Palisander oder Ebenholz ?

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Gast

Palisander oder Ebenholz ?

Beitrag von Gast »

Tach,

es treibt mich da folgende Frage seit einiger Zeit ein wenig um: Bei den Griffbrettern gibt es ja unterschiedliche Holzvarianten, jetzt habe ich da mal den Ausspruch gehört, daß sich ein Ebenholzgriffbrett sicher gut bespielen lasse und gleich darauf den Widerspruch eines anderen, dass Palisander ebenfalls gut sei...?

Für mich muss, ich gestehen, war Palisander bis zu diesem Tage braun und Ebenholz eher schwarz :roll: .

Daher meine Frage, ist da so ein Unterschied oder ist es halt ein schwarzes Holz und seine braune Alternative? Zumal mir da nicht gerade was aufgefallen wäre, aber das muß ja nichts heißen.

Gruß Joe
mass
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Beitrag von mass »

moin,

da ist mehr als n farbunterschied.
ebenholz ist härter als palisander, dazu läßt sie sich nicht unbedingt leicht verarbeiten, u. es ist rarer-teurer! palisander ist daher viel geläufiger.

wenn ich mich nicht täusche hat es ebenfalls einfluß an der statik, damit der sound der gitarre!! profis mögen korregieren..........

(n stück Rio hätte ich gern auf dem gitarrenhals) :wink:
gruß mass
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:24 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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klaust
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Beitrag von klaust »

T. hat geschrieben:Eine besonders wertvolle Art des Ebenholzes ist übrigens das Micarta-Ebenholz.
:lol:
...hat auch kaum Poren, ist schön glatt und braucht kaum geölt werden.... :mrgreen:
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

klaust hat geschrieben:
T. hat geschrieben:Eine besonders wertvolle Art des Ebenholzes ist übrigens das Micarta-Ebenholz.
:lol:
...hat auch kaum Poren, ist schön glatt und braucht kaum geölt werden.... :mrgreen:
man möge es mir verzeihen - aber ich schätze an dieser Sorte schon die Unempfindlichkeit gegenüber unser aller ungeliebten Luftfeuchtigkeit. In meinem "Keller-Büro-Musikzimmer" habe ich im Winter oft um die 25 % und komme mit Luftbefeuchter man ebenso auf 30%. Im Sommer sind bei mir 70% keine Seltenheit. Überstehende Bundstäbe oder sonstige Beienträchtigungen kenne ich trotsdem nur vom Hörensagen.

Aber bei der nächsten Custom-Made ... :whistler:
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malermax
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Beitrag von malermax »

Ich formuliere es einfach: Wenn der Klang der Gitarre stimmt, dann ist mir "wurscht", aus welchem Holz das Griffbrett ist...
Vornan steht immer der Klang bei mir, danach kommt lange gar nichts...
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Es ist natürlich auch eine Geschmackssache.....wobei Ebenholz gibt es nicht nur in schwarz und Palisander wird oft auch behandelt so das man schon ziehmlich genau schauen muss was es denn nun ist. Verschiedene Gitarrenbauer sagen das es technisch gesehen keinen funktionellen Unterschied macht....Andere sagen etwas anderes.
Ich persönlich mag Ebenholz tiefschwarz und fein und ich denke auch das es mechanisch unempfindlicher ist als Palisander. Auch klanglich könnte ich mir Unterschiede vorstellen, jedoch ist dieses im praktischen Vergleich wohl kaum erfahrbar. Zu unterschiedlich sind die Instrumente, Anschläge und sonstige Spielbedingungen um dieses wahrnehmen zu können. Aber auch da mag mir vielleicht manch einer wiedersprechen.....

Gruss, Gerrit
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Gast

Beitrag von Gast »

Eine besonders wertvolle Art des Ebenholzes ist übrigens das Micarta-Ebenholz. Es wächst nur in den USA in Nazareth, Pennysilvania, und wird nur für Griffbretter bei ganz besonders edlen und hochwertigen Gitarren verwendet. Profis bewerten es deutlich höher als Rio-Palisander.
Will jetzt nichts falsches schreiben, aber verwendet Martin nicht Mircarta bei der 16er Serie (also einer eher günstigen Gitarre)???
Wenn es so wertvoll und klangschön ist, warum findet es dann nicht Verwendung in teureren Martins?

