Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RB
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von RB »

Aber einmal ernsthaft: Nachdem ich vor einigen Jahren angefangen habe, Gitarre zu spielen, brachte ich diese wenigen Jahre damit zu, verschiedenen Zielvorstellungen nachzueifern und mir Spieltechniken anzueignen. Woran ich nie gedacht hatte, war die Frage, ob jede Saite den gleichen Zug auf das Instrument bringe und damit auch die Finger gleichermaßen beanspruche. Daher meine ich, daß der Mensch mit seiner Hand es ohne weiteres bewerkstelligt, verschiedene Saiten zu bespielen, auch wenn deren Spannung sich voneinander unterscheidet. Mein Eindruck ist, daß die Industrie nach einem neuen Alleinstellungsmerkmal sucht, das, wenn erst einmal etabliert, keines mehr sein wird, weil viele Hersteller sich genötigt sehen werden, dem Trend gerecht zu werden. Ob das aber eine Verbesserung in klanglicher Hinsicht oder zum Komfort bedeutet, bezweifle ich.
stringbound
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von stringbound »

RB hat geschrieben:Eine Marke, die ich gut finde, heißt übrigens ".013". Die ist so gut, daß sie von allen Fremdherstellern nachgebaut wird.
Finde ich gut, ".013" nehme ich auch immer.
rpnfan
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von rpnfan »

Aufnahmen wären sicher nett. Ich habe aber die Saiten gar nicht mehr auf der Gitarre -- zudem hab' ich aktuell keine gescheite Aufnahmemöglichkeit. Handyaufnahme hab' ich unlängst probiert und die ist so schlecht, dass die Unterschiede da nicht mehr gut zu hören sind. Mein altes Handy war da deutlich besser -- nur sonst halt nicht... ;-)

Und gerade als Anfänger (der ich zwar nicht bin, aber nach langer Pause natürlich weniger Kraft in der Hand habe, als wenn man wieder "drin" ist) finde ich, dass man die unterschiedliche Saitenspannung auf einer Gitarre deutlich fühlt. Als neugieriger Mensch frage ich mich natürlich dann, warum die Spannungen so "komisch" gewählt werden... ;-) Ich habe mich schon immer gefragt, ob das nur eine Frage der Möglichkeiten bei der Herstellung geschuldet ist und eigentlich eine gleichmäßige Spannung sinnvoller wäre, oder welche Gründe dahinter stecken.

Ich bin sicher, dass es kein Marketing-Trick der Hersteller ist und es tatsächlich relevant ist welche Spannung die Saiten absolut und im Verhältnis zueinander haben.

RB bevorzugt 13er oder 12.5er. Wenn es egal wäre, könnte man auch 12er oder 11er nehmen. Ich empfinde zwischen medium, light und extra light einen sehr deutlich merkbaren Unterschied, sowohl klanglich, wie auch vom Spielgefühl und Kraftaufwand. Selbst den Unterschied zwischen Phosphor-Bronze und 80/20 bei gleiche Saitenstärke merke ich deutlich.

Und wenn man mal die Spannung in den drei üblichen Saitenstärken vergleicht, kann man auf die Frage kommen, warum man die Saiten nicht mit ähnlicherer Spannung zusammen stellt oder ob die zumeist positiven Berichte zu den Santa Cruz Parabolic nicht doch auch etwas mit der Spannung zu tun haben!?

Meine Eingangsfrage war, ob / wie Erfahrungen mit "True Medium"-Sätzen und solchen wie "Parabolic" gemacht wurden. Wenn das für den einzelnen keine Rolle spielt, prima. Trotzdem fände ich es auch prima, wenn man anderen, die sich über so etwas Gedanken machen diese Freiheit zugesteht.

Außerdem mache ich mich nicht "verrückt" wegen der Saiten, wie der eine oder andere evtl. denkt, aber möchte trotzdem "meine" Saiten finden. Und da man eh je nach Spielhäufigkeit alle paar Wochen bis Monate die Saiten wechselt, macht es für mich Sinn da ein wenig systematisch zu probieren in welche Richtung einem Klang und Bespielbarkeit am besten gefallen. Und die bisher getesteten Saiten klingen _für_meine_Ohren_auf_meiner_Gitarre_ doch deutlich unterschiedlich, so dass es sich für mich schon "lohnt" zu schauen, welche Saiten ich als nächstes mal unter die Finger / an die Ohren lassen möchte. :-)

