Es muss nicht immer der Kanon sein

Alles über die klassischen Spielweisen

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docsteve
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von docsteve »

Fischst du jetzt nach Komplimenten?

Schönes Stück, ich werde mir die Etuden mal näher ansehen. Danke für die Noten.

Viele Grüße, Stephan

(oder hast du jetzt Kommentare zu deiner Interpretation erwartet? Schick mir ne PN.)
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

2016 haben Prince, David Bowie, Rick Parfitt und George Michael den Erdenball verlassen.
1916 ist José Ferrer den gleichen Weg gegangen.

José Ferrer war ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Er gewann 1950 den Oscar als Bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Cyrano de Bergerac in Der letzte Musketier. In seiner späteren Filmkarriere wurde Ferrer besonders häufig als Schurke eingesetzt.


Halt! Nein! Das ist nicht unser Mann, sondern dieser José: * 13. März 1835 in Girona; † 7. März 1916 in Barcelona) war ein spanischer Gitarrist, Komponist und Musikpädagoge. Ferrer komponierte vorrangig für seine weiblichen Studenten und konzertierte (auch im Duett mit José Viñas). Seine Werke Memories of Yester-year und six minuets gewannen Preise.

Sein Ejercicio No. 10 ist aber auch für männliche Studenten der Gitarre interessant.
Noten und Tabs gibt's where women glow and men chunder!

Der erste Teil besteht hauptsächlich aus zerlegten Akkorden, wobei man für die letzte Achtel im ersten und dritten Takt in Erwägung ziehen sollte, die strenge Finger-Saiten-Zuordnung aufzugeben und die e-Saite mit m anzuschlagen um a die wohlverdiente Ruhepause zu gönnen.

Der zweite Teil ist eine mit dem Daumen gespielte Bassmelodie mit einer Eintonbegleitung, ähnlich dem, was die Flamencokollegen in Malaguenas spielen.
(Da gibt's doch sicher auch einen spanischen Fachausdruck für diese Spielweise?)
Wichtig scheint mir dabei, die punktierten Noten zackig genug zu spielen, auf Youtube nehmen's da manche Gitarristen etwas locker mit der Punktierung.

José Ferrer Ejercicio 10/9 bringt einige Videos mit unterschiedlichen Interpretationen, diese hier finde ich einigermaßen gelungen.
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docsteve
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von docsteve »

Ich werfe mal das in die Runde:

http://www.asahi-net.or.jp/~yd9y-wtnb/sub2.htm" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Yasu ist klassischer Gitarrist, der Musik zu einigen bekannten (so sagt man mir) Videospielen komponiert hat. Spielt sie auch selbst auf der Gitarre, wenn man auf die komischen japanischen Schriftzeichen klickt, kommt man zu etlichen YouTube-Videos.

Die Stücke sind recht einfach zu spielen und, wie ich festgestellt habe, für junge Leute sehr ansprechend.

Viele Grüße Stephan
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Danke Stephan, so hatte ich mir das vorgestellt. Ist doch auch mal was anderes als die ollen Kamellen, die ich so anzubieten habe...
Heute kehren wir aber erst mal wieder zurück in die Ära der Cars, nach Fernando Carulli ist sein Landsmann und Fast-Zeitgenosse Matteo Carcassi an der Reihe.
Wer mehr über ihn wissen will, klickt HIER!.
Interessant scheint mir die Tatsache, dass Carcassi, um sich beim Buhlen um die Gunst des Pariser Salonpublikums von Carulli abzusetzen, die Haltung mit dem linken Bein auf einem Fußbänkchen erfunden hat und so für haltungsbedingte Rückenschmerzen verantwortlich ist, von denen uns erst der Guitarlift erlöst hat. :wink:

Carcassis bekanntestes Werk sind wohl seine 25 Etüden Opus 60, an denen niemand, der es einigermaßen ernst meint mit der klassischen Gitarre, vorbei kommt.
In diesem Rahmen sind sie aber vielleicht ein bisschen zu anspruchsvoll, weswegen ich die Pastorale op. 21 no. 16 vorstellen möchte.
Noten
TabsHier kann man sich mittels TabPlayer auch eine Midiversion anhören.
Die Vorschlagnoten(schnelle Hammer-ons und Pull-offs) fehlen aber in den Tabs.
Da lohnt sich dann doch der Blick in die Noten.
Ähnlich wie bei der spanischen Romanze ist der erste Teil in e-moll und der zweite in E-Dur.
Wenn man bei YT Matteo Carcassi Pastorale op.21 no.16 eingibt, findet man zahlreiche Versionen.
Wer das Stück dann drauf hat, ist damit dem Bestehen des Trinity Guildhall Examens Grade 4 übrigens ein Stück näher.
Es ist eines der Stücke des Lehrplans.
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Ich muss gestehen, dass ich das Stück, das ich heute vorstellen möchte, noch nie auf der Gitarre gespielt habe, lediglich auf der Ukulele.
Diese Ukulelenversion ist in dem E-Buch The Beauty of Uke Music, das ich, wie andere Noten von Samantha Muir, allen empfehlen kann, die sich für klassische Ukulele interessieren.
Eine schöne Gitarrenversion ist auf der CD zur Romantic Guitar Anthology 2.
Norbert Neunzling spielt das Stück auf seiner romantischen Gitarre.

