Fingerstylegitarre versus Dreadnought

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Fingerstylegitarre versus Dreadnought

Beitrag von Pappenheim »

Hallo miteinander,

ich hab schon lange keinen neuen Faden mehr aufgemacht. :wink:

Bei meinem neuen Video "Es gibt Tage da wünscht ich, ich wär mein Hund" haben ja manche im Fred gemeint, dass sie das gepickt hätten.

Das gab mir ein wenig zu denken, denn der Reinhard Mey pickt das ja auch. Ich übe ja schon länger Picking Patterns, picke aber eigentlich (fast) nur Balladen, weils so schön langsam dahingeht. Aber selbst da; und vor allem wenns schneller wird, tue ich mich schwer mit der Griffbrettbreite meiner Dreads - beide haben 43 mm am Sattel.

Was ist eigentlich die ideale Sattelbreite bei Fingerstyle-Gitarren, OM-Modellen und so?

Ist es eine arge Umstellung beim Greifen von Akkorden, im speziellen Barreegriffen, wenn man zwischen einer Dread und einer Fingerstylegitarre hin- und herwechselt?

(Wenn ich eine dieser Konzertgitarren mit den megabreiten geraden Griffbrettern in die Hand nehme, kriege ich fast garnix mehr auf die Reihe).

Tja, mal wieder Fragen über Fragen ...

Lasst Euch aus! :)

LG vom Pappenheimer
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clone
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Beitrag von clone »

Tja, was heißt da schon "ideale Sattelbreite bei Fingerstyle-Gitarren"... .
Typisch sind da eben 44,5 bzw. 45 mm.

Dazu kommt praktisch immer ein größerer Abstand der Saiten am Steg.

Nach meinem Eindruck ist das sogar, mit den für Strumming oft nicht ganz
idealen Eigenschaften einer "Fingerstyle-Gitarre", entscheidender für das Feeling beim Strumming als die Sattelbreite selbst.

Aber das musst du halt einmal probieren... .

P.S.: Du hast doch mindestens eine Gibson, oder? Ich finde deren Breite von 43,68 eigentlich recht gut für Picking und Strumming.
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klaust
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Beitrag von klaust »

.
ich habe über die Feiertage mal meine zu Hause in letzter Zeit vernachlässigte Dread mit 48mm Brett mitgenommen und bin wie immer von Klang und Handling begeistert, wenn ich die eine Weile im Arm hatte :)

Ein schmales Brett? Unter 46mm? Im Leben nicht.... :wink:

8)

Bild
chevere

Beitrag von chevere »

Hi Pappe, ein interessantes Thema, weas Du da aufwirfst.
Ein paar cents. von mir..:

1.Greifhand:
Ich habe z. B. am Ringfinger, durch einen Unfalll (Fang die Außenjalouisie..." :shock: )
an der Innenseite desselbigen eine Tasche, also durch den Bruch hervorgerufene Hautmenge, die sonst nicht dort wäre, die dann leider die darunterliegende Saite abdämpft.

Da ich kurze Finger habe, fällt es mir leider schwer, die Greiffinger akkurat von oben (also idealiter 90 Grad) aufzusetzen, sondern ich muß immer etwas seitlich, bzw. abgeflacht, aufsetzen, wodurch ich die darunterliegende Saite abdämpfe.
Ergo: Fingerlänge ist ein Parameter, Dicke auch...! :wink:
Ich spiele sowohl auf einer 1 /16 tel, als auch auf einer 1 3/4 Dread.
Meine L 10 hatte ca 45 mm und die SD-60 47,8mm.
Mit ein wenig Konzentration schaffe ich es die A- Saite bei G- Griffen (Ringfinger auf D) nicht abzudämpfen. Es nervt mich sehr... und wer Hilfe weiß , sage mir bitte was dazu.

