Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

fingerstylist
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Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Ich hab ein interface das 48V Phantomspeisung leider nur an beiden Eingängen gleichzeitig kann. ( Focusride saffire )

In einem steckt ordnungsgemäß und passend ein Kondensatormic, in den Anderen Eingang möchte ich gerne das LR Baggs stagepro athem einstöpseln.

Zerstören oder beschädigen die 48V das LR Baggs?
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Es335
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von Es335 »

Das Risiko ist hoch, auch ohne über genauere Schaltungsdetails Bescheid zu wissen!

Für solche Fälle gibt es Phantom Blocker, die die Phantomspeisung vom angeschlossenen Gerät fernhalten und nur das Audiosignal durchlassen.

https://www.thomann.de/de/tritonaudio_p ... locker.htm
fingerstylist
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Das Risiko ist hoch
Wissen oder Mutmaßung?

Ich hab da leider überhaupt keine Ahnung und hoffe insgeheim, das die normale Klinke den Strom gar nicht weiterleitet.

Deine Blocker- idee hat mich daran erinnert das ich ja die 48V für das Mic auch von meinen Phantomspeisungs-Brikett ( hatte glatt vergessen das ich so etwas noch habe ) oder A3 nehmen könnte. Aber ich versuche mit möglichst wenig Kabelgedeöns auszukommen.
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von Es335 »

fingerstylist hat geschrieben:
Sa Apr 22, 2023 5:22 pm

Wissen oder Mutmaßung?
Wissen, dass Phantomspeisung den Ausgang eines Vorverstärkers wie im Anthem beschädigen kann. Ansonsten eher Mutmaßung, wobei man aus dem Anschlußbild im Handbuch mit E-Gitarre per Mono-Klinke auf Kanal 1 und Mikro auf Kanal 2 darauf schließen könnte, dass das auch mit einem Kondensatormikro und Phantomspeisung so geht!? :?

Vielleicht einfach mal beim Support nachfragen, bevor man den Anthem himmelt oder vielleicht meldet sich doch noch jemand, der konkrete Erfahrungen damit hat!?
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Vielleicht einfach mal beim Support nachfragen, bevor man den Anthem himmelt
Gute Idee :) Hatte ich im Vorfeld schon gemacht, aber da Wochenende war und ich nicht erst bis Anfang der nächsten Woche warten wollte....

Der deutsche Support von LR Baggs hat mir leider bisher nicht geantwortet. Aber ich versorge das Mic jetzt einfach über das A3, das hat zudem nette Mic "Modeller" ( nennt man das so ? ) zur Auswahl.
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Inzwischen gab es eine Antwort vom Support

und es ist tatsächlich so, wie ich weiter oben völlig kenntnisfrei vermutet habe. :bide:

Mit Monoklinke stellt das kein Problem dar. Mit XLR hingegen schon, aber wer stöpselt einen schon einen XLR in seinen seinen LR Baggs athem an der Gitarre. ( aber: Obacht beim Fischman Blend mit Stereo Klinke )
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von Es335 »

fingerstylist hat geschrieben:
Di Mai 02, 2023 9:51 am
Inzwischen gab es eine Antwort vom Support

und es ist tatsächlich so, wie ich weiter oben völlig kenntnisfrei vermutet habe. :bide:

Mit Monoklinke stellt das kein Problem dar. Mit XLR hingegen schon, aber wer stöpselt einen schon einen XLR in seinen seinen LR Baggs athem an der Gitarre. ( aber: Obacht beim Fischman Blend mit Stereo Klinke )
Wie ich vermutet hatte. Was der Support dabei jedoch ausgeblendet hat ist, ob bzw. was mit dem Focusrite passiert, wenn die an beiden Kanälen anliegende Phantomspeisung auf einem Kanal durch eine Mono-Klinke kurzgeschlossen wird. Im besten Fall bleibt das Kondensatormikro am anderen Kanal dann stumm, weil es keinen (Phantom-)Saft bekommt. Im schlimmsten Fall mach das Focusrite die „Grätsche“!? :?
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Wie ich vermutet hatte. Was der Support dabei jedoch ausgeblendet hat ist, ob bzw. was mit dem Focusrite passiert, wenn die an beiden Kanälen anliegende Phantomspeisung auf einem Kanal durch eine Mono-Klinke kurzgeschlossen wird.
Guter Hinweis!

