HK Audio Elements

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

wuchris
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Beitrag von wuchris »

Rainman hat geschrieben:Hallo,

was mich noch interessieren würde, was habt ihr dazu als Monitor benutzt? Und wie ihr den Bühnensound empfunden habt.
Freitags, also mit 2 Subs und 4 Tops, stand das Zeugs vor uns und wir hatten noch einen aktiven 12er Monitor dabei.
Samstags, also mit 1 Sub und 2 Tops, stand das Zeugs HINTER uns. Direkte Entfernung zwischen meinem Mikro und einem Top betrug ca drei Meter. Keine Rückkopplung selbst bei knackiger Lautstärke.
Mit der PA im Rücken war der Sound auf der Seite der Bühne, wo der Sub stand, teils etwas basslastig und auf der anderen Seite (nur Top auf Ständer) zu Mittig. Allerdings stets ordentlich differenzierbar, noch angenehm und vor allem ungewohnt laut. Wenn man weiß, wie es ab ca 3 Meter Entfernung zur Bühne klingt, kann einem der "schlechte" Bühnensound egal sein.

Ansonsten hat uns der Samstag gezeigt, dass das Zeug für unseren Einsatzzweck genau passt. Leider konnten wir weder Freitag noch Samstag das Set ans Limit fahren. Ich weiß also immer noch nicht, wie laut es eigentlich geht.
Fakt ist aber, dass man mit dem System weit weniger Lautstärke fahren muss um auch bis ganz hinten durchzukommen. Der Lautstärken-Abfall im Verhältnis zur Entfernung ist einfach geringer als bei den "konventionellen" Systemen, die ich bisher benutzte.

Heute gehts zum Händler um über den Preis zu quatschen.... irgendwie hätte ich ja doch ganz gern das GANZE System....
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Nachtrag: eine Beiträge zu dem Thema lesen sich etwas euphorisch, darum noch einige objektive Anmerkungen:
- das System ("die PA" wäre aufgrund des Prinzips falsch) ist nicht der Heilige Gral, sondern für unseren Einsatzweck perfekt passend.
- Nachteiliges: die Bässe können rein technisch gar nicht so fett sein, wie die eines GUTEN 12er oder 15er Subs. Für Akustik-Gitarre allerdings völlig irrelevant. Wie sich der Sub verhält, wenn man einen A- oder E-Bass ansteckt, wäre sicherlich interessant, jedoch für uns belanglos. Spielt jemand mit Bass mit, hat er gefälligst einen Bass-Amp dabei zu haben.
- Die meisten unserer Gigs - vor allem die bestbezahltesten... - finden in räumlich sehr begrenzten Umfeld statt. Hier zählt für mich ganz viel, dass ich die "Elements" quasi hinter einem Blumentopf verstecken kann. Eine 15er Fullrange? War immer ein Problem und dazu noch hässlich wie Sau.
- Die Höhen sind sehr empfindlich. Ein wenig zu viel Höhen im EQ der Stimmen und Gitarren und es ist unangenehm höhenlastig. Wenn mans weiß, isses egal.
- ich kann mich dem Vorwurf, ich sei zu lobend, nicht verwehren, wenn ich von einem Produkt aufgrund der hier genannten Vorteile überzeugt bin.

Grüße,
Chris
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Bestellt.

Freitag der nächste Test. Wieder draussen, diesmal aber mit der halben PA.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Freitags-Outdoor-Test überstanden:

Folgende Situation: Offenes Feld, kein Bebau in der Nähe der Bühne.
Equipment: 1x Sub, 2x Top (eines links, eines rechts)
Fazit: am Limit und darüber.
Anders als vor einer Woche war dieses mal nichts da, wo sich der Schall halten würde. Unglaublich, wie man das merkt. Dazu noch die "halbe" PA als in der Innenstadt.
Gut, dass sich die meisten Interessierten zum vernichten ihrer hopfenhaltigen Kaltgetränke direkt vor oder schräg neben der Bühne, jedenfalls aber im näheren Bereich um die PA rum angesammelt hatten. So fiel den meisten kaum auf, dass es eigentlich zu wenig Bumms hatte.
Weiter weg von der Bühne war es dann etwas zu leise, was allerdings den weniger Interessierten wiederum sehr gut gefiel ;)

Tatsächlich reicht die kleine PA für große Geburtstagsfeiern, Firmenfeste,..., bis 100 Personen aus, wenn rundherum Bebau steht oder es drinnen ist. Dennoch war ich überrascht, wie weit der sound klar getragen wird und wie wenig die Lautstärke mit zunehmende Entfernung abnimmt.

Im Endeffekt wissen wir jetzt, dass für derartiges zukünftig die alte PA noch mit ins Auto kommt. So könnte man dezent alles ringsrum mitbeschallen, hätte im unittelbaren Umfeld der Bühne allerdings trotzdem super sound.

Verhalten der PA am Limit, sprich Vollgas: sie fährt in den Limiter und komprimiert den sound an die Wand. Ungewohnt aber aktzeptabel und allenfalls besser als zerren.

