saitenreinigung

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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tomis
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saitenreinigung

Beitrag von tomis »

mir geht ja schon lange diese materialvergeudung und geldverschleiss auf die zwiebel.
deswegen habe ich einer scheinbar pfiffigen idee meinerseits folge geleistet
und das messing/stahlgeflecht (aus dem man schöne granaten fertigen könnte),
in einen ultraschallreiniger getan,
danach noch mit mikrofaser abgerieben.
und siehe da:
schlechter wie vorher :roll:
WARUM ?
was meinen unsere abgestellten alles- und besserwisser dazu ?
mit Blues und Gruß
Thomas
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Niels Cremer
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Niels Cremer »

tomis hat geschrieben:
So Okt 20, 2024 1:59 pm
was meinen unsere abgestellten alles- und besserwisser dazu ?
:lol:

Ich könnte ja jetzt was zum Thema schreiben, aber dann wär ich ja einer der oben Genannten … ¯\_(ツ)_/¯
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L1
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Re: saitenreinigung

Beitrag von L1 »

Dito.
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berndwe
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Re: saitenreinigung

Beitrag von berndwe »

Ich habe in meiner Anfangszeit als Saitenquäler alles mögliche zum Reinigen der Saiten probiert was mir so empfohlen wurde - auskochen in Wasser, über Nacht in Waschbenzin einlegen, mit Waschbenzin abreiben etc…. Nichts davon hat die Saiten wieder (nachhaltig) zum Klingen bekommen.

Vorm Gitarrespielen Hände waschen, Saiten nach dem Spielen mit einem geeigneten Tuch abreiben - dann bleiben sie etwas länger brilliant. Wenn sie erst mal eingesifft sind kann man sie wegschmeißen.

Was Saitenreinigung betrifft - nichts hilft, punktum! (Meine Erfahrung)


Warum das so ist - ich weiß es nicht.
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tomis
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Re: saitenreinigung

Beitrag von tomis »

:oops: :oops: :oops:
da hat mir wohl irgendeine KI dazwischen gefunkt.
Ich wollte natürlich schreiben:
Hat jemand aus dem Kreise der in technischen Fragen geschätzen Mitforisten eine Antwort ?
Danke.
mit Blues und Gruß
Thomas
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JazzDude
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Re: saitenreinigung

Beitrag von JazzDude »

Du musst an deiner Einstellung arbeiten. Ich habe auf einer Gitarre einen Satz 3 Jahre alte Saiten (Bronze Flatwounds, nicht gekotet), und die klingen so richtig schön tot, äh, ich meine grundtönig, voll und warm. Das hat auch was, man muss es nur zu schätzen wissen. Gut sind auch vier Monate alte Nickel Bronze D‘Addarios auf der L-00.

Zu meinen Basser-Zeiten habe ich auch die Rotosounds ausgekocht, danach klangen sie für ca. eine Stunde fast wie neu. (Inzwischen spiele ich, wenn ich Bass spiele Flats, mit Schaumstoff-Unterlage am Steg. Die sind jetzt auch schon etliche Jahre da drauf.)

Und Elixirsaiten halten ja auch schon ganz schön lange. Bei mir drei Monate mindestens.
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Gitarrenmacher
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Gitarrenmacher »

Liegt doch auf der Hand.
ULTRASCHALL. Davon bekommen die Basssaiten viel zu viele Obertöne.
Du musst ein INFRASCHALL gerät nehmen.
Außerdem hast Du die geheime Zutat, die die Saiten besser klingen läßt, herausgewaschen.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Frithjof
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Frithjof »

Wenn die umwickelten Gitarrensaiten entspannt werden, klemmt der Wickeldraht wie eine Feder den Dreck ein, so dass er im Ultraschallbad nicht herausgewaschen werden kann.
Ultraschallbäder, in denen man Gitarrensaiten gespannt reinigen kann, sind wegen der Bauform extrem teuer und selten und rechnen sich nur, wenn sie über Jahrzehnte von mehreren Menschen genutzt werden. Wenn mich nicht alles täuscht hatte die Kelly-Family früher auf ihrem Hausboot so eine Anlage.
Bei den nicht umwickelten Diskantsaiten ist Ultraschallreinigung problemlos möglich. Im Anschluss aber bei Stahlsaiten unbedingt an Rostschutz denken!

Aber den Recycling-Gedanken bei den hochwertigen und energieintensiven Materialien unserer Saiten finde ich durchaus bedenkenswert.
- hier macht die junge Gitarrenbauerin Daisy Tempest aus London https://www.youtube.com/watch?v=1gxZ32nTZ24 ein Messer mit Damaszenerklinge aus alten Gitarrensaiten.
- ich hatte mal eine Kollegin aus der Ergotherapie, die mir meine alten Saiten abnahm und mit ihren Klient*Innen Schmuck daraus herstellte .
- Oberleitungsdraht für Modelleisenbahnen.
-...

Bei mir landen sie leider nach 2-3 Monaten aktuell im Recyclingmüll.
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tomis
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Re: saitenreinigung

Beitrag von tomis »

Interessanter Ansatz :D
Geld spielt keine Rolle.
Gegen den Rost gibt es doch Sprühmenninge.

Die Grundtönigkeit einer verschlissenen Saite bleibt mir leider so verborgen
wie die Lyrik von Element of Crime bzw S.R.

