Nu ist es bald so weit

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RB
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Nu ist es bald so weit

Beitrag von RB »

und ich muß zum ersten mal Saitenwechsel an Gitarren mit "Fensterkopf" machen. Gar manch gar einer meint, das sei aus irgendwelchen Gründen mehr Arbeit, als bei der gewöhnlichen, nicht durchbrochenen Kopfplatte. Hat einer dazu ein paar hilfreiche Tips ?

Ich meine, diese bebilderte Anleitung von CF Martin kenne ich, und - genau wie bei den nicht durchbrochenen Kopfplatten werde ich wohl ohne diesen komischen "Knoten" auskommen:

Bild

Ein paar Wicklungen und die Saite hält bei mir bombenfest. Was mich mehr interessiert, ist: Wie bekomme ich bei diesen rein zyliondrischen Wellen die Wicklungen schön nebeneinander ? Bei den Mechaniken für nicht durchbrochene Kopfplatten weisen die Mechaniken an den Wellen leichte "Taillen auf, die dafür sorgen, daß die Wicklungen schön ordentlich zentriert werden. Solche Einschnürungen vermisse ich bei den Mechaniken für Fensterköpfe.

Gibt es Tips aus Eurer reichhaltigen Erfahrung ?
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo RB!

Viel Spass damit :wink: ! Ich schaffe es immer wieder mir die hohe e Saite in den Finger zu bohren :cry:
Dieses Zureuckschlagen hat sich aber bewaehrt. Eigentlich soll man nicht soviele Wicklungen aufziehen das ist der Stimmstabilitaet nicht zutraeglich.
Mit diesem Knoten halten die Saiten aber auch sehr gut.
BR

Dirk

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Joachim
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Beitrag von Joachim »

@RB:

Schön nebeneinander kriegts Du die Saiten gewickelt, indem Du wöhrend des Aufwickelns mit der Hand etwas Zug auf die Saite gibst und sie führts, soll sich angeblich auch auf das "die Stimmung halten" positiv auswirken.
Ansonsten ist das aber m. E. auch mit dem Fensterkopf überhaupt kein Akt.
Ein Akt ist der Saitenwechsel bei Klassikgitarren, da es ewig braucht bis die Nylon-Saiten ihre Stimmung halten :evil:
Gruss
Joachim :guitar1:

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Also ich verwende seit langem diesen "Knoten" und würde die Saiten keinesfalls mehr anders aufziehen. Dabei reicht es dann, sehr wenig Saite aufzuwickeln - bei den Bass-Saiten maximal 2 Wicklungen, egal ob Fensterkopf oder Standard.

Wenn Du dann die Saite noch etwas dehnst und immer wieder nachstimmst hast Du bei Steelstrings sofort eine stimmstabile Gitarre, bei Nylonstrings ist die Gitarre zumindest so stabil, daß man nicht mitten im Stück verzweifelt aufhören muss. Spätestens am nächsten Tag ist auch die Klassik stabil.

Das Dehnen mache ich so, daß ich die Saite ca. am 7. und am 19. Bund parallel zur Decke zwischen Fingern und Daumen von linker und rechter Hand mit wenig Kraft anspanne. Dann wird nachgestimmt, Diesen Vorgang wiederhole ich so oft, bis sich die Stimmung dadurch nicht mehr verändert.

Die so besaiteten Gitarren sind - wenn ich die Stimmung nicht verändere - über Tage nahezu stimmungsfest.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Jürgen hat geschrieben:
Das Dehnen mache ich so, daß ich die Saite ca. am 7. und am 19. Bund parallel zur Decke zwischen Fingern und Daumen von linker und rechter Hand mit wenig Kraft anspanne. Dann wird nachgestimmt, Diesen Vorgang wiederhole ich so oft, bis sich die Stimmung dadurch nicht mehr verändert.

Die so besaiteten Gitarren sind - wenn ich die Stimmung nicht verändere - über Tage nahezu stimmungsfest.
Ich hab da ne Kurbel, mit der ich die Saiten an der Mechanik "aufkurble" ( blödes Wort )
Die Kurbel hat den Vorteil, dass da ne Kerbe drin ist, in die ich die Saite einhängen und über die ganze Länge dehnen kann.
Die Saiten sind dann in aller Regel recht stimmungsstabil.