2. Zupfhand:
Hier ist ja das Spacing in der Nähe der Schlaghand.
Entscheidend ist , und das hängt ebenfalls von Gewohnheiten (vor allem Auflagepiunkt) Handgelenk (auch Winkel, Tremens etc oder kleine Finger Stütze oder sonstwas...) und der tatsächlichen Reichweite und Beweglichieit der rechten Finger ab, wie man trifft und was man eben nicht trifft.

3.Sound:
Es ist schwierig zu entscheiden, was genau Fingerpicker spielen sollen, dürfen, müssen, können (scheint mir eh das wictigste Kriterium zu sein).
Persönliche Präferenzen und nicht zuletzt die Geldbörse, Neugier, Experimetierfreudigkeit.
"....Fingerpicker bevorzugen eher einen süßlicheren nicht ganz so martinnesken Sound...", könnte man einfach mal so als These raushauen, aber innerhalb der nächsten 10 Postings gibt es vermutlich geanusoviele Widersprüche.

Bin gespannt...
Gruß!
Zuletzt geändert von chevere am Do Dez 29, 2011 10:48 pm, insgesamt 1-mal geändert.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

also den Anschlag -das Picken- würde ich persönlich ja mit rechts machen, da wäre mir diesbzüglich die immerhin ca 60cm von der Anschlagshand entfernte Sattelbreite nicht soooooo wichtig.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Du hast doch nen Auto,und kennst die guten Läden,nimm Zeit und deine lieblings Gitarre mehr,aber eine kleine Umstellung wird es schon sein,aber auch nich sooo schlimm.
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo,

ich spiele ja schon einige Zeit zwei Gitarren mit 48er Griffbrett. Diese Halsbreite ist für mich ideal und ich bedauere, dass ich nicht schon früher dazu übergegangen bin.

Wichtig erscheint mir aber der Hinweis, dass bei einer 48er Sattelbreite auch die Halsform von Bedeutung ist. Ich habe mir deshalb bei den beiden Lakewood-Gitarren im Customshop die Form "D-flach" ausgewählt (die beiden anderen Halsformen sind "D-rund" und "V-Form"). Durch die flache Halsform kann der Daumen sehr gut auf der Halsmitte abgestützt werden (gelingt nicht immer :wink: ) und sorgt somit für ein angenehmes Spielgefühl in der Greifhand. Der Hals kommt somit einer "klassischen Gitarre" sehr nahe. Dies führt auch dazu, dass, wenn ich mal auf meiner Nylon spiele, ich überhaupt keine Umstellungsprobleme habe. Hatte vor der Anfertigung auch die anderen Halsformen ausprobiert und dabei festgestellt, dass der Daumen nicht mehr so stabil war bzw. die Spreizung mitunter eingeschränkt wurde.

Das ist meine Erfahrung zu diesem Thema.

Schönen Abend noch.

Harald H. Morton
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Tripple xXx hat geschrieben:Du hast doch nen Auto,und kennst die guten Läden,nimm Zeit und deine lieblings Gitarre mehr,aber eine kleine Umstellung wird es schon sein,aber auch nich sooo schlimm.

:shock: :? :roll:
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Grüße vom Wolf


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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Tripple xXx hat geschrieben:Du hast doch nen Auto,und kennst die guten Läden,nimm Zeit und deine lieblings Gitarre mehr,aber eine kleine Umstellung wird es schon sein,aber auch nich sooo schlimm.
Selbst der Google Translater hat gestreikt beim Versuch es zu übersetzen. :wink:

Zum Thema:

Ich spiele ja Dreads bzw. bei der Larrivee die L-Form und meine bevorzugte Sattelbreite ist 45 mm und als Halsprofil C-Stil. Meine Seagull hat allerdings 46 mm und auch ein C-Profil. Ich merke immer den Umstieg von der Seagull zu der Larrivee. Und es dauert gerade immer wenn ich von 45 auf 46 mm umsteige. Umgekehrt ist das kein Problem. Man könnte sagen, der spinnt der 1 mm, aber ich merke es total.

Auf den 43 mm oder darunter kann ich zwar Picking Pattern ohne Probleme spielen, aber in Richtung Fingerstyle fällt mir das auch schwer.

