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Neee, ich bin mir jetzt nicht mehr so sicher, ob ich das alles richtig verstehe. Erstmal:
Irische Musik und speziell das Stück, von dem hier die Rede ist, dürfte dem hiesigen Publikum weitestgehend unbekannt sein. Geld kann man damit nicht machen, da mag man es noch so schnell spielen. Somit muß ich Deiner Auffassung an dem Punkt widersprechen, eine schnellere Gestaltung des Stückes sei nur mit angeblichen Geschäftsinteressen zu erklären ("Aufgabe des guten Geschmacks zugunsten des schlechten deutschen Geschmacks für Umsatz"). Streng genommen spricht für diese Annahme nichts, was mit Fakten belegbar wäre, weder für dasa angenommene betriebswirtschsaftliche Kalkül, noch für die angebliche "Dämlichkeit der Deutschen". Vielmehr unterstelle ich den Chieftains und Van Morrison beste musikalische Absichten, auch wenn mir die etwas stampfend daherkommende Version nicht gefällt.
Zwotens: Der "deutsche Geschmack" ist häufig Gegenstand kulturpessimistischen Diskureses, aber eigentlich teile ich den nicht. Eher gebe ich den Medien die Schuld an dem Einheitsbrei, den die Leute vorgesetzt bekommen. Außerdem mag vielleicht noch eine insgesamt eher passive Haltung des Publikums eine Rolle spielen; man läßt sich unterhalten und die sogenannten Medien rutschen im Kampe um die "Quote" begriffen, immer mehr dem schlechtesten Geschmack und den niedersten Instinkten hinterher, so daß wir inzwischen bei den unsäglichen vormittäglichen "Brüll-Shows" angelangt sind, die auf der Seite der Protagonisten den Exhibitionismus und auf seiten der Betrachter den Voyeureismus ansprechen. Würde man statt "Hitparade der Volksmusik" und "DSDS" echte Volksmusik spielen und einmal einiges von dem zeigen, was es sonst noch so gibt, ich glaube, es würde dankbar angenommen werden.
Somit hat die Diskussion von der Frage, ob nun die Version von Franco Morone gefällt oder nicht, desgleichen die schnelleren Macharten des Stücks, ziemlich weit weg in sehr allgemeine Gefilde geführt und sehr grundsätzliche Züge angenommen. Nur ist das weder eine allgemein-gesellschaftliche, noch eine charakterliche oder sonst irgendwie grundlegende Frage und schon gar nicht die Frage, welche Interpretation als "richtig" oder gar als "falsch" zu gelten habe. Man kann ein Stück gut oder schlecht interpretieren und man kann eine handwerklich gut gemachte Interpretation aus bestimmten Gründen schön oder weniger schön finden. Diese Gründe müßten dann aber schon etwas mit der Musik selbst zu tun haben.
Irische Musik und speziell das Stück, von dem hier die Rede ist, dürfte dem hiesigen Publikum weitestgehend unbekannt sein. Geld kann man damit nicht machen, da mag man es noch so schnell spielen. Somit muß ich Deiner Auffassung an dem Punkt widersprechen, eine schnellere Gestaltung des Stückes sei nur mit angeblichen Geschäftsinteressen zu erklären ("Aufgabe des guten Geschmacks zugunsten des schlechten deutschen Geschmacks für Umsatz"). Streng genommen spricht für diese Annahme nichts, was mit Fakten belegbar wäre, weder für dasa angenommene betriebswirtschsaftliche Kalkül, noch für die angebliche "Dämlichkeit der Deutschen". Vielmehr unterstelle ich den Chieftains und Van Morrison beste musikalische Absichten, auch wenn mir die etwas stampfend daherkommende Version nicht gefällt.
Zwotens: Der "deutsche Geschmack" ist häufig Gegenstand kulturpessimistischen Diskureses, aber eigentlich teile ich den nicht. Eher gebe ich den Medien die Schuld an dem Einheitsbrei, den die Leute vorgesetzt bekommen. Außerdem mag vielleicht noch eine insgesamt eher passive Haltung des Publikums eine Rolle spielen; man läßt sich unterhalten und die sogenannten Medien rutschen im Kampe um die "Quote" begriffen, immer mehr dem schlechtesten Geschmack und den niedersten Instinkten hinterher, so daß wir inzwischen bei den unsäglichen vormittäglichen "Brüll-Shows" angelangt sind, die auf der Seite der Protagonisten den Exhibitionismus und auf seiten der Betrachter den Voyeureismus ansprechen. Würde man statt "Hitparade der Volksmusik" und "DSDS" echte Volksmusik spielen und einmal einiges von dem zeigen, was es sonst noch so gibt, ich glaube, es würde dankbar angenommen werden.
Somit hat die Diskussion von der Frage, ob nun die Version von Franco Morone gefällt oder nicht, desgleichen die schnelleren Macharten des Stücks, ziemlich weit weg in sehr allgemeine Gefilde geführt und sehr grundsätzliche Züge angenommen. Nur ist das weder eine allgemein-gesellschaftliche, noch eine charakterliche oder sonst irgendwie grundlegende Frage und schon gar nicht die Frage, welche Interpretation als "richtig" oder gar als "falsch" zu gelten habe. Man kann ein Stück gut oder schlecht interpretieren und man kann eine handwerklich gut gemachte Interpretation aus bestimmten Gründen schön oder weniger schön finden. Diese Gründe müßten dann aber schon etwas mit der Musik selbst zu tun haben.
Danke RBWürde man statt "Hitparade der Volksmusik" und "DSDS" echte Volksmusik spielen und einmal einiges von dem zeigen, was es sonst noch so gibt, ich glaube, es würde dankbar angenommen werden.
Mario
P.S. Ich bin übrigens Wortpate für das Wort Volkslied (hat mich glatt 5 Euro gekostet)
http://www.wortpatenschaft.de/
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden