Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
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JazzDude
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Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Unser Telecaster-Projekt geht in die Zielgerade. Die Holzteile sind vom Lackieren zurück.

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Nun ist einer der beiden Hälse ja mit einem Ahorngriffbrett versehen. Der Lackierer hat auf Nachfrage empfohlen, die Bundierung nach dem Lackieren zu machen. Mittlerweile ist uns klargeworden, wie er darauf kommt und dass das ne shice-Idee war. Der Plan war nämlich, die Bünde (von der Rolle abgeknipst) mit dem Hammer einzubringen. Der Lack auf dem Griffbrett ist aber ziemlich empfindlich, beim vorsichtigen Rausschneiden des Lackes aus der Sattelnut ist direkt mal ein daumennagel-großes Stück rausgesprungen.

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Jetzt haben wir große Skrupel, da 60-70 Mal mit dem Hammer druffzukloppen. Die Kanten der Bundschlitze haben wir entgratet, aber dennoch… (der Hals geht erstmal zurück, der Lackierer hat angeboten, das auf Kulanz zu machen).

Es gibt ja auch noch die Pressmethode. Rall bietet einen Bundierpresseneinsatz an, den man wohl auch in den Bohrständer stecken kann. Hat jemand sowas schon mal gemacht? Reicht ein "normaler" Bohrständer für sowas aus?
Wir haben jetzt die Idee, so eine Pressbeilage in ein Holzklötzchen zu montieren, dieses mit doppelseitigem Klebeband in eine der Backen des Schraubstocks zu kleben, auf die andere Backe eine mit Kork ausgekleidete hölzerne Beilage mit "Rinne" für die Halsrückseite und damit die Biester reinzudrücken. Gute Idee?

Andere Frage: wie ist die Expertenmeinung hier zum Thema Bünde einkleben? Tut das not? Der tang berührt ja in der Mitte des Bundes nicht den Grund des Bundschlitzes, muss das aufgefüllt werden? Viele Amis empfehlen da (wie auch sonst oft) Cyanacrylat, vulgo Super Glue. Wird damit nicht eine später evtl. durchzuführende Neubundierung sabotiert? (Nicht, dass wir beide das noch erleben würden :D)

Danke für die Tipps.
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Niels Cremer
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von Niels Cremer »

Oh, das tut weh den Abplatzer da zu sehen, wie wirst du das flicken? Was ist das für ein Lack? Ich habe bisher immer nur mit dem Hammer bundiert, ist nicht so schwer wie ich es mir vorgestellt hatte, aber hatte auch noch nie ein lackiertes Griffbrett. Beim verkleben der Bünde gehen die Meinungen stark auseinander was ich so mitbekommen hab, ich selbst hab bisher immer einen Tropfen super glue auf beiden Seiten des Bundschlitzes nach dem Bundieren, also wenn das Bundstäbchen schon drin ist, appliziert, die flüssige Variante zieht sich ja in die kleinste Ritze, ganz ohne trau ich mich iwie nicht.

Bundpresse selber bauen aus einem alten Bohrständer hab ich tatsächlich selbst schon überlegt da ich noch einen hier zu stehen hab, hab es aber wie oben geschrieben noch nie umgesetzt da das Einschlagen immer ganz gut funktioniert hat. Ich hab aber schon Videos gesehen wo das so gemacht wurde; wenn man einen Aufsatz hat der den korrekten Radius des Griffbretts hat *sollte* das funktionieren.

Aber die Profis hier im Forum können da sicher noch mehr zu sagen.

Habt ihr die Hälse selbst geshaped? Sieht gut aus!!!

LG,
Niels
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jab
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von jab »

Hammer.
Ick mach det mitm Hammer.
Aba, ick hab det schomma jemacht.
Juut, is n rückschlachfreier Hammer mitm Plastekopp.
Hammer.

