Mein erstes richtiges Messer
Re: Mein erstes richtiges Messer
Ich gratuliere (bereits bevor das Ding geschärft ist) zum Gelingen dieses Vorhabens.
Re: Mein erstes richtiges Messer
Der Spaß fängt gerade erst an:
Re: Mein erstes richtiges Messer
Die beiden sind neu, nicht? Sie sehen etwas gekonnter/eleganter aus als das erste Messer und haben sogar ein schmückendes Inlay. Als Messer-Nicht-Experte und Nicht-Jäger frage ich mal, wozu diese Sägekante (die mir recht kurz erscheint) am Klingenrücken dienen soll. So richtig sägen ist damit doch nicht, oder? Das Löchlein in der Klinge hat sicherlich auch einen mir unbekannten Zweck. Jedenfalls, das wird.
Re: Mein erstes richtiges Messer
Ja, das sind meine Nummern 2 und 3. Da habe ich einen besseren Winkel für die Primärfase gewählt (so um die 15 °) und die Klingen sind "nur" 4,5 mm stark. Das sind die ersten Messer, die ich auf Rasurschärfe bringen konnte. So, dass ich mir einen Unterarm mit wenigen Zügen kahl rasieren konnte. Die funktionieren ganz regelrecht, no design flaws any more.
Ein paar neue Sachen habe ich probiert, etwa die Herstellung und Anbringung von Ziernieten sowie das Gravieren der Klinge auf galvanischem Wege. Das hat funktioniert, ist teils aber stilistisch verunglückt.
Das, was Du meinst, nennt sich neudeutsch "jimping" und dient dem Zweck, das Verrutschen des Daumens zu verhindern. Eine Daumenauflage also. Während ich das bei Nr 2 (oben mit Palisandergriff) vornehmlich im Auge hatte, habe ich das bei der Nr 3 (unten mit Griff aus Akazie) so gefeilt, dass es auch als kurze Raspel und Anreissklinge benutzt werden kann, etwa für Wurstpellen und dergleichen.
Löcher im Stahl sind immer nützlich. Man kann eine Fangschnur oder einen schmalen Lederriemen daran befestigen, in der Wildnis das Messer an einen Stock binden, um Speer oder Lanze zu haben. Am üblichsten ist ein hinten angebrachtef "Lanyard", so eine Art klobiger Zopf aus Schnur oder Leder geflochten. Man kann dann das Messer mit Daumen und Zeigefinger ganz hinten vor dem "Knick" greifen, die übrige Hand umfasst den Lanyard. Damit kann man effektiver hacken. Von Tomate über Wurst bis Feuerholz, so ist das gedacht.
Ein paar neue Sachen habe ich probiert, etwa die Herstellung und Anbringung von Ziernieten sowie das Gravieren der Klinge auf galvanischem Wege. Das hat funktioniert, ist teils aber stilistisch verunglückt.
Das, was Du meinst, nennt sich neudeutsch "jimping" und dient dem Zweck, das Verrutschen des Daumens zu verhindern. Eine Daumenauflage also. Während ich das bei Nr 2 (oben mit Palisandergriff) vornehmlich im Auge hatte, habe ich das bei der Nr 3 (unten mit Griff aus Akazie) so gefeilt, dass es auch als kurze Raspel und Anreissklinge benutzt werden kann, etwa für Wurstpellen und dergleichen.
Löcher im Stahl sind immer nützlich. Man kann eine Fangschnur oder einen schmalen Lederriemen daran befestigen, in der Wildnis das Messer an einen Stock binden, um Speer oder Lanze zu haben. Am üblichsten ist ein hinten angebrachtef "Lanyard", so eine Art klobiger Zopf aus Schnur oder Leder geflochten. Man kann dann das Messer mit Daumen und Zeigefinger ganz hinten vor dem "Knick" greifen, die übrige Hand umfasst den Lanyard. Damit kann man effektiver hacken. Von Tomate über Wurst bis Feuerholz, so ist das gedacht.
Zuletzt geändert von RB am So Nov 25, 2018 11:35 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Mein erstes richtiges Messer
Sehr cool, diese "Bastelei"!
Re: Mein erstes richtiges Messer
Aber die weitet sich aus. Erst Metall, dann Holz und nun auch noch Leder:
Ich habe einen alten Schuh geschlachtet und Bogensehne als Garn genommen. Das ganze hat einen Holzkern, damit keine Gerbsäure an die Klinge gelangen kann. Ganz wie früher. Holzscheiden mit Lederbezug waren bei den alten Kelten und Germanen gang und gäbe. Und bei die Römers. Und Ritter. Also eine ganze Menge von Gründen, es ebenso zu machen.
