Amateurmusiker haben am ehesten Auftrittsmöglichkeiten in Bereichen, in denen nicht die Förderung von Kunst, sondern die Förderung des Getränkeumsatzes im Vordergrund steht.
Check. Darf ich, insbesondere in den Sommermonaten, immer wieder selbst erfahren, wenn auch mit einigen positiven Ausnahmen.
Hinzu kommt, dass die Mehrheit des Gelegenheitspublikums nicht besonders aufnahmefähig für neue Klänge ist, sondern lieber mäßig gespielte Versionen von Bekanntem geboten bekommt.
Check. Wobei ich keinen Grund dafür sehe eine nur "mäßig" gespielte Coverversion vorzutragen; man darf sich ruhig Mühe geben und auch in soundtechnischer Hinsicht dem Original nacheifern; wird ab und an tatsächlich honoriert.
Das Engagement eines unbekannten Künstlers, der eher unbekannte Songs spielt, stellt, unabhängig von dessen Qualität ein nicht zu kalkulierendes Risiko für jeden Veranstalter da.
Check. Gerade gestern beim Aufbauen Gesprächsfetzen zweier Gigbesucher aufgeschnappt, die die Veranstaltung mit wechselnden Künstlern regelmäßig besuchen..."Wer spielt denn heute, Candlelight & Beer, was machen die denn...". Sein Kumpel: "Ist völlig egal, besser als letzte Woche ist es auf jeden Fall...". Das hat mich stutzig gemacht und ich habe mal recherchiert, wer da vor einer Woche gespielt hatte. Und siehe da: Ein Singer / Songwriter der ausschließlich eigene Sache aufspielt. Kam wohl nicht sonderlich gut für dieses Publikum.
Was ich allgemein nicht checke ist die hierzulande vorherrschende Subventionierungspolitik im kulturellen Bereich. Meine Lieblingsszene zum Thema ist hier ab Min. 16:32...
https://www.youtube.com/watch?v=ojQFyXcYzDI
Aber Vorsicht, nur schwer zu ertragen.
Hey, hier wird "tote" Musik, tote Kunst künstlich am Leben erhalten (es hat fast etwas vom Buch

) während "kleine" unbedarfte Bands von durchtriebenen Veranstaltern hinterlistig ver... werden. Wenn fünf Freunde die Meisterleistung vollbringen sich zu finden, verbunden durch die Musik und durch Freude am Musizieren, jeder sein Instrument halbwegs gescheit gespielt bekommt und sich jeder Zeit freiräumen kann um gemeinsam zu proben...dann hat man noch immer keinen bezahlbaren, gut erreichbaren Proberaum. Katastrophale Zustände diesbezüglich, zumindest im PLZ-Bereich 29614.

Engagement und Unterstützung seitens der Stadt o.ä. ist = 0. "Elbphilharmonie"...ohohoh...ich höre besser auf, jetzt ist mein Kreislauf gut in Gang gekommen, langt.