Diesen Pressen stehe ich immer skeptisch gegenüber, für geschraubte Hälse mag das noch praktisch sein, bei geleimten schon weniger und wenn fast die Hälfte der Bünde auf der Decke liegt, wie bei Konzertgitarren, gehen mir endgültig die Argumente aus. Gut, bei StewMac gibt es auch dafür das "passende" Werkzeug, aber jeder Gitarrenbauer hat eine Schublade mit unnützem Stew-Mac-Zeug.
Anyway, bei den Pressen sehe ich folgende Probleme: a) der Radius passt nicht genau. Das ist immer dann der Fall, wenn ein Compound-Radius benutzt wird (was ziemlich logisch ist, außer bei Vintage-Fans), weil sich der Radius über das Griffbrett ändert. Kann man natürlich auch anders machen, also gleicher Radius über das ganze Brett (ich würd's nicht tun, aber ich würde fast eine Kiste Bier verwetten, dass innerhalb der nächsten zehn Posts jemand den Compound Radius verteufelt und schließlich hätte Leo Fender das auch so gemacht...), dann bleibt noch Problem b) der Druck ist nicht gleichmäßig, die Bünde müssen nachgeklopft werden oder sitzen (wie bei Gibson lange üblich) deutlich zu tief und haben das Griffbrettmaterial dabei zerstört.

Mit Epoxy füllen würde ich auch nicht und Superkleber vor dem Bundieren reinmachen würde ich schon gar nicht. Mir ist schon mal was ins Auge gespritzt... ..gegen einen Tropfen links und rechts zum sichern der Bundenden hab ich nix. Bei Ahorn aufpassen mit dem Kleber!

Außerdem möchte ich, wo wir schon mal dabei sind, aufs herzlichste vor Radius-Schleifblöcken warnen. Alle mitbekommen? Gut, das ist Prüfungsstoff!

Joah..

Grüße!
Jab
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Eigentlich sollten die Bünde vor dem Lackieren drauf.
Zu spät.
In dem Fall würde ich pressen. Hast du eine Tischbohrmaschine? Die geht als Presse. Wenn es eine einmalige Angelegenheit ist könnte ich dir den Presseinsatz leihen.
Brauche ich nicht. Bin Hammerer.
Sekundenkleber bei Erstbundierungen find ich doof.

Was soll für Bunddraht drauf? Wagner ist sehr stabil. Die aktuellen Dunlop scheinen eine andere Legierung zu haben als früher. Weicher....

@ Jab: Was spricht gegen Radiusschleifblöcke?
Öhhhhhhm....Kompostradius mache ich auch nicht. Ist bei 70 Gitarren aber niemandem aufgefallen.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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JazzDude
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 8:16 pm
Hammer.
Juut, is n rückschlachfreier Hammer mitm Plastekopp.
Hammer.
Ja, so einen haben wir. Beim Palisandergriffbrett (remember, wir bauen zwei Teles parallel) jing dit och janz jut.
jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 8:16 pm
a) der Radius passt nicht genau. Das ist immer dann der Fall, wenn ein Compound-Radius benutzt wird (was ziemlich logisch ist, außer bei Vintage-Fans), weil sich der Radius über das Griffbrett ändert. Kann man natürlich auch anders machen, also gleicher Radius über das ganze Brett (ich würd's nicht tun, aber ich würde fast eine Kiste Bier verwetten, dass innerhalb der nächsten zehn Posts jemand den Compound Radius verteufelt und schließlich hätte Leo Fender das auch so gemacht...),
Wir haben einen konstanten Radius (9,5", mit dem RADIUSSCHLEIFKLOTZ erzeugt). Das erlaubt mit dem entsprechenden Bundierpresseneinsatz doch passende Krümmung all over the fingerboard, oder?
Noch ne Frage zu Krümmung des Bundmaterials: weil wir Cheapos sind, haben wir keine sündhaft teure Bunddrahtbiegevorrichtung gekauft, sondern Draht von der Rolle. Die Rolle hat einen Radius von etwa 16,5 cm, das Griffbrett ca. 24 cm, d.h. die Bünde sind etwas stärker gekrümmt als nötig. Ist das von der reinen Lehre her ein Problem?
jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 8:16 pm
dann bleibt noch Problem b) der Druck ist nicht gleichmäßig, die Bünde müssen nachgeklopft werden oder sitzen (wie bei Gibson lange üblich) deutlich zu tief und haben das Griffbrettmaterial dabei zerstört.
Diese Bundierpresseneinsätze haben ja definierte Radien und eine Längsrille und sollen sich selbst zentrieren.
jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 8:16 pm
...gegen einen Tropfen links und rechts zum sichern der Bundenden hab ich nix. Bei Ahorn aufpassen mit dem Kleber!
Wieso? Was kann da passieren?
jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 8:16 pm
Außerdem möchte ich, wo wir schon mal dabei sind, aufs herzlichste vor Radius-Schleifblöcken warnen. Alle mitbekommen? Gut, das ist Prüfungsstoff!
:?:
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JazzDude
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Niels Cremer hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 7:26 pm
Oh, das tut weh den Abplatzer da zu sehen, wie wirst du das flicken? Was ist das für ein Lack?
Nitrocellulose. Wie gesagt, der Lackierer will es richten. Keine Ahnung, wie.
Niels Cremer hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 7:26 pm
Habt ihr die Hälse selbst geshaped? Sieht gut aus!!!
Ja klar, selbst ausm Kantel geschnitzt.
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 9:04 pm
Eigentlich sollten die Bünde vor dem Lackieren drauf.
Zu spät.
Tja-ha. Wenn ich Lackierer wäre, hätte ich die Holzteile auch gern ohne Metall dran. Ist ja einfacher zu handhaben und schont die Schwabbelscheibe. Blöderweise habe ich ihn vorher gefragt, und da hat er mir so geraten. Egal, nächstes Mal machen wir die Oberfläche selbst.
Gitarrenmacher hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 9:04 pm
In dem Fall würde ich pressen. Hast du eine Tischbohrmaschine? Die geht als Presse. Wenn es eine einmalige Angelegenheit ist könnte ich dir den Presseinsatz leihen.
Ja, sowas haben wir! Vielen Dank für das Angebot! Wir haben allerdings schon das nächste Projekt in Planung (LP Junior doublecut, Mustang Bass) :D
Gitarrenmacher hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 9:04 pm
Sekundenkleber bei Erstbundierungen find ich doof.
Muss/soll man denn überhaupt kleben?
Gitarrenmacher hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 9:04 pm
Was soll für Bunddraht drauf?
Wir haben den bei Rall gekauft, ich glaube, Boston FretWire steht da drauf.
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jab
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von jab »