Zu den Saitenstärken bin ich auch ein Stück weiter. 13er-Sätze werde ich nicht nutzen, da es für mich klanglich keinen Gewinn bringt, aber die Spielbarkeit viel schlechter ist und man die Saiten auch nicht mehr gescheit ziehen kann. Werde also bei 12er / Light-Sätzen bleiben. Allerdings werde ich in Zukunft wohl immer 'ne 55er oder 56er E-Saite aufziehen, da ich für diese Einzel-Saite doch einen deutlichen Gewinn an Kraft / Klarheit höre. Ich spiele auch viel Dropped D, wo das nochmal extra zugute kommt. Ich hab' geschaut, aber einen Light-Satz der aber für die E-Saite 55 oder 56 hat, gibt's wohl leider nicht.

Und noch als kurze Anmerkung zu einer der Antworten: welche Rolle spielt es für die Fragestellung, ob ich hier im Forum zum Inventar gehöre oder mich erst kürzlich angemeldet habe? Ich denke ich habe nach den Regeln der Etiquette und auch keinen "Blödsinn" geschrieben. Wen das Thema nicht interessiert, der muss ja keinen Senf dazu geben oder den Thread lesen! ;-) Aber wenn hier eine Art Stammtisch ist und "Neue" nicht wirklich erwünscht sind, dann gebt einfach Bescheid. Ich hab' damit auch kein Problem! :-)

[EDIT]
Ich hatte jetzt hab' ich jetzt die D' Addario EXP 16 etwas über einen Monat drauf. Finde ich nicht total schlecht, aber auch sicher nicht gut. Sie klingen in meinen Ohren etwas dünn, haben auch erstaunlich starke Griffgeräusche und haben zudem nicht besonders lange gehalten. Bisher gefallen mir die "Franzosen" am besten, die Elixier an zweiter Stelle.
Zuletzt geändert von rpnfan am Sa Jul 08, 2017 11:29 am, insgesamt 1-mal geändert.
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OldBlues
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von OldBlues »

rpnfan hat geschrieben: [...] Werde also bei 12er / Light-Sätzen bleiben. Allerdings werde ich in Zukunft wohl immer 'ne 55er oder 56er E-Saite aufziehen, da ich für diese Einzel-Saite doch einen deutlichen Gewinn an Kraft / Klarheit höre. Ich spiele auch viel Dropped D, wo das nochmal extra zugute kommt. Ich hab' geschaut, aber einen Light-Satz der aber für die E-Saite 55 oder 56 hat, gibt's wohl leider nicht. [...]
...dann schau mal etwas genauer bei den Saiten von Elixir, die "Light-Medium" geh'n von .012 bis .056 8)
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RB
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von RB »

Die Inventarfrage ist geklärt, ich meine, das in hinreichender Klarheit, ja bald schon Abgeklärtheit für alle Beteilgten und Beteiligterinnen zum Ausdruck gebracht zu haben: Du bist fortan Inventar, genau wie ich es bin und kannst, darfst und sollst hier alle gitarristischen Überlegungen äußern.

In der hier diskutierten Frage geht die Reaktion einiger Leute - und das sind nun zum guten Teil solche, die auf der Bühne stehen und Erfahrung haben - in die Richtung, dass es vielleicht besser wäre, sich auf die Spieltechnik zu konzentrieren und Stunden mit dem Instrument zu akkumulieren, anstatt sich mit Fragen von Kilopond und Mikrometer zu verlieren.
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Niels Cremer
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von Niels Cremer »

rpnfan hat geschrieben:Und wenn man mal die Spannung in den drei üblichen Saitenstärken vergleicht, kann man auf die Frage kommen, warum man die Saiten nicht mit ähnlicherer Spannung zusammen stellt oder ob die zumeist positiven Berichte zu den Santa Cruz Parabolic nicht doch auch etwas mit der Spannung zu tun haben!?
Hallo Peter,

evtl. hast du Johannes' thread zu den Santa Cruz Parabolics schon gesehen, dort habe ich auch kurz meine Erfahungen mit diesen Saiten geschildert und in meinem Fall zumindest liegt der positive Gesamteindruck eindeutig nicht in einer geringeren Spannung begründet, kannst ja mal nachlesen ...