Entsteht da wirklich zwangsläufig ein "Kurzschluss"? Nach meinem Verständnis fehlt schlicht eine Phase zum weiterleiten, aber ich hab wie geschrieben davon keine Ahnung.

Das das Focusride deswegen die Grätsche macht, glaub ich ( oder hoffe ich ?) ja eher nicht.

Ich werde das mal heute Abend testen und berichten.
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RB
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von RB »

Wenn der Ausgang eine 6,5 mm mono-Klinke ist und die Kombibuchse in ihrem Klinken-Bereich eine Mono-Buchse, dann gibt es dort mit größter Wahrscheinlichkeit keine Phantomspeisung. Im Grunde geht das garnicht, weil bei Monoklinke eine Signalleitung zugleich Abschirmung ist und auf Masse gelegt ist. Zudem ist die Phantomspannung zweimal ein positives Potential von bis zu 48 Volt auf den Signalleitungen. Das bedeutet, daß zwischen den Signalleitungen kein Spannungsgefälle besteht. Für angeschlossenes Equipment sind die Signalleitungen also gewissermassen tot. Das ist indes keine Garantie für die Unschädlichkeit.

Sollte der Eingang Stereoklinke sein, könnte rein schaltungstechnisch theoretisch Phantomspannung auf den beiden Signalleitungen liegen, das ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Ich glaube, daß das daran liegt, daß beim Einschieben eines dreifach-Klinkensteckers zwischen Abschirmung und einem der Signalleitungen kurzzeitig eine Verbindung besteht. Das wäre ein Kurzschluss, der eine auf der Signalleitung liegende Spannung gegen Masse schließen würde.

Aber wie gesagt, sollte es sich um einen mono-Klinkeneingang handeln, gibt es dort keine mit grösster Sicherheit keine Phantomspannung. Mit einem Multimeter kann man das auch messen.

Schließlich: Solltest Du gänzlich auf Nummer sicher gehen, habe ich drei Vorschläge:

1) Zwei Miktophone verwenden: Die Gitarre über Mikro aufnehmen, das wird vermutlich sogar im Ergebnis besser klingen

2) Phantomspeisung des Interface aus und entweder einen kleinen Mixer oder ein Phantomspannungs-Interface zwischen Mikro und Interface hängen. Da ist zwar ein wenig hölzern, aber immerhin, eine sichere Methode

3) die dritte Methode habe ich vergessen, eben wusste ich sie noch. Auch so, ja:

a) mono-Klinke: Klinkenstecker mit hinten offenen Kontakten einstecken und beide Kontakte nacheinander gegen null (also Gehäuse oder Erde) messen. Wenn beide Messungen keine Spannung anzeigen, ist da keine Phantomspannung und die Klingenbuchse kann gefahrlos verwendet werden.

b) stereo-Klinke: Klinkenstecker mit hinten offenen Kontakten einstecken und den Kontakt eins, die sogenannte Abschirmung (das ist die äußerste, gößte Lasche) nacheinander gegen die beiden anderen Kontakte messen. Taucht bei einer der Messungen Spannung auf (12, 24 oder 48 V), dann ist da eine Phantomspannung vorhanden. Ziemlich unwahrscheinlich.
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Schließlich: Solltest Du gänzlich auf Nummer sicher gehen, habe ich drei Vorschläge:

1) Zwei Miktophone verwenden: Die Gitarre über Mikro aufnehmen, das wird vermutlich sogar im Ergebnis besser klingen

2) Phantomspeisung des Interface aus und entweder einen kleinen Mixer oder ein Phantomspannungs-Interface zwischen Mikro und Interface hängen. Da ist zwar ein wenig hölzern, aber immerhin, eine sichere Methode
Jepp! Methode 2 ist meine aktuelle. Ich hab ein Zoom a3 ( das kann Phantomspeisung ) zwischen interface und Micro. Die Phantomspeisung am inteface ist aus. Aber das zusätzliche Kabelgedöns nervt. Mein Ziel ist SUPER :aua: Aufnahme mit minimalen Equipment.