Und ich gebe zu:
Meine Ansprüche entbehren nicht einer gewissen Saturiertheit.
Ich will meine Raketen nicht mit Rapsöl antreiben.
Ich lache mal selber über meinen Witz.

Morgen probiere ich geheime Techniken aus dem Milieu der Goldschmiede aus :whistler:
mit Blues und Gruß
Thomas
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string
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Re: saitenreinigung

Beitrag von string »

Ich habe trotz "Reinigung" meiner Saiten mit einem Tuch nach dem Spielen
festgestellt, dass die Saiten nach einiger Zeit vermutlich ausgeleiert sind.
Das führt dazu, dass z.B. bei Akkorden am 5., 7., Bund ich immer nachstimmen muss,
absolut nervig verstimmt klingend bei einem Wechsel zum 2. Bund. Also wieder erneut stimmen.

Irgendwann Schluß damit und dann habe ich wieder einen neuen Satz aufgezogen.
Ich denke, Saiten regelmäßig reinigen erhält die Lebensdauer etwas länger ja,
aber irgendwann sind sie halt mal ausgelutscht und für mich nicht mehr anzuhören.

Gruß
Klaus
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
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Frithjof
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Frithjof »

Die Monel-Saiten, die ich auf meinen beiden Mahagoni-Gitarren nutze, sind -je nach Spielzeit- nach 2-3 Monaten aufgebraucht: sie müssen öfter nachgestimmt werden und fangen an dumpfer zu klingen.
Außer bei grob verschwitzten und / oder dreckigen Händen treibe ich keinen Aufwand mit vorher Händewaschen, Saiten abwischen, etc. Dafür ist Gitarrespielen auch zu oft spontan bei mir.
Ich habe mir angewöhnt, Saitenwechsel in meinen Kalender einzutragen, da ich mir manchmal nicht sicher bin, ob die Saiten wirklich schon solange drauf sind, dass sie es hinter sich haben oder ob mein Tinnitus mir einen Streich spielt. Meistens sind es die Saiten.
Ach, und manchmal erwische ich auch einfach einen "schlechten" Saitensatz. Selten, aber es passiert, dass die dann schon nach kürzerer Zeit runterfliegen.

Schönen Wochenstart und Grüße

Frithjof
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string
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Re: saitenreinigung

Beitrag von string »

Ich habe mir angewöhnt, Saitenwechsel in meinen Kalender einzutragen, da ich mir manchmal nicht sicher bin, ob die Saiten....
Interessant. Ich schreibe mir das Datum vom Saitenwechsel auf eine der Saitenhüllen und kann dann nach einiger Zeit überlegen,
ob notwendig zu wechseln oder faulbedingt nicht sofort. :wink:

Gruß
Klaus
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Niels Cremer
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Niels Cremer »

Mein Gott, wie organisiert ihr seid!! :bide: Ich wechsle wenn ich das Gefühl hab es ist nötig, sprich wenn sich's nicht mehr so anhört wie ich es für die jeweilige Gitarre (oder den Anlass) gerne hätte ... ¯\_(ツ)_/¯

@JazzDude: klingen die 3 Jahre alten Saiten schon wie eine rubber-bridge Gitarre?? :lol:

Bass-Saiten habe ich auch immer ausgekocht als ich noch armer Schüler/Student war; ich meine mich zu erinnern, dass das aber deutlich länger gehalten hat als nur eine Stunde. Hab ich durchaus auch mehrfach gemacht ... :wink:

LG,
Niels

PS: re. Wiederverwendung/upcycling: ich sammle seit Jahren, nicht strikt jeden Satz, aber immer wenn ich dran denke wandern sie in einen dafür reservierten Schuhkarton. Irgendwann hab ich mal ne Idee was ich damit anstellen kann. Ab und zu benutze ich sie auch als Test-Saiten bei Bau- oder Restaurierungsprojekten, oder kürzlich zB habe ich einige ihrer ball-ends beraubt und die für Mandolinen-Saiten benutzt die es nur mit Schlinge gab, ich wollte aber eben ball-ends ...
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JazzDude
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Re: saitenreinigung

Beitrag von JazzDude »

Ich gebe zu, ich führe eine Excel-Tabelle, wo ich die jeweiligen Saitenwechsel eintrage. Hab ich zu Zeiten angefangen, als ich 10 und mehr Gitarren hatte.

@Niels Nein, wie Gummisteg klingt die noch nicht. Aber ich arbeite dran! :lol:
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Frithjof
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Re: saitenreinigung

Beitrag von Frithjof »

Niels Cremer hat geschrieben:
Mo Okt 21, 2024 2:03 pm
Wiederverwendung/upcycling: ich sammle seit Jahren, nicht strikt jeden Satz, aber immer wenn ich dran denke wandern sie in einen dafür reservierten Schuhkarton. Irgendwann hab ich mal ne Idee was ich damit anstellen kann. Ab und zu benutze ich sie auch als Test-Saiten bei Bau- oder Restaurierungsprojekten, oder kürzlich zB habe ich einige ihrer ball-ends beraubt und die für Mandolinen-Saiten benutzt die es nur mit Schlinge gab, ich wollte aber eben ball-ends ...
Das, Niels, ist eine super Idee, die ich wohl übernehmen werde. Danke und Gruß
Frithjof
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