Jo, eh... :lol:

Geschmackssache, aber ich bevorzuge compound radius. Egal nicht wichtig.

Wichtig: Die Idee, dass man, wenn man etwas von Hand (besonders als jemand, der nicht jeden Tag schleift) mit einem Radiusschleifklotz schleift, den genauen (!) Radius auf das Werkstück aufbringen, ist leider nur eine Idee. Das gilt für grade Schleifklötze übrigens ganz genau so, was viele unserer Schüler jedes Jahr aufs Neue erstaunt feststellen.
Wobei, meiner Meinung nach, der genaue(!) Griffbrettradius/Bundradius sowieso nicht zu wichtig ist, es sei denn, man benutzt eine Bundierpresse. Da ham wa's wieder...

Grüße,
Jab

PS: Sekundekleber kann bei hellen Hölzern unfeine gelbe Flecken verursachen.
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

jab hat geschrieben:
Fr Mär 26, 2021 9:30 pm
Wichtig: Die Idee, dass man, wenn man etwas von Hand (besonders als jemand, der nicht jeden Tag schleift) mit einem Radiusschleifklotz schleift, den genauen (!) Radius auf das Werkstück aufbringen, ist leider nur eine Idee. Das gilt für grade Schleifklötze übrigens ganz genau so, was viele unserer Schüler jedes Jahr aufs Neue erstaunt feststellen.
Wobei, meiner Meinung nach, der genaue(!) Griffbrettradius/Bundradius sowieso nicht zu wichtig ist, es sei denn, man benutzt eine Bundierpresse. Da ham wa's wieder...
Nun, das hört sich plausibel an, selbst bei uns Enthusiasten wird der Radius über die gesamte Fläche wohl hier und da abweichen. Obwohl wir ne Führung für den Klotz hatten. Hm. Und nun? Wie gesagt, die Alternative wäre ja Hämmern auf einem lackierten Ahorngriffbrett. Dat springt in tausend Stückjes.
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Jetzt fällt mir noch was ein: fret tang nipper. Braucht man nicht, oder?
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von jab »

Ach so: Ich würde nur das Griffbrett abschleifen (vom Lack befreien..), bundieren und dann entsprechend beilackieren. Neu lackiert werden muss ja eh, dann kann man das auch erst zwischendurch bundieren...