Ich selbst konnte noch keine klanglichen Unterschiede feststellen zwischen Ebenholz und Palisander. Zumindest habe ich klangliche Unterschiede noch nie eindeutig auf das Griffbrett zurückführen können (bei E-gitarren schon). Aber Ebenholz sieht schon irgendwie edler aus...
Gibt´s eigentlich auch Gitarren mit Korpus aus Ebenholz und wie würde das den Klang beeinflussen?

Grüße, venturini
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klaust
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Beitrag von klaust »

venturini hat geschrieben:Will jetzt nichts falsches schreiben, aber verwendet Martin nicht Mircarta bei der 16er Serie (also einer eher günstigen Gitarre)???
Wenn es so wertvoll und klangschön ist, warum findet es dann nicht Verwendung in teureren Martins?
:wink: 8)
venturini hat geschrieben:Gibt´s eigentlich auch Gitarren mit Korpus aus Ebenholz und wie würde das den Klang beeinflussen?
:arrow: D-48 Macassar Ebenholz ...eine schicke Dread - könnte mir gefallen! :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Arrow D-48 Macassar Ebenholz ...eine schicke Dread - könnte mir gefallen!
Boa, das wäre mal ne Bühnengitarre. Ich glaub, da kann meine Kirkland nicht mithalten.
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:24 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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klaust
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Beitrag von klaust »

T. hat geschrieben:In erster Linie beeinflusst das den Preis.
unwesentlich! :lol: :wink:
D-14 CP €1.690,00 - station-music
D-32 CP €2.790,00 - Pro Music Mannheim
D-48 CP €4.299,00 - Musik-Schmidt
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endot

Ebenholz oder Palisander als Griffbrettholz

Beitrag von endot »

Hi!

Ebenholz (Diopspyros ebensum) hat lufttrocken eine Dichte zwischen 1,15 und 1,25 g/cm³, Palisander hingegen nur 0,70 bis 0,95g/cm³. Damit ist Ebenholz auch wesentlich härter als Palisander und Ebenholz-Griffbretter sind dementsprechend langlebiger. Ebenholz ist allerdings wesentlich teurer und daher kommt für billigere Gitarren gerne Ostindischer Palisander (Dalbergia latifolia) in Verwendung.
Wenn es jemand ganz luxuriös haben möchte, dann wäre Schlangenholz (Piratinera guianensis) eine tolle Alternative zu Ebenholz. Diese hat eine noch größere Dichte, nämlich zwischen 1,2 und 1,35 g/cm³. Es sieht traumhaft aus, ist aber nur schwer zu bekommen und sauteuer. Da kann man zum Gesamtpreis gleich noch einen runden Tausender dazulegen!
Für Korpus und Zargen ist Makassar-Ebenholz (Diospyros celebica) eine optisch und klanglich feine (und auch teure) Sache. Bei einer Dichte von ca. 1 g/cm³ wird damit eine Dreadnought ganz schön schwer - nichts mehr zum Umhängen! Ist also eher für die kleineren Korpusgrössen zu empfehlen.

Gruß, Othmar
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malermax
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Re: Ebenholz oder Palisander als Griffbrettholz

Beitrag von malermax »

endot hat geschrieben:Hi!
Wenn es jemand ganz luxuriös haben möchte, dann wäre Schlangenholz (Piratinera guianensis) eine tolle Alternative zu Ebenholz. Diese hat eine noch größere Dichte, nämlich zwischen 1,2 und 1,35 g/cm³. Es sieht traumhaft aus, ist aber nur schwer zu bekommen und sauteuer. Da kann man zum Gesamtpreis gleich noch einen runden Tausender dazulegen!
Gruß, Othmar
Nen Tausender nur für`s Griffbrett? Wenn man die Gitarre als schönes "Möbelstück" haben möchte vielleicht, aber ansonsten? Nicht dass ich eine schöne Gitarre nicht mag....
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klaust
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Re: Ebenholz oder Palisander als Griffbrettholz

Beitrag von klaust »

malermax hat geschrieben:Nen Tausender nur für`s Griffbrett?
nene...
Armin "StringBender" bietet auch welchen an :arrow: Griffbretter.
"Schlangenholzgriffbrett .............150,- € / Gitarre...............180,-€ / Bass"
Auch noch sehr heftig! (kriegt man schon fas vier komplette HBCG45 für :wink: ) Ebenholz gefällt mir aber trotzdem besser...
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