Andreas hat geschrieben:Hallo Liederbolt,
schön, das Dein Instrument endlich angekommen ist (Glückwunsch dazu!), schade ist das mit den festen Bünden.
Im Moment höre ich sehr viel Oud-Musik.
Anouar Brahem, Youssef Dhafer oder (der leider verstorbene) Fahrid Ali.
Wobei mir Anouar Brahem derzeit am besten gefällt (La pas de chat noir)
Auf dem Bild #1 (ich hoffe, das ist ein einfaches Handy-Bild) sieht die Oud sehr gebraucht und die Bünde kunterbunt gesetzt aus?
Das sieht wohl nur so aus?
Oud-Musik bin ich gerade erst am entdecken. Habe eine CD von Raed Khoshaba erstanden, die mir sehr gut gefällt. Die von Dir Zitierten werde ich mir mal anhören.
Die Laute ist brandneu, jedoch die Decke vollkommen roh. Da kann man dann sofort Fingerspuren erkennen. Habe aber nun schon Kontakt mit einem Lautenmacher hier in Bremen. Der wird mir die Bünde richten, die Decke wachsen, und für's Band einen richtigen Holzknauf einpassen - z.Zt. ist nur einer für Gitarre drangeschraubt. Die Griffelspuren verschwinden dann beim wachsen.
Die Bünde sehen natürlich wirr aus - bei pythagoräischer Einrichtung werden die Leersaitenquarten, die Quinte vom tiefsten zum zweithöchsten Cho, sowie die Doppeloktave vom tiefsten zum höchsten Chor rein gestimmt. Die Bünde werden nun so geschoben, dass die Quinten im 2., bzw. 3. Bund zur Leersaite darunter rein klingen - dadurch rücken die Bünde 1,3,5, usw. näher an den Sattel, die 2,4,6... näher zum Steg (umgekehrt wie bei der renaissance-igen, mitteltönigen" Einrichtung - möglichst reine Terzen). Die Terzen klingen sehr schräg - waren aber in der Musik des Mittelalters ein Spannungsintervall das immer aufgelöst wurde. Es entsteht allerdings ein recht harter "Wolf" auf Gis-Es. Man könnte noch "Tastini" setzen, um etwas auszugleichen. Das wären kleine, kurze "Bundstücke" die noch vor/hinter die Bünde auf's Griffbrett geleimt werden.
Werde erstmal damit experimentieren - Vorteil einer Gleichstufigkeit ist ganz klar, dass man eben alles spielen kann. Die Reibungen bei der pythagoräischen Stimmung haben aber schon was...
ralphus hat geschrieben:Glückwunsch zum neuen Instrument. Ich hoffe für Dich, Du kannst die Unannehmlichkeiten verdrängen und wirst richtig glücklich mit der Laute.
BTW Was ist eigentlich aus der Behandlung Deiner rechten Hand geworden? Besser? Abgebrochen? - die Behandlung!
Neugierige Grüße
Ralph
Danke! Werd ich sicher.
Medizinische Behandlung abgebrochen - es ist immer so sehr von der Tagesform abhängig, wie gut oder schlecht ich mit Fingern spielen kann. Ich begrenze das überwiegend auf einfache Begleitungen, oder ignoriere es völlig - was oft eine sehr krampfig anmutende Handhaltung bedingt... Focus liegt auf der Plektrum-, und z.T. der Hybridtechnik.