So etwa mit 12 Jahren begann ich, Donnerstag nachmittags etwas besseres vorzuhaben als Gitarrenunterricht (ich hatte mit 9 Jahren angefangen, klassische Gitarre zu lernen). Hinzu kam, dass der von mir ansonsten sehr geschätzte Lehrer immer recht humorlos reagierte, wenn ich nicht geübt hatte.
Da aber wollte meine (alleinerziehende, nicht Gitarrespielende) Mutter gar nichts von hören. Schließlich sparte sie sich meinen (und auch den meines jüngeren Bruders) Gitarrenunterricht vom Munde ab.
Also bin ich dann ein oder zwei Mal zum entsprechenden Termin mit der Gitarre in die Stadt gefahren, um dort ein oder zwei Eis zu essen oder mir Geschäfte anzusehen. Und nach ner Stunde wieder nach Hause.
Natürlich dauerte es nicht lange, bis mein Gitarrenlehrer bei meiner Mutter anrief und sich nach meiner Gesundheit erkundigte.
Die nächsten zwei oder drei Male hatte ich dann Geleitschutz.

Tja, und danach bin ich wieder freiwillig gegangen, immerhin noch 7 oder 8 Jahre. Bin meiner Mutter heute noch total dankbar, dass sie mir das damals nicht hat durchgehen lassen und mich persönlich, in ihrer ohnehin nicht üppig bemessenen freien Zeit da hin gebracht, wo ich dachte, nicht hinzuwollen. Die klassische Ausbildung hat mich zu alldem befähigt, was dann kam (E-Bass und E-Gitarre, in Bands spielen, Jazz-Harmonien, Fingerpicking-Zeug). Und heute würde ich ohne Gitarre eingehen. Ich spiele so im Schnitt 8-10 Stunden in der Woche, bei einer ca. 50h-Arbeitswoche.