Luftfeuchtigkeit

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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jab
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von jab »

schorsch-adel hat geschrieben:schwieriges Thema. Erstmal danke für Eure Beiträge.

Die Lösung mit den strombetriebenen Befeuchten ist mir denn doch eine Nummer zu groß. Deshalb tröstet es mich auch :mrgreen: , dass das anscheinend soo dolle doch nicht funktioniert .
Das stimmt so nicht, mit einem ordentlich dimensionierten Venta wird es schon gehen.
Der enorme Vorteil vom Venta ist die simple Konstruktion bei hoher Effizienz. Gleichzeitig ist die Handhabung denkbar einfach und die neuen Modelle sind sehr sehr leise. Es wird auch kein Kalknebel durch den Raum geblasen, übrigens: von den Dingern für die Heizung ist aus gesundheitlicher Sicht dringend abzuraten.

Weil der Preis angesprochen wurde:
Ich hab grad eine Sigma repariert, drei Deckenrisse. Für den Preis der Reparatur kann man sich einen Venta kaufen.

Weil eine Geige angesprochen wurde:
Geigen sind anders konstruiert, durch die Wölbung wird ein Teil der Trocknungsbewegung aufgefangen, zusätzlich sind Risse bei Geigen (und anderen Streichinstrumenten) irgendwie normal, nicht der Rede wert, wird halt repariert... Abgesehen davon gibt es Musiker, die Veränderungen am Instrument schlichtweg nicht bemerken. Wieviele lose Stege ich den Kunden schon gezeigt habe, die da nie im Leben hingeschaut hätten...

Anyway:

Wer die Luftfeuchtigkeitsprobleme im Winter ignoriert, braucht sich über Schäden nicht wundern.

Das ist dann auch keine Garantie und keine Gewährleistung, da ist man selbst schuld.
Ein guter Anfang wäre, sich des Problems bewusst zu werden und einen (guten) Hygrometer zu erwerben. Dann kann man mal schauen, was wirklich los ist und dann darauf reagieren.

Beste Grüße,
Jab
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JazzDude
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von JazzDude »

jab hat geschrieben:Ein guter Anfang wäre, sich des Problems bewusst zu werden und einen (guten) Hygrometer zu erwerben.
Kannst du da ein bestimmtes Modell empfehlen?
Ich habe jetzt neulich noch mal so'n Ding aus dem Saturn/MediaMarkt gekauft, ca. 15€ teuer. Das zeigt 20% weniger rel. Feuchte an als mein anderes Hygrometer, das auch so etwa die Preisklasse ist und dessen Werte plausibel sind. (Ich habe auch noch ein Haar-Hygrometer, aber das muss man im Winter eigentlich alle paar Tage kalibrieren, das ist mir zu umständlich.)
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rwe
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von rwe »

Hmm, mal 'ne Frage zum Venta: An Luftfeuchte mangelt es bei uns in der Regel nicht, aber was ich spannend finde, ist die Luftwasch-Funktion. Taugt die? Und funktioniert die auch, wenn die Zimmerluft eigentlich schon feucht genug ist?
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jab
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von jab »

JazzDude hat geschrieben:
Kannst du da ein bestimmtes Modell empfehlen?
Ich habe jetzt neulich noch mal so'n Ding aus dem Saturn/MediaMarkt gekauft, ca. 15€ teuer. Das zeigt 20% weniger rel. Feuchte an als mein anderes Hygrometer, das auch so etwa die Preisklasse ist und dessen Werte plausibel sind. (Ich habe auch noch ein Haar-Hygrometer, aber das muss man im Winter eigentlich alle paar Tage kalibrieren, das ist mir zu umständlich.)
Hmm... ich glaube, es ist eher eine Preisfrage.
Ich habe ein elektronisches, das 100 Euro gekostet hat, nach dem justiere ich gelegentlich meine Haar-Hygrometer. Ich hab den Eindruck, dass 50 Euro mindestens ausgegeben werden sollten...

Ich hab das hier: Hygrometer

Grüße!
Jab
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bookwood
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von bookwood »

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Ich habe seit Jahren diese beiden preiswerten Digi-Hygrometer im Einsatz, die sich bei den angezeigten Werten bis auf max. 1 % Abweichung stets einig sind. Das schließt natürlich nicht sicher aus, dass beide gegenüber geeichten Profigeräten gleich falsch gehen. :)

Was die Reinigungswirkung der Ventas betrifft, so hält sich die in engen Grenzen. Wirklich spürbar ist das nicht, aber bei der Reiniung am Ende einer Woche findet man schon ein paar Staubrückstände als Bodensatz im Wasserbehälter. Hab den kleinen 25er, der bringt im Dauerbetrieb die Luftfeuchtigkeit in einem 25 qm-Raum stets auf rd. 45 % und läuft dabei meist ziemlich geräuscharm auf kleinster oder mittlerer Flamme.
Gruß
von
Ralf
rwe
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von rwe »

bookwood hat geschrieben:Was die Reinigungswirkung der Ventas betrifft, so hält sich die in engen Grenzen.
Danke!
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Angorapython
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von Angorapython »

Bei Interesse hätte ich noch zwei Ventas abzugeben! Ein kleiner 14 und ein 24. Beide nicht mehr ganz neu, aber funktionieren, nur habe ich mir einen größeren gekauft. PN mit Preisvorschlägen!
FCK-NZS
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Gitarrenmacher
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von Gitarrenmacher »

Zu nennnen wären hier auch die Produkte der Fa. Breuer. Empfohlen von W. Henkes. Blazer&Henkes
Unnd zwar dieser. https://www.beurer.com/web/de/produkte/ ... chwarz.php" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

BTW. Meine beiden Nutzgitarren habe ich 1998 (Nr1) und 2006 gebaut. Nr1 durchlief während der 18-24 Monate Bauzeit sämtliche Klimaphasen der norddeutschen Tiefebene. Also ca. 25-70% LF. Nun werden sie, wie auch andere Gitarren, die nur mal "zu Gast" in meinem unklimatisierten und tlw. kaminofenbeheizten Wohnzimmer, oder die mal für längere Zeit meine Lieblingsgitarren sind, genau diesen Klimaschwankungen ausgesetzt.