Stefan
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RB
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Beitrag von RB »

Fleicht probiere ich doch den "Knoten"............. morgen oder so werde ich mir eine der beiden vornehmen.
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saite
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Beitrag von saite »

Morgen, :)
macht man den Knoten auch bei den"dicken" Saiten?

Ich hatte einen ziemlichen Kampf damit, auch bei den dünnen S. Dann wollte ich eine dünne Saite wieder abmachen, weil ich zuviel Länge hatte. Das ging dann nicht mehr, weil sich die S. so verknickte und ging überhaupt nicht mehr runter. Ich mußte sie mit der Zange opfern. :oops:
Auch sahen die Knoten nicht gerade so aus wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Die ganze Veranstaltung dauerte 1 1/2 Stunden. Ich war frustriert :cry:

Also gut, ich warte mal ab, wie RB das findet und versuche es dann nochmal.
Gruß Kerstin :)
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo Kerstin!

Nein ich mache den 'Knoten' nur bei den Diskantsaiten. Die Basssaiten halten meist allein schon durch ihre Umwicklung.

Haber erst Gestern Newtone Saiten aufgezogen und vor kurzem mit dieser Technik auch meine 12er versorgt. Klappt ausgezeichnet! Kein Rutschen der Saiten!
BR

Dirk

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hier sind klasse Infos zur Besaitung einer Gitarre mit Fensterkopf. Man sieht auch, mit wie wenig Wicklungen man auskommen kann!
Wer frets.com noch nicht kennt: Die site bietet 'ne Menge Infos rund um unsere Lieblinge!

http://www.frets.com/FRETSPages/Musicia ... dstr1.html
Gruß

Jürgen

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Waufel
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Beitrag von Waufel »

Saite zweimal durch Loch ziehen und feddich!!!
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo Waufel!

Nee eben nicht!!!!! Dann faengts bei mir immer das Rutschen an. Dieses zureucklegen haelt wirklich besser!
BR

Dirk

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Beitrag von hoggabogges »

Ich halte es wie Joachim, etwas Zug auf die Saite beim aufwickeln, so kann ich sie schön aneinander legen. Bei e, h, und g mach ich folgendes (als zusätzlichen 'Rutschschutz'): nach der 1. Wicklung führe ich die Saite über die vorherige Wicklung drüber für ca. 3/4 Umdrehung; den Rest wieder schön unter Zug auf der anderen Seite aufspannen. Danach kann die Saite nie von selbst wieder rausflutschen, was mir am Anfang bei meiner Klampfe immer wieder , hauptsächlich bei der g, passiert ist.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ich mach's genau wie hoggabogges... (war nur zu faul zum Schreiben :twisted: )
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RB
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Beitrag von RB »

Nun habe ich es getan und bin an Erfarung reicher. Erfahrung

1: Der "Knoten" ist eine Verriegelungsmethode, die für Festerkopf gut geeignet ist, fast könnte man sagen er müßte erfunden werden, wenn es ihn noch nicht gäbe.

2: Es ist sehr empfelenswert, die Saiten in der Reihenfolge EADeHG aufzuziehen, denn wenn stattdessen EADGHe als Reihenfolge genommen wird, sind die Mechaniken für die h und die e-Saite durch die dann schon installierten Saiten zugebaut.

Die Wicklung für die tiefe E-Saite sieht noch ziemlich katastrophal aus, aber bei den darauffolgenden geht es schon.

@Dirk: Ich habe nun zwei Löcher in der Seitenwandung meines rechten Zeigefingers, allerdings sind die beim Herauspfrimeln der alten Saiten gestochen worden.
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thust
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Beitrag von thust »

RB hat geschrieben:
@Dirk: Ich habe nun zwei Löcher in der Seitenwandung meines rechten Zeigefingers, allerdings sind die beim Herauspfrimeln der alten Saiten gestochen worden.
Das gehört dazu, passiert mir auch immer. :cry:
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