Ähem, ich merke gerade, ich habe vergessen, den Komponisten und den Namen des Stückes vorzustellen.
Es ist die Leccion 17 aus der Gitarrenschule des Sor-Zeitgenossen Dionisio Aguado

Noten auf Seite 12 der PDF
Tabulatur

Das Stück stellt den Spieler nicht vor unüberwindbare Schwierigkeiten, aber die Terzparallelen im 2.Teil im Rhythmus zu zupfen ist, wenn ich mich da richtig erinnere, nicht so ohne.

Guten Rutsch und alles Gute für 2018!
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Ein weiteres Gitarrenstück, das ich erst durch das infantile Arrangement für den obsoleten Viersaiter kennengelernt habe:
Das Allegretto in e-moll von Matteo Carcassi.
Noten: https://musescore.com/user/385716/scores/5168238" onclick="window.open(this.href);return false;
Tabs: https://musescore.com/user/385716/scores/5168237" onclick="window.open(this.href);return false;
Danke Marieh für Noten und Tabulaturen!
Das Stück ist am Ende vom ersten Band von Carcassis Gitarrenschule, vermutlich dringt kaum jemand bis dahin vor, weil alle vorher auf Elektrogitarre umsatteln.
Dementsprechend gering ist die Auswahl an Youtube-Filmchen:
Richard Shapiro spielt das Allegretto eher als Adagio.
Hoxulee steigert das Tempo immerhin auf ein Andante.
Semi-infantile Cordoba Mini
Bei Norbert Neutzling geht die Post dann im Vivace ab.
Er hat auch noch andere interessante Klassikgitarrenvideos veröffentlicht, gerade auch viele Stücke, die sich eher im Bereich Anfänger oder mäßig Fortgeschrittene bewegen.
Von der linken Hand her sind die Anforderungen im Allegretto eher bescheiden, aber die rechte Hand hat mit dem korrekten Anschlag verschiedener Doppelgriffe und schnellen Tonwiederholungen einiges zu tun.
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Und noch ein Stückchen, das ich so nicht kannte bevor ich es, von Wilfried Welti auf seiner Sopranukulele gespielt, gehört habe: die Spagnoletta von Mario Fabritio Caroso, nicht zu Verwechseln mit der Espagnoletta von Gaspar Sanz, wenn auch beiden Kompositionen wohl die gleiche Melodie zugrunde liegt. https://www.youtube.com/watch?v=NVdHOoLvXZc" onclick="window.open(this.href);return false;
Für die Infantilen unter den Foristen gibt es in Weltis E-Book Solo-Ukulele für Einsteiger auch eine Ukulele-Version der Spagnoletta. http://ukulelehunt.com/2008/11/12/wilfr ... lele-tabs/" onclick="window.open(this.href);return false;
Aber das hier ist schließlich ein erwachsenes Gitarrenforum und kelne musikalische Vorschule, deshalb hier ein Link zu Noten und Tabs der Gitarrenfassung: http://www.classclef.com/pdf/Spanoletta ... nymous.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Als Komponist wird hier zwar Mr. Anonymous angeführt, aber es ist das gleiche Stück.

Klangbeispiele:
Primo Guitar: https://www.youtube.com/watch?v=CrNgfJ7BPNM" onclick="window.open(this.href);return false;
Andres Gasovia: https://www.youtube.com/watch?v=1ShDTSzBSyI" onclick="window.open(this.href);return false;
The Music of Silence: https://www.youtube.com/watch?v=HczAINrXPPM" onclick="window.open(this.href);return false;
Valéry Sauvage und seine Laute: https://www.youtube.com/watch?v=2aoqYzts6-kl" onclick="window.open(this.href);return false;
Cordoba Mini: https://www.youtube.com/watch?v=Y7T565Asi-c" onclick="window.open(this.href);return false;
Dieses Renaissancestück bietet technisch keine besonderen Schwierigkeiten, es klingt aber recht vorteilhaft, wenn man die Akkordtöne gelegentlich nicht gleichzeitig spielt, sondern durch die schnelle Abfolge von p-i-m-a arpeggiert.
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