Bisher keine Risse, die Saitellage verändert sich in Grenzen, die Bünde wurden während der ersten Trockenphase minimal nachentschärft.
Mag vielleicht darann liegen, dass sie mit Sorgfalt, genügend lange abgelagerten Hölzern, und genügend Leim in den Nähten gebaut wurden. Aber das ist natürlich höchst spekulativ. :wink:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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pruschel
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von pruschel »

Moin,

hier kann ich Christians Info nur bestätigen.
Das Beurer Gerät läuft bei mir seit Jahren in den trockenen Wintermonaten. Keine vergammelten Filtermatten oder ähnliches Gedöns. Wasser in die Unterschale, ein paar Tropfen Wasserfrisch-Konzentrat. (Liegt bei) und dann je nach Raumgrösse Stufe 1-3. Bis 36 m² kein Proplem. Damit kann man die Luftfeuchtigkeit sehr konstant halten. Das Gerät ist in Stufe 1+2 leise bis sehr leise. Nach dem Winter reinigen evtl. entkalken. Auch die Flüssigkeit liegt bei und kann nachgekauft werden. Wirklich eine gute Empfehlung. Preise schwanken am Markt zwischen 100 - 150 Euronen.
Gruss pruschel
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bookwood
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von bookwood »

Die Technik bei Beurer scheint identisch mit Venta (Kaltwasserverdunstung über die Lamellentrommel). Ich hab von Beurer ein Blutdruckmessgerät. :roll: :?
Zuletzt geändert von bookwood am Sa Feb 09, 2019 1:52 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
von
Ralf
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Gitarrenmacher
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von Gitarrenmacher »

bookwood hat geschrieben:Ich hab von Beurer ein Blutdruckmessgerät. :roll: :?
Und ich einen Babyfläschchenwärmer zum Hautleim erwärmen. EINWANDFREI :roll: :roll:
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andi2
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von andi2 »

Huch, der Hals ist meist lackiert, da reicht was im Bereich des Schalllochs :)
Edith: Ich bezog mich auf den Post von TE MIT Der Idee seine Halsauflage im Koffer zu opfern :)
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Pappenheim
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von Pappenheim »

Wir nutzen die Testo-Hygrometer bei uns im Museum und ich hab auch privat einen Zuhause:

Bild

Nicht ganz billig, aber sehr verlässlich.

Ich werde mir jetzt ein großes Aquarium anschaffen. Das wollte ich aus Entspannungsgründen immer schon machen und so schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich hoffe doch sehr, dass sich ein 240-Liter Aquarium positiv auf das Raumklima auswirken wird. Werde wohl täglich viel Wasser nachgießen müssen, aber für meine Gitarren tu ich doch alles... :)
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taunustaurus
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von taunustaurus »

Den im Link empfohlenen Beurer habe ich ebenfalls. Identisch. Seit 4 Jahren. Ursprünglich angeschafft, um den Rücktransfer - Möbel vom Heimatmuseum im WoZi (32qm) angemessen "zu erhalten". Hatte geschwankt zwischen Beurer und Venta. Sind beide gut. Bis dato den Kauf vom Beurer nicht bereut.
schorsch-adel
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitrag von schorsch-adel »

Hallo Jab
jab hat geschrieben: Ein guter Anfang wäre, sich des Problems bewusst zu werden und einen (guten) Hygrometer zu erwerben. Dann kann man mal schauen, was wirklich los ist und dann darauf reagieren
Hygrometer, genau, ich hab inzwischen 6 davon - und alle tatsächlich in Gebrauch - und ich lerne täglich Neues dazu.

Ich höre immer nur von diesen elektrischen Geräten. Von denen hält mich weniger der Preis ab, sondern eher die bisher noch nicht bestätigte Wirksamkeit, sowie ein paar ökologische Anwandlungen.

Aber was hältst du als Praktiker von der Methode, die Gitarren im Koffer zu befeuchten ? Bei mir klappt das inzwischen ganz gut: im Zimmer pendelts derzeit um die 30 Prozent plusminus 5 rum. Im Koffer hingegen bleibts relativ konstant in Bereichen zwischen 45 und 65 %; selbst wenn ich den nicht hermetisch verriegle, brauch ich ca. 3 Wochen nicht nachfeuchten. Also locker 20 - 30 Prozent Unterschied zwischen drinnen und draußen.

Nachteil ist halt, dass die Saiten wahrscheinlich schneller rosten und man nicht mehr so schnell mal spontan zum Spielen kommt.

Bei der großen Lösung des Zimmerbefeuchtens hingegen bin ich nach meinen ersten "Versuchsreihen" sehr skeptisch geworden. Habe schon alles probiert mit allen möglichen Verdunstungsmöglichkeiten, z. B. von unten Wasser nachsaugende großflächige Badetücher auf den Heizkörpern. Das bringt alles wenns hoch kommt 2-3 % Gewinn. Ich würde mir auch vom oben erwähnten Aquarium nicht zuviel versprechen - das bißchen Nässe verteilt sich IMHO nullkommanix im Raum. Wassermengen sind zweitrangig, man braucht große Flächen.

Gruß Markus
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