Kein Neck reset
Kein Neck reset
Nachdem ich herumgeheult habe, weil die Saitenlage E am 12ten Bund sich von einstmals 2,7 herum auf 3,2 bis 3,3 mm verändert hatte und darob tröstliche Worte aus berufenem Munde erfuhr, habe ich die Stegeinlage abgeschliffen und dabei daraus eine kleine Bildergeschichte der Bastelei gemacht. Ausgangslage: Saitenlage am 12ten Bund Bass-Saite 3,3 mm, gemessen von Oberkante Bund bis Unterseite der Saite. Aber die Stegeinlage ragt noch weit heraus, zwischen 5 (Bass) und 4 (Treble) mm.
Der Beweis....
... die Stegeinlage ragt im Bassbereich 5 mm heraus ...
... und im Treble ..
... 4,15 mm.
Dankenswerterweise baut die Firma Martin seit Jahren Rampen-Feilungen in die Brücken ein.
Die herausgenommene Stegeinlage zeigt auch durch eine Vergilbung die Höhe des herausstehenden Teils.
Tendentiell eher mehr als 5 mm.
Mit dem Messschieber 1,5 mm angerissen (Bitte nicht Herrn Mitutoyo weitererzählen) und mit Tinte eingefärbt. Die Rechnung meint: Wenn ich 1,5 wegnehme, komme ich am 12ten Bund 0,75 mm tiefer, würde dann also bei circa 2,5 mm Saitenlage landen.
Nun ist es bei mir nicht wie bei armen Leuten. Mit der selbstgebauten Planschleif-Vorrichtung sollte es schnell gehen.
Aber nicht zu schnell, daher mit 120er Band und langsamer Bandgeschwindigkeit. Nach 30 Sekunden vorsichtigen Agierens ist der Abtrag bis unmittelbar an die Linie erfolgt. Ohne Üung, die ich mit dem Bandschleifer habe, wäre eine versaute Stegeinlage garantiert gewesen.
Wie würde ich es von Hand machen ? Schleifleinen auf eine dicke Glasplatte, die ich in der Werkstatt habe, die Stegeinlage an ein genau winkeliges Holz gehalten - zur Vermeidung des schrägen Schleifens - und dann vorsichtig hin und her. Das hätte ein wenig länger gedauert, wäre aber auch gegangen. Aber wie gesagt: Wenn der Maschinenpark nun einmal da ist ....
So sieht das jetzt aus. Die Stegeinlage erscheint nicht etwa auffällig niedrig, sondern eigentlich recht normal.
Mit Saiten.....
.... hat das gute Stück jetzt am 12ten Bund um die 2,3 bis 2,4 mm Saitenlage.
Ich werde die Entwicklung aber im Auge behalten, mal sehen, ob sie sich stabilisiert. Irgendwann muss das Holz doch einmal hart sein.
Der Beweis....
... die Stegeinlage ragt im Bassbereich 5 mm heraus ...
... und im Treble ..
... 4,15 mm.
Dankenswerterweise baut die Firma Martin seit Jahren Rampen-Feilungen in die Brücken ein.
Die herausgenommene Stegeinlage zeigt auch durch eine Vergilbung die Höhe des herausstehenden Teils.
Tendentiell eher mehr als 5 mm.
Mit dem Messschieber 1,5 mm angerissen (Bitte nicht Herrn Mitutoyo weitererzählen) und mit Tinte eingefärbt. Die Rechnung meint: Wenn ich 1,5 wegnehme, komme ich am 12ten Bund 0,75 mm tiefer, würde dann also bei circa 2,5 mm Saitenlage landen.
Nun ist es bei mir nicht wie bei armen Leuten. Mit der selbstgebauten Planschleif-Vorrichtung sollte es schnell gehen.
Aber nicht zu schnell, daher mit 120er Band und langsamer Bandgeschwindigkeit. Nach 30 Sekunden vorsichtigen Agierens ist der Abtrag bis unmittelbar an die Linie erfolgt. Ohne Üung, die ich mit dem Bandschleifer habe, wäre eine versaute Stegeinlage garantiert gewesen.
Wie würde ich es von Hand machen ? Schleifleinen auf eine dicke Glasplatte, die ich in der Werkstatt habe, die Stegeinlage an ein genau winkeliges Holz gehalten - zur Vermeidung des schrägen Schleifens - und dann vorsichtig hin und her. Das hätte ein wenig länger gedauert, wäre aber auch gegangen. Aber wie gesagt: Wenn der Maschinenpark nun einmal da ist ....
So sieht das jetzt aus. Die Stegeinlage erscheint nicht etwa auffällig niedrig, sondern eigentlich recht normal.
Mit Saiten.....
.... hat das gute Stück jetzt am 12ten Bund um die 2,3 bis 2,4 mm Saitenlage.
Ich werde die Entwicklung aber im Auge behalten, mal sehen, ob sie sich stabilisiert. Irgendwann muss das Holz doch einmal hart sein.
Re: Kein Neck reset
So eine Maschine macht mich neidisch. Ich rubbel die Stegeinlagen bei solchen Aktionen immer mit spitzen Fingern übers Schleifpapier, wenn sie schön niedrig sind sogar mit sehr spitzen Fingern. Funktioniert, ist aber manchmal etwas nervig anstrengend, vor allem, wenn viel abgetragen werden soll. Und man muss immer mal die (Anfass-)Richtung wechseln, damit die Unterseite nicht schief wird. Dabei reicht mir allerdings Augenmaß, mit Lesebrille, is klar, gell.