LG,
Niels
rpnfan
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von rpnfan »

So, ich grabe noch mal meinen alten Thread heraus. Da das Interesse nicht so wirklich da war -- so zumindest mein Eindruck -- spare ich mir die ganzen Saiten, die ich in der Zwischenzeit getestet habe, mal aufzuführen. Die einzigen ggf. interessanten Saiten, die ich nicht antesten konnte bisher waren die John Pearse PB und die Santa Cruz bzw. die "Originalversion" davon. Da man die Saiten aber in Europa etwas weniger gut bekommt und die Santa Cruz auch super teuer sind, verzichte ich darauf, die auch noch zu besorgen.

Der "Gewinner" für meine Gitarren sind Round-Core-Saiten. Die DR Sunbeam hätten mir gut gefallen, aber waren von der Intonation nicht o.k. Mein ehemaliger Favorit (die Franzosen) hab' ich jetzt nochmal zum Abschluss aufgezogen und war im Vergleich zu den Round-Core doch enttäuscht. Ich werde jetzt bei den Newtone Masterclass bleiben. Für Fingerstyle klingen die auf meiner Gitarre für meinen Geschmack echt am besten. Ich probier' jetzt noch ein wenig, ob ich bei einem der Standard-Sätze bleibe, aber werde wohl einen Custom-Satz zusammenstellen. Das ist ohne Aufpreis möglich und ein nennenswerter Vorteil in meinen Augen. Da ich viel Dropped-D spiele, werd' ich die E-Saite auf jeden Fall etwas stärker nehmen.

Dann weiter fröhliches fingerpicken... ! :D
Loki
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von Loki »

Dann Glückwunsch zum Ende der Suche.

Nur leider geht die Reise bei einer neuen Gitarre wieder los. Ich habe mich auf einen Kompromiss geeinigt, der auf allen passabel klingt, aber auf keiner perfekt.
rpnfan
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von rpnfan »

Danke für die Glückwünsche. Aber da ich ein Gitarre habe, die ich nie wieder hergeben will, brauch' ich zum Glück auch keine neuen Saiten zu suchen. :-)

Ich hab' nebenbei bemerkt auch nur einmal geheiratet. ;-)
rpnfan
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von rpnfan »

Nochmal ein kurzes Update.
Konnte nun noch die John Pearse Phosphor Bronze (Light) testen. Die finde ich auch klasse. Klingen frisch aufgezogen schon gut, aber nach ein wenig Einspielen dann wirklich ganz super. Hab' sie noch relativ neu drauf und kann noch nichts zur Haltbarkeit sagen.

Aber damit sind meine Favoriten (alles in PB)
- Newtone Masterclass
- John Pearse

- mit leichter klanglicher Einschränkung auch noch die Elixier, aber die halten schon gut (fransen nur etwas aus gegen Ende...)
Jorma55
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Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von Jorma55 »

In klanglicher Hinsicht gehören die John Pearse phosphor bronze zu meinen absoluten Favoriten und es ist sicher kein Zufall, dass einige renommierte Hersteller (Froggy Bottom, Blazer & Henkes (so zumindest mein allerdings nicht mehr taufrischer Kenntnisstand) ihre Gitarren "ab Werk" mit diesen Saiten ausstatten. Die Haltbarkeit ist aber im Vergleich zu den Elixir bescheiden, die kann ich allerdings wiederum in klanglicher Hinsicht nicht ausstehen. Ausnahme : Auf einer Lowden oder McIlroy klingen sie für mich ganz passabel, auf einer Martin, Collings Santa Cruz etc. sind sie für mich ein absolutes No go. In punkto Bespielbarkeit kann ich übrigens zwischen 13er und 12er keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Ist wahrscheinlich Gewohnheitssache, ich habe 13er auf meinen Dreads und 12er auf den kleineren Bauformen und wechsle ständig hin und her. Seit einiger Zeit bevorzuge ich die Martin retros (Monels), aber die sind wirklich Geschmackssache, ich kenne Kollegen, die finden die einfach nur fürchterlich, andere schwören auf sie. Die Haltbarkeit ist jedenfalls überdurchschnittlich, auf eine Irin oder eine Gitarre mit ähnlicher Klangcharakteristik würde ich die aber eher nicht aufziehen.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
chevere

Re: Saiten, die besonders ausgeglichen sind!? (True Medium, Parabolic und Co).

Beitrag von chevere »

Die Monels finde ich auch klasse. Gruß!
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