Grüße,
Chris

PS: meine Einschätzungen haben den Hintergrund, dass wir Unterhaltungsmusik machen. Das heißt, wir spielen während die Menschen Spaß haben und keiner ist dabei leise oder hört uns speziell zu, sondern es geht eine Fete ab. Ich denke, dass ist erwähnenswert, denn für eine richtige Konzert-Beschallung brauchts pro Situation immer mindestens die doppelte Elements-PA.
So ist auch zu erklären, warum einige damals korrekterweise zu bedenken gaben, dass die Elements mit 2 Subs und 4 Tops für 500 Personen open Air wohl zu mager wäre. Wäre sie zweifelsohne auch, wenn alle gleichermaßen beschallt werden müssten.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Ich weiß ihr habt schon eine Anlage, sollte aber jemand eine kompakte Anlage mit ordentlich Druck suchen, kann ich die RCF TTS Serie empfehlen.

Ist mit einem Gesammtpreis von über 4k € aber nicht ganz billig (was seinerzeit der Grund war, dass ich wir uns dagegen entschieden hatten).

Als wir im Session waren, unsere Bedürfnisse beschrieben haben und uns der Verkäufer die Teile hingestellt hat, dachte ich erst, er will mich veräppeln. Der Sub z.B. ist wenig größer als ein Kasten Bier... Das Probehören lies mir dann aber den Mund offen stehen. Glasklarer und definierter Klang, hohe Sprachverständlichkeit. Und das Teil kann laut ohne Ende (keine Lust nach zu schauen, aber 2,5 KW glaube ich...).
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Paeida hat geschrieben: Ist mit einem Gesammtpreis von über 4k € aber nicht ganz billig (was seinerzeit der Grund war, dass ich wir uns dagegen entschieden hatten).
Uns/mir ist bewusst, dass es sicherlich "besseres" gibt. Allerdings waren die Vorgaben ja
- preislich unter 1500 Euro zu bleiben, was wir nicht geschafft haben
- unendlich flexibel zu sein
--> von Miniteil, dass ich selbst in einem Wohnzimmer aufstellen kann bis zur Klein-Bierzelt PA ist alles mit den selben Elemten möglich (die ich mir dann eben dazu leihen muss)

Das RCF Zeugs is scho geil. Allerdings werden schon für den Sub 1500 Euro fällig :shock:
Man beachte auch den 2 x 21 Zoll Sub von RCF ;)

Jedenfalls kann ich jedem, der eine kleine - mittlere PA für unplugged-ähnliche Anwendungen sucht nur ans Herz legen, sich mit Kompaktanlagen und vor allem dem Line-Array-Prinzip zu beschäftigten. Wie Paeida schon sagt: wes ist unglaublich, wie viel sound aus so kleinem Zeug kommen kann. Da bleibt einem beim ersten mal echt die Spucke weg.
Einziger Nachteil, den ich noch sehe: DIREKT vor einem Top steht, hört man logischerweise sehr wenig vom Bass und könnte zu der Annahme kommen, es wäre schlechter sound in da house. Wenn ich aber vor voll aufgedrehten Full-Range-Boxen stehen muss, gefällt mir das auch nicht unbedingt ;)
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Review und Fazit nach ziemlich genau einem Jahr.
In geschlossenen Räumen bis 100 Zuhörer und Mitsinger reicht der Bass überall hin. Die Lautstärke kann bis "ohrenbetäubend" gesteigert werden, ohne dass was zerrt.
An der frischen Luft sind Geburtstage und Feste bis. ca 50 Gäste kein Problem.
In kleinen Kneipen wurden wir verdächtig oft für den guten Sound gelobt und auch manchmal gefragt, wo denn die PA stehe...
Meine These: durch die feinen Mitten ist eigentlich kaum EQing notwendig. Im Prinzip kann man mit einem SM58 linear durch einen Mischer gehen und damit in die PA und es klingt bereits gut und das bei allen Lautstärken. Der (wahrscheinlich völlig unneutrale) Frequenzgang und damit "Klang" der PA passt einfach perfekt zu akustischer Musik. Bei E-Gitarren sehe ich allerdings schwarz, will man einen "fetten sound". Hier würden wahrscheinlich genau die Mitten fehlen.
Qualitativ: keine Abnutzungserscheinungen, trotz etlichen Transporten, rumgeschleppe und sogar Land Rover Defender Shuttle auf eine Alm im 4x4 Modus. Alle Steckverbindungen fühlen sich immer noch "satt" an, nichts wackelt oder hat Spiel.

Erweiterung, sprich Verdoppelung, kostet uns nur ganz kleines Geld bei dem Fachgeschäft, wo wir alles gekauft haben. Das reicht dann für richtig viel guten sound, auch draußen.
Vorteil hier: a) man muss sich nur die Hälfte ausleihen, weil man die andere Hälfte schon hat und b) die Erweiterung passt perfekt mit der Grund-PA zusammen. Ausserdem passt sich die digitale Endstufe ensprechend der angeschlossenen Tops und an.

Wir sind nach wie vor begeistert vom sound, der Kompaktheit, der einfachen Bedienung, der Flexibiliät.
Ich habe keinen Vergleich zu hochpreisigeren PAs, wohl aber zu ungefähr gleichteuren sowie etwas günstigeren.
Ich kann echt jeden, der sowas in der Größenordnung sucht, raten, sich dieses System mal anzuhören.
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