Tierische R?ckkopplungen bei B & C

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Gitarrenmacher
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Tierische Rückkopplungen bei B & C

Beitrag von Gitarrenmacher »

Das kommt nicht oft vor! ICH BIN RATLOS :cry:
Folgendes Problem: Ich habe bei zwei Gitarren ein B-Band AST System eingebaut. 1.Gitte Martin 000-28, 2. Gitte Furch Grand Concert.
Beide Gitarren neigen in den Bässen zu Kopplungen. Besonders stark aber bei B und C, also bei A-Saite 2&3 Bund und E-Saite 7&8 Bund. Bei den entsprechenden Oktavtönen ist alles gut.
Das Elektret-Deckenpickups zur starken Basswiedergabe neigen ist bekannt, dafür gibts dann Notchfilter o.ä. elektronische Hilfen. Aber damit war dem Problem nicht beizukommen.
Bei B-Band Deutschland zeigt man sich kooperativ und wird eventuell defekte Vorverstärker oder ASTs tauschen. Ich gehe aber davon aus, dass die Komponenten in Ordnung sind, denn zweimal das gleiche Phänomen deutet aus meiner Sicht auf ein grundsätzliches Problem hin. Habe ich die Dinger am Ende falsch eingebaut? Je nach verwendetem Vorverstärker muss man laut Einbauanleitung beachten ob der AST Anschluss zur E oder e Saite zeigt. Nee, das war´s auch nicht. :?
Dann war bei meiner eigenen Eigenbau 000 der passive Fishman Stegtonabnehmer gebrochen und in meinem Regal schlief schon seit 2 Jahren ein "Fishman Ellipse Blend Matrix".
Ich also gestern das Ding ausgepackt und eingebaut. Der Einbau ist denkbar einfach und geht, wenn das 12,5mm Loch für die Gurtpinbuchse vorhanden ist in einer 1/2 Stunde über die Bühne.
Den alten Marshall angeschmissen, der seit fast 10 Jahren treue Dienste leistet und nie Probleme gemacht hat, auch nicht bei meiner 000 mit passiv PU. UND! Das Problem ist das gleiche.B&C koppeln wie blöde.
:evil:
Woran liegt´s. Etwa an der Korpusform? Kennt jemand ausser mir dieses Problem? Wer kann eine Empfehlung für ein funktionierendes PU-System geben?

ZWEEHUNDERT PULS HAB ICH - BALD!!
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Christian
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Geli
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Beitrag von Geli »

Moin Gitarrenmacher,

das einfachste wäre doch, genau die Frequenzen, die koppeln, ein wenig abzuschwächen.
In Deinem Fall sind das etwa 120-135 Hertz.

Du schreibst, Notchfilter und ähnliches hätten nix gebracht, aber vielleicht hast Du die Koppelsignale im falschen Frequenzbereich gesucht oder zu wenig abgeschwächt.

Dass das B-Band System mehr koppelt, als ein passiver Stegtonabnehmer ist klar, weil das Koppeln durch die Schwingungen der Decke verursacht wird.

Das Fishman Ellipse Blend Matrix arbeitet mit einem Micro, oder?
Da kann man doch sicher das Micro ganz rausdrehen und nur den Stegtonabnehmer arbeiten lassen.
Dann ganz langsam das Micro dazuregeln und wenns koppelt, am Micro drehen, bis eine bessere Position gefunden ist.

Viel Erfolg

Gruß
Geli


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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Mit den Notch Frequenzen habe ich schon rumgespielt, soweit mein Verstärker das erlaubt.
Bei dem Matrix PU verhält es sich genau umgekehrt als vermutet. Je mehr Steg-PU, desdo mehr gekoppel. Das Mikro solo koppelt wenig, klingt aber allein recht matschig.
Ich werde mal meine diversen Stimmgabeln bemühen um zu sehen, ob sich im Bereich des Steges ein Schwingungsbauch in dem problematischen Hz Bereich befindet.

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Christian
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Geli
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Beitrag von Geli »

Gitarrenmacher hat geschrieben: Ich werde mal meine diversen Stimmgabeln bemühen um zu sehen, ob sich im Bereich des Steges ein Schwingungsbauch in dem problematischen Hz Bereich befindet.

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Christian
Wie geht das? :?:

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Geli


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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich persönlich finde die meisten Notchfilter nicht wirklich prickelnd, da der Eingriff ins Signal Imho zu grob ist. Kannst Du Dir eventuell einen Equalizer zum testen leihen und damit die betreffenden Frequenzen gezielt etwas runter regeln?

Gruß Ralf
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Geli hat geschrieben:
Gitarrenmacher hat geschrieben: Ich werde mal meine diversen Stimmgabeln bemühen um zu sehen, ob sich im Bereich des Steges ein Schwingungsbauch in dem problematischen Hz Bereich befindet.