Gruß
von
Ralf
von
Ralf
Re: Kein Neck reset
Eine Variante wäre auch, die Stegeinlage zwischen zwei Stück Stahl mit geraden kanten in den Schraubstock einzuspannen, Unterseite nach oben. Man liesse man nur das herausschauen, was weg muss. Dann wird bis auf den Stahl heruntergeschliffen. Müsste auch gehen.
Zuletzt geändert von RB am So Feb 19, 2023 3:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kein Neck reset
Aber nicht bei allen Gitarren....
Schön, dass alles wieder gut ist.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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Re: Kein Neck reset
Tatsächlich nicht bei allen, das wusste ich nicht. Ich dachte, irgendwann hätten sie damit angefangen und machten es durchgehend. Wobei: Wenn es diese überteuerten "authentic"-Modelle sind, kann ich es mir vorstellen. Wäre ja sonst nicht "authentic".
Re: Kein Neck reset
RB hat geschrieben: ↑So Feb 19, 2023 3:41 pmEine Variante wäre auch, die Stegeinlage zwischen zwei Stück Stahl mit geraden kanten in den Schraubstock einzuspannen, Unterseite nach oben. Man liesse man nur das herausschauen, was weg muss. Dann wird bis auf den Stahl heruntergeschliffen. Müsste auch gehen.
Mein Bastler-Mini-Schraubstöckchen hat keine wirklich planen Oberkanten, das würde vermutlich wahrhaftig schief gehen. Im Schraubstock bearbeite ich nur die kompensierenden Oberseiten von Stegeinlagen und natürlich Knochensättel. Das geht mit Feilen unterschiedlicher Körnung gut. Die würden zwar auch bei den Unterseiten mehr Tempo geben, aber die nötige Präzision erreiche ich nur mit Schleifpapier auf planer Unterlage. Die Mühe lohnt daher.
PS: Es fällt auf, dass die Stegsteckerl deiner Martin recht weit hervorstehen. Sind das die Originale oder dickere Austauschteile?
Gruß
von
Ralf
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Ralf
Re: Kein Neck reset
Das sind die originalen Teile. Die hoch herausragenden Knöpfe sind bei cf Martin Mode. Manche schnitzen die Stecker dünner, andere kaufen dünnere, wieder andere reiben die Bohrungen der Brücke auf (was ich niemals tun würde) und der Rest lässt es so, wie es ist.
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Re: Kein Neck reset
Bei den Serien ab Standard 18-28 usw. sind die Brücken ungerampt und die Stecker deutlich dichter am Steg. Dass die Pins so weit rausschauen, finde ich grässlich. 10 Minuten Arbeit mit der Kegelreibahle.
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Re: Kein Neck reset
Ich nutze zum Steg- und mitunter auch Sattel-Schleifen, zumindest für den Grobabtrag am Bandschleifer, diese Haltevorrichtung rechts im Bild, hat sich als sehr gut und um einiges genauer erwiesen als das manuelle Hinhalten soz.
LG,
Niels
LG,
Niels
Re: Kein Neck reset
Die Schleifvorrichtung, mit der ich geschliffen habe, hat zwischen Arbeitstisch und Bandunterlage genau 90 Grad eingestellt. Beide Flächen sind plan gefräst (nicht von mir), die Bandauflage ist gehärtet und extrem niedrig angelassen (von mir) und damit etwa glashart. Mit einem 120er Band und langsamen bandlauf liess sich das Teil gut führen.
Normalerweise benutze ich diese Vorrichtung zum Planschleifen, dafür habe ich ein Gegenstück aus alu, aber hier ging das sehr gut freihand. Im Grunde das ideale Gerät für die Herstellung von Stegeinlagen aus Knochenstücken. Nur Gasmaske sollte man dann aufsetzen.
@Gitarrenmacher: An die vorstehenden Knöpfe habe ich mich gewöhnt. Es gibt auch Stecker zu kaufen, die etwas schlanker sind, so würde ich das eher machen.
Normalerweise benutze ich diese Vorrichtung zum Planschleifen, dafür habe ich ein Gegenstück aus alu, aber hier ging das sehr gut freihand. Im Grunde das ideale Gerät für die Herstellung von Stegeinlagen aus Knochenstücken. Nur Gasmaske sollte man dann aufsetzen.
@Gitarrenmacher: An die vorstehenden Knöpfe habe ich mich gewöhnt. Es gibt auch Stecker zu kaufen, die etwas schlanker sind, so würde ich das eher machen.
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Re: Kein Neck reset
Ist das ein Sattel für einen Kollitz Halsstab oder evtl. sogar eine Welsch-Gitarre?
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Re: Kein Neck reset
Das ist der alte Sattel meiner Hopf „The Swinger“, die kleine Schwester der JP Professional. Der Sattel der Swinger war vom Vorbesitzer zu großzügig bearbeitet worden sodass ich aus dem ebenfalls oben abgebildeten Knochen-Rohling einen neuen nach Vorbild des alten gefertigt habe:
Ist das ein Kollitz-Halsstab?
Die Swinger steht übrigens noch zum Verkauf!!
LG,
Niels
Ist das ein Kollitz-Halsstab?
Die Swinger steht übrigens noch zum Verkauf!!
LG,
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Re: Kein Neck reset
Nee, das ist keiner von Kollitz. Das scheint eher etwas zu sein, was in E-Gitarren Hälsen eingesetzt wird, aber dann anders herum. Die Mutter hat den Vorteil, dass man den Hals einstellen kann, ohne das Pickguard abbauen zu müssen, wenn da der entsprechende Zugang vorhanden ist.
Der Kollitz ist der zweite von oben. Sehr leicht, aber sehr empfindlich gegen zu viel Drehmoment.
Der Kollitz ist der zweite von oben. Sehr leicht, aber sehr empfindlich gegen zu viel Drehmoment.
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