Saiten lockern bei l?ngeren Spielpausen???

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
string
Beiträge: 4952
Registriert: Di Okt 30, 2007 9:26 am
Wohnort: Regensburg

Saiten lockern bei längeren Spielpausen???

Beitrag von string »

An die Gitarrenbauer hier im Forum.

Mir wurde einmal gesagt, dass durch den enormen Saitenzug bei einer Gitarre nach vielen Jahren die Decke „einfällt“ und schlimmstenfalls reißen kann.
Bei manchen Gitarren ist die Decke ja relativ dünn, um dadurch die Lautstärke zu erhöhen.

Inwieweit trifft das bei Steelstring- bzw. bei Nylonsaiten-Gitarren zu??

Ist es ratsam, dass man bei Spielpausen von mehreren Wochen, was der Grund hierfür auch immer sein mag, die Saiten lockert?

Ich wäre dankbar für eine Stellungnahme aus fachkundigem Munde.

Danke!

Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Kwalke
Beiträge: 920
Registriert: Mo Mär 10, 2008 12:31 am
Wohnort: Wohnmobil
Kontaktdaten:

Re: Saiten lockern bei längeren Spielpausen???

Beitrag von Kwalke »

string hat geschrieben:An die Gitarrenbauer hier im Forum.

Mir wurde einmal gesagt, dass durch den enormen Saitenzug bei einer Gitarre nach vielen Jahren die Decke „einfällt“ und schlimmstenfalls reißen kann.
Bei manchen Gitarren ist die Decke ja relativ dünn, um dadurch die Lautstärke zu erhöhen.

Inwieweit trifft das bei Steelstring- bzw. bei Nylonsaiten-Gitarren zu??

Ist es ratsam, dass man bei Spielpausen von mehreren Wochen, was der Grund hierfür auch immer sein mag, die Saiten lockert?

Ich wäre dankbar für eine Stellungnahme aus fachkundigem Munde.

Danke!

Klaus
Hallo Klaus,

ich bin zwar kein Gitarrenbauer, aber ich habe gelesen, dass man dies auf keinen Fall tun soll. Dies gilt insbesondere für Stahlsaitengitarren, weil der Hals sich sonst verziehen kann, da der Halsstab gegen den nichtvorhandenen Saitenzug arbeitet. Sogar beim Saitenwechsel wird empfohlen, die Saiten einzeln zu lösen und zu wechseln, um immer genügend Gegenzug zum Halsstab zu haben. Wenn man das aber nicht immer macht, geht sie aber auch nicht gleich kaputt. Schliesslich will man ja auch mal sein Baby gründlich putzen. Und das geht ohne Saiten besser.

Was für Nylonsaitengitarren gilt, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich glaube, dass hier das gleiche gilt, nur dass hier kein Halsstab vorhanden ist.

Gruß

Thomas
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
Amps: Cromacord Podium MXVS , Subwoofer
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1707
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Ich würde sie drauflassen...sollte kein Problem sein.
Zur 1. Antwort und der ewigen Mähr vom Einzelsaitenwechsel...ich glaub, das stirbt nie aus. Darauf sollte man erst achten, wenn ein Gitarrenbauer extra darauf hinweist, dass sein Instrument sooo empfindlich ist.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Benutzeravatar
WS64
Beiträge: 131
Registriert: Fr Jun 29, 2007 4:17 pm
Wohnort: Köln (schäl sick)

Beitrag von WS64 »

hoggabogges hat geschrieben: Zur 1. Antwort und der ewigen Mähr vom Einzelsaitenwechsel...ich glaub, das stirbt nie aus. Darauf sollte man erst achten, wenn ein Gitarrenbauer extra darauf hinweist, dass sein Instrument sooo empfindlich ist.
Und bei Resonator- und Banjo-Gitarren. Da wird die "Brücke" nämlich nur von den Saiten am Platz gehalten. Es geht nichts kaputt wenn man alle Saiten entfernt, aber man darf sein Instrument hinterher wieder neu einstellen.
Benutzeravatar
Geli
Beiträge: 481
Registriert: So Apr 06, 2008 9:50 pm
Wohnort: Cuxland
Kontaktdaten:

Beitrag von Geli »

WS64 hat geschrieben:
Und bei Resonator- und Banjo-Gitarren. Da wird die "Brücke" nämlich nur von den Saiten am Platz gehalten. Es geht nichts kaputt wenn man alle Saiten entfernt, aber man darf sein Instrument hinterher wieder neu einstellen.
Bei Banjos und z.B. Archtopgitarren mit loser Brücke, fixiert man die Brücke mit 2 Streifen Malerkrepp auf der Decke, wenn man keine Lust hat, neu einzustellen.

Bei meinen Resonatorgitarren ist die Brücke allerdings fest, nur bei der Resonatorukulele nicht.

Zur ursprünglichen Frage:
Ist es ratsam, dass man bei Spielpausen von mehreren Wochen, was der Grund hierfür auch immer sein mag, die Saiten lockert?
Wenn die Decke vom "nicht spielen" einfallen würde, täte sie es auch, wenn Du keine Pause machst und sie stattdessen spieltest.
In diesem Fall wäre es eine schlechte Gitarre, die diesen Namen nicht verdient.

Andererseits, die Entropie nimmt zu und nichts hält ewig, Materie vergeht.
Wenn Du es darauf anlegst als 150jähriger noch auf der gleichen Gitarre zu spielen wie schon Dein Opa als 3jähriger, wäre das Entspanen der Saiten evtl. hilfreich. Im normalen Gitarristenleben, sollte die Gitarre aber sowohl das Spielen, wie auch das Pausieren mit gespannten und abgenommenen Saiten ohne Schaden aushalten. :lol:

Gruß
Geli


Geli´s Hohmpäjtsch:
http://www.tiny-world.de/Kunstdrucke.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
string
Beiträge: 4952
Registriert: Di Okt 30, 2007 9:26 am
Wohnort: Regensburg

Beitrag von string »

Code: Alles auswählen

Wenn Du es darauf anlegst als 150jähriger noch auf der gleichen Gitarre zu spielen wie schon Dein Opa als 3jähriger, wäre das Entspanen der Saiten evtl. hilfreich. 
Mein Opa hat zwar Zitter gespielt, auch ein Saiteninstrument, aber
ehrlich gesagt, darauf anlegen tue ich es auf jeden Fall!!!
Angeblich werden die Leute ja heutzutage ("dank" der Medizin??) immer älter und älter.
Die Frage ist nur, wie lange Geist und Finger das Spielen zulassen.:D

Verzeihung, aber ist meine Frage irgendwie .....???!!, da sich bisher noch keiner der Gitarrenbaumeister dazu geäußert hat?

Gruß

Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Antworten