2 Micros wäre auch eine Überlegung. Ich bin versucht mir statt einem zweiten Rode NT5 ein Line audio CM4 dazu zu kaufen. Da bin ich aber noch unschlüssig ob das sinnvoll ist. Meine Idee ist die feinere und neutralere Auflösung am Hals/Korpus vom CM4 und die Wärme und Fülle am Steg vom NT5. Allerdings Frage ich mich warum es Match pairs gibt? Gleiche Micros scheinen was tolles zu sein, suggeriert mir das. Hmmm...
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von RB »

Die Methode 2 kann aber nach der Information seitens des Herstellers, die ich aus Unaufmerksamkeit eben erst zu Kenntnis genommen habe, als obsolet bezeichnet werden.

Zwei Mikrophone für die Gitarre sind besser als eines, soviel ist klar. Ob das unbedingt ein matched pair sein muss, bezweifle ich. Mir sind, das wollte ich am Rande erwähnen, die bestklingenden Gitarrenaufnahmen mit "Handyrecordern" gelungen.
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Versuch macht klug.
Wenn das LR Baggs und das Kondensatormic im interface steckt und Phantomspeisung eingeschaltet ist, scheint diese nicht zu arbeiten. Das Mic verliert erheblich an Empfindlichkeit. Der Microphoneingang am Interface muss fast bis zum Maximum aufgedreht werden.
Weitere Test erübrigen sich hier wohl. So taugt das nichts.

Also weiter externe Phantomspeisung oder 2 Mics.
Mir sind, das wollte ich am Rande erwähnen, die bestklingenden Gitarrenaufnahmen mit "Handyrecordern" gelungen.
Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe ein zoom Q3 und ein Q2hd. Das erste ist fast brutal ehrlich. Das zweite hat zudem eine gute Stereoabbildung da es M/S Aufnahme kann.

Was beiden gemeinsam ist, sind leicht schrille Höhen ( ich rede von Nuancen ) und in den tiefen Mitten und im Bass fehlt einfach was. Ansonsten sind die großartig.
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von Es335 »

Mutig, mutig! So wissen wir dann aber jetzt wenigsten, dass die Eingänge am Focusrite kurzschlusssicher sind.

Ich gehe davon aus, dass du abschließend noch einmal geprüft hast, dass die Phantomspeisung wieder funktioniert, wenn der Monoklinkenstecker vom LR Baggs gezogen ist, oder? :wink: :D
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von fingerstylist »

Ich gehe davon aus, dass du abschließend noch einmal geprüft hast, dass die Phantomspeisung wieder funktioniert, wenn der Monoklinkenstecker vom LR Baggs gezogen ist, oder? :wink: :D
Natürlich nicht! Ich habe erst einmal wieder eine externe Phantomspeisung davor gehangen und mit dem Aufnahmesetting rumexperimentiert.
Da gibt es für den unbedarften Neuling viel zu entdecken und leider auch zu entscheiden. :(


Aber das habe ich eben sofort nachgeholt. Alles gut. Das interface tut weiterhin was es soll. :D
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Jürgen
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Re: Phantomspeisung am LR Baggs stagepro athem

Beitrag von Jürgen »

fingerstylist hat geschrieben:
Di Mai 02, 2023 12:00 pm
2 Micros wäre auch eine Überlegung. Ich bin versucht mir statt einem zweiten Rode NT5 ein Line audio CM4 dazu zu kaufen. Da bin ich aber noch unschlüssig ob das sinnvoll ist. Meine Idee ist die feinere und neutralere Auflösung am Hals/Korpus vom CM4 und die Wärme und Fülle am Steg vom NT5. Allerdings Frage ich mich warum es Match pairs gibt? Gleiche Micros scheinen was tolles zu sein, suggeriert mir das. Hmmm...
Mikros mit unterschiedlichen Charaktersitiken zu kombinieren ist mMn gängige Praxis. Das CM4 ist für den Preis ausgezeichnet.

Ich kombiniere idR Großmembran am Korpus mit CM3 am 12. Bund.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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