Jab

Fret tang nipper: brauchste dann, wenn du a) über ein Binding drüberbundierst oder b) den Bundfuß von der Seite nicht sehen willst. Bei Fender wurde traditionell "durchbundiert", das war wurscht. Auch hier: Geschmackssache. (Wenn man es nicht macht, braucht man kein teures Werkzeug dafür kaufen...)
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Ja, das wäre wohl das beste. Nun ist der Hals unterwegs ins Vogtland, dann müsste er erst den Lack wegmachen, zurückschicken, dann bundieren, dann wieder hinschicken … nee, da müssen wir jetzt durch.
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

So, end of story:

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Das Ende vom Lied beim Mäppelneck war, dass beim Reinpressen der Bünde (große Zwinge, an der einen Backe die Pressbeilage im Birkenklotz, an der anderen ein Stück Holz mit Kork inner Rinne) direkt wieder der Lack gesplittert und weggespritzt ist.

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Dann haben wir kurzen Prozess gemacht, Ziehklingen her und den Dreck vom Griffbrett geschabt. Nun endlich Bünde reingedrückt (und nachgehämmert). Abrichten mit ner 1 cm starken, 600 x 80 mm großen Glasplatte und aufgeklebten 240er/320er Papier.

(RADIUSSCHLEIFKLOTZ-Exkursion: Das hat nicht geklappt, der Radius wird zu den Griffbrettkanten hin enger, was zur Folge hatte, dass die Bünde nun an den Enden stellenweise nicht 100%ig aufliegen, was wiederum zur Folge hatte, dass beim Abrichten an den Bundenden spürbar mehr weggenommen wurde und ergo das 're-crowning' mehr Mühe gemacht hat als nötig. Wir haben übrigens so eine spezielle Feile von Michael Gurian dafür benutzt. Aber den R***************tz nehmen wir beim nächsten Mal nicht. Lieber noch ne Radius-Lehre kaufen und das dann frei Hand machen. Exkurs Ende.)

Das nun immer noch nackte Griffbrett haben wir zweimal mit einfachem Lärchenöl behandelt, das Holz ist dabei etwas nachgedunkelt/angefeuert worden (auf den Fotos noch nicht zu sehen). Sollte erstmal reichen.

Rückblickend kann ich sagen, dass das nicht die letzten Instrumente waren, die wir gebaut haben. Ich werde wahrscheinlich für meine Tochter einen shortscale-Bass bauen (á la Fender Mustang Bass), mein Freund will sich eine LP Junior vornehmen… Aber wir werden sicher nicht noch mal fast 450€ pro Instrument für eine "professionelle" Lackierung ausgeben. (Über den Punkt bin ich immer noch sauer. Das ist ein auf Instrumentenlackierungen spezialisierter Fachmann, der mir damals von einem befreundeten Gitarrenbauer empfohlen wurde und der mir vor 10 Jahren schon einmal einen Jazzmaster-Korpus in Mary Kaye-white zu meiner vollsten Zufriedenheit lackiert hat.)

Größte Herausforderungen: Trussrod-Zugang an der Kopfplatte bohren, überhaupt die Kopfplatte (nicht die Kontur, sondern das Relief), Bundierung. Wir denken darüber nach, eine Bandsäge anzuschaffen.
Beste Teile: Halsrückseite formen, Bundenden bearbeiten, Sattel machen

Ach so, Werkzeuge:
- Hals- und Korpus-Frässchablonen, 1:1 Zeichnung, alles von gitabou.de.
- Hobel, Beitel, Messer, Ziehklingen, Spokeshave, Bundschlitzsäge, Raspeln, Feilen, Schleifklötze, MicroMesh pads, Fret crowning file, Fret tang nipper (doch noch), Sattelfeilen, Profillehre
- Kreissäge, Stichsäge, Ober- und Tischfräse, Band- Spindel- und Exzenterschleifer, Bohrständer

Holz von Kollitz, dies&das von Rall und StewMac, Hardware und Elektrik von Rockinger.
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Niels Cremer
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von Niels Cremer »

Wow, die sehen absolut klasse aus, beide! Welche ist deine?

LG,
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Re: Bundierpresse? Death Blow Hammer?

Beitrag von JazzDude »

Danke! Meine ist die orangefarbene.
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