Halseinstellung Martin Gitarre

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Antworten
Lord
Beiträge: 45
Registriert: Fr Dez 22, 2006 10:50 am
Wohnort: Wien

Halseinstellung Martin Gitarre

Beitrag von Lord »

Welchen Imbussschlüssel benötige ich um den Hals meiner Martin D16RGT einzustellen. Imbussschraube ist nicht zu sehen muss ziemlich tief sitzen.
Der Grund warum ich Einstellarbeiten durchführen möchte ist das scheppern der A-Saite , wenn ich die Probe mache liegen die Saiten sehr knapp an den Bundstäben. Verstehe ich das richtig wenn ich die Schraube in kleinen Schritten nach links drehe ..viertel Umdrehung ca müsste der Abstand minimal grösser werden. Vom Werk waren 0,13 Saiten aufgezogen. Habe jetzt 0,12 Saiten aufgezogen. Ich bin sicher ihr könnt mir weiterhelfen.

Gruss !

Lord
Harald H. Morton
Beiträge: 646
Registriert: Fr Sep 16, 2005 1:08 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Lord,

ich würde Dir empfehlen, vor der Halsneujustierung einen oder zwei Shims unter den Steg zu legen. Saitenlageänderungen sollten immer erst am Steg vorgenommen werden.

Beste Grüße

Harald H. Morton
Benutzeravatar
Admin
Site Admin
Beiträge: 1896
Registriert: Do Jan 01, 1970 1:00 am
Wohnort: 99817 Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Halo Lord, mein Vorschreiber hat recht. Die Halseinstellschraube (5 mm Inbus) dient nicht der Einstellung der Saitenlage, sondern der Einstellung der Halskrümmung. Die Haslkrümmung wirkt sich zwar auf die Saitenlage aus, das muß man aber als Nebeneffekt bezeichnen. Sollte die Saitenlage zu niedrig, die Halskrümmung aber korrekt sein, muß (darf) nicht die Einstellschraube betätigt werden, vielmehr müßte dann die Stegeinlage höher werden.

Also sollte erst die Krümmung überprüft werden. Saite(n) am ersten und zwölften Bund niederdrücken und schauen, wie weit am sechsten Bund der Abstand von Saiten-Unterkante und Bund-Oberkante ist. Es sollten ein bis zwei Zehntel mm sein, also soviel, daß noch nicht einmal eine .012er e-Saite hindurchpasst.

Sollte die Halskrümmung zu gering sein, kann man versuchen, die Halseinstellschraube durch Drehung gegen den Uhrzeigersinn leicht zu lockern, wobei ich nicht mehr, als eine Vierteldrehung lockern würde. Nach dem Stimmen der Saiten gilt es, einige Stunden zu warten, bevor man beurteilt, ob die Justage gereicht hat. Die Saitenspannung benötigt eine gewisse Zeit, den Hals gegen die nun etwas erleichterte Gegenspannung des Truss-Rod eitwas "krummer zu ziehen". Im Nebeneffekt kommt die Saitenlage durch die leicht verstärkte Halskrümmung höher, aber das ist, wie gesagt, nur ein Nebeneffekt. Stimmt die Saitenlage nach Einstellung der Halskrümmung nicht, muß sie an der Stegeinlage justiert werden.

Sollte die Halskrümmung in Ordnung sein, muß nur die Saitenlage an der Stegeinlage justiert werden. Der Inbusschlüssel und die Schraube des Truss-Rod werden nicht angefaßt.

Die Stegeinlage sitzt lose in der Nut und kann, sollte sie zu hoch sein, unten abgeschliffen werden. Man nimmt die Saiten ab, die Stegeinlage heraus und setzt sie lotrecht auf Sandpapier, das wiederum auf einer absolut ebenen Unterlage befestigt ist. Beim Halten der Stegeinlage kann ein rechtwinkliger Holzquader als Führung hilfreich sein. Durch Hin- und Herbewegen wird die Einlage unten gleichmäßig und eben gekürzt. Sollte die Stegeinlage zu niedrig sein, kann man sie unterfüttern, indem man dünne Plastikstreifen untrlegt (Kunststoff-Schnellhefter eignen sich als Rohstoff-Lieferant), oder es muß eine neue, höhere Stegeinlage her.
Lord
Beiträge: 45
Registriert: Fr Dez 22, 2006 10:50 am
Wohnort: Wien

Beitrag von Lord »