Greetings
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Was ist eigentlich die ideale Sattelbreite bei Fingerstyle-Gitarren
Exakt 4,2 cm.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

@Gus: Martin Aura DC
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Pida
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Beitrag von Pida »

Wie notenwart schon angemerkt hat, haben Anschlagstechnik und Greifhand nicht so viel miteinander zu tun. Gut, wenn man virtuose Fingerstyle-Soli spielt, ist natürlich auch die Greifhand mehr beschäftigt. Aber bei dem Mey-Stück wäre das doch gar nicht der Fall.

Warum also tust du dir beim Zupfen schwerer mit dem Greifen? Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass auch beim Strumming Unsauberkeiten auftreten, aber nicht so auffallen, weil eben mehrere Saiten gleichzeitig angeschlagen werden. Wenn das so ist, wäre für dich vielleicht grundsätzlich ein breiteres Griffbrett von Vorteil - oder du musst einfach noch einige hundert bis tausend Stunden üben :D
chevere

Beitrag von chevere »

Der meinte das gewiss anders, Fehler ist korrigiert! :wink:
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ist da wer auf der Suche nach ein paar guten Argumenten für eine neue Gitarre zum "mischen"
(Picking / Strumming) mit den Dread´s ? :whistler: :P

Also für dich ideal - das weisst du aber eh - musst du natürlich selbst rausfinden durch probieren.

Meine Walden hat 43mm meine Breedlove hat 44mm und da ist doch ein deutlicher Unterschied zu merken. Man mag es kaum glauben, aber bei der B. geht das zupfen besser von der Hand weil ich eben auch sauberer greife.
Pida hat es sehr gut erklärt. Beim Strumming da hört man vielleicht die ein oder andere leicht abgedämpfte Seite gar nicht so raus. Bei Picking dagegen halt gleich.

Bin gespannt wie es weitergeht, ein sehr interessanter Thread. Danke für´s aufmachen. :)
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Kaindee hat geschrieben: Meine Walden hat 43mm meine Breedlove hat 44mm und da ist doch ein deutlicher Unterschied zu merken.
Dann bist du aber echt mal extrem empfindlich..
Kaindee hat geschrieben: Beim Strumming da hört man vielleicht die ein oder andere leicht abgedämpfte Seite gar nicht so raus. Bei Picking dagegen halt gleich.
Das heißt dann also, dass du beim Strumming grundsätzlich unsauberer greifst? Bzw es dir egal ist, wenn du Saiten wegdämpfst?
Seltsame Philosophie...
Ich persönlich versuche das immer möglichst zu kontrollieren, also bewusst wegdämpfen oder eben nicht wegdämpfen, egal ob ich picke oder strumme.
Wichtig ist mir, dass beides bewusst geht und ich nicht aufgrund von nicht vorhandenen Fähigkeiten da eingeschränkt bin.

Generell finde ich, dass das einfach eine Gewöhnungssache ist.
Ich spiele mittlerweile sowohl 42 als auch 46 als auch 48 als auch 52mm, habe Handschuhgröße 7, also echt recht kleine Finger, und hab nirgendwo ernsthafte Probleme. Es ist für mich einfach Übungssache. Wenn ich mal ne Woche nur klassisch 52mm spiel, merke ich das, wenn ich dann auf die 42mm E-Gitarre umsteige. Das ist dann nen paar Minuten ungewohnt.
Da das aber faktisch nie vorkommt, weil ich jede Gitarre mindestens einmal pro Woche in der Hand habe..

Ansonsten wollte ich noch erwähnen, dass man nicht nur auf die Breite des Griffbrettes gucken sollte, auch wenn das nen guten Anhaltspunkt gibt, sondern auf das Stringspacing.
Manchmal sind die Sättel so gefeilt, dass die beiden E-Saiten sehr weit außen liegen, oder eben im Gegenteil vergleichsweise weit zur Mitte.
Da können dann auch schonmal nen paar Millimeter bei rauskommen.
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