Paco Castillo 205

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Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Blues53 hat geschrieben:Interessante Informationen, danke Bernd! Die CL-20 von Camps würde mir auch schon sehr gut gefallen, aber so viel wollte ich doch nicht ausgeben.
Gerne :-)
Dann schaue Dir die CL-18 an. Das ist eine Hausnummer für sich! Bei Camps bekommst Du fast jede Konzertgitarre wahlweise mit Fichten- u. Zederndecke. Was die Serienstreuung betrifft, hat Camps erfreulicherweise einen auffällig engen Rahmen, d. h. seit Jahrzehnten einen sehr guten Ruf.
Liebe Grüße
Bernd
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Blues53
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Blues53 »

Dann schaue Dir die CL-18 an. Das ist eine Hausnummer für sich! Bei Camps bekommst Du fast jede Konzertgitarre wahlweise mit Fichten- u. Zederndecke. Was die Serienstreuung betrifft, hat Camps erfreulicherweise einen auffällig engen Rahmen, d. h. seit Jahrzehnten einen sehr guten Ruf.
Werde ich machen! Gibt es eigentlich außer Gitarrenatelier weitere Händler in erreichbarer Nähe, die diese Modelle von Camps bzw Castillo führen?
Liebe Grüße,
Norbert
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Soweit ich informiert bin, leider nein. Ein Referenzgeschäft für Camps ist "Der Gitarrenladen" von Andreas Dill in Weingarten. Ein Referenzgeschäft ist es deshalb, weil er ein Qualitätsmanagement betreibt wie Siccas. D. h., dass keine Gitarre in den Verkaufsraum kommt, die nicht vorher komplett überprüft und ggf. nachkorrigiert wurde. Zudem gibt es die Möglichkeiten der persönlichen Optimierung. Das bedeutet, man kauft exzellenten Service mit maximaler Sicherheit, denn Andreas Dill ist Gitarrenbauer und macht einen sehr guten Job ;-)
Liebe Grüße
Bernd
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Es335
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Es335 »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:...Ein Referenzgeschäft für Camps ist "Der Gitarrenladen" von Andreas Dill in Weingarten...
Weingarten bei Ravensburg am Bodensee und nicht in Baden! D.h. ca. 600 km von Aachen, nur um Irrtümern vorzubeugen. :wink:

Ansonsten ist dem, was Bernd über Andreas Dill bereits geschrieben hat, nichts mehr hinzuzufügen. :D
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hinsichtlich Paco Castillo besteht auch die Möglichkeit die Firma direkt anzuschreiben. Ggf. haben sich auf der Musikmesse Kontakte für neue Gitarrenhändler in Deutschland ergeben.

Hier ist ein Video mit der 205 als Fichtenversion. Das Video ist zwar nur in 480er Auflösung, aber der Ton lässt die besondere Präsenz der Gitarre sehr gut erkennen:
https://www.youtube.com/watch?v=LCVrHQS4dKk" onclick="window.open(this.href);return false;
Liebe Grüße
Bernd
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Blues53
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Blues53 »

Danke, sehr schön! Mir hatte es dieses Video angetan https://www.youtube.com/watch?v=JrCQ-83hc6Q.
Ich bin u.a. Bossanova-interessiert.

Viele Grüße
Norbert
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Die im Video ist die Zedernversion und zeigt auch diese außergewöhnliche Präsenz. In der Beschreibung stand noch eine wichtige Information zur Gitarre drin: Luftresonanz unter F#. Das ist für eine 1.000 € Gitarre schon sehr außergewöhnlich.
Liebe Grüße
Bernd
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Blues53
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Blues53 »

Hallo Bernd, ich habe mich nie mit Luftresonanz (Helmholtzresonanzen) beschäftigt, vermute aber mal nichts gutes dabei (Frequenzlücken?), liege ich da richtig?

Gruß Norbert
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Nein, im Gegenteil. Du liegst völlig falsch. Die Luftresonanz ist ein klangliches Merkmal für die Sonorität. Bei durchschnittlichen Gitarren liegt sie bei G, bei billigen bei G# und bei richtigen Sch...gitarren ab A aufwärts. Ab G# wird der Ton bei Konzertgitarren etwas quäkig. Mit steigender Luftresonanz wird tritt dieser Effekt immer deutlicher in den Vordergrund.

Mindestens Fis bekommst Du bei fast allen handgebauten Gitarren, oft auch bei Manufakturgitarren der höherwertigen Serie, weil dort neben besseren Hölzern der Anteil an Handarbeit höher ist und das entsprechende Augenmerk auf wichtige Details gelegt wird. Luftresonanz mit Fis bekommst Du beispielsweise bei Daniel Friedrich, allerdings kaum unter 10.000 € (wenn er überhaupt noch baut). Die besondere Sonorität gibt der Gitarre ihre besondere Präsenz. Das ist ein beiden Videos gut zu erkennen. Mit einer Luftresonanz von "unter F#" ist das für eine 1.000 € Gitarre - d. h. bezogen auf den Preis - also ein qualitativ herausragendes Datum. Ich muss zugeben, seit ich das gelesen habe, liebäugel ich auch mit dieser Gitarre. Allerdings steht bei mir zunächst eine Flamencogitarre auf der Liste.
Liebe Grüße
Bernd
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bookwood
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von bookwood »

