Bundrein?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Klaus Guhl
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Bundrein?

Beitrag von Klaus Guhl »

Meine Biscuit Resonator ist nicht ganz bundrein. Wenn die offene Saite auf den Grundton gestimmt ist, dann ist sie im 2. Bund gegriffen etwas zu hoch. Da gilt auch für die anderen Bünde. Kann man da etwas machen?
Grüsse
Klaus
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DiBo
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Beitrag von DiBo »

Moinsen,
kann das sein das die Gitarre einen besonders hohen Sattel zum Bottleneck spielen hat? Das könnte evtl. zu Deinem Problem führen.

MfG
Dirk
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

DiBo hat geschrieben:Moinsen,
kann das sein das die Gitarre einen besonders hohen Sattel zum Bottleneck spielen hat? Das könnte evtl. zu Deinem Problem führen.

MfG
Dirk
Das war meine erste Überlegung. Steg runterfeilen oder Stegkerben tiefer machen. Aber wird dann die Saite nicht kürzer, d.h. der Ton höher? Er ist doch schon zu hoch. Müsste die Saite nicht physikalisch länger werden, damit der gegriffene Ton dann tiefer klingt?
Grüsse
Klaus
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DiBo
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Beitrag von DiBo »

Sattel nicht Steg ;-)
Nein, der Effekt den ich meine entsteht durch die Dehnung der Saite zwischen Sattel und gegriffenem Bundstäbchen. Wenn Du einen niedrigeren Sattel einbaust ist der "Weg" nicht so gross und die Dehnung geringer. Eh Du anfängst zu feilen besorg Dir mal im Musikladen Deiner Wahl einen passenden Sattel der niedriger ist und setz den mal Probeweise ein, ist das Problem dann beseitigt bastelst Du Dir einen richtig guten, passenden.

MfG
Dirk
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nolinas
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Beitrag von nolinas »

Hallo Klaus Guhl,

die von Dir beschriebene Tonhöhenabweichung kann auch durch eine schlecht gefeilte Saitennut im Sattel bewirkt werden.

Der erste (*) Auflagepunkt jeder Saite im Sattel muss eingangs (*) dieser Nut liegen, damit die Saite nur vor (*) dem Sattel schwingt.

(*) bedeutet: vom Steg aus betrachtet.

Ist der Saitenführungskanal aber so unsauber gearbeitet, dass die Saite erst im Kanal Kontankt mit dem Sattel aufnimmt, dann bedeutete das eine Verlängerung der Mensur.

Damit müsste die offen klingende Saite stärker gespannt werden, um der Mensurverlängerung Rechnung zu tragen. Diese erhöhte Saitenspannung bedeutete dann aber bei den, mensurmäßig ja stimmigen, gegriffenen Tönen eine Verschiebung der Tonhöhe nach oben.

Durch extreme Auslenkung der Saiten unmittelbar vor dem Sattel kann man versuchen, Erkenntnis darüber zu gewinnen, ob der Saitenauflagepunkt in Ordnung ist. Eine Betrachtung der Saite im Gegenlicht kann ebenfalls hilfreich sein, um die "Knickstelle" der Saite zu identifizieren.

Ich hoffe, das war hilfreich.

Daniel
"Ach das dumme Gleichgewicht, wenn mans braucht, dann hat mans nicht" (Zitat aus Alarm im Kasperletheater)

"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können" (Francis Picabia)
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

Ist schon hilfreich. Der Sattel sitzt nicht gerade. Er ist verkanntet. Nach vorne geneigt. Das verkürzt die Saite, weil es auch eine Ukulele ist und damit kürzere Dimensionen vorliegen. Wenn man den Sattel nun richtet, dann müsste es eigentlich gehen oder sind die paar mm zuwenig? Ich versuche mal ein Foto einzustellen.
Bild
Hat irgendwie nicht geklappt, aber der Link stimmt.
Grüsse
Klaus
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo Klaus,

ich dacht Du hast evtl. das. ".jpg" vergessen und mal das: "http://fotoalbum.web.de/gast/klaus-guhl/Sattel.jpg" beim Browser eingegeben. Dann kommt die Meldung:

"Album "Sattel.jpg" von klaus-guhl@web.de

Dieses Foto-Album ist kennwortgeschützt.
Sollten Sie eine Einladung aber kein Kennwort bekommen haben, fragen Sie bitte beim Album-Besitzer nach.
Kennwort eingeben:"

Also entweder liegt es an dem fehlenden ".jpg" oder an dem Kennwortschutz des Albums, dass das Bild nicht angezeigt wird.
Viele Grüße

ralphus
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

Bei mir klappt es, aber da ist es vielleicht im Cache. Ich geh da noch mal ran und guck, was der Passwortschutz macht. Sorry.

Also, web. de meldet: Im Internet freigegeben unter

https://fotoalbum.web.de/gast/klaus-guhl/Sattel

Ich versuche mal etwas anderes.
http://gemeindezentrum.wordpress.com/
Grüsse
Klaus
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DiBo
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Beitrag von DiBo »

Also die Saitenhöhe ist definitv nicht schuld! :-)
Das sieht ja schlimm aus, ist der überhaupt geleimt oder fällt der ab wenn Du die Saiten runtermachst? :) Der hat ja überhaupt keine Auflagefläche...
Hast Du die Gitarre neu oder schon länger, wenn möglich würde ich damit mal den Händler besuchen und ihn auf den Makel hinweisen.