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Christian
Wie geht das? :?:

Neugierig
Geli
Erklärung: Mit Schwingungsbauch meine ich einen Resonanzpunkt.
Ich habe Stimmgabeln in verschiedenen Frequenzen, die benutze ich zum Abstimmen der Gitarrenbalken und der Decke.
Du hast warscheinlich eine A-Gabel. Die nimmst du, hälst sie am Steg auf die Gitarrendecke, schlägst sie an und fährst dann zügig auf der Deckenmittelfuge in Richtung Gurtpin. (Nicht zu fest drücken, sonst gibts Abdrücke).
Das Gleiche kannst du auch in anderen Deckenabschnitten machen, immer dem Faserverlauf folgend. Beim "Abfahren" der Decke sollten deutliche Lautstärkedifferenzen hörbar sein.
Wenn man unterschiedliche Gabeln hat findet man mehrere Resonanzpunkte mit Laustärkeanstieg.
Meine Theorie dazu ist:" Wenn der Tonabnehmer in so einem Resonanzpunkt liegt, ist die Warscheinlichkeit der Rückkopplung auf der entsprechenden Frequenz höher" :idea:

:?:
Die Idee mit dem Equilizer ist ´ne Gute, nur hat leider nicht jeder Hobbygitarrist so ein gutes Equipment, und da ich annehme, dass das Problem im Grunde auf die Korpusform der Gitarre, bzw. deren guter Resonanz zurückzuführen ist, suche ich nach einer Jederfrau/mann-Lösung. Vielleicht ist das Problem ja bereits bekannt und jemand kann was aus´m Ärmel schütteln.

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Christian
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kwb
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Beitrag von kwb »

Hallo.

Wo steht dein Verstärker ?

Ein Bekannter hat seinen Marshall in der Ecke stehen und auch Probleme mit Rückkopplungen.

Die beiden Wände und der Boden wirken wie ein Trichter und bestimmte Frequenzen verstärken sich dadurch.

Du solltest vielleicht mal den Verstärker verstellen, z.B. auf eine Stuhl mit mehr Abstand zur Wand.

Gegenstände die Schall absorbieren können auch helfen - Sofa, Sessel, Teppiche, etc.


Gruss Klaus
music-man

Beitrag von music-man »

Hi,
möcht als "Neuer" auch noch meinen Senf zugeben:
PUs stehen und fallen mit dem Einbau. Ich kenne viele Gitarren mit AST/UST Kombi die nicht zum Koppeln in den Bässen neigen. Fishman PUs z.B. sind sehr unproblematisch im Einbau. Sie funktionieren tadellos (peinlichst plane Einbaufläche sowie dito am Auflagepunkt geschliffene Stegeinlage vorausgesetzt) wenn die Stegeinlage nicht zu stramm mit Toleranzen im vorgesehenen Schlitz steckt. Dafür nehmen sie aber auch ein Signal ab, das allergrößtenteils direkt vom Saitendruck kommt. Das klingt je nach Einsatzgebiet brauchbar bis gut-zwar ein guter, aber eben ein Piezosound. B-Bands sind deutlich sensibler. Fast wie ein Kontaktmikrofon nimmt der UST obwohl er unter der Stegeinlage sitzt auch sehr viel Deckenschwingungen auf, was ihn schwerer kontrollierbar macht und viel weniger Toleranzen zulässt. Die Stegeinlage muss hier sehr sehr passgenau im Schlitz sitzen, damit der PU richtig gegenüber Schallanteilen von außen abgeschirmt ist. Das Kabel zum Preamp muss peinlich genau verlegt werden und darf nirgends die Decke berühren weil es sehr mikrofonisch ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Kabel vom AST.
Erst wenn alle diese Punkte genau erfüllt sind klingt das System richtig gut und klar und kann ertaunlich laute Einsätze fahren. Es klingt am besten, wenn man den alleine etwas nöhligen AST nur ca 1/4tel zumischt. Noch heikler als die B_Bands sind übrigens die Shadow Sonic Systeme-und da sprechen die im Test noch von "leichtem Einbau". Hier habe ich die Erfahrung gemacht, daß selbst Lakewood bei ca. 2 von 10 Klampfen damit Probleme hat, und zwar immer dann, wenn der Schlitz der Stegeinlage einen Deut zu viel Toleranzen hat.
Gruß,
Bernie
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

@ kwb.
Die räumlichen Umstände spielen sicher eine recht große Rolle für die Wiedergabe, aber leider ist eine Veränderung der Umstände nicht immer möglich. Ich werfe einfach mal den Begriff "Bühne" in den Ring.
@ music-man,
Alles soweit richtig, aber mir alles bekannt. Ich habe wohl schon ein Dutzend B-Band PU´s eingebaut und bis auf diese beiden AST funktionieren die unterschiedlichen Systeme recht gut. Allerdings waren die Gitarren in die ich bissher AST´s eingebaut habe nicht von der Qualität einer Martin 000-28 bzw. Furch Grand Concert.
Ich habe auf Anraten von B-Band die Komponeten getauscht, will heissen ein neueres System V1.2 ausprobiert, aber ohne durchschlagenden Erfolg.
Dann habe ich mir einen Schaltplan für eine Bandsperre besorgt und mir einen "Notchfilter" gebaut. Damit ist es etwas besser, aber nicht richtig gut.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der B-Band AST mit 1.2N für Gitarren mit sehr resonater Decke eher nicht empfehlenswert ist.
Schade :cry:
Mal schauen, wie Schertler sich benimmt.

Munterbleiben
Christian
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