So kommt es mir zumindest vor.

Ich hab mit dem billigen Thomann-Lastenwiderstand rumexperimentiert: für daheim taugt er, auf der Bühne hatte ich das Gefühl - egal bei welcher Einstellung - dass ich mich nicht höre, weil er wohl schon einiges an Höhen schluckt.
Vor der Ox-Box schrecke ich aus finanziellen Gründen zurück und warte noch auf das hier:
https://www.boss.info/us/products/waza_ ... _expander/" onclick="window.open(this.href);return false;
Wenn das Ding richtig gut funktioniert, erweitert es jeden Amp auch noch um einen schaltbaren FX-Loop. Somit kann man damit quasi seinen Solo-Boost ist Sachen Volumen herzaubern und natürlich auch Effekte ordentlich einschleifen. Des weiteren liegen offenbar etliche BOSS-Effekte abrufbereit mit in der Kiste (wird dann wohl nur über MIDI richtig funktionieren).
Wenn ich das richtig verstehe, will BOSS den Amp komplett mittels Lastenwiderstand still-schalten und dann das Signal erneut mittels eigener AB-Endstufe wieder laut machen. Sehr interessanter Ansatz. Wird aber wohl auch um die 1000 Euro kosten.
Eigentlich irrwitzig einen min. 1.000 Euro Amp mit min. 500 Euro Bodentretern, einer 500 Euro 4x12er Box in einen 1.000 Euro Attenuator zu stecken, nur um dann mit mega-Aufwand, riesen Gerödel, unendlichem Rumgestecke,.., so zu klingen, als hätte man sich einfach auf ein System von Kemper/Fractal/Line6 eingelassen :shock:
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

jpick:

Wie "schiebt" denn diese 1x12er Powercab in Verbindung mit dem Line6-Board?
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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

Ich habe auch so einen preiswerten Attenuator. Stimmt schon, der schluckt ein wenig die Höhen.
Diese kleinen Dinger scheinen auch alle ziemlich baugleich zu sein. (Bugera, Jet City, etc.)

Dieser OX ist eine ganz andere Liga. Das ist ja auch nicht nur ein Lastwiederstand.
Die Dinger sieht man immer häufiger auf der Bühne. Der Preis ist allerdings wirklich beachtlich.

Das Teil von Boss erschließt sich mir noch nicht so richtig. Aber wer weiß?
Ausprobieren würde ich das auch mal gern.

@jpick: Wenn es so richtig Spaß machen soll, dann funktionieren diese Dinger ganz gut: http://www.blueamps.de/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Die drücken wirklich ordentlich was raus. Die FRFR´s von Friedmann sind auch recht heftig.
Andere bekannte Hersteller sind z.B. noch : Matrix, Mission Engeneering, Redsound

Es gibt aber so einige (sehr kräftige) FRFR Speaker, die schon seit vielen Jahren von der Axe/Fx Fraktion verwendet werden. Mein alter Atomic FRFR (50 Watt Vollröhre) war auch so ein Monster. Wenn das Ding etwas rauschärmer und leichter gewesen wäre, dann hätte ich die Box behalten. Aber das Teil hat man ja kaum die Treppen hoch und runter bekommen. ;-)

Mir persönlich genügen Monitore wie Yamaha DXR 10/12 oder meine Alto TS-212.
Die funktionieren eigentlich mit allen digitalen Lösungen sehr gut.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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berndwe
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von berndwe »

Es ist ja schon etwas länger her dass der POD rauskam (damals als wir alle noch jung waren) und ich kann mich an viele heiße Diskussionen erinnern, dahingehend ob der POD eine „echte“ Gitarrenlage ersetzen kann. Der Abstand der „ gemodelten“ Sounds zum heiligen Gral war noch ausreichend groß, so dass die meisten Gitarristen lieber weiter ihre Verstärker geschleppt haben. Außerdem war der POD auf E-Gitarre spezialisiert.

Wenn die Sounds, die man bei YouTube von Kemper, Axe oder Helix im Internet so hören kann nicht alle „gelogen“ sind, dann ist der Abstand zum Original kaum noch wahrzunehmen. Und dann eignen sich die Geräte außer für E-Gitarre auch noch für A-Gitarre oder Bass.

Ich hab meinen Kram, den ich mit dem Modeller ablösen will, jetzt bei den EBay-Kleinanzeigen reingesetzt. Wenn ich die Sachen so los werde wie ich gerne möchte, dann wird es auch bei mir wohl auch ein Helix werden.
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Rumble
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Rumble »

berndwe hat geschrieben:Es ist ja schon etwas länger her dass der POD rauskam (damals als wir alle noch jung waren) und ich kann mich an viele heiße Diskussionen erinnern, dahingehend ob der POD eine „echte“ Gitarrenlage ersetzen kann. Der Abstand der „ gemodelten“ Sounds zum heiligen Gral war noch ausreichend groß, so dass die meisten Gitarristen lieber weiter ihre Verstärker geschleppt haben. Außerdem war der POD auf E-Gitarre spezialisiert.

Wenn die Sounds, die man bei YouTube von Kemper, Axe oder Helix im Internet so hören kann nicht alle „gelogen“ sind, dann ist der Abstand zum Original kaum noch wahrzunehmen. Und dann eignen sich die Geräte außer für E-Gitarre auch noch für A-Gitarre oder Bass.

Ich hab meinen Kram, den ich mit dem Modeller ablösen will, jetzt bei den EBay-Kleinanzeigen reingesetzt. Wenn ich die Sachen so los werde wie ich gerne möchte, dann wird es auch bei mir wohl auch ein Helix werden.
Im Vergleich ist der Unterschied dann kaum noch wahrzunehmen, wenn Du den mit Mikro abgenommenen Amp über geeignete (Studio) Monitore im Vergleicht hörst. Das ist der faire Vergleich. Ansonsten müsste man mit dem Kemper/Helix, etc. über eine geeignete Endstufe und einen herkömmlichen Gitarrenspeaker/Cabinet vergleichen und dann natürlich die Speaker-Simulation abschalten. Aber auch dann wird es wirklich schwer noch einen Unterschied zu hören. Umgekehrt wird man auch kaum noch erkennen, ob ein Röhrenamp mit Mikro abgenommen wird, oder ob da so eine OX-Box im Spiel ist. Da verschwimmen die Grenzen schon jetzt.
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von wuchris »

Verdammt, mir läuft zunehmend das im Mund zusammengelaufene Wasser in die Tastatur.
Der Kemper ist hässlich, verglichen mit meinem schönen 800er. (Vielleicht hält mit das ja weiter vom Erwerb eines solchen Gerätes ab.)
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Holger Hendel
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Re: Schluss mit dem Gerödel - Akustikamp Ade ...

Beitrag von Holger Hendel »

wuchris hat geschrieben:Der Kemper ist hässlich, verglichen mit meinem schönen 800er. (Vielleicht hält mit das ja weiter vom Erwerb eines solchen Gerätes ab.)
:lol: Der war gut! Ich glaube, in einigen wenigen Jahren bleibt den bekannten Herstellern klassischer Amps nicht mehr viel mehr als ihr Image / das "Mojo" / die Magie um die Marke und eben in aller Welt bekannte Designs (amps die bis 11 gehen...). :aua: Ich finde diese Entwicklung ja ausnahmslos großartig, endlich geht es fast ausschließlich um sound. Wer die Kohlen für einen Kemper hinlegt ist auf sound aus, das ist ein statement, ein Bekenntnis zum sound.

* * * Selbstverständlich sind hervorragende Gitarristen wie Stephen Platt (Laney-Endorser) immer noch sehr glaubwürdig. :lol:
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