threiter hat geschrieben:Pida hat geschrieben:(...) konkret zu dem von dir geposteten Video: Was denkst du, welche Informationen ihm gefehlt haben?
http://www.youtube.com/watch?v=y5t-vi_E2Ok
hallo,
also ganz besonders fällt doch das abgehackte spiel auf.
Das Problem bei solchen Sachen, wie den Missisippi Blues: Wer entscheidet, was richtig oder falsch ist? Dieses Stueck geht auf William Brown zurueck, hier eine Aufnhame aus dem Jahr 1942
http://www.youtube.com/watch?v=xz8dJ5TjZbI
William Brown hat das Stueck bestimmt niemals aufgeschrieben, weder in Tabulatur noch in Notation. Letzendlich setzen sich dann Leute wie Stefan Grossman hin und versuchen das irgendwie niederzuschreiben, und zwar anhand der aufgenommenen Version. Ich vermute stark, das William Brown selbst bei jedem Auftritt das Stueck ein wenig anders gespielt hatte.
Mit anderen Worten, es gibt bei dieser Musik einen grossen Spielraum an Interpretationsmoeglichkeiten. Insofern ist das Beispiel von dir ungluecklich gewaehlt, da es ueberhaupt keine objektiv richtige Niederschrift gibt. Es ist eben keine "klassische" Musik.
Es ist zwar etwas ab vom Thema, aber unvollstaendig notierte Tabs haben einen grossen paedagogischen Vorteil fuer bestimmte, ich nenne sie mal "nichtakademische" Musikstile. Man sollte die Tabulatur nur als Hilfsmittel benutzen, quasi als grobe Orientierung, und ein Stueck in seinen Interptretatorsichen Feinheiten durch abhoehren der Originalaufnahme. (oder einer anderen Aufnahme) lernen. Das predigt Stefan Grossman immer (kein Wunder, denn seine Tabs und Notationen sind ziemlich lueckenhaft

)
Das gilt fuer eine Vielezahl von "nichtakademischer" Musik, sei es von Tommy Emmanuel, Merle Travis, Chet Atkins, Blind Blake...
Anders ist es natuerlich bei auskomponierter Musik.
Joe
P.s.: Ich mag auch Tabs in ASCII.