Hals Gebrochen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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RB
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von RB »

Ich glaube, dass da noch der Mustertext darin steht, der vom System vorgegeben ist.
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Gitarrenmacher
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Gitarrenmacher »

dominik hat geschrieben:
Fr Mär 05, 2021 8:38 pm
Hallo Jab,

Am Ende wird sich die Qualität durchsetzen, insofern kannst du doch ganz gelassen bleiben.

Lieben Gruß,
Dominik
Der gute JAB baut ja nicht nur Gitarren, die jeder Prüfung durch eine Handwerkskammer standhalten, er bildet auch Instrumentenbauer aus, die später mit professionell ausgefühhrtem Handwerk Familien ernähren wollen.
Wenn Jab nun die Herangehensweise des Herrn aus den Niederlanden stark in Frage stellt, ist das auch seinem Lehrauftrag geschuldet. Sowas darf man nicht unkommentiert lassen.
Mit der Aussage:"Naja, ist ja ne olle Gitarre, das kann man das ja so machen, wenn es hält." setzt man einen Standart. Und das, was ich den Bildern der neu gebauten Gitarre und der Halsbruchreparatur gesehen habe, sollte niemals Handwerkstandart sein.

Zu den SPAX-Schrauben um Hals/Kopfübergang stelle ich die Frage in den Raum. Wer von den hier Mitlesenden würde sich ein Balkongeländer an das Haus schrauben lassen, bei dem der Schlosser zur Sicherheit noch eine Rolle Bindedraht um die Montagelaschen gewickelt hat, weil er sich nicht sicher war, ob die Schweißnähte halten.

Ich bin gespannt auf die Fertigbilder der Kasuga.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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dominik
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von dominik »

Hallo Christian,
vermutlich war mein Kommentar in diesem Thread fehl am Platz. Ich wollte hier den Jab oder dich auch überhaupt nicht kritisieren. Ich möchte jetzt hier auch kein Öl mehr ins Feuer gießen , aber wenn ich von einem Instrument begeistert bin, weil ich merke, dass es mich und mein Spiel bereichert, dann möchte ich es unbedingt haben.. und dann ist es mir auch völlig egal, wer der Erbauer ist, und welche Schwächen es hat. (Ich spiele aber auch eine Gitarre mit einem merkwürdigen Cut :bide: ). Das war ein Aspekt, der mir in der Diskussion etwas fehlte.

Liebe Grüße an alle,
Dominik
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RB
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von RB »

Wenn man sich die Seite anschaut, dann bekommt man unter anderem dieses Bild zu sehen:
Back.jpg
Back.jpg (154.51 KiB) 2298 mal betrachtet
Ich meine, so weit man das auf dem Bild beurteilen kann, handelt es sich dabei um die Leisten einer Fächerbeleistung, also Leisten, die doch einen erheblichen Teil zur strukturellen Integrität eines Instruments beitragen ... :? Und da frage ich mich auch als instrumentenbauerischer Laie schon, ob das so sein sollte. Ein solches Bild ist doch auch keine Eigenwerbung, sondern eher gruselig.

So etwas habe ich noch bei keinem Instrument gesehen, das ich jemals in der Hand gehalten habe. Da sah das hinsichtlich der Genauigkeit und Passung eher so aus:
back2.jpg
back2.jpg (202.86 KiB) 2298 mal betrachtet


All das hatte bei mir den Eindruck erweckt, als sei das so jemand, wie ich mit meinen Messern, ein Hobbyist eben, der sich an seinen Lernschritten erfreut. Aber zugegeben, JAB hat es geschrieben, die Seite bietet - mutmaßlich nicht unentgeltlich - Leistungen an und das, was ich sehe, gibt somit kein so recht konsistentes Bild.

Es tut mir leid, das schreiben zu müssen, denn ich möchte eigentlich niemand auf die Zehen treten, aber da ich mich so exponiert habe, muß ich mich korrigieren und den Gitarrenbauern im Forum im Ergebnis zustimmen, auch wenn ich das vielleicht als Pastorensohn, der ich bin, ein wenig zurückhaltender formuliert hätte.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

RB hat geschrieben:
Fr Mär 05, 2021 10:47 pm

Dann muss man einmal auf das Impressum klicken. Namen und Telefonnummern sucht man dort vergebens. Das kommt mir reichlich merkwürdig vor.
Das hatte ich schon im meinem Beitrag auf Seite 3 angemerkt. Vertrauenswürdig ist was anderes. Deutschen Rechtsbestimmungen hält die Website nicht stand. Davon abgesehen ist die Website ein typisches Beispiel dafür, wie man mit aus Unwissenheit auf viele Kontakte und damit auch auf potenzielle Aufträge verzichtet. Ich will damit kein neues Fass aufmachen, denn das ist nicht mein Bier sondern Sache des Website-Betreibers.