Bernd, ich kann da nicht so ganz folgen. Wenn mit Luftresonanz die Hohlraum-, Grund- oder Helmholtzresonanz (= erste tiefe Resonanzspitze) gemeint ist, wird die neben der Korpusgröße und -form auch durch andere konstruktive Details bestimmt, die man so absolut nicht an handgebaut oder Manufakturware und Preisniveau festmachen kann. Außerdem gibt es durchaus Meinungen, dass eine möglichst tiefe Abstimmung nicht in jedem Fall ideal ist, weil das Gesamtklangbild auch von Lage und Ausprägung aller anderen Resonanzspitzen und -senken und damit von der Harmonie im ganzen Frequenzspektrum abhängig ist.

Wir hatten das Thema hier vor Jahren mal im Zusammenhang mit Deadspots auf der Eigenresonanz angerissen: Hab ich was auf den Ohren?
Interessante Infos und Denkanstöße gibt es dazu zahlreich im Net. Mit nicht zuviel Physik gut zu lesen ist auch ein Skript der Gitarrenbaumeisterin Angela Waltner: Aspekte des Gitarrenklangs
Gruß
von
Ralf
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Ralf,

danke für Deinen Beitrag. Ich kann natürlich nur das wiedergeben, was meiner Erfahrung entspricht. Zugeben muss ich dabei, dass die Zeit, in der ich mir bestimmte Preisbereiche genauer angeschaut habe, schon ca. 10 bis 12 Jahre zurück liegt. Das bestimmte Parameter Einfluss auf Folgeparameter haben, ich danke, darüber müssen wir nicht diskutieren, weil man auf die Kunst des Gitarrenbauers vertraut, denn der hat sein Handwerk gelernt und weiß, wie man Wolfstöne (Deadspots) vermeidet. Letztlich entscheidet sich das in einem persönlichen Test. Wenn ein bestimmtes Modell aus kompetenter Hand wiederholt gute Referenzen erhält, denen man vertrauen kann, dann steht die klangliche Wertigkeit qualitativ auf sehr gutem Niveau.
Liebe Grüße
Bernd
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Blues53
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Blues53 »

Ich war gestern im Gitarrenhaus, wo man mir von Paco Castillo abgeraten hat. Diese hätten Qualitätsprobleme und würden deshalb dort nicht mehr eingekauft.
Nach längerem Testen haben sich dort eine Valdez 28 und - was ganz anderes - eine Hannika 56 mit Bubinga-Corpus herauskristallisiert. Wie ist eure Meinung zu diesen Instrumenten, hat jemand Erfahrung damit? Ich bin noch hin- und hergerissen, ob eine spanische Gitarre mich nicht im Sound zu sehr festlegt. Obwohl ich die Hannika andererseits relativ steril im Klang finde. Ich komme nicht aus der Klassik, sondern suche mehr einen Allrounder. Ich spiele was mir gut gefällt - z.B. Bossanova, will Klassik aber auch nicht ausschließen... Dilemma !?
fretworker
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von fretworker »

Kein Dilemma, aber du solltest ein paar andere Instrumente anspielen. Weder eine Spanierin noch ein Hanika legen dich fest. Eine Flamenca würde dich eher einschränken, aber die suchst du ohnehin nicht. Ich persönlich würde Hanika eher nicht nehmen, aber das ist Geschmackssache. Mehr Instrumente anzuspielen macht dich aber sicherer in deiner Entscheidung.

Schon mal über was gebrauchtes nachgedacht?
Gruß, fretworker
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Blues53
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Blues53 »

Auf jeden Fall werde ich noch mehr Instrumente anspielen. Ob neu oder gebraucht ist mir relativ egal. Ich hatte auch Hopf, Cashimira und Hernandez angespielt, aber die gefielen mir nicht so gut.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Paco Castillo 205

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Blues53 hat geschrieben:Ich hatte auch Hopf, Cashimira und Hernandez angespielt, aber die gefielen mir nicht so gut.
Bei Cashimira ist der Anfangs-Hype zu Beginn der 2000er Jahre raus. Die bieten mMn für heutige Verhältnisse zu wenig Gitarre. Bei Hernández musst Du darauf achten, ob es sich um eine Fichtendecke handelt und die Gitarre sich noch im fast jungfräulichen Zustand befindet. In diesem Fall klingt die Gitarre naturbedingt - in der Anfangsphase (!) - ziemlich flach und pappig. Das ist nichts Herstellertypisches sondern eine Eigenschaft von neuen und nicht bis kaum gespielten Fichtendecken. Anders sieht es aus, wenn sie im Laden schon häufiger gespielt wurde oder sie eine Decke hat, die im Ofen künstlich getrocknet ist. Hernández lehnt Ofentrocknung ab und verwendet nur eigene naturgetrocknete Hölzer. Ansonsten hast du Valdez angesprochen. Da ist der Gegenwert im PLV auch sehr gut.

Welche Qualitätsmängel wurden bez. der Paco Castillo Gitarren genannt?
Liebe Grüße
Bernd
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