Ich habe einen alten Schuh geschlachtet und Bogensehne als Garn genommen. Das ganze hat einen Holzkern, damit keine Gerbsäure an die Klinge gelangen kann. Ganz wie früher. Holzscheiden mit Lederbezug waren bei den alten Kelten und Germanen gang und gäbe. Und bei die Römers. Und Ritter. Also eine ganze Menge von Gründen, es ebenso zu machen.
Re: Mein erstes richtiges Messer
Was ich mich immer wieder schon mal gefragt habe: wozu sind die Kerben oben auf einem Messer? Ich dachte immer, das wäre für Rambo, damit er beim rausziehen die Gedärme mit erwischt. Aber dann hättest du sowas kaum auf deine Messer gemacht.
Re: Mein erstes richtiges Messer
RB, danke für die Info. Ergibt Sinn.
Auch eine schöne Leder-/Holzscheide. Ein Vorteil wenn man keine Schuhe aus superdünnem Spaltleder bzw. Kunststoffmischung verwenden muss.
@wuchris: Anreißklinge und/oder Daumenauflage wie RB weiter oben erklärt hat.
Auch eine schöne Leder-/Holzscheide. Ein Vorteil wenn man keine Schuhe aus superdünnem Spaltleder bzw. Kunststoffmischung verwenden muss.
@wuchris: Anreißklinge und/oder Daumenauflage wie RB weiter oben erklärt hat.
Re: Mein erstes richtiges Messer
erstaunlich, was Dir gelingt. Alle Achtung!
Aber warum willst Du Dir die Arme rasieren
Aber warum willst Du Dir die Arme rasieren
Re: Mein erstes richtiges Messer
Das lenkt doch alles viel zu sehr vom Gitarrespielen ab.
Gruß
von
Ralf
von
Ralf
Re: Mein erstes richtiges Messer
Von wegen. Ich spiele derzeit so viel Gitarre und Mandoline, ständig irgendwelche Auftritte und Proben. Häuft sich im Augenblick. Es bringt enorm Zeit, wenn man nicht oder nur wenig in den Fernseher schaut.
Re: Mein erstes richtiges Messer
Sehr gelungen. Respekt.
Wann beginnst Du mit der Serienproduktion?
Wann beginnst Du mit der Serienproduktion?
Re: Mein erstes richtiges Messer
Vielleich als Ruheständler. Je nach Rationalisierungsgrad müßte ich aber immer noch ca. 200,- pro Stück veranschlagen, wenn die halbwegs vernünftig bezahlt sein sollen. Dafür kann man 4 vergleichbare Industriedolche erwerben. Das ist dann aber rostfreies Gelumpe aus bestenfalls 440c. Da mußt du einen Schleifstein mitschleppen, weil es die Schärfe nicht lange hält, Holz hacken nur piano, könnte brechen. Aber rostet nicht.
Re: Mein erstes richtiges Messer
hättest Du mich mal gefragt, wie man Leder näht, hättest Du jetzt eine Superscheide, dafür nimmt man eine Diamantale und sticht im gleichen Abstand schräg ein, dann ein Faden und an jedem Ende eine stumpfe Nadel, so geht es am besten, gerne auch per PN, dann mache ich Dir Bilder.RB hat geschrieben:Aber die weitet sich aus. Erst Metall, dann Holz und nun auch noch Leder:
Ich habe einen alten Schuh geschlachtet und Bogensehne als Garn genommen. Das ganze hat einen Holzkern, damit keine Gerbsäure an die Klinge gelangen kann. Ganz wie früher. Holzscheiden mit Lederbezug waren bei den alten Kelten und Germanen gang und gäbe. Und bei die Römers. Und Ritter. Also eine ganze Menge von Gründen, es ebenso zu machen.
LG Woerner
Martin LX1E
Gibson RB 800, 5-String Banjo 1980
Gibson RB 100, 5-String Banjo 1964
Dahmen RB 3 handmade, 5-String Banjo 1982
Gibson RB 800, 5-String Banjo 1980
Gibson RB 100, 5-String Banjo 1964
Dahmen RB 3 handmade, 5-String Banjo 1982
Re: Mein erstes richtiges Messer
Das haut alles nicht hin, wenn der Faden durch Leder-Holz-Leder geht. Deine Ahle würde versagen und abbrechen. Bohren tut not. Aber abgesehen davon sind diese meine ersten Nähte nicht sonderlich gut gelungen. Es ist Brownell B50 (Sehnengarn für den Bedarf des Bogen/Armbrust-Schützen), die Abstände der Löcher sind zu groß und sie liegen nicht gerade, die Nähte sind nicht versenkt und all das. Weiß ich inzwischen alles, habe inzwischen auch ein paar kleine Werkzeuge. Aber vielen Dank für das Angebot, sehr nett von Dir.