Heute war ich fleißig. Ca. 15 Jahre nach dem letzten Besuch beim Gitarrenbauer habe ich meine ca. 35 Jahre alte Fylde "Orsino" wieder mal generalgereinigt. Obwohl ich wirklich nur mit sauberen Händen spiele, nicht stark schwitze und nach jedem Spielen Hals und Saiten abwische hatte sich zwischen den Bünden stellenweise fast schon ein krustiger Dreckbelag gebildet. Nachdem ich hier verschiedenste Beiträge dazu durchgegangen war, habe ich mich für den "einfachsten Weg" entschieden: Alle Saiten gleichzeitig runter, den Korpus mit einem sehr leicht mit dünnem Seifenwasser angefeuchteten, weichen Baumwolltuch gereinigt (äußerst wenig Wasser, da der Lack zwar noch ok ist, aber doch vintageartige Merkmale gebildet hat); dann mit einem sehr weiche Staubtuch poliert. Danach mit oooo-er Stahlwolle an den Hals und Saiten wieder drauf. Kein Öl- oder sonstiges Pflegeprodukt.
Also jetzt sieht mein "Old Boy" ("Orsino" war der shakespearsche Fürst von Illyrien aus "Twelfth Night") wieder ziemlich fit aus und bis jetzt ist auch nichts auseinandergeflogen...
Ach ja, um nochmal auf die alte Diskussion zu kommen. Ich weiß nicht, welches Material Roger Bucknall für die Bünde hergenommen hat. Diese haben nach wirklich vielem Spielen in den ganzen Jahren zwar deutliche Kerben (einmal nur wurden sie vom Gitarrenbauer neu abgerichtet, s.o.) aber bis jetzt habe ich - zusammen mit dem Nullbund und einem relativ grob aussehenden Holzsattel - keinerlei Intonationsschwierigkeiten oder Saitenverklemmungen etc. Auch wenn das anscheinend ein Glaubenskrieg ist, soll mir nur ja niemand mehr kommen und sagen, der Normalsattel ohne Nullbund habe - für den Spieler (!

) - Vorteile.