Danke für den ausführlichen Bericht, also wenn ich im 1 u. 12 Bund die Saite niederdrücke habe ich im 6 Bund gerade soviel Luft das ich ein Blatt Papier durchbekomme. Kann es auch sein das die Kerben des Sattel zu tief eingefeilt sind, wenn ich die Saite im dritten Bund drücke habe ich am 1 Bundstab bei der G-Saite sogut wie keine Luft bei den anderen Luft in Papierstärke, naja bei der E u. A- Saite vielleicht etwas mehr...ist das ok. Möchte natürlich bei meiner neuen tollen Gitarre nichts falsch machen ( hab sie erst letzten Donnerstag neu bekommen ).
Bei mir in Wien ist es auch schwierig einen guten Gitarrenbauer zu finden, zumindest ich kenn keinen, sonst würde ich die Feineinstellungen bei im machen lassen. Mein Gehör ist sehr anfällig wenn irgend etwas leicht scheppert, spielt sich natürlich auch im Kopf ab. Wenn ich die Einstellarbeiten nich hinbekommen sollte spiele ich schon mit den Gedanken es vielleicht beim "Martin Wieland " machen zu lassen, vielleicht gleich Knochen Sattel u. Steg? ( Knochen bringt das wirklich leichte Verbesserungen, ich weis es wurde schon ausführlich diskutiert hier im Forum) ?
Aber da müsste ich die Gitarre eben nach Deutschland senden u. 2 mal Versandkosten, naja vielleicht schaffe ich es ja doch.

Gruss !
Benutzeravatar
Admin
Site Admin
Beiträge: 1896
Registriert: Do Jan 01, 1970 1:00 am
Wohnort: 99817 Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Der Sattel scheint nachbearbeitet, aber in Ordnung zu sein. Kaum Luft unter den Saiten, wenn man sie am dritten Bund herunterdrückt, ist im Grunde in Ordnung. Die Halskrümmung klingt auch erst einmal so, als sei sie einigermaßen richtig. Wie spielst Du denn, Finger oder Plektrum, eher heftiger oder eher zurückhaltend ?

Insgesamt ist mein Eindruck nach Deiner Beschreibung von Ferne eher der, als ob tatsächlich die Stegeinlage etwas höher müßte.
Lord
Beiträge: 45
Registriert: Fr Dez 22, 2006 10:50 am
Wohnort: Wien

Beitrag von Lord »

Hallo Admin, also ich spiele Fingerpicking, sowohl auch mit Plektrum.
Hauptsächlich wenn ich mit >Plektrum spiele ist das scheppern hörbar.
Wie gesagt ich gehöre noch zu den Anfängern übe aber täglich fleißig.
Larrivee L-03R
Lakewood M14 Custom Peter Finger
Hanika PF54
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5582
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm

Beitrag von H-bone »

Hallo Lord, wichtig wäre zu wissen wann es denn scheppert: Wenn du Leersaiten spielst oder bei gegriffenen Tönen oder immer ?

Sollten es nur die Leersaiten sein, dann ist der Sattel der Hauptverdächtige, schepperts mehr bei gegriffenen und je weiter hinten du spielst,dann braucht's 'nen Shim unter der Stegeinlage (der bekannte "Wintershim"), scheppert's gleichmässig bei allen gegriffenen (vorne wie hinten), dann könnte es auch die Halskrümmung sein.

Wenn du die Stegeinlage unterlegst gilt die Regel: Um einen bestimmten Wert der Erhöhung am 12. Bund zu bekommen, muss die Unterlage am Steg doppelt so dick sein... Beispiel: Wenn du 0,5 mm mehr am 12ten Bund willst, musst du die Stegeinlage um 1 mm erhöhen.

Viel Erfolg! :wink:

Gruss, Martin
Lord
Beiträge: 45
Registriert: Fr Dez 22, 2006 10:50 am
Wohnort: Wien

Beitrag von Lord »

Hallo Martin, du hast Nachricht von mir bekommen!
Larrivee L-03R
Lakewood M14 Custom Peter Finger
Hanika PF54
Lord
Beiträge: 45
Registriert: Fr Dez 22, 2006 10:50 am
Wohnort: Wien

Beitrag von Lord »

Danke für Eure Hilfe, habe mein " Schätzchen " wie Martin so schön sagt noch gestern zu ihm nach Deutschland versandt. Ich bin überzeugt sie ist bei Martin in guten Händen, Sattel und Steg wird auch gegen Knochen ausgetauscht, mann gönnt sich ja sonst nichts....)


Gruss!
Larrivee L-03R
Lakewood M14 Custom Peter Finger
Hanika PF54
Antworten