Was die angebrachte Kritik und Anmerkungen von Jab und dem Gitarrenmacher betrifft, aus meiner Sicht ist es egal, ob ein Urteil mit deutlichen Worten vor dem Hintergrund der eigenen Ausbildung der künftigen Gitarrenbauer zustande kommt. Wenn eine offensichtliche Schlechtleistung im Rahmen einer nach außen professionellen Darstellung erbracht wird, dann sollte man sie auch als das bezeichnen, was sie in Wirklichkeit ist. Ich bin beiden dankbar für diese Klarheit. Insbesondere wurde sie nicht nur einfach vom Stapel gelassen sondern mit anschaulichen Beispielen aus der eigenen Praxis belegt.
Liebe Grüße
Bernd
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dominik
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von dominik »

Falls Interesse besteht, bei YouTube einfach mal "Inside a 2009 Greg Smallman Guitar" suchen. Die Gitarren liegen nach meinen Infos im mittleren 5-stelligen $- Bereich. Wartezeit mehrere Jahre. Prominentester Spieler ist John Williams aber auch unzählige junge Top-Gitarristen.
Joan
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Joan »

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Hier Bilder von Gestern Abend
Gestern noch mit hm (über watsapp) gesprochen der hintere riss
drin lassen oder mit Farbe wegarbeiten ? habe gesagt lass denn riss hinten an den Kopf
es ist eine Narbe die zu diese Gitarre gehört :-)
der andere Gitarre ist jetzt auch Fertig , rissen hat er alles zugemacht
werde nächstes Wochenende die Gitarre (wenn alles klappt) wieder hier im Haus haben
und werde dan noch (für euch) ein paar Bilder machen ! egal wie sein Handwerk ist , ich freue mich
dass er die Gitarre so weit wieder hinbekommen habe ! es ist nicht mein beste Gitarre aber eine mit viele Erinnerungen
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Gitarrenmacher
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Gitarrenmacher »

Habe ich Tomaten auf den Augen?
Ich kann die Trussrodabdeckung nicht erkennen. Hat er den Halsstab umgedreht, dass man dein Hals jetzt durch das Schallloch einstellen kann?
Ich bin ratlos...... :?: :?:
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von RB »

Das sieht doch ganz gut aus, nur: Wie kommst Du jetzt an den Hals-Einstellstab (Truss-Rod) ?
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Sperris
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Sperris »

Allmählich wird es dann wirklich beängstigend.

Gruß Ralf
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von FrankF »

Ach, Jungs: Geht mal joggen, damit die Stresshormone raus können. Ist doch schon alles teils sehr deutlich gesagt.
Persönlich freu ich mich mit an Joan´s Freude und werde bei diesem Herrn sicher nie eine Gitarre in Reparatur geben.
Es muss nicht immer eine Dreadnought sein ...
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berndwe
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von berndwe »

Der Kunde ist offenbar zufrieden. Das kann man im vorliegenden Fall als Maßstab doch gelten lassen, oder? Aber natürlich ist ein Forum wie dieses hier auch dazu dass, das fachliche Einwände vorgebracht werden. Ich hab bei diesem Thread gesehen wie man so eine Reparatur auf fachmännische Art ausführen kann, und die andere Art der Ausführung habe ich auch gesehen. Das war für mich sehr lehrreich.

Wenn der Mann in Amsterdam als Elektriker oder Herzchirurg arbeiten würde, dann wäre ein Einschreiten wohl angebracht. Im vorliegenden Fall - geschenkt. Jeder Kunde kann anhand der Website beurteilen ob er seine Gitarre dort reparieren lässt oder nicht.

(Vielleicht gibt es ja doch gute Gründe dafür, dass hierzulande die Führung eines Handwerksbetriebes eine bestandene Meisterprüfung voraussetzt?).
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Sperris
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Sperris »

Trotzdem würde mich interessieren, was mit dem Truss Rod passiert ist.

Gruß Ralf
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von Gitarrenmacher »

berndwe hat geschrieben:
Mo Mär 08, 2021 7:38 am

(Vielleicht gibt es ja doch gute Gründe dafür, dass hierzulande die Führung eines Handwerksbetriebes eine bestandene Meisterprüfung voraussetzt?).
Ich habe keinen Meisterbrief, nicht mal eine reguläre Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher. Lupenreiner Autodidakt. Darüber lasse ich auch keinen im Unklaren, sondern weise offensiv darauf hin.
Ich achte peinlich genau darauf, das meine Tätigkeit nicht als "Qualität aus Meisterhand" o.ä. bezeichnet wird.

Vielleicht würde bei vielen Gewerken der zulassungsfreien Handwerke aber schon eine, vor der Handwerkskammer abgelegte, Eignungsprüfung helfen.

Ein Glück, dass es zu Beginn meiner Gitarrenbauerei noch keine Jutjube Tutourials gab. :mrgreen:
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berndwe
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Re: Hals Gebrochen

Beitrag von berndwe »

Du bist zum Beispiel aber auch kein Elektriker, Christian. Wenn Du eine Gitarre verbauen würdest, sind Gesundheit und Leben des zukünftigen Besitzers nicht gefährdet. Wenn eine Elektroinstallation in einem Haus hingepfuscht wird, sieht das anders aus.

Ich will mit meinem Beitrag keine Diskussion über den Meisterzwang lostreten. Aber es gibt bestimmt Gewerke wo es von Vorteil sein kann, wenn der Ausführende bestimmte Fachkenntnisse nachgewiesen haben muss. Der Musikinstrumentenbau gehört aus meiner Sicht da nicht unbedingt dazu. Wer da schlechte Arbeit macht, wird vom Markt sanktioniert.

Bei sicherheitsrelevanten Arbeiten liegt der Fall anders, denke ich.
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