Einspruch euer Ehren!RB hat geschrieben:Lieber Elmark, wo finde ich die Quelle für den von die behaupteten Qualitäts- Nachlass ? Sollte es sie nicht geben, was ich befürchte, wäre dein gesamter Beitrag nicht mehr, als freie Spekulation.
Das schlimme an anscheinend allen Internet Foren, auch diesem hier, besteht darin, dass irgendwann irgendjemand eine Behauptung in die Welt setzt und anschließen tun alle so, als handele es sich um Tatsachen.
Wäre es nicht allmählich zeit, damit einmal aufzuhören ?
zwar ist es richtig, dass statistiken aus vielen produktionsbetrieben sogar eine steigende qualität verzeichnen. das sind aber statistiken die zu den zuvor definierten zielen erstellt werden. unter umständen resultieren die auch daraus, dass einfach weniger geprüft wird.
gleichzeitig muss man auch feststellen das sich rücksendungen häufen. wird ein einziges fehlerhaftes teil in der produktion des kunden festgestellt wird die komplette lieferung gesperrt und dem zulieferer zur aussortierung (mindestetens das) zurückgeschickt, folgekosten werden ebenso belastet. bei den meisten großen automobilfirmen wird keine eingangsprüfung mehr vorgenommen.
es ist zu beobachten, dass es sich dabei noch relativ (gott sei dank?) um sogenannte handelsware (durchlaufposten) handelt. also von dritten auf einer art verlängerter werkbank, meist in sogenannten billiglohnländern produziert und nur noch mit dem label des originals versehen, weiterversendet werden.
die angleichung der qualität sogenannter china ware an sogenanntes westliches niveau, hat zum einen sicher mit stabilerer qualität aus dieser gegend zu tun, es könnte aber auch zum teil auf fallendes niveau der originale hindeuten.
nicht übersehen sollte man auch einen steigenden anspruch des endkunden, der den qualitätskriterien der produzenten gegenübersteht. mit anderen worten und siehe oben: auch veränderte kriterien können die qualitätsstatistik entscheidend verändern. minimalste mängel kann man auch als akzeptabel bezeichnen, bzw. die entscheidung der akzeptanz dem kunden überlassen. notfalls werden dazu rückstellungen gebildet!
im gegensatz zu elmark, halte ich sogenannte masterbuilds nicht für qualitativ höherwertig. im gegenteil, hier könnte wegen kult und prestige sogar eine größere toleranz vorhanden sein. "ist halt echte handarbeit" allerdings wird hier der meister in aller regel selbst für abhilfe sorgen.
ein allgemeines stimmungsbild, wie hier z. T. geäussert ist nicht vom tisch zu wischen und ernst zu nehmen. denn es führt genau zu dem eindruck, dass chinaware auch nicht schlechter, bzw. markenware auch nicht besser ist. irgendwann ist die wirkung des legendärsten rufes aufgebraucht.
und hand aufs herz, die behauptung irgendeiner äussert im internet kritik und alle empfinden es ebenso ist auch nicht hinreichend belastbar. vielmehr sollte man das als einer der marktführer ernst nehmen, wenn immer häufiger stimmungsbilder dieser art auftauchen. insofern würde ich nicht von eine unbelegbaren behaupteten nachlässigkeit der qualität sondern von einer empfundenen sprechen. markt ist psychologie und (leider) keine reine vernunft.
ich möchte noch den aspekt der kundenbindung erwähnen. das gehört für mich zur "empfundenen" qualität dazu. ich halte da aus eigener erfahrung Taylor für einen der cleversten massenproduzenten. die erinnern sich 4 mal im jahr an mich mit meinen zwei neu gekauften und registrierten gitarren, in dem sie mir wood & steel (mittlerweile in deutsch!) zusenden, tolle bilder und interessante beiträge von Bob und Kurt, ja, ja ich darf Bob und Kurt sagen...

die vermitteln das gefühl nach dem kauf nicht vergessen zu sein... natürlich mit wunderschönen bildern von neuen gitarren...

ernsthaft, eine der am positivsten wahrgenommenen manufakturen (in deutschland) ist lakewood, wurde ja hier im forum gerade beschrieben. ich habe zwei mitmusiker die eine lakewood besitzen und selbst mitbekommen wie viel wert der service auf eine effektive betreuung legt. an der neuen gitarre sollte ein gurtpin am halsfuß angebracht werden, wenige minuten nach der anfrage per email kam eine antwort mit einer zeichnung und dem hinweis auf was zu achten wäre.
bei martin kam erst nach fast 2 wochen immerhin die antwort (die OM-21 hat auch keinen vorderen Pin), ich solle den gurt doch wie alle anderen auch am hals festbinden. auf meine frage ob es sich wegen ein paar kleinigkeiten nicht vielleicht doch um eine b-ware handelt wurde etwas pikiert entgegnet, so was gäbe es bei martin nicht, alles was nicht den extrem hohen qualitätsanforderungen entspricht wird zersägt und geschreddert. ich gehe in ein paar tagen zu a. cuntz und lass mir die halsrückseite auch wegen der kleinen bläschen nachschleifen. für mich zumindest ein indiz, dass die antwort von "martin" an mich nicht in allen punkten den tatsachen entspricht.
also ich würde es als produzent nicht zu schnell auf die leichte schulter nehmen wenn tendenziös eine verschlechterung der qualität wahrgenommen wird. eine statistik verkauft auf dauer nichts.