Nevermind. Dorico ist doch von der fast kompletten Sibelius-Mannschaft geschrieben worden, heißt es. Die waren von Avid auf die Straße gesetzt worden, nachdem Sibelius in Indien weitergepflegt werden sollte. Die Sibelius-Gründer-Zwillinge sollen sogar versucht haben, die Marke von Avid zurückzukaufen, but for no avail. Steinberg hat sich die Leute geholt, so geht das Gerücht und die haben das gemacht, was Sibelius sein könnte, wenn es vernünftig gepflegt worden wäre. Das neue Sibelius, ich habe 7.0 Starter Edition für 99 Euro ausprobiert, ist bedienungsmäßig eine ziemliche Katastrophe, nachdem man sich entschieden hatte, zum "Ribbon"-Menü überzugehen und die Dinge dort dergestalt zu verteilen, daß Du für ganz banale Funktionen, wie Tempo setzen in irgend ein abwegiges unter-unter-Untermenü mußt.
Andererseits würde mir die freie Version von Dorico nicht reichen, weil ich manchmal für mehr, als zwei Instrumente notiere. Mit Gesangsstimmen gelegentlich für sechs verschiedene in einer Partitur. Das Bedienkonzept ist, so scheint es mir, vom alten Sibelius und damit auch von MuseScore nicht weit entfernt, denn die MuseScore-Macher haben sich massiv an den seinerzeit aktuellen Sibelius-Bedienkonzepten orientiert.

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Insgesamt eine interessante Entwicklung, die den Markt gehörig durcheinanderwirbelt und die Karten neu mischt. Nur wenn die MuseScore-Entwickler so weitermachen, wie bisher, wird bald kein Kraut dagegen gewachsen sein, zumindest nicht mit der früheren Preispolitik, als Sibelius und Finale als quasi-Monopolisten der Total-Programme den Markt beherrschten. Den Einstieg frei zu vergeben und die erste Kauf-Version Dorico Elements für € 99,- anzubieten, klingt jedenfalls recht vernünftig.