MfG
Dirk
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

DiBo hat geschrieben:Also die Saitenhöhe ist definitv nicht schuld! :-)
Das sieht ja schlimm aus, ist der überhaupt geleimt oder fällt der ab wenn Du die Saiten runtermachst? :) Der hat ja überhaupt keine Auflagefläche...
Hast Du die Gitarre neu oder schon länger, wenn möglich würde ich damit mal den Händler besuchen und ihn auf den Makel hinweisen.

MfG
Dirk
Ist ein Import aus den USA. Ich denke mal, der ist geleimt, d.h. ich klopfe ich ab und justiere ihn neu. Damit ist das Problem bundrein gelöst?
Grüsse
Klaus
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DiBo
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Beitrag von DiBo »

Ich als Nichtgitarrenbauer und Hobbybastler würde sagen das ist nicht ganz so einfach... Auf dem Bild sieht es so aus als würde die Kopfplatte unter dem Sattel nach hinten "abkippen" das macht es so aus dem Stehgreif unmöglich den Sattel auf ganzer Fläche zu verleimen. Früher hab ich mal gesehen das der Sattel in einer gefrästen Nut sass, so 1-1,5 mm tief, den musste man auch durch seitliches Geklopfe vorsichtig lösen.
Was DU jetzt machen könntest vermag ich nicht zu sagen, vielleicht mal einer der Gitarrenbauer hier im Forum fragen eh Du Hand anlegst?!

MfG
Dirk
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bluesballads
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Bundrein

Beitrag von bluesballads »

Hallo Klaus!
Wenn sie nicht bundrein ist, kannst Du da nichts machen, außer das Griffbrett neu bundieren zu lassen. Aber das meinst Du ja sicher nicht. Dir geht es um die Oktavreinheit.
Wie sehen die Schlitze aus, durch die die Saiten im Biscuit laufen: meist sind das nur mit einer Sattelfeile oder Säge eingeschnittene, durchgehend verlaufende Schlitze. Indem Fall hat der Gitarrenbauer einen Teil der Arbeit für den Kunden gelassen: da fast jede Resonatorgitarre auch zum Sliden taugen muss, muss die Stegeinlage höher sein - bitte nicht anfangen an der Gesamthöhe zu feilen, wenn Deine Saitenlage im 12 Bund nicht höher als 3-3,2 mm ist, das ist für uns slidende und frettende Gitarreros normal (auf einer Gitarren-Reso, Ukulelen etc haben andere Dimensionen).
Nun sind die Saitenkerne der tiefen umwickelten Saiten sowie die h-Saite ja die dicksten (ich ersetze die fiddeligen 013er noch durch 015er, die sind dann auch schon dick): bei diesen Saiten wird zum Hals hin eine Kerbe aus dem jeweiligen Saitenschlitz herausgeschnitten, zum Beispiel mit einem Cutter. Damit kannst Du dann eine ähnliche Anpassung der Saitenlänge vornehmen, wie es der gute Gitarrenbauer auch bei der Stegeinlage macht.
Wenn das nicht reicht (viele Resonator-Anbieter scheren sich nicht um die Mensur, bzw. setzen einen 12Bund Hals auf den kopierten Korpus einer 14Bund-Resonatorgitarre, oder umgekehrt), gibt es eine andere Möglichkeit: man baut sich einen Biscuit, dessen Stegeinlage 2 mm von der Mitte verschoben ist. Auf meiner Homepage (www.markus-willer.de) sieht man unter "instruments" 3 Biscuits: der obere ist ein Eishockeypuck-ähnliches Wesen, wie es in Billig-Resos immer wieder vorkommt, der mittlere eine Standard-Biscuit von National Resophonic mit von mir (nicht vom Hersteller...) eingekerbten Schlitzen, und der untere ein für mich angefertigter Ahornbiscuit mit dezentrierter Stegeinlage, zu erkennen daran, dass das Loch für die Metallschraube (Gewinde eingeschnitten, nicht so ein Murks wie diese kurzen Holzschrauben) neben der Stegeinlage verläuft: hier hast Du insgesamt etwas mehr Spielraum für alle Saiten, um die Oktavreinheit an vernünftige Saiten (013-056 bzw. 015-056) und die notwendige Saitenlage im 12. Bund anzupassen.
Also: ist Deine Stegeinlage noch im Rohzustand (ohne Kerben), hast Du je nach Breite der Stegeinlage noch einen guten Millimeter Spielraum, um eine bessere Oktavreinheit zu erhalten.
So hässlich auch die neuen geschraubten Handrests der National Resophonics anmuten (wie Nieten), bei denen schraubt man einfach den Handrest ab, lockert die böse, dicke, oktavunreine Saite, kerbt vorsichtig (nicht das ganze Körpergewicht auf die Stegeinlage prallen lassen!!) den vom Hersteller vorgesägten Einschnitt ein, stimmt die Saite hoch, und kerbt eventuell noch etwas mehr in weiteren Durchgängen, bis alle Saiten harmonieren - ohne die gesamte Saitenspannung oder die Coverplate entfernen zu müssen!!!
Leider habe ich so ein neues Modell nicht mehr, weil die alle nicht so klingen, wie ich mir das vorstelle: viel zu spitz, eben mit zuviel Saitenwinkel und zu dicken Cones, die wurden in den 30ern etwas anders konzipiert als heute.
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

Euch allen vielen Dank für die hilfreichen Tipps, habe auch noch mit zwei Gitarrenbauern gesprochen und Ergebnis ist, dass ich das Instrument an den Hersteller zurückgeschickt habe. Soll der sich damit amüsieren. Ich will spielen und nicht basteln. Der Hersteller hat auch schon den Kaufbetrag erstattet.
Grüsse
Klaus
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