Ich habe als zarter Juengling vor 40 Jahren (alter Sack, ich weiss

) ohne Noten angefangen Gitarre zu spielen. Tabulatur war mir damals auch kein Begriff. Gelernt habe ich durch Rumprobieren, durch Zuschauen und durch Nachspielen von Schallplattenaufnahmen und den direkten Austauch mit anderen, da ich in einer musikalischen Umgebung aufwuchs. Heute scheint vieles leichter, Google erlaubt einem die Suche und den den Zugriff auf Noten oder Tabulaturen zu fast jedem Stueck. Das ist gut, aber gleichzeitig auch schlecht, weil sich Anfaenger die Stuecke nicht mehr "erarbeiten" muessen. Man setzt sich vor ein Blatt Papier, frisch aus dem Drucker, und versucht sich an dem gewuenschte Stueck. Die Musik wird auf das technische reduziert. Man probiere mal, ein Stueck nach Gehoehr nachzupielen. Das klappt nie "werkgetreu", das soll es auch gar nicht, aber man bekommt so seine eigene Version und finder selbst einen eigenen Zugang. Das ist harte Arbeit und dauert...aber es bringt einen musikalisch weiter.
Ich habe spaeter dann Noten gelernt. Da war ich ca. 20. Warum? Weil es fuer die Harmonielehre unerleasslich ist, nur so kann man funktionsharmonische Zusammenhaenge rational erfassen. Ich halte daher die Kentniss von Noten fuer sehr wichtig. Und nicht nur der Noten selbst, die man nicht isloliert sehen kann, sondern den harmonischen Kontext, in dem eine Note oder ein Akkord steht.
Und nun endlich zurueck zum Thema

Um es kurz zu machen: Kinder sollten Noten lernen. Gitarre kann man natuerlich auch ohne Noten spielen, es ist sogar anzuraten, ein Kind erstmal einfach rumklimpern zu lassen, mit einigen Hinweisen zur Anschlagstechnik etc. Nach meiner Meinung nach sollte man dann aber zu einfachen Melodien uebergehen, die notiert sind und das Kind sollte lernen, wo welche Noten auf der Giarre sind. Es gibt zahlreiche Gitarrenschulen fuer Kinder, ich kenne allerdings nur englischsprachige, und nahezu alle benutzen Notenschrift.
Joe