Flamencogitarre bei eBay: D?mmer geht es nicht!
Moderator: RB
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Flamencogitarre bei eBay: Dümmer geht es nicht!
Falls Ihr eine Flamencogitarre sucht und findet bei eBay ein Angebot wie das nachstehend genannte, dann kann ich nur wünschen, daß darauf niemand hereinfällt. So einen Blödsinn habe ich in der Menge noch nie gelesen. Das Angebot ist das absolute Paradebeispiel für jemand, der sich mit vielen Worten in der Ohnmacht seiner Kompetenz hervortut und was anbietet, von dem er nichts versteht. Hut ab vor soviel Blödheit: Der weiß bescheid
Liebe Grüße
Bernd
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Das klingt so ein bischen wie angelesen und abgeschrieben. Zargen und Boden aus Fichte "aua". "So gut wie Martin oder Fender" ebenfalls aua. Aber sonst steht da das, was ich auch dachte, was ist denn falsch daran ? Ich kenne mich in der Materie "Torres" u.ä. nicht aus, daher die vielleicht dümmlich wirkende Frage.
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Das ist überhaupt keine dümmlich wirkende Frage, es ist gut, daß die jemand stellt. Aber es geht auch nicht um Torres sondern um Flamenco:RB hat geschrieben:Das klingt so ein bischen wie angelesen und abgeschrieben. Zargen und Boden aus Fichte "aua". "So gut wie Martin oder Fender" ebenfalls aua. Aber sonst steht da das, was ich auch dachte, was ist denn falsch daran ? Ich kenne mich in der Materie "Torres" u.ä. nicht aus, daher die vielleicht dümmlich wirkende Frage.
- Kein Tanzbegleiter spielt eine Zederndecke, schon gar nicht für mehr Volumen; dafür nimmt man Elektronik. Die Zederndecke wird für flamencas nur selten verwendet, weil sie zu weich ist. Lediglich als Soloinstrument oder zur Gesangsbegleitung wird gelegentlich Zeder genommen (z. B. von Manolo Sanlúcar).
- Bei längerer Mensur nimmt die Spannung nicht an Härte zu sondern ab (genau umgekehrt).
- Der Baßcharakter hat nichts mit der Zargentiefe zu tun, jedenfalls selten hörbar.
- Flamencogitarren sind nicht leichter wegen der Größe oder den Hölzern, sondern wegen ihrer dünneren Stärke und Bauweise
- nicht "guitarra blanca" sondern "flamenca" blanca (und negra) - sollte man aber nicht überbewerten.
- "Viele Gitarristen, vor allem wenn sie aus der Klassik kommen, bevorzugen die sogenannte "guitarra negra". Sie stellt eine Mischform aus klassischer und Flamencogitarre dar" => Völliger Blödsinn. Das ist keine Mischform sondern die Gitarre erhält dadurch mehr Baß, der bei Zypresse nicht sehr ausgeprägt ist.
- "Holzmechaniken sind auf jeden Fall sehr viel schöner und echter und machen die Gitarre zu etwas Besonderem." Eine überflüssige Worthülse, die gar nichts aussagt. Entweder ist eine Gitarre echt oder nicht.
- Auch das Gesülze zur Saitenlage ist ziemlich daneben. Bei flamencas geht es nicht um die Saitenlage im Griffbrett sondern auf der Decke. Und das hängt vom Halsansatzwinkel ab, nicht von der Stegeinlage.
- Von spanischen Gitarrenfirmen oder wie man ein Etikett liest, weiß er auch nichts. Es gibt ein Spanien keine Gitarrenfirma mit Namen "Artesanas" (die ja dort so bekannt sein soll). "Artesanas" ist ein pluralisiertes Adjektiv, das sich auf "Guitarras" bezieht. "Guitarras Artesanas" heißt übersetzt "handgebaute Gitarren". Der Hersteller heißt Azahar (S.L. ist eine Unternehmensform) und ist tatsächlich nicht unbekannt - für seine Billiggitarren. Abgesehen davon sind seine Flamencogitarren alles andere als brauchbar. Pro Jahr kloppt er ca. 4.000 Gitarren raus.
Der Anbieter hat überhaupt keine Ahnung von dem, was er verkauft. Interessanter wären Angaben über Halszustand, Bund- u. Oktavreinheit. Ebenso absolute Hinweise zur Saitenlage im Korpus und Stellung der Stegnut. Alles andere in der Beschreibung ist weitgehend nur dummes Zeug.
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am So Sep 18, 2005 3:54 am, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Bernd
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Hallo Bernd,
sowas passiert, wenn da Leute am Werk sind, die mehr von Marketing als von der Materie verstehen. Dreimal darfst du raten, welcher Verkäufer mehr verkauft. Leider
Und das passiert in fast allen Branchen.
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Cheers,
Treehugger
Keep busy folks, 'cause no dog ever p*ssed against a moving car ...
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?? Ich würde meinen je länger die Mensur, desto höhere Spannung beim gleichen Ton. ??Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: - Bei längerer Mensur nimmt die Spannung nicht an Härte zu sondern ab (genau umgekehrt).
(Capo im 1.Bund verkürzt die Mensur, wenn ich dann wieder auf E stimme wirds doch lockerer ?? - oder wo liegt mein Denkfehler?)
neugierig sendet
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@vauge und H-bone:H-bone hat geschrieben:Kann ich jetzt sooo auch nicht unterschreiben - längere Saite, gleiche Tonhöhe - muttu mehr spannen, oder ??Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:- Bei längerer Mensur nimmt die Spannung nicht an Härte zu sondern ab (genau umgekehrt).
uff... da habe ich in meiner Rage tatsächlich übersehen, daß gespannt werden muß. Sorry. Aber trotzdem wertet das die fatale Kompetenz des Anbieters nicht auf. Mehr noch: Ich habe ihm meine Meinung gesagt, ebenso, daß es sich um eine Konzertgitarre handelt. Ich habe den aktuellen Katalog mit Preisliste vorliegen, wo sie erstmalig aufgeführt ist. Außerdem habe ich das "Modelo 107" selbst besessen. Er behauptet trotzdem, es sei eine Flamencogitarre. Abgesehen davon ist der angebliche Listenpreis von 480 Euro deutlich überzogen. Von vornherein ein Angebot, daß auf grundlegend falschen Voraussetzungen beruht. Genaugenommen: eine bodenlose Sauerei (um keinen juristischen Begriff zu verwenden).
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am So Sep 18, 2005 12:35 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Der Anbieter ist unter Gitarristen offensichtlich schon bekannt: siehe hier
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Ja, Reinhard, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.RB hat geschrieben:(..)Das klingt so ein bischen wie angelesen und abgeschrieben. Zargen und Boden aus Fichte "aua". "(..)
Wer in eigener Blödheit die Fehler anderer übernimmt, der wird an seiner Blödheit nichts ändern. Ich war gerade im Netz am Stöbern und dachte, ich guck nicht richtig; das Original: www.flamenco-seiten.de dann auf Magazine >Gitarre >Konstruktion der Flamencogitarre.
Dann werde ich wohl mal dem Webmaster Bescheid geigen...
Liebe Grüße
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